Montag, 27. Juni 2022

Ingenieurgesellschaft Habermehl & Follmann untersucht Knotenpunkt L541

Verkehrsgutachten beauftragt

Hirschberg, 25. Juni 2012. (red/pm) Die Gemeinde Hirschberg hat in der vergangenen Woche die Ingenieurgesellschaft Habermehl & Follmann mit der Verkehrsuntersuchung des Knotenpunktes L541/ Autobahnanschluss A5/ Zufahrt Gewerbegebiet Hirschberg beauftragt.

Information der Gemeinde Hirschberg:

„Die Beauftragung ist die Folge des ATU-Beschlusses vom 12.06.2012 zum Antrag der Gemeinde Heddesheim auf Zulassung von Abweichungen von Zielen des Regionalplans „Unterer Neckar“ des Verbandes Region Rhein-Neckar für eine gewerbliche Baufläche im Bereich „Unteres Bäumelgewann“.

Mit Ergebnissen ist Anfang August zu rechnen.“

Bürgermeister Manuel Just im Interview zur geplanten Edeka-Erweiterung in Heddesheim

„Die Verkehrslenkungsverträge sind zu Lasten Dritter geschlossen worden“

Die Edeka soll um ein zentrales Getränkelager der Tochter "Kempf" erweitert werden. Quelle: Edeka

 

Hirschberg, 22. Juni 2012. (red) Zwischen den Gemeinden Hirschberg und Heddesheim knirscht es gewaltig. Bürgermeister Manuel Just übt deutliche Kritik an der Nachbargemeinde – grundsätzlich steht er Gewerbeentwicklungen positiv gegenüber, aber nicht, wenn seine Gemeinde darunter zu leiden hat. Ein eigenes Verkehrsgutachten soll prüfen, ob Hirschberg den schwarzen Peter zieht, wenn in Heddesheim mit der Pfenning-Ansiedlung nun auch noch die Edeka-Erweiterung kommen sollte. Die Möglichkeiten der Gemeinde Hirschberg sind begrenzt – mittlerweile ist es aber vorbei mit Höflichkeiten. Gemeinderat Werner Volk bezeichnete unlängst die Verkehrslenkungsverträge als „nahezu bösartig“. Grund genug, den Verwaltungschef nach seiner Sicht der Dinge zu fragen.

Interview: Hardy Prothmann

Mittlerweile sind alle Fraktionen im Gemeinderat gegen die Gewerbeentwicklungen in Heddesheim aufgebracht. Haben Sie und der Gemeinderat wirklich alles unternommen, um von der Gemeinde Schaden abzuwenden?

Manuel Just: Diese Frage muss erlaubt sein, ob wir gegebenenfalls im Wege der Normenkontrollklage hätten gegen Pfenning vorgehen müssen. Ich glaube, dass es zum einen im Hinblick auf eine gute Nachbarschaft nicht geboten war und zweitens auch im Sinne des Abwägungsprozesses – der auf Regionalplan- beziehungsweise der Flächennutzungsplanebene stattgefunden hat. Zudem gibt es eine Vielzahl von Privateigentümern oder privaten Personen, die auch gegen das Vorhaben Pfenning vorgehen. Kommende Woche ist Verhandlung am Verwaltungsgerichtshof. Das beobachten wir genau.

Die Mühe um eine gute Nachbarschaft auf eigene Kosten ehrt Sie – jetzt kommt aber Edeka mit einer großen Erweiterung dazu.

Bürgermeister ust bei der Eröffnung des "Sterzwinkel" - die Bewohner hier dürfen sich auf "Ausweichverkehr" gefasst machen.

Just: Bei Edeka muss abgewartet werden, wohin die Reise hingeht. Wir glauben einfach, dass wir – und so habe ich es ja auch in der Sitzung herausgestellt – inzwischen in einem, nennen wir es mal, Verfahrensstadium sind, das man so umschreiben kann: Heddesheim betreibt Wirtschaftsförderung in seinem Gewerbegebiet, was aber auch einen großen Flächenverbrauch verursacht. Das haben wir allerdings, meine ich, nur bedingt zu beurteilen. Nämlich nur dann, wenn es Auswirkungen auf den Flächennutzungsplan hat, die so bisher von uns noch nicht mitgetragen worden wären.

Die Verkehrsentwicklung ist negativ für unsere Gemeinde.

Das bedeutet?

Just: Das heißt, entwickelt sich Gewerbe aus dem Flächennutzungsplan heraus, dann kann ich nicht die ganzen Jahre sagen, es war in Ordnung und jetzt auf einmal den Finger heben und sagen es gefällt mir so nicht mehr. Die Wirtschaftsförderung, die Heddesheim in dem Ballungsgebiet betreibt ist erfreulich. Weniger erfreulich ist, dass damit nach unseren Befürchtungen eine Verkehrsentwicklung einhergeht, die in weiten Teilen negativ für unsere Gemarkungsfläche ist.

Erläutern Sie das bitte.

Just: Ich will es an einem Beispiel festgemacht, was passiert, wenn es zu einem Rückstau oder einer Vollsperrung auf der Autobahn kommt? Wenn Sie aus südlicher Richtung kommen, werden sie aller Voraussicht nach spätestens bei der Abfahrt Ladenburg – Schriesheim runter fahren. Durch Ladenburg können Sie mit dem Schwerlastverkehr nicht fahren, um das Gewerbegebiet in Heddesheim zu erreichen, weil es relativ kleinräumig ist und die LKW-Fahrer würden sich wahrscheinlich sehr, sehr schwer tun. Und – so mein Wissenstand – die Gemeinde Heddesheim dies auch über den Verkehrslenkungsvertrag weitestgehend ausgeschlossen hat. Es würde dann nur die Möglichkeit bleiben über Schriesheim und Leutershausen zu fahren. Schriesheim ist nicht wirklich betroffen, da der Ort eigentlich auf seiner Gemarkung nur gestreift wird, zumindest mal im Hinblick auf die Wohnbebauung. Also wäre Leutershausen betroffen und zwar egal ob sie dann die Kreisstraße der Heddesheimer Straße oder den wohl wahrscheinlicheren Weg des Autobahnzubringers wählen.

Mehr oder weniger das Gleiche passiert, wenn Sie aus Norden kommen.

Just: Wenn Sie aus Norden kommen ist es vielleicht so, dass Sie in Weinheim runter fahren, dann können sie nicht über Muckensturm, die Ringstraße über Heddesheim, fahren, um das Gewerbegebiet zu erreichen, sondern müssen zwangsläufig durch das sowieso schon schwierige Nadelöhr in Großsachsen durch und damit tangiert man wieder die Gemarkungsfläche von Hirschberg und das kann nicht sein. Es kann nicht sein, dass es gewerbliche Entwicklungen auf Gemarkungen anderer Nachbargemeinden gibt, die Vorteile für den einen bringen und nur Nachteile für den anderen. Wie wir gegebenenfalls in einem Verfahren dagegen vorgehen, kann ich heute noch nicht sagen.

Bitte nicht zu hoch!

Wann haben Sie von der Edeka-Erweiterung erfahren? Und was gedacht?

Just: Ein paar Wochen, bevor es offiziell geworden ist. Mein erster Gedanke war, dass es schwer werden wird.

Konkreter?

Just: Aus unserer Sicht kann man das nur umsetzen, wenn die vorhandene Verkehrsinfrastruktur auskömmlich ist. Das war mein erster Gedanke. Und der zweite Gedanke war, ich sag das jetzt mal ein bisschen flapsig: Bitte nicht zu hoch! Ich habe alle Interessen zu berücksichtigen, auch die derjenigen Hirschberger, die in den hochpreisigen Regionen in unserer Gemeinde wohnen und diesen schönen Blick in die Rheinebene genießen wollen – ein Blick auf den Schriftzug „Edeka“ gehört dazu definitiv nicht. Das ist zwar im Vergleich nur ein kleiner und nicht berücksichtigungsfähiger Teilaspekt – aber natürlich einer, der auch an mich herangetragen wird.

„Nahezu bösartig“

Noch einmal zum Verkehrslenkungsvertrag. Der Gemeinderat Werner Volk hat in der vergangenen ATU-Sitzung den Verkehrslenkungsvertrag als „nahezu bösartig“ bezeichnet. Das ist selbst für Herrn Volk außergewöhnlich scharf. Wie sehen Sie das?

Just: Also ich kenne ja die Inhalte des Verkehrslenkungsvertrags nicht zu 100 Prozent – das muss ich voranstellen. Ja, die Formulierung des Gemeinderats war sehr scharf und hat sicher damit zu tun, dass dieser Verkehrslenkungsvertrag zu Lasten Dritter, also unserer Gemeinde geschlossen worden ist. Ich vermute, dass hat den Ärger bei Herrn Volk ausgelöst, was ich verstehe, wenngleich ich diese Formulierung nicht gewählt hätte.

Herr Volk sieht den Gewinn für Heddesheim und den Schaden für Hirschberg. Was kann man tun, um den zu mildern?

Just: Von unserer Seite aus in Heddesheim gar nichts. Das wurde ja auch im ATU diskutiert, ob man einen ähnlichen Vertrag für uns einfordern könnte. Das geht nicht, weil es eine freiwillige Selbstbeschränkung der Unternehmen ist.

Ein Vertrag zu Lasten Dritter

Als der Vertrag damals verhandelt wurde, haben wir den „Schöpfer“, den Anwalt Dr. Burmeister gefragt, ob sich denn solche Vertragsverhältnisse schon bewährt hätten, ob er dafür ein Beispiel hätte. Tatsächlich konnte er nichts nennen – dieser Verkehrslenkungsvertrag ist bundesweit einmalig. Glauben Sie, dass er Sinn macht?

Just: Für Heddesheim eventuell schon, das möchte ich nicht abschließend beurteilen. Insgesamt – da bringt mich auch keiner von meiner Meinung ab – war die Sinnhaftigkeit in dem Moment nicht mehr gegeben, als klar war, dass es ein Vertrag zu Lasten Dritter ist. Und das hätte ich persönlich nicht gemacht.

Objektiv betrachtet muss damit der Verkehr durch Hirschberg laufen, wenn die A5 zu ist.

