Samstag, 25. Juni 2022

Zeugen gesucht

Verkehrsunfall behindert Berufsverkehr

Hirschberg/Großsachsen, 21. August 2014. (red/pol) Am Mittwochnachmittag, gegen 15:20 Uhr, kam es auf der B3, Höhe Breitgasse zu einem Verkehrsunfall zwischen einer Straßenbahn und einem Lastwagen mit Anhänger. [Weiterlesen…]

Lkw-Anhänger umgeblasen

Vollsperrung der A5

Hirschberg/Rhein-Neckar, 10. Februar 2014. (red/pol) Vergangenen Montagvormittag bließ eine Windböe einen Lkw-Anhänger auf der A5 Richtung Frankfurt um. Die A5 musste kurzfristig voll gesperrt werden. [Weiterlesen…]

Fahrer leicht verletzt

Spanischer Lkw kippt um

Hirschberg-Unfall_BAB5-20131207-IMG_3693-001

 

Hirscherg, 08. Dezember 2013. (red/fw/Fotos:local4u) Am Samstag um 11:06 Uhr wurde die Feuerwehr Hirschberg zu einem schweren Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person an der Autobahnauffahrt der A5 in Richtung Weinheim alarmiert. Ein aus Richtung Heidelberg kommender spanischer Sattelzug war in der Abfahrt umgestürzt und auf die Gegenspur gerutscht. Der Fahrer wurde dabei verletzt. Einsatzkräfte des Rettungsdienstes halfen ihm aus dem Fahrerhaus und brachten ihn in ein Krankenhaus. [Weiterlesen…]

Umleitung ab 20:30 Uhr - Bergungsarbeiten vor dem Abschluss - Ende vermutlich 23:30 Uhr

Vollsperrung A5 Richtung Frankfurt wegen Bergung

lkw bergung

Verunfallter Lkw wird aus Graben gezogen. Foto: local4u

Hirschberg/Weinheim/Hemsbach, 06. November 2013. (red) Aktualisiert. Die A5 ist aktuell in Richtung Frankfurt gesperrt, um den heute Mittag verunglückten Lkw zu bergen. Die Polizei leitet den Verkehr ab der Ausfahrt Hirschberg um. Die Bergungsarbeiten sind angelaufen und gehen bislang zügig voran. [Weiterlesen…]

Umgestürzter Lkw A5 Höhe "Parkplatz Wachenburg"

Feuerwehr Hirschberg sicherte Einsatzstelle ab

lkw graben

Lkw stürzt in Graben. Foto: FWH

 

Hirschberg, 06. November. (red/fw) Am Mittwoch gegen 12.00 Uhr wurde die Hirschberger Feuerwehr zu einem Verkehrsunfall auf die BAB 5 alarmiert. Vor Ort sicherte die Feuerwehr die Unfallstelle ab. Ein Lkw hatte die Leitplanke durchbrochen und war seitlich die Böschung hinunter gekippt. Seit 20:30 Uhr ist die A5 in Richtung Frankfurt an dieser Stelle gesperrt – die Bergungsarbeiten laufen. [Weiterlesen…]

Führung zur Produktpalette von Fuchs Petrolub

Freie Wähler Hirschberg besuchen Fuchs Petrolub

Hirschberg, 28. März 2013. (red/pm) Die Freien Wähler Hirschberg haben beim Besuch der Firma Fuchs Petrolub eine hoch interessante Führung erlebt. Die Produktpalette wurde vorgestellt und der Fertigungsbereich besichtigt. Vorstandsvorsitzender Stefan Fuchs präsentierte seine AG mit eindrucksvollen Zahlen. [Weiterlesen…]

Unerlaubt von Unfallstelle entfernt

Polizei sucht Zeugen

Hirschberg, 14. Oktober 2012. (red/pm) Zwischen dem vergangenen Donnerstag und Freitag beschädigte vermutlich ein grüner LKW einen geparkten Renault Clio und entfernte sich anschließend unerlaubt. Die Polizei sucht Zeugen.

