Montag, 13. Juni 2022

Geringere Gebührensteigerungen als notwendig

Defizit bei Krippenbelegung nicht zu Lasten der Eltern – trotzdem steigen die Preise

Hirschberg, 12. Dezember 2014. (red/ld) Das Angebot an Krippenplätzen ist mit einer Quote von 40 Prozent gut, aber nicht ausgelastet. Dadurch sind im vergangenen Jahr Defizite bei den Betriebskosten entstanden, die die Gemeinde ausgleichen muss. [Weiterlesen…]

Zwei neue Gruppen im Waldkindergarten

Kinderbetreuung wird ausgebaut

Hirschberg, 01. Oktober 2014. (red/ms) Um dem Bedarf gerecht zu werden, werden im kommendem Kindergartenjahr zwei zusätzliche Betreuungsgruppen benötigt. Verwaltung und Gemeinderat prüften verschiedene Alternativen und kamen zu dem Entschluss einen Waldkindergarten zu errichten: Hier sollen Kinder naturnah erzogen werden. Die Trägerschaft wird voraussichtlich die Arbeiterwohlfahrt AWO übernehmen. Mit Baukosten von etwa 130.000 Euro entschied sich der Gemeinderat für die mit deutlichem Abstand billigste Variante.  [Weiterlesen…]

10 Jahre DRK Service für Menschen zu Hause

„Wir werden älter, bunter und weniger“

Rhein-Neckar, 08. April 2014. (red/pm) „Wir werden älter, bunter und weniger“ Mit diesen drei Adjektiven umschreibt die Weinheimerin Christiane Springer, Geschäftsführerin des DRK KV Mannheim e.V. den demografischen Wandel. Auch wenn sich Zeitablauf und Ausmaß des Wandels in den einzelnen Kommunen unterschiedlich darstellen, müssen sich doch alle mit den Bedingungen einer alternden Gesellschaft intensiv auseinandersetzen. [Weiterlesen…]

Kommunale Kinderbetreuung im Vergleich

Enorme Unterschiede bei Kosten und Angeboten zur Kinderbetreuung

Rhein-Neckar/Hirschberg, 04. April 2014. (red/ae/ms) Seit dem 01. August 2013 haben Kinder ab Vollendung des ersten bis zum Ende des dritten Lebensjahres einen Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Tageseinrichtung oder einer Kindertagespflege. Reichen die Plätze in den Gemeinden des Landtagswahlkreis Weinheim? Wie viele Kindergärten und Kindertagesstätten gibt es in den Gemeinden? Was kostet welches Angebot? Wir haben für Sie recherchiert und liefern den Überblick zu den Angeboten. [Weiterlesen…]

Gemeinderat will auf Nummer sicher gehen

Noch mehr Kinderbetreuung

Hirschberg 13. Februar 2014. (red/ms) Durch den neuen Rechtsanspruch auf Betreuung, der seit August 2013 in Kraft getreten ist, mussten auch in Hirschberg einige Plätze zur Kinderbetreuung ausgebaut werden. Derzeit gibt es keine Probleme, den Bedarf zu decken. Doch laut Prognosen werden die Kinderzahlen weiterhin steigen, auch die Nachfrage für Ganztagesplätze steigt. Insbesondere im Ortsteil Großsachsen droht ein Defizit: Dort gibt es mit 106 Plätzen nur etwa halb so viele wie in Leutershausen. Daher beschloss der Gemeinderat gestern, Maßnahmen zu prüfen, wo weiter ausgebaut werden könnte. [Weiterlesen…]

Bürgermeister Manuel Just thematisiert Krisengebiete dieser Welt in seiner Neujahrsansprache

„Wir benötigen jeden Einzelnen von Ihnen“

Just offiziell

Bürgermeister Manuel Just. Foto: Gemeinde Hirschberg

Hirschberg, 16. Januar 2014. (red/pm) Allein die Begrüßung der Gäste nahm drei Seiten der Neujahrsansprache von Bürgermeister Manuel Just ein. Ein Schatten lag über dem Termin, war doch der Ehrenbürger Alfons Holzmann am 26. Dezember verstorben. Die Anwesenden gedachten dem Verstorbenen mit einer Schweigeminute. Der Bürgermeister wählte einen sehr ungewöhnlichen Einstieg ins neue Jahr: Krisengebiete dieser Welt, insbesondere Syrien und die vielen Millionen Menschen auf der Flucht – die auch zu uns in die Region kommen. Das macht die Rede, die sich ansonsten mit kommunalpolitischen Themen wie Kinderbetreuung, Sanierungen, Bildung beschäftigt, ungewöhnlich und außerordentlich lesenswert. [Weiterlesen…]

Betreuungsquote von 36,4 %

99 Betreuungsplätze

Hirschberg, 30. Juli 2013. (red/pm) Ab 01. August haben alle Kinder vom vollendeten 1. Lebensjahr bis zur Vollendung des 3. Lebensjahres einen Anspruch auf einen Betreuungsplatz in einer Kindertagesstätte oder bei einer Tagespflegeperson. Die Gemeinde Hirschberg ist gut aufgestellt und wird zum 01. August, bei Berücksichtigung aller gemeldeten Kinder zwischen 0-3 Jahren, mit 99 Betreuungsplätzen eine Betreuungsquote von 36,4 % erreichen. Berücksichtigt man nur die Kinder von 1-3 Jahren sind es sogar 55,6 %. [Weiterlesen…]

Gemeinderat May hat sich über unsere Berichterstattung beschwert - wir haben nachrecherchiert

Dichtung und Wahrheit

Hirschberg, 19. Juli 2013. (red) Der Gemeinderat Alexander May (Freie Wähler) hat uns vorgeworfen seine Redebeträge als „inhaltlich nicht erwähnenswert“ beschrieben zu haben und hat seine Argumente als Kommentar aufgeschrieben. Dazu nehmen wir Stellung. [Weiterlesen…]

Träger der Einrichtungen informieren über Gebührenanpassung

Kosten für Kinderbetreuung steigen weiter

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Hirschberg, 17. Juli  2013. (red/aw) Die Träger der Hirschberger Kindergärten haben in der Gemeinderatssitung am Dienstagabend das Gremium und die Verwaltung über die Anpassung der Gebühren für die Jahre 2013/2014 und 2014/2015 informiert. Nachdem die Kosten für die Kinderbetreuung bereits im vergangenen Jahr gestiegen sind, werden sie auch in den kommenden Jahren weiter steigen. Die Einführung des Mindestpersonalschlüssels sowie die bedarfsgerechte Umwandlung der Gruppen führen zu höheren Personalkosten. Um diese Kosten aufzufangen, sei eine Anpassung der Gebühren nicht zu vermeiden. [Weiterlesen…]

Erster Erlebnis-Samstag ein voller Erfolg

Trotz Ungewissheit: Bauernhof-Kindergarten stellt sich vor

An der frischen Luft, zwischen Pferden und Stroh, war der Spaß garantiert: (v.l.n.r.) Ellen Kneier-Jost, Ulrike Fulton und Sanja Veres mit den kleinen Besuchern des Marbacher Hofs.

 

Hirschberg, 28. Januar 2013. (red/aw) Die Finanzierung ist längst noch nicht geklärt, die Suche nach Investoren „mühselig“. Trotzdem will der Trägerverein “Bauernhofkindergarten am Marbacher Hof e.V.” Kinder und Eltern auf den Geschmack bringen und ein Bewusstsein für diese Art von Kinderbetreuung schaffen. Beim ersten Erlebnis-Samstag auf dem Marbacher Hof konnte getestet werden, was in Zukunft vielleicht für sechzehn Kinder Alltag wird: Das Leben auf dem Bauernhof.

Von Alexandra Weichbrodt

Ellen Kneier-Jost ist äußert zufrieden mit der Resonanz auf den ersten veranstalteten Erlebnis-Samstag:

Wir haben heute zwölf angemeldete Kinder, die gerne einmal unseren Bauernhof kennenlernen würden.

Eine Resonanz, die etwas überraschend ist. Denn noch weiß man beim Trägerverein überhaupt nicht, wann der Kindergarten tatsächlich eröffnen kann. Das Problem: Die Finanzierung. Nachdem der Gemeinderat die Aufnahme in den Haushaltsplan verweigert hat, sind die Vereinsmitglieder selbstständig auf der Suche nach Förderern und Investoren.

Allerdings ist die Suche sehr mühselig. Wir schreiben viele Stiftungen an, haben schon einige Absagen erhalten, warten aber auch noch auf zahlreiche Rückmeldungen,

so Ellen Kneier-Jost, die Leiterin des Marbacher Hofs und zukünftige Vermieterin des Kindergartens. Sollte er denn eröffnet werden. Dafür kämpft sie mit ihrem Mann Reiner Jost, Landwirt und Pädagoge. Gemeinsam mit drei weiteren Erzieherinnen träumen sie von einem Kindergarten auf dem Bauernhof. Einem Ort, wo der Dialog mit dem Kind im Mittelpunkt steht und individuell herausgefunden werden kann, welche Bedürfnisse das Kind hat.