Just: Das ist zutreffend. Wir haben mit der B3 eine ausgewiesene Umleitungsstrecke. Wenn es zu einer Vollsperrung oder größeren Sperrung auf der Autobahn kommt, dann gibt es überall die blauen Schilder mit den ausgewiesenen Umleitungsstrecken – eben auf die B3. Deswegen haben wir zwangsläufig eine andere Qualität der Straßen und das muss man berücksichtigen. Unser Problem ist: Wir können den Unternehmen nichts anbieten. Wenn ich einen Bebauungsplanverfahren in der Hand habe, von dem ein Unternehmen etwas hat, dann ist dieses Unternehmen vielleicht eher bereit auf eine Forderung einzugehen, als wenn ich eben nichts in der Hand habe.

Es gibt Dinge, die mich ärgern

Ärgert Sie das?

Just: Es gibt Dinge, die mich ärgern in diesem Verfahren. Das sind beispielsweise diese Verkehrslenkungsverträge und die Tatsache, dass möglicherweise die Verkehrsprobleme auf uns, ich unterstelle dabei keine böse Absicht, abgewälzt werden. Dass dies in Heddesheim ignoriert wird, ist mir unverständlich.

Links verdecken die Edeka-Hallen schon die Sicht auf die Bergstraße. Rechts wird durch noch höhere Hallen noch weniger vom Ausblick übrig bleiben. Bild: heddsheimblog.de

 

Druckmittel aka Basis

Hirschberg will nur ein eigenes Verkehrsgutachten erstellen lassen. Ich habe noch mal nachgeschaut, wir haben ja mittlerweile ein umfangreiches Blog-Archiv: Das haben Sie bereits Ende Oktober 2010 angekündigt, was soll das jetzt eineinhalb Jahre später bringen? Kommen sie damit nicht viel zu spät?

Just: Das glaube ich nicht. Es geht mir nicht um die Verhinderung der Gewerbeansiedlungen. Uns geht es im Wesentlichen darum, die Verkehrsprobleme zu lösen und die sind auch nicht weg zu diskutieren. Wenn diese allerdings gelöst sind, dann wird der Hirschberger Gemeinderat, zumindest  mehrheitlich, die Gewerbeansiedlungen auch so mittragen. Und deswegen geht es uns darum zu schauen, ob ein weiteres Verkehrsgutachten die bislang vorliegenden Ergebnisse oder die von uns immer wieder artikulierten Plausibilitätsprobleme bestätigt. Und dann haben wir, denke ich, schon…

… ein Druckmittel?

Just (lacht): Herr Prothmann, das wäre sicher Ihre zugespitzte Formulierung . Dann haben wir zumindest eine andere Basis, um die Probleme zu diskutieren. Im Moment gibt es zwei Gutachten, die eine noch erträgliche Belastung prognostizieren – wir lassen das jetzt noch von einer dritten Seite betrachten.

Es wird das vierte Gutachten sein. Zwei Gutachten stammen vom Büro Koehler, Leutwein und Partner, eins aus dem Jahr 2000 besagt, der Kreisverkehr sei fast an der Grenze der Leistungsfähigkeit. Das hatte die Gemeinde Heddesheim veranlasst, als das Hirschberger Gewerbegebiet gebaut worden ist. Derselbe Gutachter kommt zehn Jahre später trotz der zusätzlichen Belastung durch Pfenning zur Prognose, alles sei in Ordnung. Wieder im Sinne von Heddesheim. Und der aktuelle Gutachter sieht das auch so.

Just: Das ist ein Teil der Plausibilitätsprobleme, die der Gemeinderat und ich sehen: Wie soll das möglich sein? Im Moment ist das eher ein Bauchgefühl – deswegen wollen wir ja eine fachliche Expertise.

Fälschliche Fachexpertisen?

Was für ein Licht wirft es auf den Wert von Gutachten an sich?

Just: Es wäre anmaßend zu sagen, das Ergebnis der Gutachten seien bestellte Ergebnisse. Es sind alles renommierte Gutachter, die auch einen Namen und einen Ruf zu verlieren haben. Aber auch renommierte, seriöse Gutachter machen vielleicht Fehler, indem sie von vielleicht falschen Annahmen ausgehen. Falsche Verkehrszählungen erhoben haben, die nicht den repräsentativen Tagen entsprechen. Fehler passieren auch bei großer Sorgfalt.

Sie hätten auch Diplomat werden können. Mal ganz undiplomatisch: Was halten sie von der Sicht, dass der Hirschberger Gemeinderat ein Alibigutachten gegenüber der Bevölkerung braucht, um sagen zu können: „Wir haben doch alles getan!“

Just: Meine Kritiker werden das wahrscheinlich so sehen und behaupten. Ich bin überzeugt, dass das Gutachten den Gemeinderat auf jeden Fall weiterbringt. Es gibt eigentlich nur zwei Lösungen, es geht dafür oder dagegen aus. Geht es zu unseren Gunsten aus haben wir mit Sicherheit etwas in der Hand, das den Abwägungsprozess für alle Beteiligten erschwert und unsere Belange werden höher gewichtet. Geht es so aus, dass der Gutachter eine Auskömmlichkeit feststellt, müssen wir das akzeptieren.

Verkehr, Kreisel, Alibi

Heddesheim argumentiert, dass der Verkehr des Fleischwerks wegfällt und nur durch den Getränkeverkehr ersetzt wird. Was aber, wenn der Ausgangszustand, der wiederhergestellt wird, schon nicht gut war? Und aus Ihrer Sicht kommen noch andere Entwicklungen wie in Weinheim Lützelsachsen Ebene hinzu – nochmal 1.000 Autos mehr.

Just: Genau deswegen muss es um eine ausreichende Ertüchtigung der Anschlussstellen gehen. Im Osten soll ein Kreisverkehr gebaut werden. Da haben wir positive Signale aus dem Regierungspräsidium. Ich denke auch, dass das zeitnah umsetzbar ist. Für den Kreisverkehr im Westen, der in Richtung Heddesheim an der Gemarkungsgrenze liegt, schwebt uns eine Bypasslösung vor.

Ist Hirschberg mit seinen Bedürfnissen nicht nur ein Rad im System?

Just: Klar, das sage ich auch dem Gemeinderat immer wieder. Wir müssen uns realistisch einordnen. Als kleine Gemeinde mit 9.500 Einwohnern. Aber wir haben unsere Bedürfnisse sehr deutlich gemacht, das können Sie mir glauben.

Wie?

Just: Die Planungen für den Kreisverkehr werden jetzt wirklich vorangetrieben. Da haben der Kollege Kessler und ich viel erreicht gegenüber dem Regierungspräsidium. Wo man sich noch abwehrend positioniert, ist diese Bypasslösung. Und die ist für uns fast wichtiger.

Auch für eine eigene Weiterentwicklung? Wenn alle Verkehrsbeziehungen ausgereizt sind, braucht Hirschberg gar nicht erst mit dem Gedanken einer Erweiterung spielen – oder?

Just: Dieser Aspekt steht momentan nicht auf der Agenda – aber Sie haben recht. Auch unsere eigene Entwicklungsfähigkeit würde damit in Zukunft massiv beschnitten werden.

Die GLH hatte ja ein Normenkontrollverfahren beantragt. Die Mehrheit des Gemeinderats hat sich in nicht öffentlicher Sitzung dagegen ausgesprochen. War es eine deutliche Mehrheit?

Just: Ja.

Okay. Das Meinungsbild hat aber gedreht, möglicherweise wären die Mehrheitsverhältnisse heute anders. Können Sie festmachen, wodurch das gekommen ist?

Just: Wir haben sehr viele Berührungspunkte mit der Gemeinde Heddesheim: die Wasserversorgung, die Schulentwicklung beispielsweise. Deswegen ist uns, mir insbesondere, auch sehr viel an einem guten nachbarschaftlichen Verhältnis gelegen. Nur hat dies irgendwo auch seine Grenzen. Und zwar da, wo wir glauben, dass unsere Befürchtungen und Belange nicht ausreichend gewichtet werden. Der erste Verkehrslenkungsvertrag ging schon zu unseren Ungunsten und jetzt soll noch einer mit Edeka geschlossen werden, wieder zu unseren Ungunsten. Einmal haben wir das hingenommen – jetzt müssen wir handeln.

Man munkelt, dass das Verhältnis zwischen Ihnen und Herrn Kessler nicht gerade gut ist.

Just: Wir betrachten die Sachlage zwangsläufig aus unterschiedlichen Blickwinkeln und sind Profis genug, das zu berücksichtigen.

Dokumentation: Auf dem Heddesheimblog.de finden Sie die Präsentation der geplanten Edeka-Erweiterung.

Heftige Diskussion im ATU über Erweiterung der Edeka in Heddesheim

Hirschberg beauftragt neues Verkehrsgutachten

Hier soll die neue Edeka-Erweiterung enstehen.

Hirschberg/Heddesheim, 14. Juni 2012. (red/sap) Im Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) in Hirschberg wurde gestern heftig diskutiert – wegen der in Heddesheim geplanten Erweiterung der Edeka. Schließlich beschloss der Ausschuss eine Stellungnahme, nach der Hirschberg von „allen zuständigen Stellen“ verlangt, dass „verkehrsmindernde Maßnahmen zugesagt werden“. Zudem wird Hirschberg ein eigenes Verkehrgutachten beauftragen.

Von Sabine Prothmann

Der Antrag der Gemeinde Heddesheim auf Zulassung von Abweichungen von Zielen des Regionalplans „Unterer Neckar“ des Verbandes Region Rhein-Neckar für eine gewerbliche Baufläche im Bereich „Unteres Bäumelgewann“ in Heddesheim – dabei geht es um die Erweiterung der Edeka – wurde im ATU der Gemeinde Hirschberg heftigst diskutiert.

Bürgermeister Manuel Just betonte ausdrücklich, dass er einer Wirtschafsförderung und einer Arbeitsplatzsicherung  positiv gegenüber stehe, dass aber die Verkehrsentwicklung nicht zu Lasten der Gemeinde Hirschberg gehen dürfe.

Die Kapazitäten der Autobahn und der Autobahnanschlüsse betrachtete Just sehr kritisch. Schon bei der Erschließung des Hirschberger Gewerbeparks habe einVerkehrsgutachten bescheinigt, die Verkehrssituation sei „gerade noch auskömmlich“. Und auch jetzt nach der Pfenning-Erschließung und mit dem Ausbau des Edeka -Geländes wurde wieder „mit gerade noch auskömmlich“ argumentiert.

„Wirtschaftsförderung ist gut, aber wir brauchen eine technische Lösung für die Autobahnanschlüsse“, argumentierte der Bürgermeister.

Bypass-Lösung nicht notwendig?

Ein weiterer Kreisverkehr sei vom Regierungspräsidium in Aussicht gestellt worden, aber eine Bypass-Lösung empfinde man dort als nicht notwendig.

