Mittwoch, 08. Juni 2022

PfÀlzer Abend im Olympia-Kino

„Kings of Kallstadt“

Hirschberg, 12. November 2014. (red/pm) Um die dunkle Jahreszeit etwas aufzuhellen, stellt das Olympia-Kino einen Abend ganz in das Zeichen pfĂ€lzischer GenĂŒsse, zusammen mit dem Film „Kings of Kallstadt“. [Weiterlesen…]

Der deutsche Kurzfilmpreis 2012 im Olympia-Kino

Der kĂŒrzeste Tag

HOUSE klein

In dem Animationsfilm „House“ geht es um ein wunderschönes Haus. GĂ€ste sind immer willkommen. Bis ein Gast eintrifft, der etwas anderes im Sinn hat. Foto: Förderkreis Kommunales Olympia-Kino e.V.

 

Hirschberg, 12. Dezember 2013. (red/pm) Kurzfilme sind aufregend, unterhaltsam und meistens ĂŒberraschend. Das Olympia-Kino prĂ€sentiert eine persönliche und abendfĂŒllende Auswahl der PreistrĂ€ger und Nominierungen beim Deutschen Kurzfilmpreis 2012. [Weiterlesen…]

Dokumentarfilm ĂŒber ein unbekanntes Land

What Happiness Is – Auf der Suche nach GlĂŒck

What Happiness Is

Das Land Bhutan will sich der Welt öffnen, ohne dem Materialismus zu verfallen. Foto: Förderkreis Kommunales Olympia- Kino e.V.

 

Hirschberg, 14. Oktober 2013. (red/pm) Am kommenden Wochenende, 18., 19. und 20. Oktober, zeigt das Olympia-Kino den Dokumentarfilm „What Happiness Is – Auf der Suche nach GlĂŒck“ aus. [Weiterlesen…]

(Dokumentar-Film)

„Die mit dem Bauch tanzen“

 

Hirschberg, 05. September 2013. (red/pm) Altwerden ist hĂ€sslich. Wenn Frau in die Wechseljahre kommt, stirbt mit dem Blick in den Spiegel und der Libido meist auch die Hoffnung auf ein Altern in WĂŒrde und Schönheit. Das Olympiakino zeigt „Die mit dem Bauch tanzen“ am 27., 28. und 29. September. [Weiterlesen…]

20. bis 26. Mai 2013

Diese Woche: Tipps und Termine

Rhein-Neckar, Tipps und Termine fĂŒr den 20. bis 26. Mai 2013. Montags erscheinen unsere Veranstaltungstipps fĂŒr die laufende Woche. Die Redaktion nimmt gerne weitere Termine und Anregungen auf. Die Kontaktmöglichkeiten finden Sie am Ende der Seite.

Mehr Veranstaltungen vor Ort finden Sie ins unseren Kalendern auf allen Blogseiten im MenĂŒ Nachbarschaft im MenĂŒ “Termine”. [Weiterlesen…]

Diese Woche: Tipps und Termine

Rhein-Neckar, Tipps und Termine fĂŒr den 25. Februar bis 03. MĂ€rz 2013. Montags erscheinen unsere Veranstaltungstipps fĂŒr die laufende Woche. Die Redaktion nimmt gerne weitere Termine und Anregungen auf. Die Kontaktmöglichkeiten finden Sie am Ende der Seite.

Mehr Veranstaltungen vor Ort finden Sie ins unseren Kalendern auf allen Blogseiten im MenĂŒ Nachbarschaft im MenĂŒ “Termine”. [Weiterlesen…]

Film-Matinée "Die 4. Revolution" am Sonntag, 03. Februar 2013

Energiesparen rund um den ganzen Globus

Hirschberg, 29. Januar 2013. (red/pm) Am Sonntag wird eine Film-MatinĂ©e im Olympiakino Leutershausen stattfinden. Gezeigt wird der Film „Die 4. Revolution“ von 11 bis 13 Uhr. Die MatinĂ©e findet statt im Rahmen der Energieveranstaltungsreihe vom Landtagsabgeordneten Gerhard Kleinböck (SPD) in Zusammenarbeit mit den SPD-Ortsvereinen Schriesheim und Hirschberg. Der Eintritt ist frei.