Information der Polizeidirektion Heidelberg:

„Unerlaubt von der Unfallstelle entfernte sich der Fahrer eines vermutlich grünen LKWs, welcher in der Zeit zwischen Donnerstag, 11.10. und Freitag, 12.10. beim Rückwärtsfahren einen vor dem Anwesen Johann-Sebastian-Bach-Straße 22 abgestellten Renault Clio beschädigte. Der Unfallverursacher entfernte sich anschließend von der Unfallstelle, ohne sich um den entstandenen Sachschaden in Höhe von ca. 800,– Euro zu kümmern. Zeugenhinweise an das Polizeirevier Weinheim, Tel.: 06201/10030.“

MM lobhudelt weiter

Neues von der Baustelle: Folge 9. Pfenning informiert „ausgewählt“

"Pfenning"-Geschäftsführer Uwe Nitzinger: Sagt immer nur so viel, wie er muss und häufig auch nur irgendwas, was später wieder ganz anders ist. Archivbild.

 

Heddesheim/Rhein-Neckar, 09. März 2012. Der Mannheimer Morgen fährt mit seiner unkritischen Jubel-Berichterstattung in Sachen „Pfenning“ fort. Das war nicht anders zu erwarten. Und „Pfenning“ bedient die Zeitung exklusiv – unsere Redaktion wird vom „neuen, guten Nachbarn“ ausgegrenzt und nicht informiert. Folglich gilt das auch für unsere Leserinnen und Leser. Der Grund ist einfach: Wir berichten zu kritisch und Kritik ist nicht erwünscht.

Von Hardy Prothmann

Das ist er also, der neue, gute Nachbar „Pfenning“. Ein Unternehmen, das bewusst in Kauf nimmt, große Teile der Heddesheimer Bevölkerung nicht zu erreichen. Nämlich alle die, die den Mannheimer Morgen nicht abonniert haben und das sind sehr viele.

Dabei weiß Geschäftsführer Uwe Nitzinger sehr genau, dass die Hälfte des Ortes gegen die montröse, 650 Meter lange Bebauung auf 20 Hektar bestem Ackergelände war. Nachdem der Bebauungsplan aber gegen alle klugen und kritischen Einwändungen durchgesetzt war, sah und hörte man nichts mehr von Pfenning. Auch der Baustart wurde bis auf eine läppische Pressemeldung nicht kommuniziert.

Geschönte Berichte

Ab und an wirft „Pfenning“ mal einen Brocken hin und der MM schnappt ihn dankbar auf – immerhin hat „Pfenning“ ja auch schon einiges an Anzeigen dort geschaltet.

So erfahren die Zeitungsleser also, in welcher Reihenfolge die Hallen gebaut werden. Erst der nördliche Teil, von Ost nach West, dann der südliche Teil. Dafür werden Fertigsystemteile des Bayerischen Unternehmens Max Bögl verbaut. Bögl hat sich auf diese Bauweise spezialisiert. Dazu gibt es Informationen, dass ein paar hundert Bauteile, Stützen und Platten verbaut werden. Und rund 80 Bauarbeiter beschäftigt sind, bis zu 300 sollen es im Sommer werden.

Wenn man sich Referenzobjekte auf der Bögl-Homepage anschaut, darf man berechtigte Zweifel haben, ob das „Pfenning“-Gelände tatsächlich Ende 2013/Anfang 2014 fertig gestellt sein wird, wie Uwe Nitzinger im Mannheimer Morgen behaupten darf.

Im südlichen Teil zur Benz-Straße hin wird ein Teil der Hallen 18 Meter hoch – wer hier was einlagern wird? Keine Information. Die Schiene kommt dann, wenn sie jemand braucht – also irgendwann oder nie. Die Schienenandienung war eins der Hauptargumente der CDU für die Logistikansiedlung. Jetzt erfährt man, dass mindestens „36-Monate“ Vorlauf nötig seien, falls denn mal jemand Interesse haben könnte.

