Mittwoch, 08. Juni 2022

Bessere Anbindung auch für Großsachsen kostet die Gemeinde 18.000 Euro im Jahr

Schöner Schulweg für DBS-Schüler

Print Friendly, PDF & Email

Weinheim, 16. Januar 2014. (red/ld) Mit der neuen Linienführung des Bus 682 fahren Schüler/innen ab Herbst komfortabler zur Dietrich-Bonhoeffer-Schule. Dann wird der Bus endlich über die Waid fahren. Eltern hatten bei der Stadt angeregt, den Busfahrplan stärker an den Unterrichtszeiten zu orientieren. Bislang mussten ihre Kinder vor allem nachmittags lange Warte- und Schulwegzeiten in Kauf nehmen. Mit dem gestrigen Gemeinderatsbeschluss wird die Zusammenarbeit mit der Verkehrsgemeinschaft Gersprenztal (VGG) fortgeführt. Deren Konzession wäre am 31. Mai ausgelaufen.

Von Lydia Dartsch

Vom OEG-Bahnhof zur Dietrich-Bonhoeffer-Schule (DBS), über Sportpark, Waidallee, Dresdner Straße an die S-Bahn-Haltestelle Junkerstraße und von dort nach Lützelsachsen. So sieht ab Herbst der Linienführung des Bus 682 aus. Auch in die andere Richtung. Das beschloss gestern der Gemeinderat einstimmig. Nicht nur kommen so künftig die Schüler/innen der DBS einfacher zur Schule. Wer in Lützelsachsen, Großsachsen, Rippenweier oder Oberflockenbach wohnt, kommt ab dann auch bequemer an die S-Bahn-Haltestelle. Das dauert dann keine halbe Stunde mehr.

Weniger Wartezeiten, mehr Haltestellen

Eltern von Schüler/innen hatten die Stadtverwaltung gebeten, die Schulwegzeiten zu verkürzen. Bisher fuhr der Bus 682 ab Lützelsachsen parallel zur B3 und zur OEG nach Oberflockenbach. Für Schüler/innen bedeutet dies noch bis zum Herbst, dass sie teils lange Wartezeiten oder lange Schulwege in Kauf nehmen mussten, wenn sie nachmittags Unterricht haben, oder wenn dieser nach der ersten Stunde beginnt.

Für die Linienführung des Bus 682 bedeutet dies fünf zusätzliche Haltestellen sowie eine Verlängerung der Fahrstrecke um 2,5 Kilometer. Pro Jahr 7.500 Kilometer. Diese schlagen im Haushalt mit einer Kostensteigerung von rund 16.000 Euro jährlich bis zum Auslaufen der Konzession im Jahr 2019 zu Buche. Anfragen an die Gemeinden Gorxheimertal und Hirschberg, sich an den Kosten zu beteiligen sind bereits im vergangenen Jahr verschickt worden. Die Gemeinde Hirschberg wird sich mit durchschnittlich knapp 18.000 Euro pro Jahr an den Kosten beteiligen. Gorxheimertal habe die Kostebeteiligung aus wirtschaftlichen Gründen abgelehnt, heißt es in der Vorlage.

Einigkeit, aber keine Zufriedenheit

Relativ lang fielen die Stellungnahmen der Gemeinderatsfraktionen aus, obwohl am Schluss doch Einigkeit herrschte: Die Buslinie 682 wird weiterbetrieben und künftig über die Waid fahren. Die Mehrkosten dafür nehme man in Kauf und begrüßte die finanzielle Beteiligung der Gemeinde Hirschberg an dieser Verkehrsanbindung.

Zu 100 Prozent war jedoch keine der Fraktionen zufrieden: Für die Schüler, die nachmittags Unterricht haben fiele immer noch eine Wartezeit von rund 20 Minuten an, bis der Bus fährt, wurde aus der CDU-Fraktion bemängelt. Das käme einer Ungleichbehandlung dieser Schüler gleich. Carsten Labudda (Linke) hatte gehofft, dass die Linie 682 in das Linienbündel Weinheim aufgenommen werden könnte. Das sei aber derzeit zu teuer und kommt, laut Vorlage, erst nach Auslaufen des Linienbündels im Jahr 2019 in Betracht. So lange verbleibt die Linie 682 im Linienbündel Odenwald Süd.

Über Hardy Prothmann

Hardy Prothmann (50) ist seit 1991 freier Journalist und Chefredakteur von Rheinneckarblog.de. Er ist Gründungsmitglied von Netzwerk Recherche. Er schreibt am liebsten Porträts und Reportagen oder macht investigative Stücke.