Dass Eier nicht nur aus dem Supermarkt kommen, ist nur eine Erkentniss von vielen, die die Kinder an diesem Nachmittag machen.

Mit allen Sinnen genießen und erleben

Gepaart mit dem „Erlebnis Bauernhof“ soll den Kindern die Möglichkeit geboten werden, eine eigenständige und gemeinschaftsfähige Persönlichkeit zu entwickeln. Dabei helfen sollen Tiere, Natur und landwirtschaftliche Arbeit.

Auf dem Programm des ersten Erlebnis-Nachmittags stand das „Kennenlernen der Tiere“. Pferde, Kühe, Schafe, Hühner, Schweine, Hunde und Katzen sind auf dem Marbacher Hof zu finden. Da gibt es viel zu gucken für die kleinen Besucher. Der Rundgang beginnt im Stall, mit einer Fühl-Station. Denn auch das gehört an diesem Nachmittag dazu:

Die Kinder sollen mit allen Sinnen genießen und erleben,

sagt Ulrike Fulton. Auch sie ist Mitglied im Trägerverein und Erzieherin und engagiert sich ehrenamtlich, um zukünftig eine alternative Art der Kinderbetreuung auf dem Marbacher Hof anbieten zu können. Mit der Geschichte von den frechen Hühnern „Zick und Zack“ beginnt die Reise durch die Tierwelt auf dem Bauernhof.

Wissen vermitteln und Bewusstsein schaffen

Wie nötig es ist, bei den Kindern ein Bewusstsein für Tiere und Natur zu schaffen, zeigt die Frage: Woher kommen eigentlich die Eier?

Aus dem Einkaufsladen,

ruft der dreijährige Anton. Die Erklärung, dass dies zwar teilweise stimmt, aber irgendwie dann auch wieder nicht, ist Aufgabe der Pädagogen:

Wir sind überzeugt davon, dass Kinder Natur und Tiere brauchen, damit sie zu integrations- und gesellschaftsfähigen Mitmenschen heranwachsen können.

Im Stall dürfen die Kleinen füttern, streicheln und staunen. Hier leben Kühe, Pferde und Schweine. Mit altem Brot nähern sich die ersten Kinder den großen Tieren an. Respektvoll, aber ohne Angst, füttern sie die Hoftiere durch die Gitter.

Paradiesische Rahmenbedingungen

Landwirt Reiner Jost zeigt den Kindern, woher die Eier wirklich kommen.

Die Familie Jost betreibt auf dem Marbacher Hof seit 35 Jahren eine Pferdezucht. 23 Pferde, darunter ein Zuchtbulle und vier Stuten, leben hier. In der Regel werden pro Jahr zwei Fohlen geboren, das nächste kommt im März. Ereignisse, die nicht nur Kinder regelmäßig begeistern. Auch die Eltern bekommen beim Anblick der trächtigen Stute große Augen.

Überhaupt gibt es eine Menge zu gucken auf dem Bauernhof. Der Marbacher Hof liegt an den Weinbergen am Waldrand. Die bewirtschaftete Fläche ist etwa zwölf Hektar groß. Hier wird das Heu für die Tiere selbst erzeugt und das Brennholz für den Winter im Wald geholt.

Rahmenbedingungen, die für die Eltern paradiesisch wirken. Angela aus Schriesheim ist die Mama vom kleinen Anton. Sie ist begeistert von der Anlage und seinen Bewohnern:

Hier hat Anton was zu tun, das ist wichtig. Er langweilt sich schnell und muss immer „arbeiten“.

Beim Schafe füttern, mit Heu und Brot ist er daher ganz vorne mit dabei. Allerdings ist Anton schon drei Jahre alt und geht bereits in einen Kindergarten in Schriesheim. Sollte der Kindergarten auf dem Marbacher Hof eröffnen, wäre diese Form von Kindergarten bestimmt eine Alternative, die man sich durch den Kopf gehen lassen könnte. Doch, würde Mama Angela ihren Anton aus dem jetzigen Kindergarten herausnehmen? Eher nicht.

Da spiele ja viele Faktoren eine Rolle. Ein Wechsel aus der grade erst gewohnt gemachten Umgebung, ist schon schwierig. Hier müsste man dann wirklich abwägen, was einem wichtig ist.

Hier könnte bald der Umbau beginnen: Das Gebäude soll den Bauernhof-Kindergarten in Zukunft beherbergen.

Engagement, trotz Ungewissheit

Eine Tatsache, die auch Ellen Kneier-Jost, bei ihrem Fazit des Nachmittags erkannt hat:

Ursprünglich war der Nachmittag für Kinder von drei bis sechs Jahren, der potenziellen Zielgruppe des Kindergartens. Allerdings haben diese Kinder in der Regel bereits alle einen Kindergarten Platz.

In Zukunft müsse sich also verstärkt auf die noch kleineren Kinder konzentriert werden. Denn diese wären schließlich noch auf der Suche nach einem geeigneten Platz. Doch die Zukunft ist ja nach wie vor ungewiss. So bleibt dieser Erlebnis-Nachmittag zwar eine tolle Sache für Kinder und Eltern, aber konkrete Pläne können weder die Organisatoren noch interessierte Familien damit machen.

Es fehlt nicht mehr an Genehmigungen, es fehlt nur noch das Geld,

sagt auch Reiner Jost. Ihm man anmerkt, wie sehr er gerne loslegen würde mit diesem Projekt. Die Baugenehmigung für den Umbau eines Gebäudes in Kindergarten-Räumlichkeiten ist erfolgt. Den Umbau würde die Familie Jost sogar aus eigener Tasche finanzieren.

Aber es geht um die Deckung der dann laufenden Kosten, rund 107.000 Euro im Jahr. Das Gehalt der Erzieherinnen muss gesichert sein, sonst können wir nicht starten.

Bestätigt auch Sanja Veres. Die Erzieherin würde sofort ihre Anstellung in einem herkömmlichen Kindergarten aufgeben, um auf dem Marbacher Hof zu arbeiten. Sollte sich bis März eine Finanzierung ergeben, könnte im September eröffnet werden.

Doch das ist leider momentan nur Wunschdenken. Wir hoffen einfach, dass wir noch Stiftungen für unser Anliegen begeistern können,

so Hof-Chef Jost. Die Rahmenbedingungen sind gegeben. Allen Beteiligten merkt man die Freude an ihrem Engagement an.

Der Abschluss eines gelungenen Nachmittags: Stockbrot über dem Lagerfeuer.

Vielleicht kennt ja jemand jemanden, der jemanden kennt.

Die Kinder sind begeistert und die Eltern sind es auch. Nach einer ausgiebigen Tour über den Hof, treffen sich alle am Lagerfeuer. Gemeinsam wird jetzt Stockbrot gemacht. Naturverbunden und bodenständig soll die Erziehung auf dem Marbacher Hof sein. So wie an diesem Nachmittag. Und wer weiß, vielleicht kennt ja jemand jemanden, der jemanden kennt, der dem Trägerverein helfen kann.

Die Hoffnung der Verantwortlichen ist noch da. Den Antrieb geben die kleinen zufriedenen Gesichter. Und auch deren Eltern, die bei Stockbrot und Lagerfeuer großes Interesse an einem Platz in der Zukunft bekunden. Wenn auch nicht jetzt gleich, dann aber vielleicht für das Geschwisterchen von Anton und Co.

Die nächsten Erlebnis-Samstage auf dem Marbacher Hof sind am 20.04.2013 und 20.07.2013, jeweils von 14 bis 16 Uhr, geplant. Anmeldungen können über die Homepage des Vereins oder unter 06201-12348 (ab 14.30 Uhr) erfolgen.

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Weiterer Ausbau der Krippenplätze

Überdurchschnittliche Kindertagesbetreuung

 

Ab August 2013 gibt es den gesetzlichen Anspruch auf Kinderbetreuung – die Gemeinde bauen ihre Angebote aus. (hier eine Kindergartengruppe in Weinheim). Foto: Stadt Weinheim

 

Hirschberg, 22. November 2012. (red) Über dem Landesdurchschnitt liegt die Betreuungsquote für Kinder zwischen einem und drei Jahren. Bis zum nächsten Jahr will die Gemeinde ihr Angebot weiter ausbauen. Damit will die Gemeinde attraktiver werden und junge Familien anziehen. Ab August 2013 besteht ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder, die das erste Lebensjahr vollendet haben.

Mit einer Versorgungsquote an Betreuungsplätzen von 23 Prozent für Kinder zwischen einem und drei Jahren liegt Hirschberg laut einer Erhebung des Landratsamt über dem Landesdurchschnitt in Baden-Württemberg von 20,8 Prozent. Im gesamten Rheinneckar-Kreis liegt die Quote bei 29 Prozent. Die höchste Quote, mit 41 Prozent weist dabei Laudenbach auf. Heddesheim liegt mit 19 Prozent noch deutlich darunter.

