Freitag, 12. August 2022

Chansons, Lieder, Mundart, Comédie

„Marcel Adam & Band“ im Olympiakino

Olympia_Kino

Hirschberg, 02. September 2013. (red/pm) Marcel Adam ist der bekannteste lothringische Liedermacher, Autor, Komponist und Interpret – aber vor allem ist er ein begnadeter GeschichtenerzĂ€hler, der seit ĂŒber 30 Jahren auf deutschen und französischen BĂŒhnen zu Hause ist. Das Olympia-Kino freut sich sehr darauf, ihn am 25. September zum ersten Mal prĂ€sentieren zu dĂŒrfen. [Weiterlesen…]

Marcel Adam – GrenzgĂ€nger zwischen Frankreich und Deutschland

Kleinkunst im Olympia-Kino

Marcel Adam

Marcel Adam kommt ins Olympia-Kino. Foto: Förderkreis Kommunales Olympia-Kino e.V.

 

Hirschberg, 27. August 2013. (red/pm) Marcel Adam ist der bekannteste lothringische Liedermacher, Autor, Komponist und Interpret – aber vor allem ist er ein begnadeter GeschichtenerzĂ€hler, der seit ĂŒber 30 Jahren auf deutschen und französischen BĂŒhnen zuhause ist. Das Olympia-Kino freut sich sehr, diesen KĂŒnstler zum ersten Mal prĂ€sentieren zu dĂŒrfen. [Weiterlesen…]

Frech, frisch und „funtastisch“ – Jennifer RĂŒth und Anne Folger

Guten Tag!

Hirschberg, 22. Februar 2010. Exzellentes Klavierspiel, ernste Musik, fröhliche Musik, Chanson, Kabarett, Kleinkust, Witz, Charme, Freude, Sexappeal – all das gab es am Sonntagabend in der Alten Synagoge in Leutershausen. Geht nicht? Geht doch! Mit den „Funtasten“. Jennifer RĂŒth und Anne Folger begeisterten das Publikum mit Lust – nicht nur am Klavierspiel.

Von Hardy Prothmann

In der Pause sitzen die jungen Damen oben im „KĂŒnstlerzimmer“ der Alten Synagoge und atmen durch. Eine Stunde rasantes Programm haben sie hinter sich. Der Saal unten ist ausverkauft, die GĂ€ste reden ĂŒber das, was sie gerade gesehen haben: „Also, sowas hab ich noch nicht erlebt. Aber ich muss sagen, die bringen das echt gut. Und wie die in die Saiten gegriffen hat. Enorm.“

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Anne Folger und Jennifer RĂŒth bei der Zugabe. Bild: hblog

Das, was Jennifer RĂŒth und Anne Folger als „Funtasten“ „gut bringen“ ist ein gelungener Mix aus klassischer Musik, Tango Argentino, Oper, Musical, Jazz und Chanson. Sie bieten Spaß. Puren Spielspaß an den Tasten. „Fun“. Humorspaß mit ihren kabarettistischen Einlagen. Sie ulken, beziehen das Publikum mit ein, machen Slapstick.

MeisterschĂŒlerinnen mit Spaß am ganzen Leben.

Beide Frauen sind ausgebildete Diplom-Pianistinnen, haben bei bekannten „Meistern“ ihre Kurse belegt, viele Auszeichnungen gewonnen, haben hart fĂŒr die ernste Musik gearbeitet.

„Das Leben bietet aber mehr als das“, sagt „Jenni“. „Wir sehen das mit der ernsten Musik nicht so ernst.“ Die Frauen lachen, klimpern mit den Augenliedern, strahlen. Anne Folger nickt: „Ich spiele auch Theater, meine zweite Leidenschaft.“ Lasziver Augenaufschlag: „Und mit den Funtasten können wir das verbinden.“ Jennifer RĂŒth macht zur Zeit ein Zweistudium als Jazz-SĂ€ngerin. Warum?: „Das ist einfach was Neues. Es ist anders und das gefĂ€llt mir.“

Auch dem Publikum. Den Edith Piaf-Chanson „Sous les ciels de Paris“ (Unter den Himmeln Paris) singt Jennifer RĂŒth und wird von Anne Folger begleitet. Die greift plötzlich bei Ernesto Lecuano nicht in die Tasten, sondern in die Saiten des „mĂ€nnlichen“ FlĂŒgels, den Jennifer RĂŒth bespielt.

Lust aus Prinzip.

