Mittwoch, 08. Juni 2022

Lärmaktionsplanung für Schriesheim, Hirschberg und Dossenheim

Gemeinsame Informationsveranstaltung

Dossenheim/Hirschberg/Schriesheim, 16. Januar 2015. (red/pm) Die drei Kommunen Dossenheim, Schriesheim und Hirschberg haben ein gemeinsames Problem: Den Verkehrslärm auf der B3 und der parallel dazu verlaufenden Straßenbahntrasse Linie 5. Um die Anforderungen des Bundesimmissionsschutzgesetzes zu erfüllen, beauftragten die Kommunen gemeinsam ein Ingenieurbüro mit der Erstellung der Lärmaktionsplanung. Die Untersuchungsergebnisse werden am 22. Januar ab 19:00 Uhr im Schriesheimer Rathaus vorgestellt. [Weiterlesen…]

Kosten in Höhe von 3 Millionen Euro übernimmt der Bund

Dritte Fahrspur für B38 bei Weinheim

Weinheim, 05. Januar 2015. (red/pm) Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat grünes Licht für den Neubau einer dritten Fahrspur der B38 bei Weinheim gegeben. Die Planunterlagen liegen vom 07.-23. Januar 2015 in der Stadtbibliothek Weinheim aus. Der Ausbau soll auf einem rund 1,3 Kilometer langen Teilstück erfolgen, um die Berufsverkehrsspitzen abzufangen. [Weiterlesen…]

A5: Anschlussstelle Hirschberg Ost

Vollsperrung muss verlängert werden

Karlsruhe/Hirschberg/Rhein-Neckar, 29. Oktober 2014. (red/pm) Die A5-Anschlussstelle Hirschberg Ost und die L541 zwischen dem Kreisverkehrsplatz Hirschberg West und der B3 ist in beiden Fahrtrichtungen seit dem 16. Oktober 2014 voll gesperrt. [Weiterlesen…]

Unfall an OEG-Haltestelle

Radfahrerin gerät in Schienen und stürzt

polizei_feature11_tnHirschberg, 01. September 2014. (red/pol) Verletzt wurde eine 52-jährige Radfahrerin bei einem Unfall am Sonntag um 14:15 Uhr in der Landstraße/B3. Die Radlerin war bei der Fahrt in Richtung Weinheim in Höhe der OEG-Haltestelle in die auf der Fahrbahn verlaufenden Schienen geraten und gestürzt. Nach der Erstbehandlung durch den Notarzt an der Unfallstelle wurde die Frau mit einem Rettungswagen in eine Heidelberger Klinik gefahren und dort ambulant behandelt.

Zeugen gesucht

Verkehrsunfall behindert Berufsverkehr

Hirschberg/Großsachsen, 21. August 2014. (red/pol) Am Mittwochnachmittag, gegen 15:20 Uhr, kam es auf der B3, Höhe Breitgasse zu einem Verkehrsunfall zwischen einer Straßenbahn und einem Lastwagen mit Anhänger. [Weiterlesen…]

Sachschaden von rund 7.000 Euro

Verkehrsunfall auf der B3

polizei_feature11_tnHirschberg, 25. Juli 2014. (red/pol) Zu einem Verkehrsunfall kam es am Sonntagmittag an der Kreuzung B3/Heddesheimer Straße. Ein 79-jähriger BMW-Fahrer war gegen 14:15 Uhr mit seinem Wagen in Richtung Schriesheim unterwegs, als er an der Kreuzung eine rote Ampel übersah. Daraufhin kam es zum Zusammenstoß mit dem VW eines 53-Jährigen, der von der Heddesheimer Straße auf die B3 abbiegen wollte. Durch den Aufprall wurde zum Glück niemand verletzt. Der Sachschaden beläuft sich insgesamt auf rund 7.000 Euro.

10.000 Euro Sachschaden

Zwei Verletze bei Verkehrsunfall

polizei_feature_auto_tnHirschberg/Rhein-Neckar, 28. Januar 2014. (red/pol) Zwei Verletzte und ein Sachschaden von mehr als 10.000 Euro sind die Bilanz eines Verkehrsunfalls am gestern nachmittag in Hirschberg-Leutershausen. Eine 26-jährige Autofahrerin aus Bad Friedrichshall fuhr gegen 17:40 Uhr auf der B3 in Richtung Heidelberg und übersah beim Abbiegen in die Heidelberger Straße das Fahrzeug einer 34-jährigen Schriesheimerin. Bei dem Frontalzusammenstoß wurden beide Frauen verletzt und wurden in der Klinik behandelt. Die Polizei beziffert den Schaden an den Autos auf je 5.000 Euro.

4.000 Euro Schaden

Kollission am Sterzwinkel

Hirschberg, 03. Januar 2014. (red/pol) Im Einmündungsbereich B 3/Im Sterzwinkel kollidierten am Donnerstag gg. 17.30 Uhr zwei Fahrzeuge. Verursacht hatte die Karambolage eine 43-jährige Fiat-Panda-Fahrerin, die den Vorrang der entgegenkommenden Audi-Fahrerin nicht beachtet hatte. [Weiterlesen…]

Pkw-Fahrer schwer verletzt

Pkw-Unfall mit Straßenbahn

polizei_feature11_tnHirschberg, 20. November 2013. (red/pol) Am Dienstagabend wurde ein Pkw-Fahrer, der von der B3 in den Haagackerweg abbiegen wollte, von einer Straßenbahn angefahren und gegen eine Hauswand geschleudert. Der 67-Jährige ist schwer verletzt. [Weiterlesen…]

Freien Wähler laden am 06. Oktober ein

Neuer Wein und Zwiebelkuchen

Hirschberg, 26. September 2013. (red/pm) Die Freien Wähler Hirschberg laden am 06. Oktober interessierte Bürgerinnen und Bürger zu neuem Wein und Zwiebelkuchen auf dem Obsthof Volk ein. Es besteht die Möglichkeit, über kommunalpolitische Themen zu diskutieren. [Weiterlesen…]

B38: Fahrbahndecke wird eingebaut

Rhein-Neckar/Weinheim, 22. August 2013. (red/pm) Die B38 wird ab dem 26. August in Richtung Saukopftunnel zwischen den Kreuzungen Viernheimer Straße und Bergstraße B3 gesperrt. Die Fahrbahndecke wird im Bereich der Aus- und Einfädelspuren am südlichen Anschluss der Kreisverbindungsstraße – Kreisstraße K4229 – eingebaut. [Weiterlesen…]

Mehr Lärmschutz bedeutet der Plan jedoch nicht

Hirschberg, Dossenheim und Schriesheim kooperieren beim Lärmaktionsplan

Auch wegen der OEG muss ein Lärmaktionsplan in Hirschberg, Schriesheim und Dossenheim erstellt werden.