Deswegen plädierte Just dafür, dem Verwaltungsvorschlag zuzustimmen, dass der ATU erst unter der Voraussetzung, dass das Regierungspräsisium Karlsruhe verkehrsmindernde Maßnahmen für den Bereich des Kreisverkehrs und des Autobahnanschlussse Hirschberg in Aussicht stelle, dem Antrag der Gemeinde Heddesheim zustimme.

Unter den ATU-Mitgliedern herrschte schnell Einigkeit, dass die Formulierung „in Aussicht stelle“ noch zu „weich“ sei.

Karin Kunz (CDU) bezeichnete das Pfenning-Gebäude und die Entwicklung als „Katastrophe“, „da muss verkehrstechnisch etwas passieren, das geht nicht mehr“.

Und auch Bürgermeister Just musste einräumen, die Gemeinde Hirschberg sei durch den Ausweichverkehr stark betroffen, was natürlich auch aus dem Verkehrslenkungsvertrag resultiere, den Heddesheim mit Pfenning abgeschlossen habe.

„Wir haben dieses Thema oft behandelt und nichts erreicht“, meinte Fritz Bletzer (FW) und weiter:

Stimmen wir nicht zu, sind wir Arbeitsplatzvernichter, stimmen wir zu, baut die Gemeinde Heddesheim, ohne dass die Verkehrsprobleme gelöst werden.

„Wenn wir ablehnen, heißt das noch lange nicht, dass nicht gebaut wird“, klärte der Bürgermeister diese These. Das sei schließlich eine Sache des Regionalverbandes.

Hirschberg sei auch nicht gegen die Ausweitung des Gewerbegebietes, verdeutlichte Bürgermeister Just noch einmal seine Haltung, sondern für die Schaffung einer Infrastruktur. „Auch wir verursachen mit unserem Gewerbepark Verkehr“, machte er deutlich.

„Das hört sich jetzt sanft an“, kritisierte Karl Heinz Treiber (GLH). Im Januar habe die Aussage Just noch ganz anders geklungen. Treiber ziterte den Bürgermeister mit einem Satz aus der Rhein-Neckar-Zeitung:

Heddesheim muss seine Hausaufgaben machen.

„Wir haben hier einen Mords-Block von Industrieerweiterung“, sagte der Grünen-Gemeinderat. Ihm seien das eindeutig „zu wenig an gemachten Hausaufgaben“.

Just entgegnete:

Wir stimmen zu, um unseren guten Willen zu demonstrieren.

Die Formulierung sei zwar weicher und sanfter, aber das Resultat sei gleich.

Eva-Marie Pfefferle (SPD) sprach von einem „Wischiwaschi-Gutachten“. Es sei unlogisch einerseits von mehr Arbeitsplätzen zu sprechen und andererseits zu versichern, es gäbe nicht mehr Verkehr und LKWs.

Auch Karl Schnell (CDU) sagte:

Das Verkehrsgutachten ist eine Katastrophe und das Regierungspräsidium springt darauf ein.

Dem müsse bei der Formulierung des Beschlussvorschlags Rechnung getragen werden, so Schnell.

Mit der Formulierung habe man Heddesheim aus der Pflicht genommen, kritisierte Treiber.

Es kam der Vorschlag auf, dass auch Hirschberg einen Verkehrslenkungsvertrag mit der Firma Pfenning abschließen sollte.

Dem hielt der Bürgermeister entgegen, die B3 sei eine Ausweichstraße. Zudem

Heddesheim hat den Hebel in der Hand, Heddesheim hat die Fläche und den Bebauungsplan.

Werner Volk (FW) sagte: „Der Verkehrslenkungsvertrag ist schon bösartig“, und:

Ich versteh die Welt nicht und ich versteh auch Heddesheim nicht. Der Verkehrslenkungsvertrag ist ein Unding.

„Wir werden wieder verlieren und das ärgert mich maßlos“, erklärte Karin Kunz:

…denn ob wir ablehnen oder nicht, spielt keine Rolle.

„Wir sind mit der Entwicklung nicht zufrieden“, sagte der Bürgermeister und schlug vor ,die zurückgestellten 10.000 Euro für ein Verkehrsgutachten jetzt einzusetzen.

Sein Vorschlag, dass die Gemeindeverwaltung ein Verkehrsgutachten beauftragen sollte, um die Haltung Hirschbergs auf Plausibilität zu überprüfen und die Stellungsnahme zu flankieren, wurde einstimmig angenommen.

Der geänderte Beschlussvorschlag lautete schließlich, dass Hirschberg seine Zustimmung davon abhängig mache, dass von allen zuständigen Stellen verkehrsmindernde Maßnahmen für den Bereich des Kreisverkehrs und des Autobahnanschlusses Hirschberg zugesagt werden.

Bei zwei Gegenstimmen (GLH) wurde dem zugestimmt.

„Mitten im Feld“

Auch zu dem Bebauungsplan „Mitten im Feld“ der Nachbargemeinde Heddesheim sollte Hirschberg eine Stellungnahme abgeben.

Die meisten Ausschussmitglieder hatten mit dem geplanten Neubaugebiet keine Probleme.

Eva-Marie Pfefferle freute sich über die bunte Mischung der Bauformen, die hier vorgesehen seien, während Oliver Reisig (FDP) die „Unordnung“ eher kritisch betrachtete.

Bei zwei Gegenstimmen der Grünen Liste Hirschberg wurde dem Beschlussvorschlag der Verwaltung, Hirschberg habe keine Bedenken gegen den Bebauungsplanentwurf entsprochen.

An Karl Heinz Treiber gewandt, meinte der Bürgermeister:

Ich wäre persönlich beleidigt, wenn Sie hier zugestimmt hätten, nachdem Sie gegen meinen Sterzwinkel gestimmt haben.

MM lobhudelt weiter

Neues von der Baustelle: Folge 9. Pfenning informiert „ausgewählt“

"Pfenning"-Geschäftsführer Uwe Nitzinger: Sagt immer nur so viel, wie er muss und häufig auch nur irgendwas, was später wieder ganz anders ist. Archivbild.

 

Heddesheim/Rhein-Neckar, 09. März 2012. Der Mannheimer Morgen fährt mit seiner unkritischen Jubel-Berichterstattung in Sachen „Pfenning“ fort. Das war nicht anders zu erwarten. Und „Pfenning“ bedient die Zeitung exklusiv – unsere Redaktion wird vom „neuen, guten Nachbarn“ ausgegrenzt und nicht informiert. Folglich gilt das auch für unsere Leserinnen und Leser. Der Grund ist einfach: Wir berichten zu kritisch und Kritik ist nicht erwünscht.

Von Hardy Prothmann

Das ist er also, der neue, gute Nachbar „Pfenning“. Ein Unternehmen, das bewusst in Kauf nimmt, große Teile der Heddesheimer Bevölkerung nicht zu erreichen. Nämlich alle die, die den Mannheimer Morgen nicht abonniert haben und das sind sehr viele.

Dabei weiß Geschäftsführer Uwe Nitzinger sehr genau, dass die Hälfte des Ortes gegen die montröse, 650 Meter lange Bebauung auf 20 Hektar bestem Ackergelände war. Nachdem der Bebauungsplan aber gegen alle klugen und kritischen Einwändungen durchgesetzt war, sah und hörte man nichts mehr von Pfenning. Auch der Baustart wurde bis auf eine läppische Pressemeldung nicht kommuniziert.

Geschönte Berichte

Ab und an wirft „Pfenning“ mal einen Brocken hin und der MM schnappt ihn dankbar auf – immerhin hat „Pfenning“ ja auch schon einiges an Anzeigen dort geschaltet.

So erfahren die Zeitungsleser also, in welcher Reihenfolge die Hallen gebaut werden. Erst der nördliche Teil, von Ost nach West, dann der südliche Teil. Dafür werden Fertigsystemteile des Bayerischen Unternehmens Max Bögl verbaut. Bögl hat sich auf diese Bauweise spezialisiert. Dazu gibt es Informationen, dass ein paar hundert Bauteile, Stützen und Platten verbaut werden. Und rund 80 Bauarbeiter beschäftigt sind, bis zu 300 sollen es im Sommer werden.

Wenn man sich Referenzobjekte auf der Bögl-Homepage anschaut, darf man berechtigte Zweifel haben, ob das „Pfenning“-Gelände tatsächlich Ende 2013/Anfang 2014 fertig gestellt sein wird, wie Uwe Nitzinger im Mannheimer Morgen behaupten darf.

Im südlichen Teil zur Benz-Straße hin wird ein Teil der Hallen 18 Meter hoch – wer hier was einlagern wird? Keine Information. Die Schiene kommt dann, wenn sie jemand braucht – also irgendwann oder nie. Die Schienenandienung war eins der Hauptargumente der CDU für die Logistikansiedlung. Jetzt erfährt man, dass mindestens „36-Monate“ Vorlauf nötig seien, falls denn mal jemand Interesse haben könnte.

Fragwürdige Äußerungen

Ebenso darf Nitzinger behaupten, niemand hätte was davon gemerkt, dass „Pfenning schon da ist“ und das mit „Lkw-Verkehr“. Dazu wird unwidersprochen der Bauverkehr mit angeblich bis zu 800 Lkw-Bewegungen in der Spitze verglichen. Das ist hanebüchen.

Natürlich weiß man schon lange, dass die Bauarbeiten begonnen haben – wir bringen aktuell unsere neunte Folge zur Baustelle. Im Gewerbegebiet werden Laternenmasten umgefahren und die Straßen sind häufig verdreckt – wie das halt so ist in der Nähe von Baustellen. Wer allerdings für die Straßenreinigung aufkommt, ob „Pfenning“ oder der Steuerzahler? Wer weiß, dazu gibt es keine Informationen.

Dafür erhält man aber einen Eindruck, wie das sein wird, wenn täglich hunderte zusätzliche Lkw hier unterwegs sein werden. Im Hirschberger Kreisel ist der Aspahlt schwer beschädigt und vor der Auf-/Abfahrt auf die A5 auf Hirschberger Seite hat sich eine deutliche Absenkung gebildet, die auf Reparatur wartet. Unsere Recherchen hierzu haben ergeben, dass das Regierungspräsidium zuständig ist, die Sache ans Landratsamt weitergereicht hat, aber keiner weiß oder sagen kann, wann diese Schäden, die auch unfallgefährlich sein können, behoben werden.