Information von www.4-revolution.de:

„Der Dokumentarfilm „Die 4. Revolution – Energy Autonomy“ von Carl-A. Fechner steht fĂŒr eine mitreißende Vision: Eine Weltgemeinschaft, deren Energieversorgung zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen gespeist ist – fĂŒr jeden erreichbar, bezahlbar und sauber. Eine globale Umstrukturierung, die MachtverhĂ€ltnisse neu ordnet und Kapitel gerechter verteilt, könnte jetzt beginnen. Wir mĂŒssen es nur tun!

Wie – das zeigt Fechners Film anhand beispielhafter Projekte und ihrer VorkĂ€mpfer in zehn LĂ€ndern: Das energieeffizienteste BĂŒrogebĂ€ude der Welt steht in Deutschland und produziert mehr Energie, als es verbraucht. Erneuerbare Energie sichern Familien in Mali und Bangladesh ĂŒber hautnahe Finanzierungsmodelle die Existenz. Alternative Energiekonzepte revolutionieren die Autoindustrie und fördern neue Wege der MobilitĂ€t.

In vierjĂ€hriger Produktionszeit begleiten Carl-A. Fechner und sein Team engagierte Prominente, sprachen mit Top-Managern, afrikanischen MĂŒttern, Bankern und ambitionierten Aktivisten auf der ganzen Welt. Am Ende des hochaktuellen Films kann fĂŒr alle ein neuer Anfang stehen: Die 4. Revolution – Energy Autonomy“

Dazu Gerhard Kleinböck (SPD):

Die Energiewende ist nach Fukushima ĂŒber alle Parteien hinweg Konsens. Sie bedarf gesamtgesellschaftlicher Anstrengungen: Energie sparen, Energie effizienter nutzen, Energie aus erneuerbaren Quellen herstellen. Dass und wie dies möglich ist, zeigt der Dokumentarfilm „Die 4. Revolution“ eindrucksvoll.

Das unglamouröse Leben dreier unglamouröser Frauen

Guten Tag!

Hirschberg, 09. MĂ€rz 2010. Das Olympia Kino zeigte am 08. MĂ€rz 2010 zum Weltfrauentag die Dokumentation „Wasser und Seife“. Das Leben dreier Waschfrauen ist hart, eintönig und eindeutig nicht schön. Die Frauen tragen es mit WĂŒrde und reden sich ihr Leben zufrieden. Was sollen sie auch sonst tun?

Von Sabine Prothmann

schĂŒckher

FrĂŒher WĂ€scherin - heute Rentnerin: Monika SchĂŒckher. Bild: hblog

Monika SchĂŒckher ist von Hamburg nach Hirschberg gereist. Sie ist ĂŒber 60 Jahre. Ihr Begleiter ist ihr Hund Bonnie. Monika SchĂŒckher ist WĂ€scherin und sie ist Protagonistin des Films „Wasser und Seife“, der anlĂ€sslich des Weltfrauentags im Leutershausener Kino „Olympia“ gezeigt wurde.

Nur gut die HĂ€lfte des kleinen Kinos ist gefĂŒllt, der Film ist kein Hollywood Blockbuster und Monika SchĂŒckher ist keine Angelina Jolie. Der Film zeigt auch keine Seifenoper, sondern das unglamouröse Leben von drei unglamourösen Frauen, die in Hamburg in einer Reinigung arbeiten.

Gerti Franzen, Tatjana Beth und Monika SchĂŒckher sind die drei Protagonistinnen in dem Film von Susan Gluth, der 2009 mit dem Norddeutschen Filmpreis im Bereich „Beste Dokumentation“ ausgezeichnet wurde.

Kein Stoff, aus dem die TrÀume sind.

Es ist nicht der Stoff aus dem TrĂ€ume gemacht werden, was Susan Gluth in ihrer Dokumentation zeigt. Die Frauen sind nicht schön. Ihre Wohnungen sind nicht schön. Ihre Arbeit ist nicht spannend. Ihre Freizeit ist nicht spannend. 85 Minuten Film fĂŒhlen sich beim Zuschauen wie 20 Jahre „Wasser und Seife“ an.

Der Film zeigt das Leben dreier Frauen, die in unserer Mitte leben. Nichts an ihren Leben ist außergewöhnlich. Sie sind weder besonders mutig, noch haben sie Besonderes erlebt. Nichts unterscheidet sie von vielen anderen Frauen, die ein Leben lang hart arbeiten mĂŒssen – aber sie tun es mit WĂŒrde, wie viele andere auch.

Susan Gluth hat die Geschichte der drei Hamburger WÀscherinnen mit ruhigen Bildern eingefangen. Sie hÀlt drauf, ohne distanzlos zu werden.