Der „mĂ€nnliche FlĂŒgel“ hat den Deckel aufgeschlagen, der beim „weiblichen FlĂŒgel“ abmontiert wurde (weil er sonst den Ton an die Wand geleitet hĂ€tte): „Woran erkennen wir, wer wer ist? Ganz klar, der mĂ€nnliche reißt seine Klappe auf.“

Dann trommeln die Frauen auf und in den FlĂŒgeln, die „2. Ungarische Rhapsodie“ von Franz Liszt beendet Jennifer RĂŒth mit einem „Popo-Dopser“ auf die Tastatur.

Die Frauen frotzeln ĂŒber den schönen Liszt, dem die Frauenwelt zu FĂŒĂŸen lag und Anne sagt: „Naja, Jennifer, vor einiger Zeit war dein Abschluss ja noch eine Terz, jetzt war das schon eher eine Oktave…“

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Virtuose Technik. Bild: hblog

Die Sticheleien sind gewollt. Zwischen den StĂŒcken aus aller Welt unterhalten die „Funtasten“ das Publikum mit kleinen Geschichten – die nicht immer ganz ernst gemeint sind und doch ein bisschen stimmen. Sie flunkern und flirten. Allein der „Aufzug“: Kleines „Schwarzes“, GlanzstrĂŒmpfe und rote „Lackpumps“ sind so gewĂ€hlt, dass der Sexappeal keine ganz unbedeutende Rolle spielt.

Dann wieder raufen sich die Damen um den „besten Platz“: Den hat, wer „nĂ€her zum Publikum“ sitzt beim gemeinsamen, vierhĂ€ndigen Spiel an einem Klavier. Also schupsen sich die beiden gegenseitig vom Klavierhocker und spielen „Reise nach Jerusalem“ – „furios“.

Professionelle UnterstĂŒtzung.

Bei den Texten werden die „Funtasten“ vom bekannten Kabarettisten Eckhard von Hirschhausen unterstĂŒtzt. Außerdem von Franz Wittenbring, ebenfalls Musiker und Regisseur.

2005 gab es dafĂŒr den Förderpreis des Deutschen Marketing Verbandes: Ein frisches Konzept. Virtuoses Klavierspiel wird mit originellen Ideen, lustigen Moderationen und einem spielerisch-leichten Umgang mit der Musik verbunden. Bis vor zwei Jahren waren die „Funtasten“ noch Jennifer RĂŒth und Katharina JĂ€kle. Jetzt spielt Jennifer RĂŒth mit Anne Folger.

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Anne Folger spielt auch Theater. Bild: hlbog

Die Pause ist vorbei. Die beiden kommen heraus: Strahlen, machen ihre Scherze.

Albert, eine Puppe, kommt zum Einsatz. Albert hat eine Glatze (auch darĂŒber werden Zoten gerissen), einen Schnauzer, spielt mit Anne ein StĂŒck und „albert“ rum.

Jetzt holen sie sich einen Gast aus dem Publikum – fĂŒr ein Musik-Quiz. Sie spielen kurz etwas an, hmm, das ist doch: „Alle meine Entchen…“. Leider nein, es ist „HĂ€schen in der Grube“. Die Frauen spielen mit ihrem Gast, Heinz Richter aus Laudenbach. Sie spielen mit dem Publikum, sie spielen mit der Musik, mit dem „ersten Eindruck, der tĂ€uschen kann“.

Dann spielen sie „Typewriter“, Heinz muss dazu ein Rezeptionsglöckchen auf ein Nicken von Jennifer bedienen – ein grandioser Spaß.

Virtuoses Können und Freude am Klamauk.

Es folgt der „Hummelflug“ von Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow. Es geht zwar um Spaß bei den „Funtasten“, aber die virtuosen Pianistinnen zeigen mit solchen StĂŒcken, dass sie nicht nur ulken können, sondern echt „was drauf haben“. Das Spiel der beiden und die Töne greifen ineinander und berauschen sich gegenseitig. Das ist gekonnt, beeindruckend und macht Freude.

Jennifer RĂŒth

Jennifer RĂŒth: Faible fĂŒr Jazz. Bild: hblog

Rund 30 Auftritte haben sie zusammen ĂŒbers Jahr weg. Daneben macht die „zwei Frauen an zwei Klavieren“ aber noch viele andere Projekte.

Es lohnt sich, nach den „Funtasten“ Ausschau zu halten und auch nach jeder einzelnen KĂŒnstlerin. Sie sind kreativ, lebenslustig und trotzdem absolut ernst zu nehmen.

Jens Schlichting, verantwortlich fĂŒr die Konzertreihe „Concerti e piu“ und „Concertino“ des Hirschberger Kulturfördervereins, hat mit dem Engagement der „Funtasten“ ein gutes HĂ€ndchen fĂŒr ein tolles Konzert „und mehr“ (e piu) bewiesen.

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Einen schönen Tag wĂŒnscht
Das hirschbergblog