Der Ausbau läuft: Bis Ende des Jahres sollen zu den 59 bestehenden Plätzen 40 neue dazu kommen. Fast alle Gemeinden in unserem Einzugsgebiet bauen die Kapazitäten aus. Am meisten neue Plätze werden in Weinheim (51) und Dossenheim (50) geschaffen. In Heddesheim entstehen 30 neue Plätze. In Ladenburg will man den Ausbau am Bedarf regeln. Im gesamten Rheinneckarkreis entstehen bis 2013 926 zusätzliche Plätze zu den bestehenden 3.897.

Die Arten der Betreuung im Rheinneckarkreis sind gut durchmischt: Die Häfte der Kinder besucht Kleinkindgruppen. 23 Prozent der Plätze sind in der Tagespflege zu finden. In altersgemischte Kindertagesstätten gehen 20 Prozent sowie 7 Prozent in betreute Spielgruppen.

Gemeinderatssitzung vom 27. März 2012

Just: „Das Thema Kinderbetreuung zieht sich wie ein roter Faden durch die Sitzung“

Hirschberg, 29. März 2012. (red/sap) Das Thema Kinderbetreuung zog sich wie ein roter Faden durch die Tagesordnungspunkte der Gemeinderatssitzung. Zudem wurde ein „historischer Haushalt“, so Just, verabschiedet und die Fraktionen hielten ihre Haushaltsreden.

Von Sabine Prothmann

Auf dem Marbacher Hof im Ortsteil Großsachsen ist die Einrichtung eines Bauernhof-Kindergartens im Herbst 2012 geplant. Dort möchten zwei berufstätige Erzieherinnen ihre Idee von dieser speziellen Einrichtungsart durch Anmietung von Räumlichkeiten und Unterstützung der Familie Kneier-Jost realisieren.

Offensichtlich waren auch viele Zuschauer gekommen, die sich für dieses Thema interessierten.

Doch wie Bürgermeister Just gleich eingangs der Gemeinderatssitzung betonte: „Der Gemeinderat hat noch erheblichen Beratungsbedarf“, so dass dieser Punkt von der Tagesordnung genommen wurde. In einer der nächsten Sitzungen wird sich der Gemeinderat mit dem Bauernhof-Kindergarten beschäftigen, kündigte Just an.

Auch im nächsten Tagesordnungspunkt ging es um die Kinderbetreuung.

Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 31. Januar 2012 beschlossen, dass in der Rheinstraße, Ecke Karlsruherstraße, Ortsteil Leutershausen, der Bau einer Kinderkrippe mit 20 bis 30 Betreuungsplätzen realisiert werden soll.

Bis zum Bewerbungsschluss am 27. Februar 2012 waren vier Bewerbungen eingegangen, die der Bürgermeister vorstellte.

Beim ersten Bewerber handelte es sich, wie nicht schwer zu erkennen war, um den Postillion e.V., der jetzt schon Kinderkrippen in Großsachsen und Leutershausen betreibt.

„Eine Trägervielfalt ist damit nicht gegeben.“

Die Erfahrung und die einheitliche Struktur, vor allem bei den Elternbeiträgen, sprächen eindeutig für diesen Bewerber, so Just. Auch gäbe es hier wenig Unsicherheit bei den Betriebskosten. Nachteilig sei jedoch die Gefahr eines Monopols: „Eine Trägervielfalt ist damit nicht gegeben.“

Beim zweiten Bewerber handelt es sich um die Hirschbergerin Manuela Weiskircher. Sie hatte die Gemeinderäte nicht nur mit ihrem ansprechenden pädagogischen Konzept überzeugt, sondern auch durch ihre Identifikation mit Hirschberg.

Als Nachteil wurden jedoch die hohen Verwaltungskosten, resultierend aus Geschäftsführung plus Leitung, gesehen, die dann zu Lasten der Gemeindezuschüsse und der Elternbeiträge gehen würden.

Dem dritten Bewerber, das Heidelberger Kinderzentrum Kunterbunt, fehle die Identifikation mit Hirschberg sowie ein Ansprechpartner – neben der Leitung – vor Ort. Zudem waren die veranschlagten Baukosten sehr hoch.

Der vierte Bewerber zeige große Unsicherheitsfaktoren bezüglich der Bau- und Personalkosten, er habe nur Schätzwerte vorgelegt. Das spreche für keine große Verlässlichkeit, so Just.

Deshalb schlug die Verwaltung vor, den Zuschlag an Manuela Weiskircher aus Großsachsen zu vergeben, unter der Voraussetzung, dass sie die Verwaltungskosten reduziere. Die private Trägerin plante mit 30 Prozent, nun sollen die Verwaltungskosten aber 15 Prozent des Anteils am Bruttoarbeitslohn nicht übersteigen. Damit könnte auch der Gemeindezuschuss und die Elternbeiträge niedriger ausfallen.

Der zweite Teil des Beschlussvorschlags sieht vor, falls die Hirschberger Bewerberin die genannten Voraussetzung nicht erfülle, sollte der Zuschlag an den ersten Bewerber, also an den Postillion e.V. gehen.

Seine Fraktion sei sich nicht einig, erklärte Peter Johe (FW). Ein Teil sei für Manuela Weiskircher – und da nur mit 10-prozentigem Anteil am Bruttoarbeitslohn anstelle vo 15 Prozent – ein anderer Teil für den Postillion e.V.. Ferdinand Graf von Wieser (CDU) erklärte hingegen die Einigkeit seiner Fraktion und sagte, „wir wollen die Angebotsvielfalt“, die fehlende Erfahrung mache die Bewerberin mit ihrer guten Präsentation Wett.

Auch für die SPD-Fraktion ist die Notwendigkeit einer Vielfalt oberstes Gebot, sagte Dr. Horst Metzler. Deswegen habe sich die SPD auch für den dritten Bewerber entschieden, falls Manuela Weiskircher die Voraussetzungen nicht erfülle. Metzler forderte folglich eine getrennte Abstimmung.

Ähnlich argumentierte auch Monika Maul-Vogt für die GLH. Die Trägervielfalt, aber auch die Qualität, Öffnungszeiten, Sozialstaffelung, Schließtage, gesplittete Betreuungsplätze waren Kriterien an denen ihre Fraktion die Entscheidung fest machte und deshalb auch den dritten Bewerber an die zweite Stelle setzte. Bei dem dritten Bewerber handle es sich um ein großen, erfahrenen und zuverlässigen Partner, so Maul-Vogt.

Eingeschossige Bauweise und 30 Plätze wurden fixiert

„Ich möchte zunächst die eingeschossige Bauweise und die 30 Plätze fixieren“, erklärte Just und bekam dafür einstimmige Zustimmung.

Die Freien Wähler wollten als Erstes über die Reduktion der Verwaltungskosten von 15 Prozent auf 10 Prozent abstimmen, konnten damit aber die anderen Fraktionen nicht überzogen und so blieb es bei vier (FW) Ja-Stimmen.

Bei drei Gegenstimmen (ebenfalls FW) wurde der erste Teil des Beschlussvorschlags der Verwaltung, den Zuschlag, unter den genannten Voraussetzungen, an Frau Weiskirche zu vergeben, beschlossen.

Im zweiten Teil stimmten elf Ratsmitglieder für die Alternative Postillion e.V. und sieben (SPD, GLH und Oliver Reisig) für den dritten Bewerber, das Kinderzentrum Kunterbunt aus Heidelberg.

Thomas Herdner (GLH) wünschte sich für die neue Kinderkrippe ein Passivhaus und Metzler (SPD) meinte, diesen Rat könne man sicherlich dem Bewerber mitgeben.

„Wir haben innerhalb von fünf Jahren viele Plätze geschaffen“

Im nächsten Tagesordnungspunkt ging es um den qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Ausbau der Tagesbetreuung für Kinder.

Durch die Einrichtung der Kinderkrippe Postillion e.V. in Leutershausen und Großsachsen, der teilweise Aufnahme von Kindern unter drei Jahren in den Kindergärten und der Kindertagespflege, die seit dem 01. Januar 2010 von der Kommune gefördert wird, werden unterschiedliche Betreuungsmöglichkeiten in Hirschberg angeboten, erklärte der Bürgermeister.

Die Regelung der Zuschusshöhe in der Tagespflege von 30.000 Euro pro Jahr wurde zunächst für die Jahre 2010 und 2011 getroffen. Für die Tagespflegepersonen wurde im Jahr 2010 ein Zuschuss in Höhe von 2,05 Euro pro Betreuungsstunde gezahlt, im Jahr 2011 reduzierte sich dieser auf Grund einer höheren Summe der Gesamtbetreuungsstunden auf 1,49 Euro pro Betreuungsstunde. Seit dem 01. Januar 2012 wird pauschal ein Zuschuss in Höhe von 1,50 Euro bezahlt.

Unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben ist zu prüfen, ob der voraussichtliche Bedarf (42 Prozent der unter Dreijährigen) noch gedeckt werden kann.

Dies ist in Hirschberg nach Schaffung der Voraussetzung zur Errichtung einer weiteren Krippe in Leuterhausen mittelfristig zu bejahen.