 

Dossenheim/Schriesheim/Hirschberg, 08. August 2013. (red/zef) Dossenheim, Schriesheim und Hirschberg liegen gemeinsam an der B3, damit fahren pro Jahr mehr als drei Millionen Autos und 8.200 pro Tag durch die Gemeinden. Zudem verläuft die Trasse Straßenbahnlinie 5 durch diese Orte. Die Gemeinden hätten bis zum 18. Juli einen Lärmaktionsplan erarbeiten müssen – stattdessen wurde in Juli-Sitzungen beschlossen, einen erarbeiten zu lassen. [Weiterlesen…]

Interkommunale Zusammenarbeit mit Dossenheim und Schriesheim beschlossen

Lärmaktionsplan – ohne Aktion!

Hirschberg, 18. Juli 2013. (red/aw)  Seit 2003 besteht die EU-Richtlinie zur „Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm“. Nun kommt sie auch in Hirschberg an. Der Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung am Dienstagabend die Aufstellung eines Lärmaktionsplans für alle Hauptverkehrsstraßen sowie alle Schienenstrecken der Gemeinde. Da aber Hirschberg nicht allein für die betroffenen Straßen zuständig ist, entschied man sich auch für eine interkommunale Zusammenarbeit mit den Gemeinden Schriesheim und Dossenheim. Entscheidungsträger für Veränderungen bleiben aber trotz eines kommunalen Lärmaktionsplans, in den meisten Fällen die übergeordneten Behörden. [Weiterlesen…]

Schriesheim und der Rhein-Neckar-Kreis geben 6.000 Euro mehr für Weinheim und Hirschberg aus

Die Linie 5 fährt ab dem Winter nachts halbstündig von/bis nach Heidelberg

Barrierefrei ein- und aussteigen.

Taktverdichtung der „ÖG“ in der Nacht beschlossen.

 

Schriesheim/Hirschberg/Weinheim, 20. Juni 2013. (red/zef) Ab dem Winter verkehrt die Linie 5 auch nach halb zehn halbstündig zwischen Heidelberg und Schriesheim. In der gestrigen Sitzung sprach sich der Gemeinderat  einstimmig dafür aus. Besonders bemerkenswert: Die Stadt Schriesheim gibt 6.000 Euro mehr aus, damit die Straßenbahn nicht an der Haltestelle Schriesheim Bahnhof endet, sondern auch Weinheim und Hirschberg künftig davon profitieren. [Weiterlesen…]

Sachschaden von ca. 3.000 Euro

Kraftradfahrer bei Verkehrsunfall schwer verletzt

Hirschberg, 07. März 2013. (red/pol) Gestern Abend zog sich ein 20-jähriger Kraftradfahrer bei einem Verkehrsunfall auf der Landesstraße 541 zwischen der BAB5 und der B3 schwere Verletzungen zu.

Information der Polizeidirektion Heidelberg:

„Am Mittwoch gegen 17.51 Uhr fuhr ein 82 Jahre alter Mercedes-Fahrer unachtsam von einem Feldweg auf die Landesstraße 541 ein. Hierbei missachtete er die Vorfahrt eines 20-Jährigen Kraftradfahrers, welcher mit seiner Suzuki auf der L541 in Richtung A5 unterwegs war. [Weiterlesen…]

Polizei sucht Zeugen

Unfall auf der B3: Beide grün?

Hirschberg, 29. Dezember 2012. (red/pol) Am Freitag gegen 11.15 Uhr befuhr eine 71jährige Golf-Fahrerin die B 3 in südliche Richtung. Zum gleichen Zeitpunkt bog eine 34jährige Opel-Fahrerin von der L 541 in nördliche Richtung auf die B 3 ein und kollidierte im Einmündungsbereich mit dem Golf. Hierbei entstand an den beiden Fahrzeugen ein Sachschaden in Höhe von 7000 Euro, verletzt wurde niemand. Da bei der Unfallaufnahme beide Unfallbeteiligten angaben, bei Grünlicht in den Einmündungsbereich eingefahren zu sein, sucht das Polizeirevier Weinheim Unfallzeugen und bittet diese, sich unter Tel. Nr. 06201/10030 zu melden.

Saukopftunnel erneut außerplanmäßig gesperrt

„Never Ending Ärger“ mit dem Saukopftunnel?

Tunnel zu – Ärger groß. Das ist die einfache Formel für die 20.000 Autofahrer, die sich über verstopfte Straßen quälen müssen. Foto: Sebastian Singer

 

Weinheim/Rhein-Neckar/Bergstraße, 22. November 2012. (red/aw) Es vergeht kaum ein Monat, in dem keine neuen Nachrichten über Probleme des Saukopftunnels oder dessen neuen Fluchtstollen auf der B38 zwischen Weinheim und Birkenau bekannt werden. Seit der Eröffnung Ende 1999 ist die Fertigstellung des Tunnels eine „Never Ending Ärger-Story“. Aktuell wurde er nun wieder „spontan“ gesperrt, da es zu Hard- und Softwareproblemen kam. Für die Autofahrer ein absolutes Ärgernis. Die Sperrung kostet Zeit, Geld und Nerven. Sind denn da nur Pfuscher auf dem Bau?