Offene Fragen

Uwe Nitzinger darf über Kekse und Schokolade reden, die der neue Kunde „Kraft Foods“ hier lagern will. Ob der neue Kunde und die damit verbundenen Verträge das „Pfenning“-Projekt überhaupt erst finanzierbar gemacht haben, wird nicht gefragt.

Es war schon seltsam, wie der strahlende Chef Karl-Martin Pfenning erst eine 100 Millionen-Euro-Investition verkündete, dann aber trotz Baugenehmigung nichts passierte. Es gab viele Gerüchte, ob die Finanzierung geplatzt sei. Harte Fakten gibt es nicht, weil der eigentliche Investor die Phoenix 2010 GbR ist – ein zwei-Mann-„Unternehmen“, das nicht publizitätspflichtig ist.

Weiter darf Nitzinger behaupten, man halte sich an den Verkehrslenkungsvertrag – dabei werden immer wieder große „Pfenning“-Lkw gesichtet, die durch den Ort fahren. Und die Aussage: „Der Verkehr kommt aus der Ferne und geht in die Ferne“, wird gar nicht erst vom MM aufgegriffen.

Leere Versprechen

Herzig ist die Information, es würde keinen regionalen Verkehr geben. Also nicht von Pfenning. Wenn Waren beispielsweise für Edeka eingelagert und von Edeka ausgeliefert werden, dann ist das ja kein „Pfenning“-Verkehr. Und wenn die regionalen Versorgungs-Lkw bis zu 12 Tonnen schwer sind, gilt für die auch nicht der Verkehrslenkungsvertrag. Wer immer noch an all die „Versprechungen“ glaubt, ist selbst schuld.

Angeblich sollen für den Kunden Kraft Foods zweihundert Leute arbeiten – davon aber die Hälfte als Leihkräfte. Die Zahl „bis zu 1.000 Arbeitsplätze“, mit der Bürgermeister Kessler, die CDU, SPD und FDP für das Projekt geworben haben, fällt in diesem Zusammenhang nicht mehr. Und – ach ja – vier Ausbildungsplätze halte „Pfenning“ nach wie vor frei für Heddesheimer Berufsanfänger – bislang habe sich aber niemand gefunden, der zu „Pfenning“ passt. Das soll man alles so glauben, denn es steht ja in der Zeitung.

Ausgewählte Gäste

Am 23. März gibt es eine „symbolische Grundsteinlegung“ – für ausgewählte Gäste. Wir sind bislang noch nicht eingeladen worden und vermuten, dass es dabei bleibt. Der Mannheimer Morgen darf sicherlich in der ersten Reihe sitzen, damit man auch jedes Wort exakt so mitschreibt, wie man das von seiten der Verwaltung und Pfenning will.

Das wird so erwartet und auch erfüllt.

"Die Karl-Drais-Schule ist auf einem sehr guten Weg!"

Karl-Drais-Schule geht Bildungspartnerschaft mit Edeka Südwest ein

Erste Reihe (v.l.n.r.): Konrektor Robert Rodenberg, Rektor Jens Drescher, Thomas Jäger (Edeka Südwest), Michaela Fiethen (Edeka Südwest), Harald Töltl (IHK Rhein-Neckar), Bürgermeister Manuel Just (Hirschberg) und Bürgermeister Michael Kessler (Heddesheim).

 

Hirschberg, 03. Februar 2012. (red) Die Karl-Drais-Schule ging am 01. Februar 2012 ihren dritten Kooperationsvertrag für eine Bildungspartnerschaft ein. Nach der Daimler AG und der evangelischen Heimstiftung beteiligt sich nun Edeka Südwest an dem Programm zur Unterstützung der Berufsfindung junger Menschen. [Weiterlesen…]

ATU stimmt gegen die Pläne in Heddesheim

Hirschberg lehnt Edeka-Erweiterung ab

Hirschberg/Heddesheim, 17. Januar. (red) Bis auf die FDP stellten sich alle Fraktionen gegen das Vorhaben, in Heddesheim ein Getränkelager zu errichten. Die Gemeinderäte fürchten den Verkehrskollaps.

Bürgermeister Manuel Just erläuterte das  in Heddesheim geplante Bauvorhaben:

Ich persönlich freue mich absolut über eine weitere wirtschaftliche Entwicklung der Nachbargemeinde. Wir haben aber eine außerordentliche schwierige Verkehrssituation. Der Verkehr wird abermals zunehmen.

Gerde der Lkw-Verkehr würde bei Problemen auf der A5 über Schriesheim und Hirschberg, sowohl in Leutershausen als auch Großsachsen, ausweichen.

Auch der Kreisverkehr sei nach Meinung der Gemeinde nicht in der Lage weiteren Verkehr aufzunehmen.

Wir akzeptieren zwar eine weitere Entwicklung in Heddesheim. Wir wollen unsere damit einhergehenden Probleme gelöst haben. Sonst kann ich nicht zustimmen.

Fritz Bletzer (Freie Wähler) sagte:

Die Gemeinde Heddesheim bringt uns mal wieder in die Zwickmühle. Schon bei Pfenning war man nicht in der Lage, klipp und klar zu sagen, wie der Verkehr sich entwickelt.

Weiter sagte er, er wisse, dass ein weiterer Kreisel an der Autobahnausfahrt von Heidelberg geplant sei. Bevor die Situation nicht gelöst sei, könne man nicht zustimmen.

GLH-Gemeinderat Karl-Heinz Treiber sagte:

Wir lehnen wegen der vielfältigen Probleme dieses Bauvorhaben ab.

Auch CDU und SPD waren für eine Ablehnung. Eva-Marie Pfefferle sagte:

Ich möchte wie die anderen die Verwaltung loben, dass hier Kralle gezeigt wird. Wir leiden am meisten unter dem Verkehr und wollen das nicht.

Sieben Ausschussmitglieder stimmten für die Ablehnung. Die CDU-Gemeinderäte Dr. Jörg Boulanger (Rechtsanwalt) sowie Karl Schnell (Bauunternehmer) erklärten sich wegen Auftragsverbindlichkeiten mit der Gemeinde Heddesheim für befangen.

 

Anmerkung der Redaktion:
Der vorliegende Text wurde „live“ in der Sitzung geschrieben. Wir bereiten die Themen vor, verfolgen die Diskussion, notieren Zitate und Fakten und sobald  die Abstimmung beendet ist, gehen wir mit der Nachricht online.
Teilweise berichten wir auch quasi in Echtzeit – über Twitter und Facebook. Wir bieten unseren Leserinnen und Lesern damit einen exklusiven Service. Neben der „schnellen“ Information bieten wir immer auch Hintergrund und Meinung an.
Und wir sind an Ihrer Meinung interessiert – ob als Hinweis per email, als Kommentar auf dem Blog oder per Telefon oder im persönlichen Kontakt. Nutzen Sie die Möglichkeit! 

Initiative fordert Bürgerforum: „Der Sterzwinkel hat nur Grundstückbesitzern Vorteile verschafft.“

Hirschberg, 16. November 2011. (red/pm) In der Pressemitteilung kritisiert die Bürgerinitiative, dass nur Grundstückbesitzer Vorteile aus dem Baugebiet hätte. Weiter moniert die Initiative, dass das Argument, der Kindergarten Großsachsen wäre ohne Sterzwinkel nicht zu halten gewesen, eine Fehlinformation war. Die Schließung des Edeka-Marktes in Großsachsen sehen die Bürger kritisch und befürchten noch mehr Verkehr auf der B3.

Pressemitteilung der Bürgerinitiative Sterzwinkel

„Beim letzten Treffen der Bürgerinitiative Sterzwinkel wurde u.a. über die Entscheidung von Herrn Zeilfelder gesprochen, der nun doch den Markt in der Breitgasse nicht weiter betreiben möchte.

Dies ist wenig verwunderlich, denn es hat eigentlich Jeder erahnt. Unglücklich ist nur die Art der Information von Seiten Marktleitung und Verwaltung der Gemeinde. So überraschend kann die Aussage nicht gekommen sein.

Der von Herrn Zeilfelder in Absprache mit der Gemeinde angebotene Fahrdienst ist daher eher als eine „Beruhigungspille“ anzusehen, es fragt sich, wie lange diese Aussage Bestand hat, vielleicht genau so wie das Versprechen den Markt in der Ortsmitte für längere Zeit zu erhalten.

Es ist schon grotesk, wie nun von Seiten der Gemeinde versucht wird, einen nicht fußläufigen Markt außerhalb des Ortskerns attraktiv zu gestalten. Es sollen nun Personen ohne Fahrzeug mit „Bussen“ zum Einkaufen an den Ortsrand gefahren werden. Hätten wir nicht ebenso ernsthaft über Alternativen für einen Markt im alten Ortskern offen und konstruktiv diskutieren und Lösungen finden können, um so dazu beizutragen, dass der alte Ortskern nicht weiter ausblutet? Es ist scheinbar die Frage des „Wollens“, dann gehen auch unkonventionelle Alternativen.

Es zeigt sich, dass die Argumente der Befürworter des Marktes und des Baugebietes Sterzwinkel wie ein Kartenhaus zusammenfallen.

Eine weiteres Argument, welches sich inzwischen als nicht mehr haltbar erwiesen hat ist, dass ohne den Sterzwinkel der Kindergarten in Großsachsen nicht gehalten werden kann.

Fakt ist allerdings, dass der Kindergarten gerade erweitert wird, weil die Planfehler aller Beteiligten ungenügende Kapazitäten für die derzeit ansässigen Kleinkinder bereitgestellt haben.

Im Klartext: der Kindergarten in Großsachsen bricht schon jetzt zusammen, ohne das ein einziges Kleinkind im Sterzwinkel seinen Wohnsitz hat. Wie wird es dann erst aussehen im Kindergarten, wenn noch weitere Kinder angemeldet werden?

Das nächste Problem wird kommen, denn schon jetzt ist der Verkehrsfluss durch die zusätzlichen Ampeln der B3 in Großsachsen schleppend geworden. Es bleibt zu hoffen, dass es nicht zu Lasten der Ampelphasen geht, die schon jetzt meist für alte Leute und Kinder unzureichend sind.

Wie wird es weitergehen? Tragen wir nicht letztlich alle in der Gemeinde die Folgen der falschen Entscheidung, die nur den Grundstücksbesitzern einen finanziellen Vorteil verschafft hat?