Der Zuschauer erlebt deren Alltag in fortlaufender Wiederkehr, zur Arbeit fahren, WĂ€sche sortieren, WĂ€schetrommeln fĂŒllen, glĂ€tten, mangeln, bĂŒgeln, falten. Nach Hause fahren, einkaufen, kochen, Fernsehen schauen, Familie treffen, mit dem Hund spazieren gehen.

Aus drei Wochen wurden 20 Jahre.

FrĂŒh aufstehen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit, um 7 Uhr anfangen und dann WĂ€sche sortieren, WĂ€schetrommeln fĂŒllen, glatt streichen, mangeln, bĂŒgeln, falten, sortieren, glĂ€tten, bĂŒgeln, mangeln, falten – unspektakulĂ€r, unaufgeregt, immer wieder die gleichen Handgriffe.

Jeden Tag. Jede Woche. Jeden Monat. Jedes Jahr. Jahre,- jahrzehntelang.

„Ich sollte drei Wochen als Aushilfe vor Weihnachten dort arbeiten“, sagt Monika SchĂŒckher im Film und auch spĂ€ter im GesprĂ€ch, daraus sind ĂŒber 20 Jahre geworden.

Es zischt, es dampft, es schĂ€umt, es ist laut, es ist heiß, es ist stressig. Die WĂ€sche ist schwer, vor allem, wenn sie nass ist. Es ist eine Knochenarbeit.

Zwischen die immer wieder kehrenden Bildern der gleichförmigen Arbeit mischt der Film Informationen ĂŒber das Leben der drei Frauen.

Nicht viel Schönes.

Gerti lebt allein. Sie ist schon lange geschieden – doch das Hochzeitsbild hĂ€ngt noch immer an der Wand. „Warum sollte ich es abhĂ€ngen, wir haben uns ja im Guten getrennt, ich habe von ihm immer alles bekommen, aber dann hat er mich zwei Jahre lang betrogen, da bin ich gegangen“, erzĂ€hlt sie. An die Geburt der einzigen Tochter denkt sie gerne: „Sonst war nicht viel Schönes“, sagt Gerti.

Jetzt muss sie jeden Cent umdrehen, sie muss sparen und ans Alter denken. Der Job wird schlecht bezahlt.

Tatjana lebt mit ihrem Mann, der Konditor ist, in einer Wohnsiedlung, sie leben weit oben, sie schwĂ€rmt vom Ausblick. Die Nachbarn kennt sie nicht, „hier lebt jeder nur fĂŒr sich, hier werden die TĂŒren geschlossen, wenn man auf den Flur tritt.“ FĂŒnf Minuten weiter wohnt die Schwester und gleich dahinter die Mutter, die Familie ist ihr ganz wichtig: „Wir sehen uns und telefonieren tĂ€glich.“

„Es gibt keine Mittelschicht mehr, nur ganz oben oder ganz unten, wir sind der Arsch“, sagt der Mann.

zuschauer

Zuschauer im Olympia-Kino. Bild: hblog

„Ganz klar Mittelschicht“, sagt Monika. Sie ist zufrieden mit ihrem Leben. Jeden Tag fĂ€hrt sie eineinhalb Stunden zur Arbeit. Wenn sie den Anschluss-Bus verpasst, gönnt sie sich eine Tasse Kaffee: „Das muss sein“, sagt sie.

Mit 16 fingt Monika in der „Großen Freiheit“ an.

Ihr Leben war nicht immer so gut. Mit 16 hat sie in der „Großen Freiheit“ in der KĂŒche angefangen zu arbeiten. Sie war auch mal verheiratet und hatte vier Kinder. Der Mann hat gesoffen, sagt sie: „Das konnte ich nicht mehr aushalten, dann bin ich abgehauen nach Berlin.“ Auch die Kinder hat sie bei ihm gelassen. Zu ihnen hat sie keinen Kontakt, erfĂ€hrt der Zuschauer. Das sagt sie lakonisch, fast unemotional. Das ist hart, nicht nachvollziehbar.

Nach der Arbeit geht Monika einkaufen, Bohnen, Kartoffeln: „Ich mache oft Eintopf.“ Sie geht mit dem Hund spazieren, zum Geburtstag bekommt Hund Bonnie Schweinebraten und ein neues Halsband. Sie kĂŒmmert sich gut um ihn – als wĂ€re er ein Kind.

Hoffen auf den großen Bingo-Gewinn.