Kommentar: Alexandra Weichbrodt

Jeder Autofahrer der zur morgendlichen Berufszeit aus dem vorderen hessischen Odenwald in Richtung Weinheim unterwegs ist, nutzt für gewöhnlich den Saukopftunnel. Ist ja auch so herrlich bequem: Direkte Verbindung zur Autobahn, kaum Ampeln, angemessene Tempobeschränkung. Das es sich hier hin und wieder mal staut, weil die dazustoßenden Autofahrer aus Sulzbach nicht richtig in den Verkehr eingefädelt werden, nimmt man gelassen in Kauf.

Doch, wenn der Tunnel zu ist, dann ist die Fahrt zur Arbeit alles andere als eine Freude. Denn die primäre Ausweichstrecke über die alte B38 durch Birkenau ist total überlastet. Hin und wieder würden die Autofahrer diese Zusatzstrecke, den zusätzlichen Verbrauch an Kraftstoff und vor allem den Zeitverlust vielleicht ohne Ärger hinnehmen. In letzter Zeit allerdings häufen sich die Sperrungen des Tunnels. Besonders ärgerlich sind die nicht geplanten Vollsperrungen, wie aktuell seit gestern Abend.

Wird dieser Tunnel denn niemals fertig?

Die ursprüngliche Idee hinter dem Bau des Tunnels war, dass der Verkehr nicht mehr durch die Stadt Weinheim, das sehr enge und windungsreiche Durchbruchstal der Weschnitz und durch Birkenau geführt werden muss. Prinzipiell eine tolle Idee. Die Birkenauer waren begeistert, die Mörlenbächer schnell ernüchtert. Denn das Problem hat sich nun, besonders im Feierabendverehr, in das hintere Weschnitztal nach Mörlenbach verlagert. Hier drängen die Bürger nunmehr auf eine eigene Verkehrsumgehung. Aber das ist ein anderes Thema.

Am Morgen ist der Tunnel auch für die Mörlenbächer ein wahrer Segen. Ist der Tunnel allerdings gesperrt, ist die Situation in Birkenau wieder so wie vor der Inbetriebnahme des Tunnels. Besonders bei spontanen Sperrungen reagieren die Autofahrer, beispielsweise bei Facebook, genervt:

Was ich, und 1000 andere, heute morgen erlebt und gesehen haben ist schlicht und ergreifend nicht hinnehmbar!

Solche Kommentare findet man heute zahlreich im sozialen Netz. Viele Autofahrer hatte die ungeplante Sperrung kalt erwischt.

Der Kommentator Sven S. hat auf dem Rheinneckarblog seinem Frust ebenfalls freien Lauf gelassen:

Unfassbar, offenbar sind hier echte Profis am Werk. Richtig getestet werden die technischen Änderungen also wohl erst am “lebenden” Objekt und das dann auch noch während des Berufsverkehrs. Aber nicht genug damit, die komplette Aktion wird durchgeführt während erhebliche Einschränkungen an den Ausweichstrecken bestehen, die auch ohne dies bei einer Tunnelsperrung überlastet sind, also auch massive Planungsmängel.

Und Recht hat er. Wie kann es denn sein, dass fast genau 13 Jahre nach Eröffnung immer noch eine akute Gefahr für die Nutzer des Tunnels besteht? Wer hat diesen Tunnel geplant? Amateuere? Studenten im Rahmen einer Projektarbeit?

Von Beginn an nur „ausreichend“

Die Liste der Sperrungen ist lang. Die Liste der Nachrüstungen auch. 2008 wurde der Saukopftunnel mehrere Monate gesperrt, aufgrund von Sicherheitsmängeln.  Die Kosten der Nachrüstung beliefen sich auf 11 Millionen Euro.

Mitte 2009 begann man mit den Vorbereitungen für den Bau des Rettungsstollens. Ebenfalls mehrere Monate war die Röhre wiederum dicht, da erst der Hauptunnel verstärkt werden musste, bevor im Oktober 2009 überhaupt mit dem eigentlichen Fluchtstollen-Bau begonnen werden konnte. Geplante Baukosten: 30 Millionen Euro. Fertig ist er bis heute nicht.

Wie konnte man denn überhaupt einen Tunnel in den 90er Jahren bauen, ohne an einen Fluchtstollen zu denken? Kein Wunder, dass der ADAC in einem Tunneltest 2001 dem Saukopftunnel nur ein „ausreichend“ bescheinigte.

Immer wieder kommt es auch zu technischen Störungen. So brannte es im November 2010 in einem Technikraum des Saukopftunnels. Die Folge: Tagelange Sperrung. Und auch bei der aktuellen Sperrung muss man sich fragen: Konnte keiner der Planungsherren absehen, dass die neuen Soft- und Hardware-Installationen mit dem bisherigen Betriebssystem nicht kompatibel sind? Da hat SvenS. schon vollkommen Recht, wenn er findet, dass manche Dinge erst am „lebenden“ Objekt durchgeführt werden. Wo kämen wir aber hin, wenn jeder Arzt erstmal operiert, bevor er eine Diagnose stellt und den Behandlungsplan entwirft?

20.000 verärgerte Autofahrer täglich

Eigentlich ist egal, wie und warum der Tunnel dieser Tage mal wieder gesperrt ist. Fakt ist: Über 20.000 Autofahrer müssen an Werktagen auf andere Strecken ausweichen. Ob diese denn überhaupt befahrbar sind, interessiert vom Planungsteam wohl niemanden. Denn sowohl die Zufahrt zur alten B38 in Weinheim ist durch Bauarbeiten an der B3 Bergstraße/ Ecke Friedrichstraße wegen Sanierungsarbeiten ander Fahrbahndecke eingeschränkt, als auch die Ausweichmöglichkeit über den Watzenhof in Hemsbach. Hier wird ebenfalls gebaut. Das Resultat: Die Autofahrer stehen sowohl in Weinheim als auch in Birkenau im Stau. Sie stehen und stehen und stehen.

