Hirschberg, 27. MĂ€rz 2014. (red/csk) Die einen gehen, die anderen kommen. Gemeint sind die ParkplĂ€tze in der Gemeinde Hirschberg. Das Betreute Wohnen in der MozartstraĂe wird mit Ausnahme von elf verbleibenden alle weiteren der 74 ParkplĂ€tze auf dem dortigen GelĂ€nde schlucken. Diese werden dezentral an der FenchelstraĂe und um die Karl-Drais-Schule herum neu entstehen. Ohne Diskussion blieben die PlĂ€ne allerdings nicht. Stein des Anstosses waren: BĂ€ume.
Von Christina SchÀfer-Kristof
„Der ATU hat sich zuletzt am 11. MĂ€rz 2014 intensiv mit der Anzahl der BĂ€ume und der Stellplatzbreite befasst“, informierte die Vorlage. Ausschussmitglied Eva-Marie Pfefferle (SPD) drĂŒckte es etwas prĂ€gnanter aus:
Wir haben gefeilscht wie auf einem Basar um einen Parkplatz und einen Baum.
Grund genug, dass sich auch der Gemeinderat nochmals des Themas annahm. Um wieder ĂŒber den Standort von BĂ€umen und ihre Anzahl zu diskutieren. Unstrittig war die vom ATU empfohlene ParkflĂ€che nördlich der Karl-Drais-Schule mit acht ParkplĂ€tzen. Ebenso gab es keine EinwĂ€nde bei den PlĂ€nen zu elf StellplĂ€tzen auf der SĂŒdseite der Schule (Johann-Sebastian-Bach-StraĂe). FĂŒr reichlich Diskussionsstoff sorgte die FlĂ€che, auf der vormals Bauhof und BĂŒcherei untergebracht waren. Wie viele BĂ€ume und wo diese stehen sollen, waren die „fundamentalen“ Fragen.
„Am schönsten wĂ€r`sowieso ein Wald dort“
Es war die GrĂŒne Liste Hirschberg (GLH), die einen entsprechenden Entwurf einbrachte, in dem von dem ATU in die Mitte der ParkflĂ€che gesetzte Baum an die Seite hin zur MozartstraĂe versetzt wurde. In die Mitte wolle man zwei kleinere BĂ€ume pflanzen, so der Vorschlag der GrĂŒnen. So ginge kein Parkplatz verloren, da kleinere Autos dort stehen könnten. Es entstand eine rege Diskussion ĂŒber „Autohintern“, die in die sechs Meter breite Zufahrt ragen und die ordnungsgemĂ€Ăe EntwĂ€sserung der FlĂ€che. WĂ€hrend Eva-Marie Pfefferle insistierte, sie könne nur dem Vorschlag der GLH zustimmen, befand FDP-Gemeinderat Oliver Reisig den im ATU ausgearbeiteten Vorschlag als besten Kompromiss. Er sĂ€he ungern kleinere BĂ€ume in der Mitte und bemĂ€ngelte die verkĂŒrzten ParkplĂ€tze: „Kleine Autos fahren da nicht zwangslĂ€ufig drauf.“
JĂŒrgen Steinle (GLH) konterte, dass die ParkplĂ€tze nicht gekĂŒrzt wĂŒrden, da die BĂ€ume auf der oberen Grenze gepflanzt wĂŒrden und in einem Bereich stĂ€nden, in dem kein Ein- und Aussteigen stattfinden wĂŒrde. Somit könnten die ParkflĂ€chen auch von gröĂeren Pkw genutzt werden. Matthias Dallinger (CDU) sah die Sache emotionslos:
Wir könnten mit dem ein oder anderen Baum mehr leben, wenn wir darĂŒber keinen Parkplatz verlieren und fĂŒr die ordnungsgemĂ€Ăe EntwĂ€sserung gesorgt ist.
Wenig VerstĂ€ndnis fĂŒr die aufgekeimte Diskussion zeigte Gemeinderat Peter Johe (FW): „Am schönsten wĂ€re sowieso ein Wald dort“, war sein ironischer Kommentar. Er sah den Sachverhalt Ă€hnlich wie Oliver Reisig und stellte bezĂŒglich des GLH-Vorschlags fest: „Ich werde dieser Planung nicht zustimmen.“
Wurzelwerk hebt irgendwann das Pflaster an
BĂŒrgermeister Manuel Just lehnte aus praktischen GrĂŒnden den Antrag der GLH ab. Bautamtsleiter Rolf PflĂ€sterer hatte ausgefĂŒhrt, dass das Wurzelwerk der laut GLH-Entwurf auf der Grenze gepflanzten BĂ€ume das Pflaster irgendwann anheben wĂŒrden. „Wann ist nicht vorhersehbar. Aber irgendwann wird es soweit sein“, so Rolf PflĂ€sterer.  Dann gingen diese ParkplĂ€tze eventuell doch verloren. Der Vorschlag der GLH wurde gegen die eigenen Stimmen und die von Eva-Marie Pfefferle abgelehnt.
Zustimmung erhielt dagegen die Empfehlung des ATU bei entsprechenden Gegenstimmen (GLH und GemeinderĂ€tin Pfefferle) und einer Enthaltung (Dr. Horst Metzler, SPD). Damit setzte sich nach langer Diskussion die von der Verwaltung vorgelegte Beschlussfassung durch. Bei im Haushalt bereit gestellten Mitteln in Höhe von 220.000 Euro fĂŒr die BaumaĂnahme, darf`s ja auch mal ein bisschen lĂ€nger dauern.
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