Die Bürgerinitiative Sterzwinkel würde es begrüßen, wenn in der Gemeinde ein Bürgerforum geschaffen werden könnte, in der interessierte Bürger einmal oder mehrmals im Jahr mit Vertretern aller vertretenden Fraktionen im Gemeinderat und der Verwaltung (evtl. zu vorher fest definierten Themen) offen und konstruktiv diskutieren können.

Wir brauchen die Ideen aller Bürger in der Gemeinde, auch der Bürger und Bürgerinnen, die nicht in Vereinen und Parteien organisiert sind. Nur so können wir erreichen, dass Hirschberg die richtigen Entscheidungen für die Zukunft trifft, die auch von der Mehrheit aller Bürger getragen werden kann.

Bürgerinitiative Sterzwinkel
www.sterzwinkel.de
Email: info@sterzwinkel.de“

Aus für Edeka in der Breitgasse: Die Stunde der Wahrheit


Kurz vor der Fertigstellung des neuen Edeka-Marktes im Sterzwinkel wir das "Aus" für den "nah und gut"-Markt Breitgasse verkündet.

Guten Tag!

Hirschberg, 27. Oktober 2011. (red) Das Ende des „nah und gut“-Marktes Zeilfelder in der Breitgasse wurde gestern offiziell. In einer Pressekonferenz gaben Bürgermeister Manuel Just und der Edeka-Kaufmann Volker Zeilfelder die Entscheidung bekannt, dass „Zeili“ den alten Markt am 05. November schließt und der neue im Sterzwinkel am 09. November öffnet. Die Kritiker der Bürgerinitiative „Sterzwinkel“ dürfen sich bestätigt fühlen – sie hatten das Ende des Marktes befürchtet.

Von Hardy Prothmann

„Das ist jetzt nicht so ganz einfach“, beginnt Bürgermeister Manuel Just gestern im Rathaus die Pressekonferenz. Neben ihm sitzt ein bedrückt wirkender Volker Zeilfelder (51), bislang „nah und gut“-Betreiber des Edeka-Marktes in der Breitgasse und künftiger Betreiber des neuen Edeka-Marktes im Sterzwinkel.

Der Bürgermeister nimmt dem Kaufmann die Funktion des Überbringers schlechter Nachrichten ab: „Der neue Markt wird am 09. November öffnen. Der alte Markt in der Breitgasse wird geschlossen. Uns ist bewusst, dass wir uns jetzt dem Vorwurf ausgesetzt sehen, dass der „nah und gut“-Markt durch den neuen Standort geschlossen wird, aber das war zwangsläufig zu erwarten. Allerdings hätte ich mir eine Übergangszeit von bis zu eineinhalb Jahren gewünscht.“ Der Gemeinderat sei über die Entscheidung schon informiert.

„Nie eine Überlebenschance“

Während der Bürgermeister spricht, schaut Volker Zeilfelder auf den Notizblock vor sich. Man merkt ihm an, dass ihm der Termin überhaupt nicht gefällt. „Langfristig hatte ich dem Markt in der Breitgasse nie Überlebenschancen eingeräumt“, ergänzt Manuel Just. Er erläutert, dass man zwei Varianten geprüft habe, die Umstellung auf abgepackte Produkte als Selbstbedienungsmarkt und eine nur zeitweise Öffnung an bestimmten Tagen zu bestimmten Zeiten. „Beides hat sich als wirtschaftlich nicht tragfähig herausgestellt.“

Volker Zeilfelder erklärt, dass ein Umbau „30.000 Euro“ kosten würde, die bestehenden Theken seien nicht zu verwenden: „Das hole ich nicht mehr rein.“ Dazu kämen geschätzte Kosten von 5.000 Euro für den „Kassenplatz“: „Das ist wirtschaftlich nicht darstellbar.“ Eine Belastung hat er trotzdem – die Pacht für den 320 Quadratmeter großen Laden muss er noch eineinhalb Jahre zahlen, sofern sich kein anderer Mieter findet und der Eigentümer Herrn Zeilfelder aus dem Vertrag lässt: „Das ist eine feste Größe, die ich kalkulieren kann, den weiteren Betrieb aber nicht.“

Bürgermeister Just kündigte an, man wolle sich dafür einsetzen, den Standort als Geschäftssitz zu erhalten. Ob ein anderer Lebensmittelhändler dort einziehe? „Das hängt natürlich auch von der Entscheidung des Eigentümers ab, wie es dort weitergehen soll.“

(Anm. d. Red.: In Heddesheim gab es neben dem Edeka-Markt ein weiteres Lebensmittelgeschäft. Als der Betreiber ausgezogen war, stand der Laden fast zwei Jahre lang leer. Es gab unbestätigte Gerüchte, dass Edeka den Mietzins bezahle, damit dort kein anderer Einzelhandel einzieht. Jetzt ist ein Kleidungsdiscounter dort eingezogen. Der einzige Versorgermarkt im Ort ist und bleibt somit Edeka.)

Kurzfristige Erkenntnis

Auf Nachfrage verneint Herr Zeilfelder, dass diese Entscheidung eigentlich absehbar war: „Ich wollte den Markt, den es seit 1989 gibt, erhalten, erst vor kurzem ist mir klar geworden, dass das nicht geht“, sagt er. Darf man das glauben, dass er jetzt diese Erkenntnis gewonnen worden ist? Laut Herrn Zeilfelder ist das so.

Und jetzt? Mit dem Wechsel gibt es keinen fußläufig zu erreichenden Markt mehr im Quartier. Man muss den Berg hinab: „Das können Sie aus zwei Perspektiven sehen. Die anderen mussten den Berg hinauf. Die, die unten wohnen, kommen jetzt unbeschwerlicher zum Markt“, sagt Bürgermeister Just. „Und ich freue mich, dass Herr Zeilfelder für Senioren oder behinderte Menschen einen Shuttle-Service anbieten wird.“ Die Kosten für den Shuttle-Service will Herr Zeilfelder auf „unbestimmte Zeit“ übernehmen.

Geplant ist ein Ruftaxi, das an drei Tage in der Woche Kunden am alten Standort in der Breitgasse und an der katholischen Kirche in der Friedrich-Ebert-Straße abholt, zum Markt und zurückfährt. Die Kunden können einkaufen, ihren Einkauf mitnehmen oder im Markt lassen, von wo aus ein Lieferservice die Einkäufe dann nach Hause bringt: „Das machen wir heute schon“, sagt Herr Zeilfelder, und: „Man kann sogar telefonisch bestellen, wenn Kunden gar nicht aus dem Haus können.“ Das sei ganz im Sinne des neuen Slogans „Der Service machts“.

Herr Zeilfelder nimmt sein Dutzend Mitarbeiter mit in den neuen Markt – dort werden dann rund 15 „Vollkräfte“ arbeiten. Also durchaus mehr Personen, die insgesamt die Leistung von 15 „ganzen“ Arbeitsplätzen erbringen. Der neue Markt hat 800 Quadratmeter Verkaufsfläche, theoretisch sind auch 1.200 Quadratmeter möglich, sofern der Gemeinderat den Bebauungsplan ändert – laut Flächen- und Regionalplan wäre das zulässig. Laut Bürgermeister Just gibt es dafür aber zur Zeit keine Pläne.

„Solange die Kunden dort einkaufen“

Am 29. Januar 2010 hatten wir mit dem Sprecher von Edeka Südwest, Christhard Deutscher, ein Interview geführt:

Wieso aber baut Edeka einen vergleichsweise kleinen Markt, wo sonst Flächen erst ab 1.200 Quadratmeter aufwärts interessant sind? “Ihre Information ist korrekt, typischerweise ist das so. In Hirschberg gibt es aber nur diese zulässige Fläche, der Standort ist für uns attraktiv. Wir mussten das so akzeptieren.-€

Und weiter:

Es wird auch darüber spekuliert, dass der künftige Betreiber beider Märkte, Herr Volker Zeilfelder, den Markt “nah und gut – Markt-€ nicht über das Vertragsende im Jahr 2013 hinaus führen wird. Ist da was dran? “Das kann ich weder bestätigen noch dementieren. Es wird sich hier um eine kaufmännische Entscheidung handeln. Solange die Kunden dort einkaufen, wird er weiter betrieben werden-€, sagte Deutscher.

„Solange die Kunden dort einkaufen“, hieß es also damals. Diese Aussage erweist sich heute definitiv als falsch. Man darf gespannt sein, ob Edeka tatsächlich „akzeptiert“, dass es bei der Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern bleibt oder nicht „Umstände“ dazu „zwingen“, den neuen Markt zu vergrößern. Die Option gibt es.

Illusionen vs. Fakten

Man darf sich keine Illusionen machen und es wäre ehrlicher gewesen, diese auch nicht zu erzeugen: Das Genossenschaftsunternehmen Edeka ist ein knallhart kalkulierender Wirtschaftsbetrieb und kein Wohlfahrtsunternehmen. Der deutschlandweit drittgrößte Handelskonzern steht in heftiger Konkurrenz mit anderen.

Die Regionalgesellschaft Edeka Südwest machte zuletzt einen Umsatz von rund 65 Milliarden Euro. Die Umsatzrendite betrug 0,9 Prozent. Um sich das plastisch vorzustellen: Von hundert Euro Umsatz bleiben 90 Cent Gewinn übrig. Der Warenumsatz muss gigantisch sein, um ein einigermaßen auskömmliches Geschäft zu betreiben.

Vor der Entscheidung, ob der Markt vergrößert wird, kommt eine weitere Zeit der Wahrheit. Nämlich zu dieser Aussage von Herrn Deutscher in Sachen Verkehrsbelastung:

“Es wird sicher ein bis zwei Lkw-Anfahrten pro Tag von unserem Heddesheimer Standort zum Hirschberger Markt geben. Beim Pkw-Verkehr gehen wir davon aus, dass viele Leute beim Vorbeifahren auf dem Nachhauseweg von der Arbeit hier ihren Einkaufsabstecher machen. Das heißt, das ist kein zusätzlicher Verkehr.-€

„Zeili“ macht Edeka-Markt in Großsachsen im November dicht


Guten Tag!

Hirschberg, 26. Oktober 2011. (red) Jetzt ist es raus. Zeitgleich mit der Neueröffnung des Edeka-Marktes im Sterzwinkel wird der Edeka-Markt in der Breitgasse geschlossen. Dies gaben Bürgermeister Manuel Just und der Marktleiter Volker Zeilfelder heute in der Pressekonferenz um 16:00 Uhr bekannt.

Für Kunden, die nicht „gut zu Fuß sind“, soll drei Mal die Woche ein Fahrservice angeboten werden, den der Marktleiter auf unbestimmte Zeit kostenfrei anbieten will.