Der Ärger dauert mindestens bis Montagfrüh – vorausgesetzt, die Brandversuche am Wochenende verlaufen nach Plan. Hoffen wir, dass da nicht ebenfalls wieder neue Probleme auftauchen. Denn ansonsten beginnt auch die nächste Woche für viele Autofahrer im Stillstand!

Kritik an der Bürgerinitiative Sterzwinkel

Martinsgansessen und Kommunalpolitik in der Alten Villa

Beim Martinsgansessen trafen sich die Mitglieder (ganz der Tradition seit über 20 Jahren) zum Essen und diskutieren

Hirschberg, 13. November 2012. (red/pm) Über einen sehr guten Besuch – die zwei großen Räume im Erdgeschoss waren vollständig besetzt – und über vorzügliches Essen konnte sich Alexander May, der 1. Vorsitzende der Freien Wähler Hirschberg, beim Martinsgansessen freuen. Auch die Kommunalpolitik wurde an diesem Abend angesprochen sowohl von May als auch von den Besuchern.

Information der Freien Wähler Hirschberg:

„Noch vor der Suppe begrüßte May die Gäste. Das Martinsgansessen habe bei den Freien Wählern schon Tradition – es wird seit über 20 Jahren veranstaltet –, die sehr gute Resonanz verpflichte die Freien Wähler geradezu, diese Veranstaltung fortzuführen. Er freute sich besonders über die Teilnahme von Bürgermeister Just mit Familie. May widmete sich dann der Bürgerinitiative Sterzwinkel (BI), er verglich sie mit einer Sportmannschaft, die unschön spiele und bei der es fraglich sei, ob sie spielberechtigt sei. Er nannte dann einige Beispiele zum Verhalten der BI. Wenn die Ideen der BI realisiert worden wären, dann gäbe es keinen Sterzwinkel und keine neuen Einwohner von Hirschberg.- Sie mahne sachliches Verhalten in Hirschberg an, dabei verhalte sie sich selbst eher unsachlich – siehe Bebauungsplanverfahren Breitgasse/Drittelsgasse. – Sie habe bei der Frage der 3. Halle für Hirschberg eine Planung für die Zeit von 40 Jahren gefordert, dies ist nach May ein völliges Unding („Wie soll das gehen“?). – Es stehe außer Frage, dass Menschen immer mehr Wohnraum beanspruchen. Dies kritisiere die BI. Nach May sei es die freie Entscheidung des Einzelnen, in wie viel Räumen er wohnt. – Zum Schluss kam May zum Ergebnis, dass die Bürgerinitiative nicht gewählt worden sei und damit ihre Legitimation in Frage zu stellen sei.

Eine sehr gute klare Grünkernsuppe mit Gemüsestreifen war die erste Station beim Martinsgansessen. Danach folgte der Hauptgang – Gänsebrust mit Rotkohl, Maronen, Knödel und Nudeln mit vorzüglicher Sauce -. Abgerundet wurde das Menu mit einem köstlichen Dessert aus Vanilleeis, Früchten und Sahne. Neben Bier aus der Region gab es wohlschmeckende Weine und Apfelsaft aus Hirschberg und zum Schluss hoch dekorierte Verdauungshilfen vom Obsthof Volk. Die reibungslose Betreuung der Gäste hatten Peter Johe, Alexander May mit Lebenspartnerin Birgit Hoffmann, Volker Barzyk, Monika Schmitt und Sven Fertig übernommen.

Der Verkehr beschäftigt

Die Gespräche an den Tischen wurden beherrscht von Verkehrsthemen. Vorgeschlagen wurde, in bestimmten Straßen das Parken zu begrenzen und Anwohnerparkausweise auszugeben. – In der Breitgasse – in Ostwestrichtung – sollte der letzte Parkplatz vor der Einmündung der Jahnstraße gestrichen werden, dadurch werde die Ausfahrt aus der Jahnstraße erleichtert und sicherer.- In Leutershausen sei im alten Ortskern das Abstellen von PKW auf den Straßen ausgeprägt, gleichzeitig blieben Höfe oder Garagen ungenutzt. Das Fahren mit dem PKW sei mitunter stark behindert. Auch auf den Platzbedarf von Feuerwehrfahrzeugen und Müllfahrzeugen auf den Straßen wurde verwiesen. – Die Frage des ruhenden Verkehrs auf dem Marktplatz in Großsachsen wurde angesprochen, vor Allem mit Blick auf die künftige Nutzung des Feuerwehrhauses als Ärztehaus. Man befürchtet, dass das Parkplatzangebot zu klein sein wird. Wie solle im Übrigen das verstärkte Linksabbiegen in den Marktplatz von der aus Südrichtung dann funktionieren? – Die Kritik am Zustand des Dorfplatzes bei der ehem. Tabakfabrik wurde direkt von Manuel Just beantwortet. Nach Just sei Abhilfe auf den Weg gebracht worden. – Nicht zuletzt wurde das starke Zuparken der Gehwege beklagt, es müsse möglich sein, Autos so ab zustellen, dass Nutzer mit Kinderwägen oder Rollatoren nicht auf die Straße ausweichen müssten.

Nach dem Dessert ergriff Alexander May erneut das Wort und dankte dem Küchenteam mit Axel und Margarete Ehret und Roland und Ingrid Müller herzlich und übergab Gutscheine. Mit viel Beifall wurde dem Team von den Teilnehmern für das vorzügliche Menü gedankt.“

Landrat Stefan Dallinger über Verkehrsprobleme und künftige Chancen

Keine Windräder oder Umgehung, aber vielleicht „Weinheim Süd“

Hirschberg, 07. Oktober 2012. (red/la) Viel konnte Landrat Stefan Dallinger den Hirschbergern nicht versprechen. Weder bei den Ampelschaltungen oder der Umgehungsstraße gab es gute Nachrichten von seiner Seite. Einen Hoffnungsschimmer sah er beim Autobahnanschluss Weinheim Süd. Nur die Gegner von Windkraftanlagen konnten erfreut nach Hause gehen.