Denn spätestens zur Jahreshälfte des kommenden Jahres ist von einem nachhaltigen Angebot von mehr als 100 Plätzen bei gegenwärtig 255 Kindern unter drei Jahren auszugehen.

„Wir haben innerhalb von fünf Jahren viele Plätze geschaffen“, sagte Ferdinand Graf von Wiser (CDU). Und Peter Johe (FW) meinte: „Die Tendenz zur Anspruchsnahme von Krippenplätzen wird steigen, wir haben ein hervorragendes Ergebnis.“

Insgesamt war den Ratsmitgliedern klar, dass sich die Kinderbetreuung ändern muss und wird. Der Wunsch nach Ganztagesplätzen und Betreuung für Kinder unter drei Jahren nimmt stetig zu.

Der Bestandsaufnahme und den geplanten Ausbaustufen für Kinder unter drei Jahren wurde einstimmig zugestimmt.

Dokumentation: Kritik und Vorschläge von Eltern in Sachen Kinderbetreuung


Hirschberg, 04. Juli 2011. (red/dok) Vergangene Woche hat der Gemeinderat einen Grundsatzbeschluss gefasst: Im kommenden Jahr wird es von März bis August eine Versorgungslücke für Kinder über drei Jahren geben. Bis zu zwei weitere Gruppen sind nötig. Die Gemeinde will den „Eltern“ helfen, eine „Lösung anzubieten“ – tatsächlich heißt das vermutlich, dass die Kinder außerhalb der Gemeinde untergebracht werden müssen.Der Frust ist groß – die Eltern fühlen sich im Stich gelassen.

Bürgermeister Manuel Just ließ keinen Zweifel daran, dass die Eltern einen Anspruch auf Betreuung haben: „Der Anspruch ist keiner, der in der Gemeinde erfüllt werden muss, sondern auch außerhalb.“

Einige Eltern hatten die Gemeinderatssitzung besucht und wollten ihre Situation schildern. Bürgermeister Just hat das zurückgewiesen. Nachdem vergangene Woche der Gemeinderat eine „Grundsatzentscheidung“ getroffen hat, werden die Eltern heute Abend informiert – ohne Chance, noch Einfluss ausüben zu können.

Um 19:00 Uhr sind in der Alten Turnhalle Großsachsen, Riedweg 1 folgende Themen vorgesehen:
1. Gemeinsame Vorgehensweise der kirchlichen Träger der Kindergärten und der Gemeinde bei den zeitlich begrenzten Platzkapazitäten in den Kindergärten
2. Kommende Anpassung der Elternbeiträge
3. Kriterien für die Vergabe von Ganztagsplätzen in den Kindergärten

Wir haben uns mit Eltern in Verbindung gesetzt, die uns folgende Positionen übermitteilt haben. Deren Sicht der Dinge ist nicht eben „schmeichelhaft“ für die Verwaltung und die Verantwortlichen in den Kindergärten. Der Frust ist groß – die Eltern fühlen sich im Stich gelassen.

Dokumentation:

„Übergangslösungen für die Zeit der fehlenden Kindergartenplätze von Februar bis September 2012 (lt. Herrn Sasse-Rösch würden derzeit 16 Geschwisterkinder, die in diesem Zeitraum 3 Jahre alt werden, im evangelischen Kindergarten in Leutershausen keinen Platz bekommen):

  • Überbelegung der Gruppen mit 2-3 Kindern pro Gruppe (es besteht lt. Herrn Sasse-Rösch und Pfarrerin Dr. Schmidt bereits eine Überbelegung). Nach den Richtlinen des Kommunalverbandes für Jugend und Soziales ist eine Überbelegung für bis zu 1 Jahr mit bis zu 3 Kindern pro Gruppe möglich.
  • Aufstellen eines Containers oder Bauwagens im Hof oder Garten des Kindergartens (wird lt Pfarrerin Dr. Schmidt wohl von der politischen Gemeinde wegen Mehrkosten der Miete abgelehnt!). Wir Eltern würden uns bei der Organisation und Ausgestaltung des Containers beteiligen, haben dies auch schon angeboten.
  • Einen anderen Raum im Gemeindehaus übergangsweise für die Betreuung der zusätzlichen Kinder zur Verfügung stellen , z. B. Turmzimmer, Turnraum, Teil des Gemeindesaals (rechtliche Vorgaben gestalten dies lt. Herrn Sasse-Rösch schwierig, Fr. Dr. Schmidt will dies klären)
  • Vereinbarung mit der Kleinkindkrippe Postillion: Kinder dürfen übergangsweise im Postillion bleiben, bis der Kindergartenplatz frei wird (derzeit verlangt Postillion, dass die Kinder mit Vollendung des 3. Lebensjahres die Krippe verlassen; Gemeinde finanziert Postillion mit, könnte auf Übergangslösung hinwirken)

Gründe für die Schaffung einer Übergangslösung im evangelischen Kindergarten:

  • Unsere Kinder sind Geschwisterkinder
  • Unsere Kinder sind Mitglied der Kirche
  • Beide Elternteile sind berufstätig
  • Die Kinder wurden früh im Kindergarten angemeldet (bereits mit ca. 1 Jahr)
  • Wir finanzieren auch den Umbau des evangelischen Kindergartens in den nächsten Jahren durch unsere Steuergelder mit, wovon unsere Kinder allerdings nicht mehr werden profitieren können
  • Durch die Neubaugebiete sollten mehr Familien nach Leutershausen kommen, dann sollte auch die Bereitschaft da sein, jetzt nach Fehlkalkulation der benötigten Plätze die Übergangslösung mit zu finanzieren
  • Empfehlung von Frau Burkert, Leitung des katholischen Kindergartens, Geschwisterkinder nicht in unterschiedlichen Kindergärten anzumelden, unsere größeren Geschwisterkinder sind bereits im evangelischen Kindergarten integriert, Wechsel somit nicht möglich

Gedanken bezüglich der Zukunft:

Sind in ca. 5-8 Jahren, wenn die Umbaumaßnahmen der Kindergärten abgeschlossen sein werden, auch noch so viel mehr Kindergartenplätze nötig? Die Neubaugebiete werden jetzt voll, in einigen Jahren kommen evtl. nicht mehr so viele „Zuzöglinge“ nach Leutershausen

Die Schule muß jetzt schon auf das Mehr an Kindern in 3-4 Jahren vorbereitet werden

Gemeinde sollte jetzt nicht nur Geld in langfristige Lösungen investieren, da die Gefahr des Leerstands besteht, wenn die Kindern älter werden. Die Neubaugebiete wachsen mit, wenn alle geplanten Umbauten an den Kindergärten fertig sind, werden die Plätze evtl. nicht mehr dort, sondern in den Schulen etc. benötigt. Die Gemeinde sollte auch bereit sein, jetzt Geld für Übergangslösungen in die Hand zu nehmen, dies ist auf jeden Fall sinnvoll investiert.

Kritik am derzeitigen Problemmanagement von Gemeinderat/Verwaltung/Kindergartenleitung:

  • Wir werden vor vollendete Tatsachen gestellt: wir erfahren von den Engpässen erstmals mit der endgültigen Absage des Kindergartenplatzes wenige Tage vor der Gemeinderatssitzung. Eine Informationsveranstaltung für die Eltern findet eine Woche nach der Gemeinderatssitzung statt, zu dem Zeitpunkt, zu dem wir mitreden dürfen, ist also alles schon entschieden.
  • Ohne Feststellung des tatsächlichen Bedarfs der Familien (Ganztagesplatz, Verlängerte Öffnungszeiten, berufstätige Eltern) beschließt der Gemeinderat pauschal, dass auf räumliche Übergangslösungen verzichtet wird. Hier hätten die betroffenen Eltern zumindest im Vorfeld informiert und angehört werden müssen.
  • Andere Gemeinden in der Nachbarschaft haben das Problem gelöst: Gemeinderatsbeschluss in Schriesheim, dass Geschwisterkinder immer aufgenommen werden müssen, insofern wird Überbelegung in Kauf genommen. Auch in einem Weinheimer Kindergarten Überbelegung wegen Geschwisterkindern immer möglich.
  • Verantwortliche zeigen wenig Flexibilität: Aufteilung der Ganztagesplätze auf mehrere Kinder, um trotz des Engpasses mehreren Kindern einen Ganztagesplatz zu ermöglichen, wird als undurchführbar abgetan, obwohl dies im Postillion seit Jahren erfolgreich praktiziert wird. Auch im evangelischen Kindergarten wäre das unserer Meinung nach möglich: nur wenige Kinder sind wahrscheinlich alle Tage wirklich bis 16:30 im Kindergarten, freie Tage könnten an andere Kinder abgegeben werden, Bedarfsüberprüfung von Seiten des Kindergartens wäre sicher möglich, Listen werden geführt und notiert, welche Kinder da sind . Auch haben wir Elten organisatorische Mithilfe / interne Aufteilung der Plätzes angeboten, dieses Angebot wurde bislang nicht angenommen. Stattdessen werden im Kindergarten von der Leitung Zettel ausgehängt mit der Frage, wer nachmittags die Möglichkeit hat, Kinder zu betreuen. Soll dies das Bemühen des Kindergartens um ausreichende Ganztagesplätze sein?
  • Die Verantwortlichen bügeln Elternvorschläge ab: es wird vorrangig auf die Kosten geguckt, Bedürfnisse der Kinder (Bezug zum ev. Kindergarten wegen Geschwisterkind, häufiger Wechsel der Betreuungspersonen bei vorübergehender Aufnahme in einem anderen Kindergarten) stehen hintenan.“

Intensivere Kinderbetreuung fordert weitere Kosten für Küchenhilfe


Hirschberg, 19. April 2011. (red/dok/live) Auch im Bereich der Küchenhilfen in den Kindergärten braucht es mehr Personal. Jährlich stehen dadurch für die Gemeinde Zusatzkosten von 9.300 ins Haus.