Darüber hinaus will Herr Zeilfelder die Heimbelieferung weiter fortführen und eventuell auch ausbauen.

„Große Verneigung vor diesen Weinheimer Landwirten“


Der Sprecher des Weinheimer Bauernverbands, Fritz Pfrang (2. von links), kritisiert den Flächenfraß.

Guten Tag!

Heddesheim/Weinheim, 21. Oktober 2011 (red) Der Heddesheimer Gemeinderat und Umweltschützer Kurt Klemm prangert in seinem Gastbeitrag die Verantwortungslosigkeit Heddesheimer Landwirte an und lobt die Entschlossenheit Weinheimer Bauern, ihr Land zu verteidigen. Er fühlt sich bei der Entwicklung „Breitwiesen“ in Weinheim an „Pfenning“ in Heddesheim erinnert. Seit Fazit: „Beton kann man nicht essen.“

Leserbrief: Kurt Klemm

Große Verneigung vor diesen Weinheimer Landwirten, die den rigorosen Flächenverbrauch in unserer Region anprangern. Die Worte von Fritz Pfrang, Weinheimer Bauernverband, dass man sich nicht der eigenen Entwicklungsmöglichkeiten berauben lassen will und man sich der Verantwortung für die nächste Generation durchaus bewusst ist, muss in den Ohren einiger Heddesheimer Bauern und besonders der Spitze des Bauernverbandes, wie blanker Hohn klingen.

Gerade in einem Dorf wie Heddesheim, wo landwirtschaftliche Tradition Hunderte von Jahren zurückreicht, wird mit angeblich halbherzigem Bedauern, bestes Ackerland einer Gemeinde und damit ungewisser Zukunft geopfert.

Versprechungen von 1.000 Arbeitsplätzen, hohen Gewerbesteuern und vieles mehr sind seit über einem Jahr nur Traumgespinste von CDU, SPD und FDP und eines Bürgermeisters.

Selbst die Weinheimer CDU-Stadträtin Susanne Tröscher sieht die Ansiedelung von Pfenning auf Heddesheimer Grund als eine Investition auf wackeligen Füßen. Ob sie recht hat?

Erinnerungen an die Anfänge der Pfenninggeschichte, als eine Heddesheimer CDU-Gemeinderätin den immensen Flächenverbrauch anprangerte und prompt Ärger mit der eigenen Fraktion bekam, kommen da wieder.

Bleibt zu hoffen, dass dieser tapferen Frau aus Weinheim nicht gleiches widerfährt. Bauer Fritz Pfrang prangerte die Vorgänge als einen ruinösen Wettkampf der Gemeinden, zulasten ihrer Flächen an, ja sogar von undurchsichtiger Politik innerhalb der Verwaltung ist die Rede. Wie sich doch die Praktiken der Kommunen gleichen.

Ich hoffe nur, dass dieser Protest nicht nur in Weinheim wahrgenommen wird, denn alle, die gegen diesen sinnlosen Verbrauch bester Ackerflächen sind, sollten sich angesprochen fühlen.

Beton kann man noch nicht essen.

Dokumentation:
Vor der Sitzung des Weinheimer Gemeindrats fuhren 23 Landwirte vor dem Rolf-Engelbrecht-Haus in Weinheim mit ihren Schleppern vor, die mit Schildern wie „Stoppt den Flächenfraß“ ihren Protest zum Ausdruck gebracht haben. Kurz vor der Sitzung hielt der Sprecher der Weinheimer Landwirte, Fritz Pfrang, eine kämpferische Rede: „Es wird der Stadtverwaltung nicht gelingen, die Herausgabe unseres Eigentums zu erzwingen.“

Zur Zeit steht in Heddesheim die erneute Aufgabe von Ackerland zur Debatte – Edeka plant ein neues Getränkelager, Dutzende von Hektar Ackerland werden dieser zum Opfer fallen. Der Rat hat dafür den Weg frei gemacht.

Im Heddesheimer Gemeinderat sitzen zwei Vollerwerbslandwirte, Reiner Hege und Volker Schaaf (beide CDU), die die Entwicklung begrüßen. Kritik am Flächenverbrauch äußern die Heddesheimer Landwirte nicht. Angst um ihre Zukunft scheinen sie auch nicht zu haben. Mehrere andere Gemeinderatsmitglieder haben familiär einen landwirtschaftlichen Hintergrund – auch hier ist keine Kritik zu hören.

Ganz im Gegenteil äußerte sich einer der beiden CDU-Landwirte gestern in der Pause der Gemeinderatssitzung in Heddesheim im Gespräch: „Wenn einer schon 150 Wohnungen hat, dann kämpft es sich leicht für irgendsoeinen Acker. Ich sage jetzt nicht, dass das so ist, ich kenne die Verhältnisse nicht, aber das kann man ja annehmen, dass das so sein könnte. Man muss das immer im Verhältnis sehen.“

Fast 400 Artikel zu „Pfenning“ finden Sie hier.

Baubeginn des Edeka-Marktes im Sterzwinkel


Guten Tag!

Hirschberg, 21. Januar 2011. Mit dem Spatenstich am Montag, 17. Januar 2011 hat der Bau des zweiten Edeka-Markts in Hirschberg an der Bergstraße begonnen. Die Eröffnung ist für das vierte Quartal 2011 geplant. Betreiber des Marktes im Neubaugebiet Sterzwinkel wird der selbstständige Edeka-Kaufmann Volker Zeilfelder sein, teilt das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit.

Geplant ist auch ein Werbepylon, der zunächst acht Meter hoch sein sollte, aber in dieser Größe nicht durch den Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) gekommen ist, obwohl CDU und FDP nichts dagegen hatten. Er soll nun sechs Meter hoch sein. Zudem werden während der Bauphase sieben Werbeschilder aufgestellt, beantragt waren acht.

Auf Nachfrage war Edeka nicht in der Lage, der Redaktion eine aktuelle Planungsskizze zur Verfügung zu stellen. Wir bebildern den Text deswegen mit Archivmaterial.

Presseinformation der Edeka:

„Die Edeka Südwest mit Sitz in Offenburg investiert rund 3,7 Millionen Euro in das Projekt. Der Markt erhält eine Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern und eine Nutzfläche von 1350 Quadratmetern. 25 neue Arbeitsplätze werden entstehen. 78 Parkplätze garantieren den Kunden einen komfortablen Einkauf. Im Neubaugebiet Sterzwinkel entstehen rund 160 Wohneineinheiten. „Der neue Edeka-Markt garantiert somit eine wohnortnahe Versorgung der Anwohner“, so Hans Zimmermann, Expansionsleiter der Edeka Südwest.

Zum Spatenstich waren auch Hirschbergs Bürgermeister Manuel Just, Kaufmann Volker Zeilfelder, sowie Vertreter des Architekturbüros Müller + Huber und Jürgen Daferner vom Baugeschäft Harsch.

So oder anders soll der neue Edekamarkt im Sterzwinkel aussehen. Das Unternehmen konnte oder wollte Aufrage keine aktuelle Planungsskizze vorlegen. Diese Skizze statt aus dem Juli 2010. Quelle: Edeka

„In neun Monaten Bauzeit entsteht im Sterzwinkel ein moderner Edeka-Markt mit großem Sortiment, Fischtheke, Fleisch- und Wurstabteilung sowie Käsetheke.“, freut sich Zeilfelder anlässlich des Spatenstichs. Edeka-Spezialisten planen und überwachen den Aufbau der zukunftsorientierten Einkaufsstätte.

Charakteristisch für den geplanten Edeka-Markt sind neben dem umfangreichen Sortiment, attraktive Frischeabteilungen sowie eine separate Backwarentheke der Bäckerei Kamp im Eingangsbereich. Fachkundige Bedienung und Beratung gehören in allen Bereichen zum Kundenservice.

„Ein Edeka-Markt am Standort schafft darüber hinaus gute und sichere Arbeitsplätze mit wirtschaftlicher Ausstrahlung auf die umliegende Nachbarschaft“, betonte Zimmermann.

Zusatzinformation – EDEKA Südwest

Konzern-Außenumsatz 2009: 6,3 Mrd. Euro
Mitarbeiter gesamt: über. 43.500 (inkl. selbstst. Einzelhandel)
Azubis gesamt: 3.130 (inkl. selbstst. Einzelhandel)
Absatzgebiet: Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Saarland, Süden von Hessen und Teile Bayerns“

Einen schönen Tag wünscht
Das hirschbergblog

Ausnahmen für Edeka genehmigt

Guten Tag!

Hirschberg, 13. Juli 2010. Das Unternehmen Edeka Grundstücksverwaltungges. mbH hat einen Bautrag für das Neubaugebiet „Sterzwinkel“ gestellt. Danach beträgt die Verkaufsfläche 652 Quadratmeter auf dem insgesamt 1.400 Quadratmeter großen Grundtück

Ansicht Süd und Nord des Sterzwinkel-Edeka-Marktes. Quelle: Gemeinde Hirschberg

Die westliche Baugrenze mit einer Lärmschutzmauer wird um 23,50×0,50m überschritten, außerdem die Überdachung des Anlieferbereichs um 4,50×5,50m.

Mauer und Überdachung sollen dem Schallschutz des angrenzenden Wohngebiets dienen und kommen aus Sicht der Verwaltung dem „Planungswillen der Gemeinde“ entgegen.

Weiter wurde die Befreiung „Grünordnung“, Punkt 9.1.4. – Flächen zum Anpflanzen von Bäumen und Sträuchern, beantragt.

Bauantrag der Edeka mit Ausnahmen. Klicken Sie zum Vergrößern. Bild: Gemeinde Hirschberg

An der westlichen Grunstücksgrenze verläuft ein 5m breiter Pflanzgebotsstreifen, dieser kann um 15m pro Grundstück unterbrochen werden. Insgesamt soll er aber um 18m unterbrochen werden.

Weiter beantragte Edeka eine Befreiung von der Festsetzung „Öffentliche und private Grünflächen“, Punkt 8 – Flächen, die von Bebauung frei zu halten sind. Im östlichen Bereich des Grundstücks befindet sich eine Fläche, die von Bebauung frei zu halten ist – diese werde aber für Stellplätze und Zufahrten benötigt. Die Versiegelung soll mit Begrünung im westlichen Grundstücksbereich ausgeglichen werden.