Als Landrat Stefan Dallinger (CDU) am Donnerstag auf Einladung der Freien Wähler (FW) über „aktuelle Kreisprobleme“ sprechen wollte, musste „angebaut“ werden. Im Anbau der Alten Turnhalle reichten die Tische und Stühle anfangs nicht für die Besucher aus, die hören wollten, welche Antworten der Hirschberger Dallinger auf die Fragen seiner Mitbürger mitgebracht hatte.

Das größte Grummeln erzeugt bei den Bürgern die viel zu langen Rotphasen der Ampeln in manchen Seitenstraßen. Der Landrat zeigte zwar Verständnis, betonte aber, dass sich daran in Zukunft wenig ändern werde. Das bisherige Ampelschaltsystem sei ausgereizt. Leichte Anpassungen seien zwar möglich, eine grundlegende Veränderung jedoch nicht. Das liege zum einen an der Pförtnerfunktion der Ampeln an den Ortseingängen und zum anderen an den kürzeren Takten der „OEG“.

Allerdings haben wir einen Stand erreicht, der als befriedigend erachtet werden kann.

Das quittierten einige Zuhörer mit einem deutlichen „Nein!“. Die Anforderung des Signals durch die „OEG“ könne man nicht beeinflussen.

In Heidelberg Straßenbahn, in Hirschberg Eisenbahn

Ein Bürger fragte, ob man nicht einfach die Schranken abbauen könne. Die „OEG“ komme im Heidelberger Stadtgebiet ohne Schranken aus. Warum also müssen in Hirschberg überall Schranken sein?

Dallinger gab eine verblüffende Antwort:

In Heidelberg fährt die „OEG“ als Straßenbahn, hier als Eisenbahn. Bei Eisenbahnen sind andere Vorschriften und auch Schließzeiten vorgegeben. Die gibt das Eisenbahnbundesamt vor. Da wird es keinen großen Wurf mehr geben.

Dass die Ampeln in den Seitenstraßen nur schlecht berücksichtigt werden, wisse er als Großsachsener nur allzu gut.

Ich kann keine große Hoffnungen machen, dass sich die Ampelschaltungen grundsätzlich ändern. Wenn wir Verbesserungen erkennen, werden wir das natürlich ändern. Wenn sie Vorschläge haben, sagen sie es mir. Wenn wir nur den Hauch einer Chance sehen, dann versuchen wir das.

Windkraftanlagen lohnen sich hier nicht

Die Gegner von Windanlagen konnte Dallinger beruhigen: Er glaube nicht daran, dass an der Hangkante Windkraftlagen entstehen werden. Hirschberg besitze keine dafür wirtschaftlich geeigneten Flächen.

Zudem gäbe es in der Region viele Landschaftsschutzgebiete. Bevor hier Windkraftwerke gebaut würden, müsse man erst die örtlichen Landschaftsschutzgebietsverordnungen ändern: „Es lohnt sich nicht und wird keine Mehrheit finden“, sagte er.

Die von vielen gewünschte Umgehungsstraße wird wohl auch nicht kommen. Aus dem Verkehrsministerium habe Dallinger erfahren, dass der Bau nur möglich sei, wenn es Zuschussgelder dafür gäbe. „Ich sehe im Moment niemanden, der Geld für diese Straße ausgibt“, sagte er.

Der Bund fahre seine Ausgaben zurück und das Land nehme derzeit nicht mal Anträge für Zuschüsse entgegen. Es gebe jedoch einen „zarten Hoffnungsschimmer“ beim Autobahnanschluss Weinheim-Süd:

Der Anschluss würde viel Verkehr aus Hirschberg nehmen. Doch das geht nur mit einem großen regionalen Schulterschluss. Dieses Ziel muss gemeinsam verfolgt werden. Der Kampf lohnt sich, wenn sich die Raumschaft einig ist.

Freuen würde er sich über den sechsspurigen Ausbau der A5. Schon jetzt wäre es möglich in Hauptverkehrszeiten den Verkehr zu entlasten, indem der Randstreifen freigeben werde. Am besten sei ein leistungsfähiger Ausbau der A5 inklusive Abfahrt Weinheim Süd. Allerdings stünde Heddesheim der Abfahrt reserviert gegenüber, weil sie damit Flächen verlieren würden. „Da müssen wir miteinander reden“, sagt der Landrat.

Mehr Baufläche und trotzdem kein Wachstum

Die Bevölkerungsentwicklung sehe im ganzen Kreis momentan noch erfreulich aus. „Aber wir merken das Älterwerden der Bevölkerung langsam“, sagte Dallinger. Wenn Gemeinden ihr Bevölkerungsvolumen halten wollen, bräuchten sie Baufläche. Jedoch bedeute mehr Wohnfläche nicht automatisch Bevölkerungswachstum, sondern wahrscheinlich nur, dass man den aktuellen Stand erhält.

Der Grund: Früher wohnten Familien in Wohnungen, heute werde das Einfamilienhaus der Standard. Der Bedarf von Wohnfläche für jeden einzelnen steigt, auch wenn mehr Fläche ausgewiesen wird. Das führe zu einem weiteren Problem: mehr Flächenverbrauch. Sicher sei, dass die Gesellschaft langsam „deutlich älter und bunter“ werde. „Da sind aber auch Chancen drin“, sagte Dallinger. Auch die Erweiterung des Gewerbeparks würde Chancen eröffnen:

Das sind hochwertvolle 1A-Flächen entlang der Verkehrsachsen mitten im Ballungsraum der Metropolregion. Mein Wunsch wäre, dass Sie darauf achten, dass dort keine Spielhallen oder McDonalds untergebracht werden.

Mit dem Rat kommt er zu spät. Beides gibt es bereits vor Ort.