Fragwürdige Äußerungen

Ebenso darf Nitzinger behaupten, niemand hätte was davon gemerkt, dass „Pfenning schon da ist“ und das mit „Lkw-Verkehr“. Dazu wird unwidersprochen der Bauverkehr mit angeblich bis zu 800 Lkw-Bewegungen in der Spitze verglichen. Das ist hanebüchen.

Natürlich weiß man schon lange, dass die Bauarbeiten begonnen haben – wir bringen aktuell unsere neunte Folge zur Baustelle. Im Gewerbegebiet werden Laternenmasten umgefahren und die Straßen sind häufig verdreckt – wie das halt so ist in der Nähe von Baustellen. Wer allerdings für die Straßenreinigung aufkommt, ob „Pfenning“ oder der Steuerzahler? Wer weiß, dazu gibt es keine Informationen.

Dafür erhält man aber einen Eindruck, wie das sein wird, wenn täglich hunderte zusätzliche Lkw hier unterwegs sein werden. Im Hirschberger Kreisel ist der Aspahlt schwer beschädigt und vor der Auf-/Abfahrt auf die A5 auf Hirschberger Seite hat sich eine deutliche Absenkung gebildet, die auf Reparatur wartet. Unsere Recherchen hierzu haben ergeben, dass das Regierungspräsidium zuständig ist, die Sache ans Landratsamt weitergereicht hat, aber keiner weiß oder sagen kann, wann diese Schäden, die auch unfallgefährlich sein können, behoben werden.

Offene Fragen

Uwe Nitzinger darf über Kekse und Schokolade reden, die der neue Kunde „Kraft Foods“ hier lagern will. Ob der neue Kunde und die damit verbundenen Verträge das „Pfenning“-Projekt überhaupt erst finanzierbar gemacht haben, wird nicht gefragt.

Es war schon seltsam, wie der strahlende Chef Karl-Martin Pfenning erst eine 100 Millionen-Euro-Investition verkündete, dann aber trotz Baugenehmigung nichts passierte. Es gab viele Gerüchte, ob die Finanzierung geplatzt sei. Harte Fakten gibt es nicht, weil der eigentliche Investor die Phoenix 2010 GbR ist – ein zwei-Mann-„Unternehmen“, das nicht publizitätspflichtig ist.

Weiter darf Nitzinger behaupten, man halte sich an den Verkehrslenkungsvertrag – dabei werden immer wieder große „Pfenning“-Lkw gesichtet, die durch den Ort fahren. Und die Aussage: „Der Verkehr kommt aus der Ferne und geht in die Ferne“, wird gar nicht erst vom MM aufgegriffen.

Leere Versprechen

Herzig ist die Information, es würde keinen regionalen Verkehr geben. Also nicht von Pfenning. Wenn Waren beispielsweise für Edeka eingelagert und von Edeka ausgeliefert werden, dann ist das ja kein „Pfenning“-Verkehr. Und wenn die regionalen Versorgungs-Lkw bis zu 12 Tonnen schwer sind, gilt für die auch nicht der Verkehrslenkungsvertrag. Wer immer noch an all die „Versprechungen“ glaubt, ist selbst schuld.

Angeblich sollen für den Kunden Kraft Foods zweihundert Leute arbeiten – davon aber die Hälfte als Leihkräfte. Die Zahl „bis zu 1.000 Arbeitsplätze“, mit der Bürgermeister Kessler, die CDU, SPD und FDP für das Projekt geworben haben, fällt in diesem Zusammenhang nicht mehr. Und – ach ja – vier Ausbildungsplätze halte „Pfenning“ nach wie vor frei für Heddesheimer Berufsanfänger – bislang habe sich aber niemand gefunden, der zu „Pfenning“ passt. Das soll man alles so glauben, denn es steht ja in der Zeitung.

Ausgewählte Gäste

Am 23. März gibt es eine „symbolische Grundsteinlegung“ – für ausgewählte Gäste. Wir sind bislang noch nicht eingeladen worden und vermuten, dass es dabei bleibt. Der Mannheimer Morgen darf sicherlich in der ersten Reihe sitzen, damit man auch jedes Wort exakt so mitschreibt, wie man das von seiten der Verwaltung und Pfenning will.