Bürgermeister Just begründete die Ausnahmen als „gute Lösung“ und lobte den Bauantrag als „elegante Anordnung“: „Mir gefällt das Vorhaben, es ist gelungen, auch wenn man sich über ästhetische Empfindungen streiten kann. Hier wird ein ordentliches, vernünftiges Gebäude am Ortseingang entstehen.“

Die Freien Wähler stimmten den Ausführungen zu. Bürgermeister-Stellvertreter Fritz Bletzer (FW) sagte: „Obs gefällt? An vieles gewöhnt man sich.“

Karl-Heinz Treiber (GLH) kritisierte: „Das ist der gleiche Kasten, wie ich ihn überall von Edeka finden kann. Der Baustil ist typisch für die 80-er Jahre, das ist 30 Jahre überholt. Das ist nicht das, was der gegenwärtigen bautechnischen Ästhetik entspricht. Die Horizontale ist das, was dominieren soll. Zwangsläufig muss ich zustimmen, weil es hier nur um mein Empfinden geht.“

Bürgermeister Just bestätigte, dass Edeka sicherlich an der Werbewirkung interessiert sei, aber durch Begrünung und Verkleidung das Gebäude attraktiver gestalten könne.

Karin Kunz (CDU) begrüßte die Schallschutzwand zur Entlastung der Anwohner und hatte sonst keine Einwände.

Eva-Marie Pfefferle (SPD) sagte: „Wir begrüßen den Entwurf.“

Oliver Reisig (FDP) sagte: „Wir bekommen einen Markt auf einer Fläche, die von vielen Betreibern heutzutage als zu klein angesehen wird, man mag sagen, dass es zu vollgebaut ist, aber wir begrüßen die Umsetzung.“

Der ATU nahm den Antrag einstimmig an.

Ansicht West und Ost des Sterzwindel-Edeka-Marktes. Quelle: Gemeinde Hirschberg

Einen schönen Tag wünscht
Das hirschbergblog

Heringsessen der Freien Wähler – „Überfrachteter Eindruck“

Guten Tag!

Hirschberg, 19. Februar 2010. Das Heringsessen der Freien Wähler Hirschberg (FW) war mit rund 50 Gästen gut besucht – vielleicht auch, weil diese wussten, dass Bürgermeister Just zu Besuch kommen würde. Just präsentierte aktuelle Projekte und musste sich Kritik anhören.

Von Hardy Prothmann

Der FW-Vorsitzende Manfred Kopp begrüßte in der Gaststätte „Zur Bergstraße“ die Gäste, den Bürgermeister und beglückwünschte in Abwesenheit den neu gewählten Landrat Stefan Dallinger: „Wir sind alle sehr froh, dass Herr Dallinger die Wahl gemacht hat.“

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(von links) Bürgermeister Manuel Just, FW-Gemeinderäte Manfred Kopp und Peter Johe. Bild: hblog

Bürgermeister Manuel Just informierte die Freien Wähler und anderen Gäste exklusiv über den neuen Antrag in Sachen Werkrealschule (siehe unsere Berichte und unseren Kommentar): „Es ist wichtig für die Entwicklung dieser Kinder einen Verbleib in ihrem Umfeld zu ermöglichen. Außerdem ist es eine Werkrealschule am Ort ein Standortvorteil – es ist unsere Schule. Darüber hinaus werden Arbeitsplätze gesichert.“

Heringe „unterbrechen“ Bürgermeister.

Seine Ansprache musste Just mehrmals unterbrechen – schließlich war er auf einem Heringsessen und die Bedienungen lieferten ständig Essen aus. „Der neue Edeka-Markt wird Großsachsen deutlich aufwerten, und dass „unser Zeili“, also Herr Zeilfelder der neue Betreiber wird, freut uns alle. Auch, dass der Markt in der Breitgasse erhalten bleibt. Den egal, welcher Markt dahinter steht: Drauf steht Zeilfelder.“

Dann kam die zweite neue Nachricht: „Uns ist es gelungen, ein weiteres Grundstück hinzu zu kaufen, sodass das Gelände für das Seniorenzentrum nun gut 6.000 Quadratmeter umfasst. Für mich gibt es kein positiveres Thema als das Seniorenzentrum. Sicher wird hier noch über das Thema Dachneigungen diskutiert werden müssen.“ Der Bürgermeister wies darauf hin, dass noch kein Bebauungsplan vorliege und sagte: „Ein Problem, dass wir auch in gegenseitigem Einvernehmen lösen müssen, ist der Lärm durch den Betrieb der benachbarten Tennisplätze und der Bool-Bahn der TVG.“ Man sei mit dem Verein im Gespräch.

„Überfrachtetet Eindruck.“ Rudi Frößinger

In der anschließenden Fragerunde meldete sich der TVG-Ehrenvorsitzende Rudi Frößinger zu Wort und kritisierte die Planung des Seniorenzentrums: „Das Seniorenzentrum an sich ist ein wirklich gutes Angebot, eines, das ich vielleicht auch bald in Anspruch nehmen muss“, sagte Frösinger: „Aber es macht mir doch einen überfrachteten Eindruck. Anfangs dachte man, da entsteht ein Park mit Seniorenzentrum, jetzt muss man sagen, da entsteht ein Seniorenzentrum, vom Park ist nicht viel übrig geblieben, stattdessen wird der freie Blick über das TVG-Gelände sicher von den Investoren gegen gutes Geld vermarktet.“

Frößinger kritisierte weiter die Pultdächer: „Das passt nicht. Und es gibt andere Lösungen, als die, die jetzt verfolgt werden soll. Lassen Sie sich das bitte durch den Kopf gehen, Herr Bürgermeister. So, wie das jetzt laufen soll, ist der Streit vorprogrammiert.“

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Gäste beim Heringsessen der Freien Wähler. Bild: hblog

Bürgermeister Just sagte: „Wir sind im Gespräch mit der TVG und dem Investor FWD. Für ihre Vorschläge bin ich aber offen.“

Kinderbetreuung, Gewerbegebiet, Übungshalle.

Der FW-Fraktionschef Peter Johe stellte im Anschluss die Situation der Kinderbetreuung in Hirschberg dar: „Wir haben für 293 Kindergartenkinder genau 316 Plätze. Hier sind wir gut aufgestellt, aber für 85 Kinder unter drei Jahren haben wir nur 44 Plätze durch die Gemeinde.“ Zwar gebe es durch die Kirchen und private Tagesmütter weitere 34 Plätze, damit fehlten aber immer noch Plätze für die gesetzlich geforderten rund 34 Prozent (von 250 Kindern in Hirschberg unter drei Jahren) ab 2013. Die geplante Kinderkrippe gegenüber dem Seniorenzentrum sei deshalb enorm wichtig.

Weiter sagte Johe: „Nach einem schleppenden Beginn hat sich unser Gewerbegebiet sehr gut entwickelt. Wir würden das gerne erweitern, aber der Grundbesitzer will nicht verkaufen. Wir sind der Überzeugung, dass überall da, wo es Gewerbe und Industrie gibt, es den Menschen besser geht. Deswegen bleiben wir an dem Thema dran.“ Und: „Wir sind der Überzeugung, dass wir eine dritte Übungshalle brauchen.“

Edeka: „Da ist kein zweiter Markt im Busch.“

Guten Tag!

Hirschberg, 29. Januar 2010. Nach Recherchen des hirschbergblogs plant die Edeka Südwest GmbH definitiv nur einen neuen Markt mit einer zulässigen Gesamtfläche von 800 Quadratmetern im Sterzwinkel. Dort werden 15-20 neue Arbeitsplätze entstehen. Eine wesentliche, zusätzliche Verkehrsbelastung sieht Edeka nicht.

Von Hardy Prothmann

Nach der Pressemitteilung der Edeka zum geplanten Markt im Sterzwinkel waren aus Sicht der Redaktion noch viele Fragen offen. Auch von Seiten unserer Leserinnen und Leser, die uns mehrere emails mit dem Hinweis geschickt haben, dass bei der gekauften Grundstücksgröße von rund 6.000 Quadratmetern vielleicht zwei Märkte, also eventuell noch ein Getränkemarkt geplant sein könnten.

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Edeka-Sprecher Christhard Deutscher: "Wir planen keinen weiteren Markt." Bild: Edeka

„Da ist nichts im Busch“, sagte der Leiter der Unternehmenskommunikation Christhard Deutscher gegenüber dem hirschbergblog: „Wir haben nichts in der Richtung geplant.“ Nicht jetzt geplant, aber vielleicht später? „Auch das nicht. Ich schließe das aus“, sagte Deutscher.

Wieso aber baut Edeka einen vergleichsweise kleinen Markt, wo sonst Flächen erst ab 1.200 Quadratmeter aufwärts interessant sind? „Ihre Information ist korrekt, typischerweise ist das so. In Hirschberg gibt es aber nur diese zulässige Fläche, der Standort ist für uns attraktiv. Wir mussten das so akzeptieren.“

Weiter sagte Deutscher: „Die Außenfläche mit 80 Parkplätzen wird sehr großzügig angelegt werden, auch das Gebäude soll ein Blickfang werden.“

Es wird auch darüber spekuliert, dass der künftige Betreiber beider Märkte, Herr Volker Zeilfelder, den Markt „nah und gut – Markt“ nicht über das Vertragsende im Jahr 2013 hinaus führen wird. Ist da was dran? „Das kann ich weder bestätigen noch dementieren. Es wird sich hier um eine kaufmännische Entscheidung handeln. Solange die Kunden dort einkaufen, wird er weiter betrieben werden“, sagte Deutscher.

Im neuen Markt sollen 15-20 Arbeitsplätze entstehen. Wird auch ausgebildert? „Definitiv ja, aber ich kann noch nicht sagen, in welchem Umfang“, sagte Deutscher.

Als Einzugsgebiet nannte der Unternehmenssprecher die Gemeinde Hirschberg und Vororte von Weinheim.

Eine wesentliche, zusätzliche Verkehrsbelastung sieht er nicht: „Es wird sicher ein bis zwei Lkw-Anfahrten pro Tag von unserem Heddesheimer Standort zum Hirschberger Markt geben. Beim Pkw-Verkehr gehen wir davon aus, dass viele Leute beim Vorbeifahren auf dem Nachhauseweg von der Arbeit hier ihren Einkaufsabstecher machen. Das heißt, das ist kein zusätzlicher Verkehr.“

Einen schönen Tag wünscht
Das hirschbergblog

Edeka informiert über neuen Markt

Guten Tag!

Hirschberg, 28. Januar 2010. Edeka hat in einer Presseinformation von heute über weitere Details zum geplanten Markt im Sterzwinkel informiert. Wir dokumentieren die Pressemitteilung.