Anmerkung der Redaktion:
Wir führen eine Neuerung ein. Künftig bemühen wir uns um eine noch bessere Dokumentation der Gemeinderatsvorlagen – und entscheidungen. Dazu bieten wir eine konsequente „live“-Berichterstattung aus dem Gemeinderat. Die Artikel werden im Anschluss nochmals überarbeitet.
Sie erkennen das im Vorspann an „dok“: Hier finden Sie eine Dokumenation der Sitzungsvorlage.
Sofern ein Artikel mit „live“ gekennzeichnet ist, ist dieser Artikel während der Sitzung entstanden und wird noch überarbeitet.

Der Gemeinderat hat einstimmig den Beschluss angenommen.

Dokumentation der Sitzungsvorlage:

In allen drei Kindergärten in Hirschberg wird bei Gruppen mit verlängerten Öffnungszeiten und Ganztagsgruppen ein Mittagstisch angeboten. Die Anzahl der Kinder, die am Mittagstisch teilnehmen, ist durch Veränderungen von Gruppenarten zum Teil stark gestiegen.

Von den Trägern der Einrichtungen wurde uns mitgeteilt, dass die bestehende Arbeitszeit der Küchenhilfen in den Kindergärten nicht mehr ausreicht um die gestiegene Anzahl der Mittagessen in der vorgegebenen Zeit zu bewältigen.

Es wurde von den Trägern der Einrichtungen die Bitte an die Gemeinde Hirschberg herangetragen, einen Vorschlag für die Berechnung der Arbeitszeit einer Küchenhilfe zu erarbeiten, den dann alle drei Träger für ihre Einrichtung anwenden können.

Unter Berücksichtigung der aktuellen Situation, der vorgeschlagenen Berechnungsschlüssel der Kirchen und einer Umfrage bei den Nachbarkommunen wurde ein Vorschlag vom Familienbüro in Abstimmung mit den Kindergartenleitungen ausgearbeitet (Anlage 1). Durch eine einheitliche Anwendung dieses Vorschlags könnten derzeit bestehende Unterschiede im Verhältnis Arbeitszeit/ Essensanzahl vermieden werden.

Wenn alle drei Einrichtungen die Arbeitszeit entsprechend dem Vorschlag anpassen (Anlage 2), entstehen für die Küchenhilfen Mehrkosten von ca. 9.800.–‚¬/ Jahr. Der Anteil der Gemeinde beliefe sich auf ca. 9.300,–‚¬/ Jahr.

Sollte eine Anpassung zum 01.06.2011 erfolgen, würde dies für die Gemeinde eine Mehrbelastung von ca. 5.400,–‚¬ bedeuten, die allerdings über den Haushalt des Jahres 2011 finanziert ist.

BESCHLUSSVORSCHLAG:
1.) Der in Anlage 1 dargestellte Vorschlag für Hirschberger Kindergärten stellt mit
Wirkung vom 01.06.2011 an für die Träger der Einrichtungen die höchstzulässige
Bemessung der Arbeitszeit der Küchenhilfe dar.
2.) Die Verwaltung wird grundsätzlich ermächtigt im Umfang der Anlage 1 die Zustimmung
der Gemeinde Hirschberg gegenüber den Trägern der Kindergärten
zu erteilen.


Download:

Beschlussvorlage

Einen schönen Tag wünscht
Das hirschbergblog

Kinderbetreuung: Katholischer Kindergarten bekommt zusätzliches Personal


Hirschberg, 19. April 2011. (red/dok/live) Der Gemeinderat hat der Änderung einer Regelgruppe in eine Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten im katholischen Kindergarten in Leutershausen heute zugestimmt.
Künftig wird es eine Regelgruppe, zwei Gruppen mit verlängerter Öffnungszeit und eine Mischgruppe. Auf die Gemeinde kommen neue Kosten in Höhe von rund 66.000 Euro für 1,54 neue Stellen zu.

Der Gemeinderat hat den Antrag einstimmig angenommen und die „sinnvolle Veränderung“ betont. Dr. Horst Metzler (SPD) sagte: „Die qualitative Änderung hilft allen. Langfristig kann es aber nicht sein, dass nur die öffentliche Hand drauflegt. Eltern müssen das Interesse haben, sich abgestuft zu beteiligen.“

Anmerkung der Redaktion:
Wir führen eine Neuerung ein. Künftig bemühen wir uns um eine noch bessere Dokumentation der Gemeinderatsvorlagen – und entscheidungen. Dazu bieten wir eine konsequente „live“-Berichterstattung aus dem Gemeinderat. Die Artikel werden im Anschluss nochmals überarbeitet.
Sie erkennen das im Vorspann an „dok“: Hier finden Sie eine Dokumenation der Sitzungsvorlage.
Sofern ein Artikel mit „live“ gekennzeichnet ist, ist dieser Artikel während der Sitzung entstanden und wird noch überarbeitet.

Dokumentation der Vorlage:

Im katholischen Kindergarten Leutershausen werden derzeit folgende Kindergartengruppen angeboten:
2 Regelgruppen (RG), 1 Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten (VÖ), 1 Mischgruppe (MG)

Aufgrund vermehrter Nachfrage für die verlängerte Öffnungszeit (und dem damit verbunden Mittagstisch) hat die katholische Kirchengemeinde mit Schreiben vom 01.02.2011 (Anlage 1) den Antrag gestellt, eine Regelgruppe in eine Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten zu ändern.

Durch Änderung des Kindertagesbetreuungsgesetzes zum 28.10.2010 wurde zur qualitativen Weiterentwicklung der Kindergärten ein Mindestpersonalschlüssel festgelegt, der eine Erhöhung des Personalschlüssels in drei Stufen vorsieht, jeweils zum 01.09. in den Jahren 2010-2012.

Bei Anwendung des festgelegten Personalkostenschlüssels zum 01.09.2010 auf die im katholischen Kindergarten derzeit angebotenen Gruppen, müssten im katholischen Kindergarten 1,04 Stellen zusätzlich geschaffen werden. Durch die Anpassung an den Mindestpersonalschlüssel würden Mehrkosten von ca. 44.700,- Euro/Jahr entstehen.

Für die Berechnungen wurde ein Durchschnittsgehalt von ca. 43.000,- Euro/Jahr zu Grunde gelegt.

Bei Erteilung einer neuen Betriebserlaubnis für die Änderung einer Gruppe wird die Anpassung an den Mindestpersonalschlüssel für alle Gruppen vorausgesetzt.

Anhand des Stellenschlüssels ergibt sich durch die Veränderung einer Regelgruppe in eine Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten ein zusätzlicher Mehrbedarf von 0,5 Stellen, dies würde zusätzliche Mehrkosten von ca. 21.500,- Euro/Jahr bedeuten.

Insgesamt müssten demnach 1,54 Stellen mit entsprechenden Personalkosten von ca. 66.200,- Euro/Jahr zusätzlich geschaffen werden (Anlage 2).

Dies entspricht einer Personalkostensteigerung von 20,85%, zu Grunde gelegt wurde die Betriebskostenabrechnung für das Jahr 2010.

Im Jahr 2011 würden bei einer Umsetzung der Anpassung des Mindestpersonalschlüssels und der Veränderung einer Regelgruppe in eine Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten zum 01.06.2011 Mehrkosten von ca. 38.600,- Euro für 7 Monate entstehen.

Bei einem Zuschuss von 93% bedeutet dies gegenüber den bisherigen Personalkosten eine Mehrbelastung von ca. 35.900,- Euro für den kommunalen Haushalt,
die allerdings bereits über den Haushalt des Jahres 2011 finanziert ist.
BESCHLUSSVORSCHLAG:
1.) Der Gemeinderat stimmt der Änderung einer Regelgruppe in eine Gruppe mit verlängerten
Öffnungszeiten im katholischen Kindergarten in Leutershausen zu.
2.) Der Vertrag für die Förderung und den Betrieb des katholischen Kindergartens wird
bzgl. der Kindergartengruppen mit Erteilung der Betriebserlaubnis geändert in:
1 Regelgruppe, 2 Gruppen mit verlängerter Öffnungszeit und 1 Mischgruppe.“

Download:
Beschlussvorlage

Anmerkung der Redaktion:
Wir erweitern unsere Berichterstattung.
Zum einen „live“ aus dem Gemeinderat. Sofern möglich erhalten sie direkt nach den Beschlüssen Zitate zu den Tagesordnungspunkten.
Im Anschluss aktualisieren wir diese Berichte. Schauen Sie also ruhig zwei Mal vorbei.
Außerdem bemühen wir uns, alle Beschlussvorlagen zur Dokumentation als Download bereit zu halten. Sie erkennen das ab sofort unter dem Kürzel „dok“ im Vorspann von Artikeln.