Das wird so erwartet und auch erfüllt.

ATU stimmt gegen die Pläne in Heddesheim

Hirschberg lehnt Edeka-Erweiterung ab

Hirschberg/Heddesheim, 17. Januar. (red) Bis auf die FDP stellten sich alle Fraktionen gegen das Vorhaben, in Heddesheim ein Getränkelager zu errichten. Die Gemeinderäte fürchten den Verkehrskollaps.

Bürgermeister Manuel Just erläuterte das  in Heddesheim geplante Bauvorhaben:

Ich persönlich freue mich absolut über eine weitere wirtschaftliche Entwicklung der Nachbargemeinde. Wir haben aber eine außerordentliche schwierige Verkehrssituation. Der Verkehr wird abermals zunehmen.

Gerde der Lkw-Verkehr würde bei Problemen auf der A5 über Schriesheim und Hirschberg, sowohl in Leutershausen als auch Großsachsen, ausweichen.

Auch der Kreisverkehr sei nach Meinung der Gemeinde nicht in der Lage weiteren Verkehr aufzunehmen.

Wir akzeptieren zwar eine weitere Entwicklung in Heddesheim. Wir wollen unsere damit einhergehenden Probleme gelöst haben. Sonst kann ich nicht zustimmen.

Fritz Bletzer (Freie Wähler) sagte:

Die Gemeinde Heddesheim bringt uns mal wieder in die Zwickmühle. Schon bei Pfenning war man nicht in der Lage, klipp und klar zu sagen, wie der Verkehr sich entwickelt.

Weiter sagte er, er wisse, dass ein weiterer Kreisel an der Autobahnausfahrt von Heidelberg geplant sei. Bevor die Situation nicht gelöst sei, könne man nicht zustimmen.

GLH-Gemeinderat Karl-Heinz Treiber sagte:

Wir lehnen wegen der vielfältigen Probleme dieses Bauvorhaben ab.

Auch CDU und SPD waren für eine Ablehnung. Eva-Marie Pfefferle sagte:

Ich möchte wie die anderen die Verwaltung loben, dass hier Kralle gezeigt wird. Wir leiden am meisten unter dem Verkehr und wollen das nicht.

Sieben Ausschussmitglieder stimmten für die Ablehnung. Die CDU-Gemeinderäte Dr. Jörg Boulanger (Rechtsanwalt) sowie Karl Schnell (Bauunternehmer) erklärten sich wegen Auftragsverbindlichkeiten mit der Gemeinde Heddesheim für befangen.

 

Anmerkung der Redaktion:
Der vorliegende Text wurde „live“ in der Sitzung geschrieben. Wir bereiten die Themen vor, verfolgen die Diskussion, notieren Zitate und Fakten und sobald  die Abstimmung beendet ist, gehen wir mit der Nachricht online.
Teilweise berichten wir auch quasi in Echtzeit – über Twitter und Facebook. Wir bieten unseren Leserinnen und Lesern damit einen exklusiven Service. Neben der „schnellen“ Information bieten wir immer auch Hintergrund und Meinung an.
Und wir sind an Ihrer Meinung interessiert – ob als Hinweis per email, als Kommentar auf dem Blog oder per Telefon oder im persönlichen Kontakt. Nutzen Sie die Möglichkeit! 

Lkw fährt auf Stauende auf

63-jähriger Pkw-Fahrer wird fast zerquetscht

Hirschberg/Mannheim/Rhein-Neckar, 16. Januar 2012. (red/pol/PR-Video) Ein 63-jähriger Pkw-Fahrer wurde heute gegen 14:00 Uhr bei einem Verkehrsunfall auf der A5, Fahrtrichtung Darmstadt, zwischen den Anschlussstellen Hirschberg und Weinheim schwer verletzt. Ein 23-Jähriger war mit seinem Lastzug auf den am Stauende wartenden Pkw des Mannes aufgefahren und hatte diesen auf den Lastwagen eines 59-Jährigen geschoben. Die Feuerwehr Hirschberg-Großsachsen rettete den Mann aus dem zerstörten Wagen.

