Mittwoch, 06. Juli 2022

Tipps von Experten, wie Sie Ihr zu viel gezahltes Geld zurückbekommen

Schluss mit zweifelhaften Gaspreiserhöhungen

Light_my_fire_(2152952690)

Ihre Gasrechnung wird immer teurer? Im Falle von rechtswidrigen Preiserhöhungen können Sie sich Ihr Geld zurückholen. (Foto: CC-BY-SA-2.0, via Wikimedia Commons)

 

Rhein-Neckar, 19. September 2013. (red/aw) Nach dem juristischen Erfolg der Verbraucherzentrale Nord­rhein-West­falen vor dem Bundes­gerichts­hof steht fest: RWE und andere Gasversorger müssen Hundert­tausenden von Kunden auf unzu­lässige Preis­erhöhungen entfallende Beträge zurück­zahlen – zum Teil über viele Jahre hinweg. Ein Test unter dreißig Anbietern zeigt, dass die Transparenz in dieser Branche aber immer noch nicht ausreichend ist. Die Verbraucherorganisation Stiftung Warentest hat für bereits Geschädigte Tipps veröffentlicht, wie Sie sich Ihr Geld zurückholen können.  [Weiterlesen…]

Mehrere tausend Menschen zeitweise "ohne Saft"

Ursachen für Stromausfall unklar

28072012_Trafo_1000

Wegen Kabelfehlern stiegen auch Trafostationen aus – die Folge war ein umfangreicher Stromausfall in mehreren Gemeinden. Archivbild

Rhein-Neckar, 19. Juni 2013. (red) Am späten Nachmittag ging gestern in vielen Haushalten nichts mehr – denn der Strom war weg. Die EnBW gibt als Grund „Kabelfehler“ an – die Ursache ist aber bislang nicht bekannt. [Weiterlesen…]

Hirschberg, Schriesheim und Edingen-Neckarhausener Haushalte ohne Strom

Stromausfall nach Trafobrand

Edingen-Neckarhausen/Hirschberg/Schriesheim, 18. Juni 2013. (red) Nach zwei Trafobränden in Hirschberg sind Teile von Leutershausen ohne Strom. Auch Edingen-Neckarhausen scheint betroffen zu sein. Eine Kommunikation der EnBW ist nicht vorhanden. Es gibt keine Ansprechpartner für die Redaktion oder die Bevölkerung. [Weiterlesen…]

Nach der Insolvenz von Billigstromanbieter Flexstrom erhalten Kunden nun Ersatzversorgung

Niemand sitzt im Dunkeln, aber die „Verbraucher sind die Dummen“

Flexstrom_flyer

Mit diesem Spruch warb FlexStrom. Jetzt ist der Billigstromanbieter pleite. (Quelle: flexstrom.de)

Rhein-Neckar, 30. April 2013. (red/aw/tegernseerstimme.de) Der Billigstromanbieter FlexStrom musste Insolvenz anmelden. Von der Zahlungsunfähigkeit sind deutschlandweit rund 500.000 Haushalte betroffen, auch in der Metropolregion. Allein im Netzgebiet der MVV sind es etwa 1.200 Kunden. Doch was passiert nun? Bleiben die Kunden auf ihren Kosten sitzen und stehen trotzdem bald ohne Strom da? [Weiterlesen…]

Pfenning: Kabel bei Tiefbauarbeiten beschädigt

Rund 5.500 Haushalte waren vom Stromausfall betroffen

Rhein-Neckar, 12. Oktober 2012. (red/pm) Rund 5.500 Haushalte waren vom Stromausfall am Mittwochmittag im Rhein-Neckar-Kreis in der Region Bergstraße betroffen. Gegen 14:50 Uhr beschädigte eine Baufirma bei Tiefbauarbeiten vor dem Pfennig Areal in Heddesheim ein 20.000-Volt-Kabel der EnBW Regional AG.

Information der EnBW:

„In Folge dessen traten zwei weitere Fehler im Stromnetz auf: Ein defekter Endverschluss in der Trafostation Rial in Ladenburg und im Umspannwerk in Ladenburg kam es zu einem Kurzschluss sowie einem Brand an der 20.000-Volt-Sammelschiene, von der aus der Strom über die Überlandleitungen in die regionalen Stromkreise verteilt wird. Der Kurzschluss im Umspannwerk löste die Netzschutzeinrichtung am 110.000-Volt-Transformator aus, was letztendlich zu dem großflächigen Stromausfall in Heddesheim, Mannheim-Rheinau, Ladenburg, Ilvesheim und Leutershausen führte.