Bürgermeister Manuel Just im Interview zur geplanten Edeka-Erweiterung in Heddesheim

„Die Verkehrslenkungsverträge sind zu Lasten Dritter geschlossen worden“

Die Edeka soll um ein zentrales Getränkelager der Tochter "Kempf" erweitert werden. Quelle: Edeka

 

Hirschberg, 22. Juni 2012. (red) Zwischen den Gemeinden Hirschberg und Heddesheim knirscht es gewaltig. Bürgermeister Manuel Just übt deutliche Kritik an der Nachbargemeinde – grundsätzlich steht er Gewerbeentwicklungen positiv gegenüber, aber nicht, wenn seine Gemeinde darunter zu leiden hat. Ein eigenes Verkehrsgutachten soll prüfen, ob Hirschberg den schwarzen Peter zieht, wenn in Heddesheim mit der Pfenning-Ansiedlung nun auch noch die Edeka-Erweiterung kommen sollte. Die Möglichkeiten der Gemeinde Hirschberg sind begrenzt – mittlerweile ist es aber vorbei mit Höflichkeiten. Gemeinderat Werner Volk bezeichnete unlängst die Verkehrslenkungsverträge als „nahezu bösartig“. Grund genug, den Verwaltungschef nach seiner Sicht der Dinge zu fragen.

Interview: Hardy Prothmann

Mittlerweile sind alle Fraktionen im Gemeinderat gegen die Gewerbeentwicklungen in Heddesheim aufgebracht. Haben Sie und der Gemeinderat wirklich alles unternommen, um von der Gemeinde Schaden abzuwenden?

Manuel Just: Diese Frage muss erlaubt sein, ob wir gegebenenfalls im Wege der Normenkontrollklage hätten gegen Pfenning vorgehen müssen. Ich glaube, dass es zum einen im Hinblick auf eine gute Nachbarschaft nicht geboten war und zweitens auch im Sinne des Abwägungsprozesses – der auf Regionalplan- beziehungsweise der Flächennutzungsplanebene stattgefunden hat. Zudem gibt es eine Vielzahl von Privateigentümern oder privaten Personen, die auch gegen das Vorhaben Pfenning vorgehen. Kommende Woche ist Verhandlung am Verwaltungsgerichtshof. Das beobachten wir genau.

Die Mühe um eine gute Nachbarschaft auf eigene Kosten ehrt Sie – jetzt kommt aber Edeka mit einer großen Erweiterung dazu.

Bürgermeister ust bei der Eröffnung des "Sterzwinkel" - die Bewohner hier dürfen sich auf "Ausweichverkehr" gefasst machen.

Just: Bei Edeka muss abgewartet werden, wohin die Reise hingeht. Wir glauben einfach, dass wir – und so habe ich es ja auch in der Sitzung herausgestellt – inzwischen in einem, nennen wir es mal, Verfahrensstadium sind, das man so umschreiben kann: Heddesheim betreibt Wirtschaftsförderung in seinem Gewerbegebiet, was aber auch einen großen Flächenverbrauch verursacht. Das haben wir allerdings, meine ich, nur bedingt zu beurteilen. Nämlich nur dann, wenn es Auswirkungen auf den Flächennutzungsplan hat, die so bisher von uns noch nicht mitgetragen worden wären.

Die Verkehrsentwicklung ist negativ für unsere Gemeinde.

Das bedeutet?

Just: Das heißt, entwickelt sich Gewerbe aus dem Flächennutzungsplan heraus, dann kann ich nicht die ganzen Jahre sagen, es war in Ordnung und jetzt auf einmal den Finger heben und sagen es gefällt mir so nicht mehr. Die Wirtschaftsförderung, die Heddesheim in dem Ballungsgebiet betreibt ist erfreulich. Weniger erfreulich ist, dass damit nach unseren Befürchtungen eine Verkehrsentwicklung einhergeht, die in weiten Teilen negativ für unsere Gemarkungsfläche ist.

Erläutern Sie das bitte.

Just: Ich will es an einem Beispiel festgemacht, was passiert, wenn es zu einem Rückstau oder einer Vollsperrung auf der Autobahn kommt? Wenn Sie aus südlicher Richtung kommen, werden sie aller Voraussicht nach spätestens bei der Abfahrt Ladenburg – Schriesheim runter fahren. Durch Ladenburg können Sie mit dem Schwerlastverkehr nicht fahren, um das Gewerbegebiet in Heddesheim zu erreichen, weil es relativ kleinräumig ist und die LKW-Fahrer würden sich wahrscheinlich sehr, sehr schwer tun. Und – so mein Wissenstand – die Gemeinde Heddesheim dies auch über den Verkehrslenkungsvertrag weitestgehend ausgeschlossen hat. Es würde dann nur die Möglichkeit bleiben über Schriesheim und Leutershausen zu fahren. Schriesheim ist nicht wirklich betroffen, da der Ort eigentlich auf seiner Gemarkung nur gestreift wird, zumindest mal im Hinblick auf die Wohnbebauung. Also wäre Leutershausen betroffen und zwar egal ob sie dann die Kreisstraße der Heddesheimer Straße oder den wohl wahrscheinlicheren Weg des Autobahnzubringers wählen.

Mehr oder weniger das Gleiche passiert, wenn Sie aus Norden kommen.

Just: Wenn Sie aus Norden kommen ist es vielleicht so, dass Sie in Weinheim runter fahren, dann können sie nicht über Muckensturm, die Ringstraße über Heddesheim, fahren, um das Gewerbegebiet zu erreichen, sondern müssen zwangsläufig durch das sowieso schon schwierige Nadelöhr in Großsachsen durch und damit tangiert man wieder die Gemarkungsfläche von Hirschberg und das kann nicht sein. Es kann nicht sein, dass es gewerbliche Entwicklungen auf Gemarkungen anderer Nachbargemeinden gibt, die Vorteile für den einen bringen und nur Nachteile für den anderen. Wie wir gegebenenfalls in einem Verfahren dagegen vorgehen, kann ich heute noch nicht sagen.

Bitte nicht zu hoch!

Wann haben Sie von der Edeka-Erweiterung erfahren? Und was gedacht?