Information der Polizei Mannheim:

„Das Auto wurde so zwischen den beiden Lastwagen eingeklemmt, dass der Pkw-Fahrer durch die Feuerwehr aus dem Wrack geschnitten werden musste.

Nach der Rettung wurde der schwer verletzte Mann in ein Mannheimer Krankenhaus eingeliefert. Lebensgefahr besteht nicht. Der Unfallverursacher wurde bei der Kollision leicht verletzt.

Der Sachschaden beläuft sich auf ca. 90.000 Euro.

Während der Unfallaufnahme und den anschließenden Bergungsarbeiten war der rechte Fahrstreifen der A 5 gesperrt.“

Alle Fotos: Marco Priebe

Radfahrerin von Lkw in der Breitgasse überrollt


Hirschberg, 29. September 2011. (red/pol) Schwere Verletzungen zog sich am Freitagmittag eine Fahrradfahrerin bei einem Verkehrsunfall mit einem Lkw-Zug auf der B 3/Einmündung Breitgasse zu. Nach den derzeitigen Erkenntnissen war der Lkw-Zug kurz vor 12 Uhr von der B 3 nach links in die Breitgasse abgebogen und hatte die offenbar rechts daneben fahrende Fahrradfahrerin überrollt.

Information der Polizei:

„Schwere Verletzungen zog sich am Freitagmittag eine Fahrradfahrerin bei einem Verkehrsunfall mit einem Lkw-Zug auf der B 3/Einmündung Breitgasse zu. Nach den derzeitigen Erkenntnissen war der Lkw-Zug kurz vor 12 Uhr von der B 3 nach links in die Breitgasse abgebogen und hatte die offenbar rechts daneben fahrende Fahrradfahrerin überrollt.

Nach notärztlicher Versorgung an der Unfallstelle wurde die Radlerin mit einem Rettungshubschrauber in eine Ludwigshafener Klinik geflogen.

Der exakte Unfallhergang ist bislang noch nicht bekannt. Die Frau ist 71 Jahre alt und wohnhaft in Hirschberg.

Die Unfallexperten der Heidelberger Verkehrspolizei haben die weiteren Ermittlungen übernommen.

Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Unfallhergang machen können werden gebeten, sich mit der Verkehrspolizei in Heidelberg, Tel.: 06221/99-1870 oder mit dem Polizeirevier Weinheim, tel.: 06201/1003-0 in Verbindung zu setzen.“

Starke Rauchentwicklung durch brennenden Lkw auf der A5 – Anschlussstelle Hirschberg


Guten Tag!

Rhein-Neckar, 15. Januar 2011. Ein in Brand geratener Lkw beschäftigte in den frühen Morgenstunden die Feuerwehr Weinheim auf der A5 in Fahrtrichtung Karlsruhe. Die Autobahn musste wegen der starken Rauchentwicklung zeitweise voll gesperrt werden.

Information der Feuerwehr Weinheim:

„Gegen 6.30 Uhr wurde heute der Feuerwehr Weinheim Abteilung Stadt ein LKW Brand auf der BAB5 Fahrtrichtung Karlsruhe gemeldet.

Kurz vor der Anschlussstelle Hirschberg, brannten Reifen und Teile der Abhängung eines Aufliegers, der mit Holz beladen war. Der Lkw Fahrer, selbst ein freiwilliger Feuerwehrmann aus Kleinheubach im Landkreis Miltenberg, konnte die Zugmaschine rechtzeitig abhängen.

Um die Löschwasserversorgung sicherzustellen, wurde neben den Fahrzeugen der Abteilung Stadt ein weiteres Tanklöschfahrzeug der Abteilung Sulzbach mit 5000 Litern Wasser nachgefordert.