Den Brand in der Schaltanlage im Umspannwerk konnten die EnBW-Mitarbeiter noch vor Eintreffen der verständigten Feuerwehr löschen. Die Feuerwehr beseitigte die starke Rauchentwicklung und nahm eine Luftmessung vor. Am Transformator direkt sind entgegen der ersten Informationen keine Schäden aufgetreten.

Zwanzig Minuten nach Störungsbeginn hatten die EnBW-Leitstelle in Heilbronn und das Einsatzteam vor Ort die Stromversorgung für Mannheim-Rheinau und ein Großteil von Heddesheim wieder hergestellt. Bis auf einige wenige Stationen zur Versorgung technischer Einrichtungen waren um 16:44 Uhr alle betroffenen Haushalte wieder versorgt. Das Einsatzteam der EnBW arbeitete bis in die späten Abendstunden und am Folgetag an den notwendigen Reparaturen.“

Kabel bei Bauarbeiten beschädigt

Stromausfall in ganzen Straßenzügen

Rhein-Neckar, 10. Oktober 2012. (red) (Aktualisiert) Am frühen Nachmittag kam es zu Stromausfällen in mehreren Gemeinden. Begonnen hatte der Stromausfall um 14:50 Uhr, um 16:44 Uhr waren alle betroffenen Haushalte wieder „unter Strom“.

Nach unserer aktuellen Kenntnis wurde bei Bauarbeiten in Heddesheim ein 20.000-Volt-Kabel beschädigt. Infolgedessen „knallte“ es in den Umspannwerken Heddesheim und Ladenburg. Dadurch kam es gegen 15 Uhr zu einem großflächigen Stromausfall in Heddesheim, Hirschberg, Ladenburg, Ilvesheim und Mannheim-Rheinau.

Mittlerweile konnten die Störungstechniker die Stromversorgung in weiten Teilen wieder herstellen. In Heddesheim sollen 80 Prozent der Stromabnehmer wieder versorgt sein. Weil es in den Umspannwerken zu starken Rauchentwicklungen gekommen ist, konnten dort noch keine Arbeiten durchgeführt werden.

Update: Erstinformation der EnBW:

„Ein bei Tiefbauarbeiten in Heddesheim beschädigtes 20.000-Volt-Kabel verursachte heute Mittag einen Stromausfall im Rhein-Neckar-Kreis. In Folge des beschädigten Kabels kam es zu weiteren Fehlern im Stromnetz, darunter auch zu einem Überschlag am 110.000-Volt-Transformator im Umspannwerk Ladenburg. Teilweise bis nahezu komplett betroffen waren Heddesheim, MA-Rheinau, Ladenburg, Ilvesheim und Leutershausen.

Über Netzumschaltungen konnten die EnBW-Netzleitstelle sowie das Einsatzpersonal vor Ort bereits viele Stationen wieder in Betrieb nehmen. Wegen der starken Rauchentwicklung im Umspannwerk ist auch die Feuerwehr im Einsatz. Die Arbeiten zur Wiederherstellung der Stromversorgung sind in vollem Gange.“

Baden-Württemberg feiert seinen 60. Geburtstag

„Wir zahlen unsere Geburtstagsparty selbst“

Landtagspräsident Guido Wolf begrüßt die vielen Gäste zum Bürgerfest.

 

Stuttgart, 08. Juli 2012. (red/cr) Zum 60. Geburtstag Baden-Württembergs feierte der Landtag ein großes Bürgerfest. Das Gebäude stand allen Bürgern offen. Viele Gäste nutzten diese Gelegenheit,um sich mal den Ort anzusehen, von dem aus sie regiert werden.

Von Christian Ruser

Unterwegs zum Bürgerfest in Stuttgart. Als besonderen Service bieten Bündnis90/Die Grünen einen Bustransfer mit verschiedenen Sammelpunkten an. Während der Startpunkt in Dossenheim und die Haltepunkte in Schriesheim und Ladenburg unproblematisch sind, verlangt der Halt in Leutershausen dem Busfahrer alles ab. Grund hierfür sind die zugeparkten Straßen um das Heisemer Straßenfest.

Erst nach präzisem Rangieren und einer spontanen Umleitung des Gegenverkehrs gelingt es, den Bus aus dem Gassenlabyrinth zu befreien und wieder auf die B3 Richtung Weinheim zu bringen.