Just: Ein paar Wochen, bevor es offiziell geworden ist. Mein erster Gedanke war, dass es schwer werden wird.

Konkreter?

Just: Aus unserer Sicht kann man das nur umsetzen, wenn die vorhandene Verkehrsinfrastruktur auskömmlich ist. Das war mein erster Gedanke. Und der zweite Gedanke war, ich sag das jetzt mal ein bisschen flapsig: Bitte nicht zu hoch! Ich habe alle Interessen zu berücksichtigen, auch die derjenigen Hirschberger, die in den hochpreisigen Regionen in unserer Gemeinde wohnen und diesen schönen Blick in die Rheinebene genießen wollen – ein Blick auf den Schriftzug „Edeka“ gehört dazu definitiv nicht. Das ist zwar im Vergleich nur ein kleiner und nicht berücksichtigungsfähiger Teilaspekt – aber natürlich einer, der auch an mich herangetragen wird.

„Nahezu bösartig“

Noch einmal zum Verkehrslenkungsvertrag. Der Gemeinderat Werner Volk hat in der vergangenen ATU-Sitzung den Verkehrslenkungsvertrag als „nahezu bösartig“ bezeichnet. Das ist selbst für Herrn Volk außergewöhnlich scharf. Wie sehen Sie das?

Just: Also ich kenne ja die Inhalte des Verkehrslenkungsvertrags nicht zu 100 Prozent – das muss ich voranstellen. Ja, die Formulierung des Gemeinderats war sehr scharf und hat sicher damit zu tun, dass dieser Verkehrslenkungsvertrag zu Lasten Dritter, also unserer Gemeinde geschlossen worden ist. Ich vermute, dass hat den Ärger bei Herrn Volk ausgelöst, was ich verstehe, wenngleich ich diese Formulierung nicht gewählt hätte.

Herr Volk sieht den Gewinn für Heddesheim und den Schaden für Hirschberg. Was kann man tun, um den zu mildern?

Just: Von unserer Seite aus in Heddesheim gar nichts. Das wurde ja auch im ATU diskutiert, ob man einen ähnlichen Vertrag für uns einfordern könnte. Das geht nicht, weil es eine freiwillige Selbstbeschränkung der Unternehmen ist.

Ein Vertrag zu Lasten Dritter

Als der Vertrag damals verhandelt wurde, haben wir den „Schöpfer“, den Anwalt Dr. Burmeister gefragt, ob sich denn solche Vertragsverhältnisse schon bewährt hätten, ob er dafür ein Beispiel hätte. Tatsächlich konnte er nichts nennen – dieser Verkehrslenkungsvertrag ist bundesweit einmalig. Glauben Sie, dass er Sinn macht?

Just: Für Heddesheim eventuell schon, das möchte ich nicht abschließend beurteilen. Insgesamt – da bringt mich auch keiner von meiner Meinung ab – war die Sinnhaftigkeit in dem Moment nicht mehr gegeben, als klar war, dass es ein Vertrag zu Lasten Dritter ist. Und das hätte ich persönlich nicht gemacht.

Objektiv betrachtet muss damit der Verkehr durch Hirschberg laufen, wenn die A5 zu ist.

Just: Das ist zutreffend. Wir haben mit der B3 eine ausgewiesene Umleitungsstrecke. Wenn es zu einer Vollsperrung oder größeren Sperrung auf der Autobahn kommt, dann gibt es überall die blauen Schilder mit den ausgewiesenen Umleitungsstrecken – eben auf die B3. Deswegen haben wir zwangsläufig eine andere Qualität der Straßen und das muss man berücksichtigen. Unser Problem ist: Wir können den Unternehmen nichts anbieten. Wenn ich einen Bebauungsplanverfahren in der Hand habe, von dem ein Unternehmen etwas hat, dann ist dieses Unternehmen vielleicht eher bereit auf eine Forderung einzugehen, als wenn ich eben nichts in der Hand habe.

Es gibt Dinge, die mich ärgern

Ärgert Sie das?

Just: Es gibt Dinge, die mich ärgern in diesem Verfahren. Das sind beispielsweise diese Verkehrslenkungsverträge und die Tatsache, dass möglicherweise die Verkehrsprobleme auf uns, ich unterstelle dabei keine böse Absicht, abgewälzt werden. Dass dies in Heddesheim ignoriert wird, ist mir unverständlich.

Links verdecken die Edeka-Hallen schon die Sicht auf die Bergstraße. Rechts wird durch noch höhere Hallen noch weniger vom Ausblick übrig bleiben. Bild: heddsheimblog.de

 

Druckmittel aka Basis

Hirschberg will nur ein eigenes Verkehrsgutachten erstellen lassen. Ich habe noch mal nachgeschaut, wir haben ja mittlerweile ein umfangreiches Blog-Archiv: Das haben Sie bereits Ende Oktober 2010 angekündigt, was soll das jetzt eineinhalb Jahre später bringen? Kommen sie damit nicht viel zu spät?

Just: Das glaube ich nicht. Es geht mir nicht um die Verhinderung der Gewerbeansiedlungen. Uns geht es im Wesentlichen darum, die Verkehrsprobleme zu lösen und die sind auch nicht weg zu diskutieren. Wenn diese allerdings gelöst sind, dann wird der Hirschberger Gemeinderat, zumindest  mehrheitlich, die Gewerbeansiedlungen auch so mittragen. Und deswegen geht es uns darum zu schauen, ob ein weiteres Verkehrsgutachten die bislang vorliegenden Ergebnisse oder die von uns immer wieder artikulierten Plausibilitätsprobleme bestätigt. Und dann haben wir, denke ich, schon…

… ein Druckmittel?

Just (lacht): Herr Prothmann, das wäre sicher Ihre zugespitzte Formulierung . Dann haben wir zumindest eine andere Basis, um die Probleme zu diskutieren. Im Moment gibt es zwei Gutachten, die eine noch erträgliche Belastung prognostizieren – wir lassen das jetzt noch von einer dritten Seite betrachten.