Steigender Bedarf bei der Kinderbetreuung – “eines unserer schönsten Probleme-€


Guten Tag!

Hirschberg, 25. Februar 2011. (red) Der Bedarf der Kinderbetreuung wird in Hirschberg stetig wachsen. Bis 2013 müssen im Kindergartenbereich zwei weitere Gruppen geschaffen werden. Auch bei der Betreuung der unter Dreijährigen müssen noch Plätze geschaffen werden. Doch die wachsende Kinderzahl wurde vom Gemeinderat als nur positiv bewertet.

In Hirschberg lebten am 31. Dezember 2010 genau 294 Kinder zwischen drei und sechseinhalb Jahren und 261 unter drei Jahre alte Kinder.

Im Kindergartenbereich gibt es zurzeit 310 verfügbare Plätze und im Kleinkindbereich 20.

Diese verteilen sich auf 110 Plätzen im Evangelischen Kindergarten Leutershausen, 92 im katholischen Kindergarten Leutershausen und 108 im Evangelischen Kindergarten Großsachsen.

Das heißt mit dem Stand vom Dezember 2010 waren 16 Plätze im Kindergartenbereich übrig.

Zwei neue Gruppen müssen geschaffen werden.

„Das klingt zunächst sehr gut“, erläuterte Bürgermeister Manuel Just in der Gemeinderatssitzung am vergangenen Dienstag. Doch bis zum Jahre 2013 sieht das anders aus, bis dahin werden voraussichtlich 30 Plätze fehlen. Zur Erfüllung des Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz bedeutet das für die Gemeinde Hirschberg, dass mindestens zwei weitere Gruppen geschafft werden müssen, um den steigenden Bedarf zu decken, erklärte der Bürgermeister.

„Das ist eines unserer schönsten Probleme.“

Die Gemeinderäte Hartmut Kowalinski (FDP) und Ferdinand Graf von Wiser (CDU) beurteilten die wachsende Kinderzahl als positiv, denn das zeige, dass Hirschberg attraktiv für junge Familien sei. Das ist „eines unserer schönsten Probleme“, so Kowalinski. Und Monika Maul-Vogt (GLH) betonte, dies sei eine Herausforderung, „der wir uns gerne stellen“.

Und auch Just meinte: „Noch mehr Kinder, das ist sehr erfreulich.“

Gemeinderat Dr. Horst Metzler gab zu bedenken, dass man sich nach kommunalen Alternativen umschauen müsste, wenn von den Kirchen nicht bald ein positives Signal komme, sonst müsse man Hirschberger Kinder in anderen Gemeinden unterbringen, was auch wieder Kosten verursache.
Just versicherte Metzler, er könne beruhigt sein, die Gemeindeverwaltung warte nicht ab, zwar seien die Kirchen der erste Ansprechpartner, aber „wir fahren immer zweigleisig“.
Der Bedarfsplanung wurde vom Gemeinderat einstimmig beschlossen.

Aber auch für Kinder unter drei Jahren muss bis zum 1. August 2013 ein bedarfsgerechtes Angebot vorliegen.

Durch die Einrichtung der Kindergruppe des Postillion e.V., der teilweisen Aufnahme von Kindern unter drei Jahren in den Kindergärten und der Kindertagesstätte, die seit Januar 2010 von der Kommune gefördert würde, werden unterschiedliche Betreuungsmöglichkeiten angeboten.

Im Dezember 2010 lebten in Hirschberg 261 Kinder unter drei Jahren, 89 waren davon unter einem Jahr. Für diese Kinder gibt es momentan 57 Plätze, das ergebe eine Versorgungsquote von 21,9 Prozent. Der vom Gesetzgeber errechnete Bedarf belaufe sich bis 2013 aber auf 34 Prozent, das sind 89 Plätze.

In Großsachsen entsteht in diesem Jahr eine weitere Kleinkindkrippe mit 20 Plätzen und in Leutershausen sollen auch bis 2013 weitere 10 Betreuungsplatze geschaffen werden.

Zuschuss steigt für die Tagespflege im Jahr 2012 auf voraussichtlich 45.000 Euro.

Die Reglung für die Zuschusshöhe in der Tagespflege von jährlich 30.000 Euro wurde zunächst für die Jahre 2010 und 2011 getroffen. Dies bedeutete, dass im Jahr 2010 für die Tagesmütter ein Zuschuss pro 2,05 Euro ausgezahlt werden konnte. Dieser wird sich im Jahr 2011 voraussichtlich auf 1,50 Euro verringern, da aktuell mehr Tagespflegepersonen in Hirschberg tätig sind und somit mehr Hirschberger Kinder betreut werden. Bürgermeister Just erklärte, dass der gewährte Zuschuss 2012 voraussichtlich auf 45.000 Euro ansteigen werde.

Graf von Wiser betonte, die Tagespflege sei wirtschaftlich positiv zu bewerten und auch Gemeinderätin Monika Maul-Vogt sagte, die Tagespflege sollte gestärkt werden.
Die Vorlage zur Bedarfsplanung wurde einstimmig angenommen.

Bei den Anfragen regte Gemeinderat Manfred Kopp (FW) an, über die Möglichkeit von Heizstrahlern vor der Friedhofskapelle nachzudenken.
Bürgermeister Just sah keine Realisierungsmöglichkeit und meinte: „Es war schon vor 10 Jahren kalt, vor 20 Jahren und es wird noch in 10 Jahren kalt sein.“
Da müsse man sich eben warm anziehen, ergänzte Gemeinderat Fritz Bletzer (FW).

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Einvernehmlich für Kinderkrippe

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Guten Tag!

Hirschberg, 03. August 2010. Auch der Bauantrag für die Kinderkrippe, die vom Verein „Postillon e. V.“ (Wilhelmsfeld), betrieben werden wird, ist einstimmig durch den Ausschuss für Technik und Umwelt beschlossen worden.

Am 23. Juli 2010 war der Bauantrag für die Kinderkrippe für Kleinkinder im Alter von acht Wochen bis drei Jahre eingegangen.

Ausnahmen wurden nicht beantragt. Insgesamt beträgt der Anteil der bebauten Fläche damit GRZ 0,57 (57 Prozent Bebauung). CDU-Gemeinderat Dr. Jörg Boulanger hatte bei der Verhandlung in Richtung der GLH noch davon gesprochen, dass diese sich 0,4 wünschte, 0,6 befürchtete und jetzt 0,5 erhalte. Tatsächlich ist dies also nicht zutreffend.

Siehe auch: Das Seniorenzentrum kann ab Oktober gebaut werden.

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Kinderbetreung: Kosten belasten die Gemeinde und die Eltern

Guten Tag!

Hirschberg, 30. April 2010. Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung vom 27. April 2010 der Änderung des Betriebskostenvertrags mit dem Evangelischen Kindergarten Großsachsen zugestimmt. Ab 2010 bedeutet das: 75.000 Euro Mehrkosten für die Gemeinde.

Der Bedarf für eine Ganztagesbetreuung von Kindern wächst – und die Kommunen müssen die enormen Kosten finanzieren: „Ich muss klar feststellen, dass die Kommunen hier auf Unterstützung von Bund und Ländern warten“, sagte Bürgermeister Just.

Wie alle Kommunen ist auch Hirschberg in einem Dilemma – einerseits müssen gesetzliche Vorgaben umgesetzt werden, andererseits fehlen die versprochenen Mittel durch Bund und Länder.

Der Gemeinderat hat auf Antrag der Verwaltung beschlossen, den Betriebskostenvertrag mit dem Evangelischen Kindergarten Großsachsen zu ändern: Künftig wird es nicht mehr fünf Gruppen mit verlängerten Öffnungszeiten geben, sondern drei, dazu eine Mischgruppe und eine Ganztagesgruppe.

In diesem Jahr entstehen der Gemeinde dadurch Mehrkosten von rund 24.000 Euro. Ab dem neuen Kindergartenjahr sind es sogar 75.000 Euro, weil zusätzlich 1,8 Stellen (70 Stunden) finanziert werden müssen, um dann bis zu 29 Ganztageskinder zu betreuen. Das bedeutet eine Steigerung der Personalkosten von 16,6 Prozent.

Eine kleine Umbaumaßnahme für eine zweite Ebene im Schlafbereich kostet 5.000 Euro.

Durch höhere Elternbeiträge, so die Verwaltung, könnten bis zu maximal 19.488 Euro ausgeglichen werden.