Ab dort läuft aber alles reibungslos. Die  34 Teilnehmer aus Dossenheim, Heddesheim, Hemsbach, Ilvesheim, Ladenburg, Leutershausen, Mannheim, Schriesheim, Weinheim, und Wilhelmsfeld sind gut gelaunt und freuen sich auf ein interessantes Bürgerfest im Landtag.

Um kurz vor elf erreicht der Bus den Landtag. Rund um das Gebäude herrscht schon mächtig Trubel. Überall sind Zelte aufgebaut und direkt vor dem Eingang zeigen die jungen Sportakrobaten der TSG-Hofherrnweiler-Unterrombach was sie drauf haben. Aber viel Zeit zum Umsehen bleibt nicht, schnell eine Karte für die Hausführung gesichert, bereits jetzt sind schon die meisten Touren voll, und dann ab in den Plenarsaal.

Heute sitzt die Staatsgewalt im Parlament

Noch sind ein paar Minuten Zeit. Für einige Bürger die Gelegenheit sich vor dem Landeswappen gegenseitig zu fotografieren. Nachdem Butler Willi (Reiner Scharlowsky) die Anwesenden höflich auf den Veranstaltungsbeginn hinweist, finden sich auch einige Abgeordnete ein.

Damit auch alle die Eröffnung verstehen, wird Guido Wolf von einer Gebärdendolmetscherin übersetzt. Schnell kommt er auf die Kernpunkte seiner Rede. Zum einen ist er froh, dass heute, gemäß des demokratischen Leitsatzes „Alle Macht geht vom Volke aus“, die Staatsgewalt im Parlament sitzt. Er wünscht sich für die Zukunft starke Bürgerbeteiligungen. Für ihn sind republikanische Demokratie und Bürgerdemokratie keine Gegensätze.

Heute sitzt die Staatsgewalt im Parlament

 

Auch ist für ihn Baden-Württemberg ein erfolgreiches Gemeinschaftsprojekt. Künstlich nach dem zweiten Weltkrieg zusammengelegt, haben sich die Bürger zu einer leistungsfähigen Gemeinschaft zusammengetan. 60 Jahre Baden-Württemberg ist für ihn auch 60 Jahre in den Länderfinanzausgleich einzahlen. So sagt er, nicht ohne Stolz:

Wir Baden-Württemberger zahlen unsere Geburtstagsparty selbst.

Die Zuhörer kommentieren seine Rede mit lautem Beifall. Aber wer wird sich an so einem Tag schon mit Kritik unbeliebt machen?

Auch kritische Stimmen sind erlaubt.

Vor dem Plenarsaal wirbt ein Mann für die direkte Demokratie. Obwohl er nicht auf die Besucher zu geht, suchen viele das Gespräch mit ihm. Offensichtlich ein Thema, dass die Bürger interessiert.

Politiker zum Anfassen

Aber auch viele Landespolitiker mischen sich unter das Volk. An den Parteiständen und im gesamten Gebäude stehen sie zum Gespräch bereit. Manfred Kern sorgt im Außenzelt sogar musikalisch für Stimmung.

Etwas behäbig wirkt dagegen die Elefantenrunde. Dort werden die Fraktionsvorsitzenden von den SWR-Moderatoren Jürgen Schmitz und Dieter Fritz zur aktuellen Politik befragt.

Elefantenrunde: Peter Hauk (CDU), Hans-Ulrich Rülke (FDP), Edith Sitzmann (Grüne) und Claus Schmiedel (SPD) (v.l.)

Zusammengefasst kann man sagen, dass die Regierungsparteien Bündnis90/Die Grünen und SPD gerne miteinander arbeiten und sich gegenseitig auch kritisieren können. Während CDU und FDP die Rolle der Opposition ernst nehmen. Von Stefan Mappus und dem Rückkauf der EnBW in der abgewickelten Form distanziert sich die CDU und begrüßt eine lückenlose Aufklärung. Im Publikum ist deutlich zu merken, dass ihnen bei dieser Runde die nötige Tiefe fehlt.

Es darf gelacht werden

Wer sich ein wenig von der Politik entspannen will, kann dies im Café, an den zahlreichen Imbissständen oder im Plenarsaal tun. Dort bietet jetzt ein Poetry Slam Abwechslung. Ob die besinnliche Kurzgeschichte von Pierre Jarawan, in der er erklärt, wie ein Flohmarkt ein Bazar und auch ein Stückchen Heimat sein kann oder das Gedicht über die Notwendigkeit klarer Konturen von Josefine Berkholz, man kann sich einfach hinsetzen, zuhören und genießen.