Pressemitteilung Edeka

„Neuer Edeka-Markt kommt nach Hirschberg „Im Sterzwinkel“
Betreiber des Marktes ist Edeka-Kaufmann Zeilfelder

Hirschberg, 28.01.2010. Der Hirschberger Gemeinderat hatte sich im Dezember vergangenen Jahres für den Verkauf eines Grundstücks im Neubaugebiet „Sterzwinkel“ an die Firma Edeka ausgesprochen. Der Kaufvertrag mit der Gemeinde Hirschberg ist abgestimmt und liegt bereits unterschriftsreif vor.

Die Bauarbeiten für das Objekt sollen noch im Sommer dieses Jahres beginnen, die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2011 geplant. Aufgrund der Lage am Ortseingang von Hirschberg ist eine anspruchsvolle, dem Stadtbild angepasste Architektur des Gebäudekörpers in enger Abstimmung mit der Gemeinde angedacht. Um den Kunden einen bequemen Einkauf zu ermöglichen, sind rund 80 Parkplätze vor dem Markt geplant.

Wunsch von Edeka ist es, dass der Einzelhändler Volker Zeilfelder, der bereits seit 1989 den „nah und gut Markt“ in Hirschberg-Großsachsen betreibt, den neuen Markt übernimmt. Den bestehenden „nah und gut- Markt“ wird Zeilfelder vorerst weiter betreiben.

Im neu geplanten Markt mit einer Verkaufsfläche von rund 800 m-² bieten Zeilfelder und seine 25 Mitarbeiter über 10.000 Artikel für den täglichen Bedarf an, darunter neben vielen Bio- Artikeln in allen Warenbereichen auch zahlreiche Discountprodukte.
Schwerpunkt des Sortiments werden wie in allen anderen Edeka-Märkten regionale Frischeprodukte sein.
Edeka Südwest Fleisch wird die Fleisch- und Wursttheke beliefern, denn damit erhalten die Kunden höchste Qualität und Frische.
Den Backwarenstand wird die Bäckerei K & U betreiben. Hier werden laufend frisches Brot, Brötchen und andere Backwaren erhältlich sein.“

Info:
Der Edeka-Konzern hatte 2009 einen Umsatz von 6,3 Milliarden Euro und beschäftigt 43.500 Mitarbeiter. 2009 waren 2.770 Personen in Ausbildung. Das Absatzgebiet verteilt sich auf Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Saarland, Südhessen und Teile Bayerns.

Einen schönen Tag wünscht
Das hirschbergblog

Edeka baut Supermarkt im Sterzwinkel

Guten Tag

Hirschberg, 26. Januar 2010. Im Neubaugebiet Hirschberg wird Edeka einen Supermarkt mit 800 Quadratmeter Verkaufsfläche bauen. Darüber informierte die Gemeinde Hirschberg heute in einer Pressemitteilung. Der Edeka-Markt in der Breitgasse soll erhalten bleiben.

Pressemitteilung Gemeinde Hirschberg

„In der Sitzung des Gemeinderats der Gemeinde Hirschberg a. d. B. am 15. Dezember 2009 wurde über die Veräußerung des Miteigentumanteils am Grundstück mit der Flurstück-Nr.: 5750, Sterzwinkel, an die Firma Edeka Handelsgesellschaft Südwest mbH entschieden.

Das Grundstück war in den perspektivischen Überlegungen des Bebauungsplanverfahrens Sterzwinkel I und II immer wieder für die Errichtung eines Supermarktes vorgesehen.

Nachdem sich ursprünglich einmal 3 Bewerber für das Grundstück interessiert hatten, konnten sich gegen Ende des Jahres 2009 zwei Interessenten in zwei Eigentümerversammlungen den Eigentümern des Grundstücks vorstellen um unter diesen Einigkeit über die Veräußerung des Grundstücks zu erzielen.

Vorbehaltlich der Beschlussfassung im Aufsichtsrat des Unternehmens sowie des in den kommenden Wochen notariell zu schließenden Kaufvertrags wird ein Markt mit einer Größe von 800 qm Verkaufsfläche entstehen, der sich auch städtebaulich als ein „Blickfang“ am Ortseingang Großsachsens präsentieren wird.

Besonders erfreulich dürfte die Tatsache des Erhalts des Marktes in der Breitgasse sein, welcher ebenso weiterhin unter der Leitung von Herrn Volker Zeilfelder stehen wird wie der im Sterzwinkel entstehende Supermarkt.“

Einen schönen Tag wünscht
Das hirschbergblog

„Pfenning“ kommt nun auch in Hirschberg an

Guten Tag!

Hirschberg, 26. Januar 2010. Die geplante und heftig umstrittende- Ansiedlung der Unternehmensgruppe Pfenning in Heddesheim kommt nun in Hirschberg an. Die GAL befürchtet einen Kollaps des Kreisels im Hirschberger Gewerbegebiet und rechnet mit einer zusätzlichen Verkehrsbelastung der B3 und damit der Hirschberger Bevölkerung. Das hirschbergblog dokumentiert die Pressemitteilung.

Pressemitteilung der Bündnis90/Die Grünen Heddesheim, GLH Hirschberg

Grüne befürchten Kreisel-Kollaps und weitere Verkehrsbelastungen in den Ortsdurchfahrten

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Pfenning-Werbung. Das Unternehmen verkauft bereits sein Lager, obwohl diese weder genehmigt noch gebaut sind. "Womit fordern Sie uns heute heraus?" Klicken Sie auf das Bild für eine größere Darstellung. Quelle: pfenning logistics

Seit die Spedition Pfenning im Februar des letzten Jahres angekündigt hatte, ein Logistikzentrum mit 200 bis 400 täglichen LKW-Abfertigungen zu errichten, kommt die Diskussion in Heddesheim nicht zur Ruhe.

Vor allem die ungelöste Verkehrsproblematik, verbunden mit Lärm und Abgasen, hat aus Sicht der Grünen Fraktion im Heddesheimer Rat weit reichende Konsequenzen auch für die Nachbargemeinde Hirschberg.

Nach ihren Berechnungen bedeuten Abfertigungen in der von Pfenning angegeben Dimension nämlich täglich etwa sechs- bis achthundert zusätzliche LKW-Bewegungen aus und in das nördliche Heddesheimer Gewerbegebiet. Hinzu komme weiterer Zuliefererverkehr und der Individualverkehr der Berufpendler.

Eine von den Heddesheimer Grünen erzwungene Bürgerbefragung im September fand letztlich nur eine knappe Mehrheit für die Ansiedung eines Logistikzentrums nördlich der Benzstraße im bereits bestehenden Heddesheimer Gewerbegebiet.

„Erkauft“ wurde die dünne Zustimmung der Heddesheimer Bevölkerung durch eine „öffentlich-rechtliche Vereinbarung“ zwischen der Gemeinde Heddesheim und der KMP Holding GmbH, der Führungsgesellschaft der Pfenning-Gruppe. Diese beinhaltet u.a. das Versprechen der Spedition für LKW über 18 Tonnen als Ab- und Anfahrtsweg die östliche Erschließung in Richtung Autobahn A5 zu nutzen, um den Schwerlastverkehr von den Ortsdurchfahrten Heddesheims, inklusive der Ringstraßenumgehung fernzuhalten.

Bei einem Stau auf der A5, in Nord- wie in Südrichtung, hat der Lastverkehr der Spedition damit keine Möglichkeit nach Westen, durch Heddesheim oder über die „Ringstraße“ auszuweichen um etwa das Viernheimer Dreieck oder das Weinheimer Kreuz zu erreichen. Die Grünen in den beiden Nachbargemeinden befürchten nun, dass ihnen in diesem Falle nur der Weg über die B3 Richtung Norden und Süden bleibe.

Und die Pfenning-LKW sind nicht die einzigen, die diesen Weg nehmen werden. UPS, Hermes, Schüchen, „Heimkehrende“ und zuliefernde LKW für EDEKA kommen hinzu. Und dann gibt es noch Anwohner, weitere Betriebe, sowie den Einkaufsverkehr. Nicht zu vergessen der ÖPNV.

Die Gemeinde Hirschberg ist nun, da der Prozess der Offenlage bevorsteht, als Nachbargemeinde und als Träger öffentlicher Belange gefordert, zu den vorliegenden Expansionsplänen im Heddesheimer Gewerbegebiet Stellung zu beziehen. Unmittelbar betroffen ist die Gemeinde Hirschberg ohnehin, weil der zusätzliche Fernverkehr über den so genannten Hirschberger Kreisel beim Gewerbepark auf die A5 abgeleitet werden soll.

Die Heddesheimer Grünen sind daher der Meinung, dass ein qualitatives Gutachten der Leistungsfähigkeit der beiden in unmittelbarer Nachbarschaft bestehenden Kreisverkehrsplätze und besonders ihrer wechselseitigen Bedingtheiten und Einflüsse dringend erforderlich ist. „Bislang haben wir eine isolierte Betrachtung nur eines Kreisverkehrs, den in Heddesheim, durch das Gutachten“, so Günther Heinisch, der für die Heddesheimer Grüne Fraktion im Gemeinderat die Verkehrsproblematik bearbeitet.

Nach allem, was die Gutachter Leutwein, Köhler & Partner zur Situation am westlich gelegenen Heddesheimer Kreisel, der die derzeitige Erschließung des Gewerbegebietes gewährleistet, formulieren, wäre eine Aufweitung des Hirschberger Kreisels, ein so genannter Bypass, möglicherweise sogar ein Totalumbau unausweichlich, so Heinisch. „Bevor wir in die abschließende Planung unseres Gewerbegebietes gehen, muss zudem ein neues Verkehrgutachten her.“

Dieser Ansicht schlossen sich auch die Hirschberger Grünen an. Die Hirschberger Grünen sehen darüber hinaus keinen Grund, der die Gemeinde Hirschberg daran hindern sollte, einen gleich lautende „öffentlich-rechtliche Vereinbarung“ mit der Firma Pfenning, welche eine Selbstverpflichtung der Spedition die Hirschberger Ortsteile zu meiden beinhaltet, als Bedingung für die Hirschberger Zustimmung zum Heddesheimer Bebauungsplans zu fordern.

Die Heddesheimer und die Hirschberger Grünen vereinbarten einen regelmäßigen Informationsaustausch und enge Abstimmungen im gemeinsamen Vorgehen gegen die drohenden Belastungen der Bevölkerung durch den wachsenden Schwerlast- und Individualverkehr.“

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