Sie hofft beim Bingo irgendwann mal zu gewinnen, vielleicht 1000 Euro: „Dann mache ich eine Weltreise.“ Reisen tut sie gern, meist fĂ€hrt sie in den Schwarzwald, aber sie war schon mal drei Tage am Lago Maggiore und möchte unbedingt mal nach Sylt.

„Die letzten 30 Jahre war mein Leben gut“, sagt Monika. Sie arbeitet gern.

„Schön ist das hier nicht, wie ein GefĂ€ngnis“, sagt Gerti. Ihr Arbeitsplatz ist bei den großen WĂ€schetrommeln. Hier ist es heiß, laut und einsam. „Es fehlen nur noch die Gitter“.

Sie verdienen zu wenig. Das Geld gibt es noch in der LohntĂŒte. „Wir wĂŒrden aber auch jede andere Arbeit machen“, sagen Tatjana und ihr Mann. Auch fĂŒr weniger.

Manchmal arbeitet auch Tatjanas Schwester mit in der WĂ€scherei. Das gefĂ€llt Tatjana, denn sie ist ja Familienmensch. Die Nichte Julia ist wiederholt durch die FĂŒhrerscheinprĂŒfung gefallen. Das Ă€rgert sie, denn die Julia solls mal besser haben.

85 Minuten sind lang – 20 Jahre „Wasser und Seife“ sind lĂ€nger.

85 Minuten zuschauen beim WĂ€sche sortieren, WĂ€schetrommeln fĂŒllen, glĂ€tten, bĂŒgeln, falten. 20 Jahre sind lĂ€nger.

Die Filmemacherin und Kamerafrau Susan Gluth wurde 1968 in Hamburg geboren. Ihr Stiefvater ist der Besitzer der WĂ€scherei Utecht, in der Monika, Gerti und Tatjana arbeiten.

„Ich kenne die Susan schon seit 1978“, erzĂ€hlt Monika auf die Frage, wie das sei, so nah gefilmt zu werden. „Sonst hĂ€tte ich da auch nicht mitgemacht. Ich habe die Kamera völlig vergessen.“

interview

"Ich hatte ein gutes Leben", sagt Monika SchĂŒckher (rechts im Bild: Wiebke Dau-Schmidt). Bild: hblog

100 Stunden hat Susan Gluth in und um die WĂ€scherei gedreht. Eine intensive Arbeit. Übrig blieben 85 Minuten ĂŒber das Leben der drei Protagonistinnen.

Als der Vorhang fĂ€llt, wird geklatscht. Dann kommt Monika SchĂŒckher mit ihrem Hund Bonnie und bekommt großen Applaus.

Sie steht fĂŒr Fragen bereit. Inzwischen ist sie in Rente, aber die WĂ€scherei ruft öfter an: „Kannst du nicht mal kommen“, sagt Monika und strahlt dabei.

Ob sich ihr Leben verĂ€ndert hat, will eine Zuschauerin wissen. „Nö, eigentlich nicht“, sagt Monika. Aber sie ist jetzt doch öfter unterwegs in Deutschland, war in Freiburg und Halle und in anderen StĂ€dten, in denen der Film gezeigt wurde. „Das ist manchmal stressiger als acht Stunden arbeiten.“

Frauen am Rande der Gesellschaft.

„Sind sie inzwischen auch nach Sylt gefahren“, wird Monika gefragt. Ja, die Fahrkarte bekam sie vom Filmteam geschenkt. Dort hat die sie eine Rundfahrt gemacht und zum ersten Mal in ihrem Leben Fisch gegessen. „Da musste ich aufpassen, dass ich nicht wĂŒrge“, sagt die Hamburgerin. „Ich esse nicht gern, was fleucht und kreucht.“

Der Film wurde sogar auf einem Filmfestival in Korea gezeigt. Da wollte sie aber nicht mit: „Ich steig in kein Flugzeug.“

Susan Gluth ist mit „Wasser und Seife“ ein leiser, einfĂŒhlsamer Film gelungen, auch, wenn die Maschinen in der WĂ€scherei zischen und dampfen.

Susan Gluth dreht Filme ĂŒber Menschen am Rande der Gesellschaft, sagt Wiebke Dau-Schmidt, 1. Vorsitzende des Fördervereins des Olympia Kinos, in ihrer EinfĂŒhrung.

Monika, Gerti und Tatjana sind Frauen am Rande. Und doch mittendrin.