Der Wettbewerb ist vorbei.

Bei Julian Heun ist das nicht mehr so einfach, denn er stellt die Lachmuskeln seines Publikums auf eine harte Probe und wird dabei sogar noch gesellschaftskritisch. So meint er, dass der Wettkampf zugunsten der Competition aufgegeben wurde. Der klare Vorteil, beim Wettkampf gibt es Verlierer, wenn man „Competition macht“, dann schneidet man eben nicht so gut ab.

Alternativ gibt es Führungen durch das Haus der Abgeordneten. Ein 136 Meter langer Tunnel verbindet die Büros der Abgeordneten mit dem Landtag. Damit einem die Strecke nicht zu lang wird, ist der Tunnel mit Kunstinstallation aus Stahlrohren von Robert Schad verziert.

Auf der anderen Seite angekommen besucht man die Poststelle, die Druckerei und das Informationszentrum. Bei einem Blick in ein Abgeordnetenbüro stellt man fest, dass beim Arbeiten nicht viel Platz zum Entspannen bleibt. Zwei Schreibtische und ein paar Regale, mehr passt in einen Raum nicht hinein.

Gegen 15 Uhr ist es auch wieder Zeit für die Rückfahrt. Auch hier steht wieder der Bus bereit und zweieinhalb Stunden später erreicht der Bus auch wieder den ersten Ort.

Den Besuchern im Landtag wurden interessante Einblicke geboten und viele Politiker waren zu offenen Gesprächen bereit. Ein schönes Zeichen, dass es nicht „Die in Stuttgart“ sind, von denen die Politik kommt, sondern Menschen, die, obwohl sie die meiste Zeit mit politischen Fragen beschäftigt sind, die Bodenhaftung nicht verlieren wollen. Da kann man nur hoffen, dass das auch gelingt.

Eine Bildergalerie finden Sie auf dem Rheinneckarblog.de.

Wer sorgt in Zukunft dafür, dass die "Lichter nicht ausgehen?"

Straßenbeleuchtungsvertrag mit EnBW läuft aus

Hirschberg, 02. Februar 2012. (red/jt) Im März 2012 läuft nach 20 Jahren der Straßenbeleuchtungsvertrag zwischen der Gemeinde Hirschberg und der EnBW aus. Im Gemeinderat einigte man sich nun auf eine beschränkte Ausschreibung um die Beleuchtung in Zukunft sicherzustellen.

Auch in Zukunft bleiben die Straßen Hirschbergs erleuchtet. Bild: Wikipedia / "3268zauber" unter CC-BY-SA 3.0

Der Straßenbeleuchtungsvertrag zwischen der Gemeinde Hirscherg und der EnBW läuft nach einer Laufzeit von 20 Jahren zum 31.März.2012 aus.

Bisher sind durch diesen Vertrag die Errichtung, Erweiterung, Erneuerung, Änderung, Unterhaltung sowie der Strombezug der Straßenbeleuchtung geregelt.

Der Gemeinderat beschäftigte sich am 31. Januar 2012 mit der Frage, wer ab April den Betrieb und die Instandhaltung der 1139 Laternen in Hirschberg übernimmt.

Insgesamt legten Bürgermeister Just und die Verwaltung dem Gemeinderat fünf mögliche Varianten für die Zukunft vor.

Schnell schloss man von allen Seiten eine Einzelbeauftragung von Firmen bei Defekten aus. Zu groß sei die Gefahr von haftungsrechtlichen Problemen und langwierigen Verzögerungen bei der Bearbeitung durch eine Fremdfirma.

Die Übernahme der Aufgaben durch die Versorgungswerke Hirschberg GmbH und Co. schloss Manuel Just auf Nachfrage ebenfalls aus. Aufgetaucht war die Frage im Zusammenhang mit dem Vorschlag, die Aufgaben in Eigenverantwortung zu erfüllen oder einen Eigenbetrieb zu gründen.

Für diese Optionen fehlte aber laut Just das Know-how, zudem müsste dafür im Bauhof eigens eine neue Stelle geschaffen werden. Diese wäre aber vermutlich nicht dauerhaft ausgelastet.

Nachdem die Rechtslage für eine interkommunale Zusammenarbeit mit Ladenburg oder Schriesheim unklar war, beschloss man einstimmig einen öffentlichen Wettbewerb und anschließend eine beschränkte Ausschreibung.