Der Gemeinderat beschloss einstimmig den Antrag der Verwaltung.

Service:
Dokumentation des Antrag, des Betriebskostenvertrags und der Modelle. (2,9 MB, PDF)

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Kinderbetreuung basiert auf Tatsachen und Hoffnungen

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Guten Tag!

Hirschberg, 26. Februar 2010. Spätestens ab August 2013 greift das Kinderförderungsgesetz (KiföG), das Mitte Dezember 2008 verabschiedet wurde. Dann müssen die Kommunen eine Betreuungsquote für jedes dritte Kind garantiert zur Verfügung stellen.

Von Hardy Prothmann

Bürgermeister Just stellte zuerst die gute Nachricht dar: Schon heute gibt es für Kinder ab drei Jahren in Hirschberg genug Kindergartenplätze. Genug heißt, die gesetzlichen Vorgaben werden erfüllt. Ein Drittel der Kinder kommt unter.

Zumindest, was die momentane Nachfrage angeht. In Hirschberg leben zur Zeit 293 Kinder zwischen drei und sechseinhalb Jahren. Insgesamt bieten die drei Kindergärten der Kirchen 316 Plätze. Auch die Zahl der Plätze ist geregelt. Das heißt aber auch, die zulässige Gruppenzahl ist nicht voll ausgeschöpft: Der Rechtsanspruch wird erfüllt.

Bei den Kindern unter drei Jahren liegt Hirschberg unter Bundesdurchschnitt von rund 20 Prozent. In Hirschberg leben 250 Kinder unter drei Jahren. Für die gibt es 20 Plätze – das sind acht Prozent.

Das kann man wie die „Weinheimer Nachrichten“ für eine „gute Nachricht“ für Eltern halten – man kann es aber auch anders sehen.

Der Gemeinderat hat einen Ausbau der Betreuung beschlossen. Das kann er gar nicht anders – außer die Gemeinde will Prozesse riskieren. Eltern haben einen Rechtsanspruch, den die Gemeinden erfüllen müssen.

Im Fall der Kleinkinder unter drei Jahren sind das 85 Plätze. Zur Zeit gibt es zehn Plätze beim evangelischen Kindergarten Großsachsen und noch einmal so viele beim Verein Postillion. Das macht 20 Plätze. Weitere 40 Plätze will die Kommune bis zum Jahr 2013 schaffen. Das macht 60 Plätze. Um auf die gesetzlich vorgeschriebene Zahl zu kommen, greift die Gemeinde auf 24 Plätze bei Tagesmüttern zurück.

SPD-Gemeinderat Dr. Horst Metzler sagte: „Der Bedarf ist nicht gedeckt, wenn man davon ausgeht, dass die Versorgung durch Tagesmütter nicht stabil genug ist – manchmal ändern sich Gesetze sehr schnell.“

Wenn man „davon ausgeht“, wie die CDU, die Freien Wähler und die FDP schon. Bürgermeister Just gibt Gemeinderat Metzler recht: „Das ist nicht ganz unzutreffend. Eine Gesetzesänderung sehe ich nicht. Die Erfahrung mit den Tagesmüttern ist gut – trotzdem müssen wir das im Auge behalten. Unsere Bemühungen können nur der Anfang sein.“

Bürgermeister Just sieht nach „lockeren Anfragen“ einen Bedarf von 65 Plätzen – also ungefähr dem, was die Gemeinde bis 2013 schaffen will.

Zwei Tagesmütter haben sich vor einigen Wochen bei der CDU eingefunden, die diese wohlwollend unterstützen. Trotzdem bleiben sie ein Unsicherheitsfaktor – eine rechtlich gesicherte Betreuung wie die Kirchen oder Betreuungsvereinen wie Postillion können sie nicht bieten. Dafür sind sie sehr viel günstiger. Es darf nur keine krank werden oder sich ein Bein brechen – denn dann hätte die Gemeinde sehr schnell ein Prozessrisiko am Hals – das weiß der Bürgermeister.

Ob der „Modellcharakter“ der Unterstützung von Tagesmüttern, den Gemeinderat Hartmut Kowalinski erkannt hat, der richtige Weg ist, muss sich erst zeigen. Bei diesem Thema ist der Ansatz, „der Markt regelt die Nachfrage“, ein heißes Eisen.

Wenn das die Gemeinderäte, die mit der Betreuungssituation in Hirschberg „zufrieden“ sind, auch wissen, haben sie das aber nicht deutlich gemacht. Auch die GLH stimmt dem Antrag der Verwaltung zu – verzichtet aber auf eine Lobhudelei.

Die Tendenz ist klar: Immer mehr Frauen erziehen alleine, immer mehr Frauen müssen dazu verdienen oder wollen arbeiten. Daraus folgt ein immer größerer Bedarf an Betreuungsplätzen – rund 34 Prozent sind gesetzlich garantiert. Die Frage ist, ob eine Gemeinde nur das Gesetz bedienen oder nicht eher der Lebenssituation seiner Bürgerinnen Rechnung tragen will.

Für konservative Parteien wie die CDU und die Freien Wähler und auch die FDP beginnt hier sicherlich ein harter Weg der Anerkennung einer sich wandelnden Gesellschaft.

„Handeln am Wohl der Bürger ausrichten“ – Jahresabschlussrede

Guten Tag!

Hirschberg, 16. Dezember 2009. Der Gemeinderat Dr. Jörg Boulanger (CDU) hielt für den gesamten Gemeinderat die diesjährige Jahresabschlussrede: „Unser Handeln sollte sich ausschließlich am Wohl der Bürgerinnen und Bürger orientieren“, fasste Boulanger seinen Jahresrückblick zusammen.

Beeindruckend ist die Statistik 2009: „Wenn ich richtig gerechnet habe, sind dies insgesamt 74 Gemeinderats- und Ausschussitzungen mit 293 Tagesordnungspunkten im Jahr 2009. Dieses Jahr dürfte damit in den Aktivitäten und Behandlungsthemen in der Geschichte der Gemeinde Hirschberg ganz vorne, wenn auch nicht an der Spitze liegen“, fasste Dr. Jörg Boulanger die Arbeit der Gemeinderäte zusammen.

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Letzte Sitzung für 2009 des Hirschberger Gemeinderats im Feuerwehrhaus Großsachsen. Bild: hblog

Nach einem Jahresrückblick über die verschiedenen kommunalpolitischen Themen und Entscheidungen, äußerte Boulanger für 2010 den Wunsch: „Unser Handeln, beruhend auf unseren Ideen, sollte sich nicht an irgendwelchen, möglicherweise übergeordneten parteipolitischen Zielen orientieren, sondern ausschließlich am Wohl und den objektiven Belangen der Bürgerinnen und Bürger in unserer Gemeinde.“

Das hirschbergblog dokumentiert nachfolgend die Rede von Gemeinderat Dr. Jörg Boulanger (CDU) in der Textfassung. Das gesprochene Wort kann davon abweichen. Einzelne Rechtschreibfehler bitten wir freundlich zu übersehen, es handelt sich um ein Redemanuskript und nicht um einen für den „Druck“ bestimmten Text. Die Redaktion hat vorhandenen Abkürzungen im Manuskript, soweit für das Verständnis erforderlich, ausgeschrieben.

Redetext:

„Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, sehr geehrter Herr Bürgermeister, werte Damen und Herren der Presse, liebe Kolleginnen und Kollegen:

Die ehrenvolle Aufgabe der Jahresabschlussrede fällt 2009 der CDU Fraktion zu. Sie ist – angesichts der Fülle bedeutsamer Ereignisse und Schwierigkeiten im fast vergangenen Jahr – nicht leicht zu erfüllen, im Hinblick auf die großen Aufgaben, deren Verwirklichung wir uns im kommenden und den Folgejahren stellen wollen, aber auch positiv zu bewerten.

Chronologie:
Der Gemeinderat hat im Jahr 2009 16 Gemeinderatssitzungen, davon 11 Sitzungen mit öffentlichem (ö) und nicht-öffentlichem (n.ö.) Teil, 2 Sitzungen nur mit n.ö.Teil und 3 Sitzungen nur mit ö. Teil durchgeführt. In allen Sitzungen wurden insgesamt 101 öffentliche TOPs behandelt und 49 n.ö.TOPs.

Hinzu kamen 11 Sitzungen des Ausschuss Technik und Umwelt (ATU) mit 38 öffentlichen TOP und 46 n.ö. TOP, 4 Sitzungen des Verwaltungsschuss A mit 5 öffentlichen und 16 n.ö. TOP, sowie 2 Sitzungen des Land- und forstwirtschaftlicher Ausschuss (LUFA) (7 TOP).

Die Partnerschaftskommission hat 1 mal getagt, die Jubiläumskommission (Juko) 5 mal. Die Arbeitsgruppe Kinderbedarfsplanung und die Kindergartenkuratorien sowie der Ausschuss für Kinderbetreung haben ingesamt 4 Sitzungen mit insgesamt 12 TOP abgehalten. Schließlich verbleiben der Erwähnung noch 4 Sitzungen des Baubegl. Ausschusses für das Hilfeleistungszentrum (HLZ) mit insgesamt 10 TOP.