Es wird das vierte Gutachten sein. Zwei Gutachten stammen vom Büro Koehler, Leutwein und Partner, eins aus dem Jahr 2000 besagt, der Kreisverkehr sei fast an der Grenze der Leistungsfähigkeit. Das hatte die Gemeinde Heddesheim veranlasst, als das Hirschberger Gewerbegebiet gebaut worden ist. Derselbe Gutachter kommt zehn Jahre später trotz der zusätzlichen Belastung durch Pfenning zur Prognose, alles sei in Ordnung. Wieder im Sinne von Heddesheim. Und der aktuelle Gutachter sieht das auch so.

Just: Das ist ein Teil der Plausibilitätsprobleme, die der Gemeinderat und ich sehen: Wie soll das möglich sein? Im Moment ist das eher ein Bauchgefühl – deswegen wollen wir ja eine fachliche Expertise.

Fälschliche Fachexpertisen?

Was für ein Licht wirft es auf den Wert von Gutachten an sich?

Just: Es wäre anmaßend zu sagen, das Ergebnis der Gutachten seien bestellte Ergebnisse. Es sind alles renommierte Gutachter, die auch einen Namen und einen Ruf zu verlieren haben. Aber auch renommierte, seriöse Gutachter machen vielleicht Fehler, indem sie von vielleicht falschen Annahmen ausgehen. Falsche Verkehrszählungen erhoben haben, die nicht den repräsentativen Tagen entsprechen. Fehler passieren auch bei großer Sorgfalt.

Sie hätten auch Diplomat werden können. Mal ganz undiplomatisch: Was halten sie von der Sicht, dass der Hirschberger Gemeinderat ein Alibigutachten gegenüber der Bevölkerung braucht, um sagen zu können: „Wir haben doch alles getan!“

Just: Meine Kritiker werden das wahrscheinlich so sehen und behaupten. Ich bin überzeugt, dass das Gutachten den Gemeinderat auf jeden Fall weiterbringt. Es gibt eigentlich nur zwei Lösungen, es geht dafür oder dagegen aus. Geht es zu unseren Gunsten aus haben wir mit Sicherheit etwas in der Hand, das den Abwägungsprozess für alle Beteiligten erschwert und unsere Belange werden höher gewichtet. Geht es so aus, dass der Gutachter eine Auskömmlichkeit feststellt, müssen wir das akzeptieren.

Verkehr, Kreisel, Alibi

Heddesheim argumentiert, dass der Verkehr des Fleischwerks wegfällt und nur durch den Getränkeverkehr ersetzt wird. Was aber, wenn der Ausgangszustand, der wiederhergestellt wird, schon nicht gut war? Und aus Ihrer Sicht kommen noch andere Entwicklungen wie in Weinheim Lützelsachsen Ebene hinzu – nochmal 1.000 Autos mehr.

Just: Genau deswegen muss es um eine ausreichende Ertüchtigung der Anschlussstellen gehen. Im Osten soll ein Kreisverkehr gebaut werden. Da haben wir positive Signale aus dem Regierungspräsidium. Ich denke auch, dass das zeitnah umsetzbar ist. Für den Kreisverkehr im Westen, der in Richtung Heddesheim an der Gemarkungsgrenze liegt, schwebt uns eine Bypasslösung vor.

Ist Hirschberg mit seinen Bedürfnissen nicht nur ein Rad im System?

Just: Klar, das sage ich auch dem Gemeinderat immer wieder. Wir müssen uns realistisch einordnen. Als kleine Gemeinde mit 9.500 Einwohnern. Aber wir haben unsere Bedürfnisse sehr deutlich gemacht, das können Sie mir glauben.

Wie?

Just: Die Planungen für den Kreisverkehr werden jetzt wirklich vorangetrieben. Da haben der Kollege Kessler und ich viel erreicht gegenüber dem Regierungspräsidium. Wo man sich noch abwehrend positioniert, ist diese Bypasslösung. Und die ist für uns fast wichtiger.

Auch für eine eigene Weiterentwicklung? Wenn alle Verkehrsbeziehungen ausgereizt sind, braucht Hirschberg gar nicht erst mit dem Gedanken einer Erweiterung spielen – oder?

Just: Dieser Aspekt steht momentan nicht auf der Agenda – aber Sie haben recht. Auch unsere eigene Entwicklungsfähigkeit würde damit in Zukunft massiv beschnitten werden.

Die GLH hatte ja ein Normenkontrollverfahren beantragt. Die Mehrheit des Gemeinderats hat sich in nicht öffentlicher Sitzung dagegen ausgesprochen. War es eine deutliche Mehrheit?

Just: Ja.

Okay. Das Meinungsbild hat aber gedreht, möglicherweise wären die Mehrheitsverhältnisse heute anders. Können Sie festmachen, wodurch das gekommen ist?

Just: Wir haben sehr viele Berührungspunkte mit der Gemeinde Heddesheim: die Wasserversorgung, die Schulentwicklung beispielsweise. Deswegen ist uns, mir insbesondere, auch sehr viel an einem guten nachbarschaftlichen Verhältnis gelegen. Nur hat dies irgendwo auch seine Grenzen. Und zwar da, wo wir glauben, dass unsere Befürchtungen und Belange nicht ausreichend gewichtet werden. Der erste Verkehrslenkungsvertrag ging schon zu unseren Ungunsten und jetzt soll noch einer mit Edeka geschlossen werden, wieder zu unseren Ungunsten. Einmal haben wir das hingenommen – jetzt müssen wir handeln.

Man munkelt, dass das Verhältnis zwischen Ihnen und Herrn Kessler nicht gerade gut ist.

Just: Wir betrachten die Sachlage zwangsläufig aus unterschiedlichen Blickwinkeln und sind Profis genug, das zu berücksichtigen.

Dokumentation: Auf dem Heddesheimblog.de finden Sie die Präsentation der geplanten Edeka-Erweiterung.