Der ausgeschriebene Vertrag soll zunächst auf vier Jahre angelegt sein. Die Option auf eine Verlängerung um zwei Jahre hielt man sich jedoch offen.

Stromausfälle im Rhein-Neckar-Kreis

Rheinneckar, 20 Januar 2012. (red/pm) Der EnBw-Bereitschaftsdienst musste in der Nacht zwei Mal ausrücken, da ein Blitz eine 110.000 Volt-Leitung in Dossenheim getroffen hatte und ein Baum in eine 20.000 Volt-Stromleitung gestürzt war. Dadurch waren mehrere Gemeinden teils bis zwei Stunden ohne Strom.

Information des EnbW Regionalzentrums Nordbaden:

„Eine Gewitterfront in den frühen Morgenstunden legte die Stromversorgung nördlich von Heidelberg kurzzeitig lahm. Um 5.04 Uhr traf ein Blitz bei Dossenheim eine 110.000-Volt-Leitung der EnBW Regional AG. Für sieben Minuten war es in rund 10.000 Haushalten dunkel. Durch ferngewirkte Schaltungen der EnBW-Netzleitstelle war die Stromversorgung um 5.11 Uhr wieder hergestellt. Größtenteils betroffen waren Haushalte in Dossenheim, Edingen-Neckarhausen, Heiligkreuzsteinach, Schönau, Schriesheim und Randgebieten von Weinheim.

Kurz darauf kam es zu einer zweiten Störung. Zwischen Großsachsen Talstraße und Heiligkreuz fegte das Sturmtief einen Baum in die 20.000-Volt-Stromleitung. Dies führte um 5.15 Uhr zu einem weiteren Stromausfall, von dem zirka 1.000 Haushalte betroffen waren. Die EnBW-Mitarbeiter aus den nahegelegenen Bezirkszentren stellten nach und nach die Stromversorgung durch Schaltungen in den Umspannstationen wieder her. Um 7.04 waren wieder alle versorgt. Mitarbeiter der EnBW sind dabei, den Baum aus der Leitung zu entfernen. Erst danach kann die Leitung auf eventuelle Schäden geprüft und – falls notwendig – repariert werden.“

Strom: Auf den Konzessionsvertrag folgt eine Netzverpachtungsgesellschaft

Guten Tag!

Hirschberg, 23. Februar 2011. Die zwischen der Gemeinde Hirschberg und der EnBW über eine Laufzeit von 20 Jahren geschlossene Konzessionsvertrag läuft zum 31.März 2012 aus. Jetzt musste im Hirschberger Gemeinderat eine Grundsatzentscheidung bezüglich eines Beteiligungsmodells treffen.

Von Sabine Prothmann

Als verschiedene Modelle stellte Bürgermeister Manuel Just zum einen den herkömmlichen Konzessionsvertrag, sowie eine gemeinsame Netzverpachtungsgesellschaft, eine gemeinsame Netzbetreibergesellschaft, ein eigenes Gemeindewerk und die Beteiligung der Gemeinde an einem Stadtwerk vor.

Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile, auch der damit entstehenden unterschiedlichen finanziellen Risiken, bevorzuge der Verwaltungsausschuss für die Zukunft das Modell einer gemeinsamen Netzverpachtungsgesellschaft, so Just.

Das heißt, die Gemeinde vergibt die Stromkonzession an die gemeinsame „Netzgesellschaft Hirschberg“. Der Eigentümer des Netzes würde das örtliche Verteilnetz als „Sacheinlage“ in die Gesellschaft einbringen. Er gibt der Gemeinde die Möglichkeit, bis zu einer bestimmten Höhe Anteile an dieser zu erwerben. Die Gesellschaft würde das in ihrem Eigentum stehende Netz an den Betreiber verpachten und Pachtentgelte einnehmen.

Just bezeichnete eine gemeinsame Netzverpachtungsgesellschaft im Vergleich mit anderen Modellen als „eine gelungene Zwischenlösung“. Es gibt einen Konzessionsvertrag und gleichzeitig hat die Gemeinde die Möglichkeit, sich zu beteiligen und politischen Einfluss auszuüben.

Was genau mit der „Möglichkeit, sich zu beteiligen“ gemeint ist und in welcher prozentualen Höhe zu welchen Summen, wurde nicht gesagt und nicht nachgefragt.

Deshalb legte der Bürgermeister als Beschlussvorschlag vor, dass sich die Gemeinde für das (Beteiligungs-)Modell einer gemeinsamen Netzverpachtungsgesellschaft mit einem der anhand der Vergabekriterien auszuwählenden Anbieter entscheide.