Wenn ich richtig gerechnet habe sind dies insgesamt 74 GR- und Ausschussitzungen mit 293 TOPs im Jahr 2009. Dieses Jahr dürfte damit in den Aktivitäten und Behandlungsthemen in der Geschichte der Gemeinde Hirschberg ganz vorne, wenn auch nicht an der Spitze liegen.

Nicht nur numerisch, sondern auch inhaltlich hatten es die Sitzungen des GR, seiner Ausschüsse und Gremien in sich:

Im Januar 2009 haben wir den Beschluss für die Durchführung des Realisierungswettbewerbs für das HLZ – landläufig: Architektenwettbewerb – gefasst. In der gleichen Sitzung wurden die organisatorischen und personellen Voraussetzungen für die Abwicklung der Kommunalwahlen im Juni beschlossen.

Im Februar fand die Abwägung der Ergebnisse aus der frühzeitigen Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung für die beiden Baugebiete „Sterzwinkel“ statt mit der Beschlussfassung über die Anordnung der Umlegungen in diesen Gebieten. Für den Bauhof wurde ein notwendiger neuer Traktor zum Preis von ca. 122.500,00 -‚¬ angeschafft.

Im März haben wir den Baubeschluss für den gerade vor kurzem abgeschlossenen Ausbau der Hintergasse gefasst, ebenso denjenigen für die Gestaltung des Platzes an der alten Synagoge.

Im April mussten wir uns zum ersten Mal konkret mit der Finanzkrise auseinandersetzen: Wir haben die Umsetzung der Maßnahmen im Rahmen des Konjunkturpakets II bzw. des Zukunftsinvestitionsgesetzes beraten und beschlossen. Es fand eine erste Beratung zur Entwicklung der Haupt- und Werkrealschule in Hirschberg statt. In der 2. Sitzung des GR im April wurden die Satzungsbeschlüsse für die Baugebiete „Sterzwinkel“ und der Beschluss über den Abschluss eines Erschließungsvertrages mit dem Erschließungsträger für dieses Baugebiet gefasst.

Die Junisitzung des GR nach der KW, aber noch in alter Besetzung des GR – hatte in ihren 12 TOP im wesentlichen administrative Angelegenheiten abzuarbeiten. Zu erwähnen ist der innovative Beschluss zur Neuanlage eines Rasenplatzes auf dem Gelände des Bisherigen Hartplatzes im Sportzentrum.

Im Juli setzte der alte GR noch einmal Zukunftsaspekte. Er beauftragte den Sieger des Architektenwettbewerbs für das HLZ, das Stuttgarter Architektenbüro Dasch und Partner mit der Planung und Durchführung des Baus des HLZ.

Nach den Ferien trat der neu gebildete GR in Aktion: In einer ersten Sitzung im September wurden die neu- bzw. wieder gewählten GRinnen und -räte verpflichtet, der Stellvertreter des BM gewählt, die Ausschüsse, Kommissionen , Kuratorien und Beiräte gebildet, sowie die Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde in Zeckverbänden, Vorständen und Vereinsbeiräten benannt.

In einer zweiten Sitzung im September wurde uns und der Öffentlichkeit das Fahrzeugkonzept der Hirschberger Feuerwehr für die nächsten 10 – 15 Jahre vorgestellt. Mit seiner Zustimmung hierzu würdigte der GR die verantwortliche und verdienstvolle Arbeit der Feuerwehrführung zur Erhaltung der feuerwehrtechnischen Sicherheit bei angemessener Berücksichtigung der vorhandenen finanziellen Spielräume.

Die Oktobersitzung brachte reichlich Arbeit: Beschlüsse ergingen zum Forstwirtschaftsplan 2010, zu den Abwassergebühren für 2010 und zur Auftragsvergabe für die Fachplanungen beim HLZ.

Der gemeinsame Antrag an das Kultusministerium für die neue Werkrealschule wurde beraten und beschlossen, ebenso wie einheitliche Beiträge für die Kindergärten in Hirschberg und der interkommunale Kostenausgleich für die Kindergärten.

Zentrales Thema für die GR Sitzung im November war die Beratung des Haushalts 2010 und der hierzu aus den Fraktionen gestellten Anträge.

Letztendlich haben wir in unserer Sitzung am 8. Dezember. über den Betreiber für das geplante Seniorenzentrum am Riedweg, die Förderung der Tagespflege für Kleinkinder, die Auswahl der Straßenleuchten im Baugebiet Sterzwinkel beraten und entschieden.

„Neuer GR“:
Mit der Kommunalwahl im Juni hat der GR durch den Einzug von insgesamt 6 neuen Mitgliedern ein „neues“ Gesicht erhalten. Die Verdienste der Ausgeschiedenen sind bei ihrer Verabschiedung und Ehrung für langjährige Arbeit im GR ausführlich und angemessen gewürdigt worden.

Unter Einbeziehung unseres BMs, der hierzu wesentlich beiträgt, ist eine deutliche Absenkung des Durchschnittsalters der Mitglieder des GR festzustellen. Allerdings aber auch – lassen Sie mich das als Angehörigem der Altersmannschaft erwähnen -, besteht der GR immer noch zu rd. 96.7 Prozent aus solchen Mitgliedern, die nach der schwäbischen Lebensweisheit, dass die Menschen erst ab 40 Lebensjahren „weise“ sind, zu den tatsächlich Weisen gehören. Diese weise Mehrheit ist gerne bereit, der Minderheit, also dem jungen Kollegen Reisig und Ihnen, lieber Herr BM, in den kommenden 5 Jahren aktiv zu helfen, auf dem Wege zu dieser Weisheit gut voran zu kommen.

Kommunale Aufgaben: Rückblick 2009; Ausblick 2010:
Die wesentlichen Arbeitsthemen des Jahres 2009 habe ich oben dargestellt. Sie haben das Bild unserer Gemeinde in starkem Maße geprägt.

Soweit sie Zukunftsprojekte in die Wege leiteten, werden sie uns auch 2010 noch in erheblichem Maße in Anspruch nehmen. Entscheidend ist, dass Gemeinderat und Verwaltung mit der Verwirklichung der Zukunftsprojekte unseren Einwohnerinnen und Einwohnern moderne und leistungsfähige Einrichtungen für ihre persönliche Sicherheit (HLZ) und für ihr Wohlergehen auch im sogenannten „3 Lebensabschnitt“ (Seniorenzentrum ) anbieten und zur Verfügung stellen werden.

Natürlich bedauern wir es, dass beim finanziellen und verwaltungsmäßigen Umfang der anstehenden Projekte manche wichtige Aufgaben und Anliegen noch nicht realisiert werden können.

Hierzu gehören die Entwicklung einer Ortsmitte in Leutershausen, der Bau einer Trainingshalle für unsere, vor allem in der Jugenarbeit aktiven, Sportvereine, aber auch eine Fortentwicklung im Bereich Klima- und Energie Einsparungsmaßnahmen. Aufgeschoben bedeutet hier nicht aufgehoben.

Wir haben diese Anliegen in unserer mittelfristigen Finanzplanung als Zukunftsaufgaben verankert und wollen sie realisieren, sobald es die Finanzsitation der Gemeinde verantwortlich erlaubt.

Danke sagen will ich, stellvertretend für alle Kolleginnen und Kollegen hier im Gemeinderat, allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung und des Bauhofs, voran ihrem Chef, Herrn BM Just.

Den aktiven Bürgerinnen und Bürgern unserer Gemeinde sage ich Dank für ihr ehrenamtliches Engagement. Diejenigen, die sich hierbei bisher zurückgehalten haben, möchte ich ermutigen, sich in die ehrenamtliche Arbeit für die kommunalen Aufgaben und die Menschen in unserer Gemeinde einzubringen. Die sozialen und persönlichen Beziehungen, die dabei geknüpft werden und wertvolle Erfolgserlebnisse bereichern jeden einzelnen.

Für 2010 möchte ich sinngemäß einige Wort wiederholen, die bereits Herr Kollege Johe in seiner Abschlussrede im Jahr 2006 vorgetragen hat:

Ich wünsche mir und uns, dem GR,
dass jeder die Möglichkeit hat, sich mit seinen Ideen einzubringen,
dass diese Ideen gleich und fair behandelt werden,
dass wir vor wichtigen Entscheidungen ausreichend Zeit haben, uns zu informieren und darüber zu diskutieren,
dass wir kompromissfähig und damit fähig sind, für unsere Bürger und deren nachhaltige Zukunft zu handeln.

Unser Handeln, beruhend auf unseren Ideen, sollte sich nicht an irgendwelchen, möglicherweise übergeordneten parteipolitischen Zielen orientieren, sondern ausschließlich am Wohl und den objektiven Belangen der Bürgerinnen und Bürger in unserer Gemeinde.

Uns und Ihnen allen wünsche ich noch einige schöne Adventstage, ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr.“

Einen schönen Tag wünscht
Das hirschbergblog