Der Entwurf der Vergabekriterien sollten dann in einem weiteren Tagesordnungspunkt abgestimmt werden.

„Wir können uns jederzeit beteiligen.“ Sein Ziel sei es, die Möglichkeit zu haben währen der ganzen Vertragslaufzeit jederzeit einharken zu können.

Deshalb präferiere er es auch, den Vertrag breiter zu fassen und offener zu halten, so Just.

Das heißt, die Gemeinde wird zunächst nicht Teilhaber dieser Netzverpachtungsgesellschaft. Die Gemeinde kann sich stets mit einer gewissen Anzahl von Anteilen einkaufen und somit Einfluss nehmen. Dies können nach einem, nach zehn oder auch nach 18 Jahren geschehen, erklärte Just.

Gemeinderat Werner Volk (FW) stimmte dem zu: „Alle Optionen sind offen.“

Auch Gemeinderat Ferdinand Graf von Wiser (CDU) bezeichnete dieses Modell als das „Vernünftigste“. So habe man noch keine Entscheidung getroffen, aber die Option sich politisch daran zu beteiligen habe Charme.

Der Gemeinderat sollte die maximal mögliche Autonomie im Blick behalten, forderte Dr. Horst Metzler (SPD).

„Wir von der GLH könnten uns durchaus auch ein eigenes Gemeindewerk vorstellen“, sagte Jürgen Steimle (GLH), aber „der vorgeschlagene Weg ist für unsere Gemeinde machbar und kann von uns mitgetragen werden“.

Die Möglichkeit einer nachträglichen Übernahme von der Gemeinde hätte Hartmut Kowalinski (FDP) gerne im Vertrag fixiert. Doch Just unterstrich erneut, er möchte den Vertrag zunächst so offen wie möglich halten, denn ins Detail möchte er erst beim „Feintuning“ gehen.

Birgit Knoblauch (GLH) bezeichnete diese Entwicklung als „historischen Moment“. Und Manuel Just stimmte ihr zu, auch er sehe darin für Hirschberg eine große Chance und er möchte für die Gemeinde die verschiedenen Möglichkeiten offen halten.

Der Beschlussvorschlag wurde vom Gemeinderat einstimmig angenommen.

Bei dem Tageordnungspunkt zu dem Beschluss über die Vergabekriterien sollte die Auswahlentscheidung der Gemeinde auf Basis einer objektiven Grundlage getroffen und allen Bewerbern die chancengleiche Teilnahme am Wettbewerb eröffnet werden. Somit müsse die Gemeinde vor Eröffnung des Auswahlverfahrens die Kriterien festlegen, nach denen sie die Angebote bewerten und ihre Entscheidung treffen will.

Der vorgestellte Kriterienkatalog der Gemeinde Hirschberg basiere auf einen „Gemeinsamen Leitfaden zur Vergabe von Strom- und Gaskonzessionen“ des Bundeskartellamtes und der Bundesnetzagentur.

Die den Gemeinderäten vorgelegten Vergabekriterien sind in fünf Unterpunkte gegliedert, die wiederum in vier bis sechs Punkte unterteilt sind, insgesamt ergibt sich somit eine Summe von 100 zu erreichenden Punkten.

Diese können in den Bereichen „Unternehmensbezogenen Kriterien“, „Wirtschaftlich optimale Leistungserbringung“, „Qualität der Leistungserbringung“, „Technisch-wirtschaftliche Aspekte“ und „Sicherung des Einflusses der Gemeinde auf die Aufgabenerfüllung“ erreicht werden.

Gemeinderat Dr. Horst Metzler (SPD) kritisierte, dass ihm die Punkte zur Verbesserung des technischen Standards und der Modernisierungszusage zu wage gefasst seien, er schlug eine Ergänzung bezüglich des Zeitraums vor.

Just entgegnete, er möchte, dass die Anbieter die Angebote mit Leben füttern.

„Dann können wir die Anbieter bewerten“, so Just. Von den fünf sollten dann bis Juni noch zwei verbleiben und im Juli solle der „Gewinner“ feststellen. „Warum sollen wir deren Arbeit machen?“, fragte der Bürgermeister.

Die fünf Bewerber – Stadtwerke und Energiekonzerne – sollen in den nächsten Wochen die Möglichkeit erhalten, ihre Angebote noch einmal zu überarbeiten.

Der Entwurf der Vergabe- und Auswahlkriterien wurde ebenfalls einstimmig angenommen.