Zeitweise musste die A5 in Richtung Karlsruhe am frühen Morgen wegen der starken Rauchentwicklung voll gesperrt werden. Bild: Feuerwehr Weinheim

Mit einem Rohr und Schaum – Wassergemisch hatte ein Trupp der Feuerwehr unter Atemschutz das Feuer schnell unter Kontrolle und konnte ein Übergreifen der Flammen auf die Ladung verhindern.

Parallel daszu wurde die Einsatzstelle gesichert und ausgeleuchtet. Obwohl das Feuer schnell unter Kontrolle war, dauerte es aber dennoch eine halbe Stunde, bis das Feuer endgültig gelöscht war.

Die Feuerwehr Weinheim konnte ein Übergreifen des Feuers auf die Holzfracht verhindern. Bild: Feuerwehr Weinheim

Aufgrund der teilweisen starken Rauchentwicklung und der Löscharbeiten musste, die Autobahn in Richtung Karlsruhe zeitweise voll gesperrt werden. Daher bildete sich ein Rückstau bis zum Weinheimer Kreuz.

Mit der Wärmebildkamera wurde eine abschließende Brandnachschau gehalten. Nachdem auch hier keine weiteren Glutnester entdeckt wurden, konnte die Einsatzstelle der Polizei übergeben werden.“

Hirschberg setzt „Pfenning“ unter Druck

Guten Tag!

Hirschberg, 25. Oktober 2010. Die Gemeinde Hirschberg verlangt weiterhin einen „Verkehrslenkungsvertrag“ mit dem Unternehmen Pfenning – sonst behält sich die Gemeinde eine Normenkontrollklage vor. Außerdem hat die Gemeinde „erhebliche Zweifel“ an der Richtigkeit des Verkehrsgutachtens, das im Zuge der Bauleitplanung erstellt worden ist.

Von Hardy Prothmann

Die Beschlüsse des Aussschusses für Technik und Umwelt und die entsprechende Pressemitteilung sind relativ freundlich verfasst, beinhalten aber eine „klare Ansage“: Sofern sich das Logistikunternehmen „Pfenning“ nicht bereit erklärt, einen „Verkehrslenkungsvertrag“ mit der Gemeinde Hirschberg zu schließen, wie er auch mit der Gemeinde Heddesheim geschlossen worden ist, behält sich Hirschberg eine Normenkontrollklage vor.

Ein Hebel könnte das Verkehrsgutachten sein, das im Zuge der Heddesheimber Bauleitplanung mehrfach nachgebessert wurde. Das Karlsruher Gutachterbüro Koehler, Leutwein und Partner hatte im Jahr 2000 schon einmal ein Gutachten zum „Hirschberger Kreisel“ am Gewerbegebiet im Auftrag der Gemeinde Hirschberg vorgelegt und eine deutlich schlechtere Prognose bei weniger Verkehr erstellt, als aktuell im Rahmen der „Pfenning“-Planungen mit deutlich mehr Verkehr.

Die Ankündigung eines eigenen Gutachtens deutet daraufhin, dass die Gemeinde Hirschberg hier einen Angriffspunkt sieht. Das setzt „Pfenning“ unter Druck – sollten die Bauarbeiten beginnen und kein „Verkehrslenkungsvertrag“ mit Hirschberg geschlossen werden, kann die Gemeinde innerhalb eines Jahres klagen. Mit allen negativen Folgen – ein Baustopp wäre eventuell möglich, was das Unternehmen „Pfenning“ noch mehr zeitlich zurückwerfen würde. Und der Zeitplan ist schon enorm strapaziert – einerseits durch den Widerstand aus der Bevölkerung, den ein „Dialogverfahren“ beruhigen sollte und eines Fehlers der Gemeinde Heddesheim, wodurch eine erneute Offenlage des Bebauungsplans notwendig wurde.

Der mit einer knappen Mehrheit von 12:9 im Heddesheimer Gemeinderat beschlossene Bebauungsplan „Nördlich der Benzstraße“ ist noch nicht in Kraft getreten, weil er bislang nicht veröffentlicht wurde. Am Folgetag der Veröffentlichung wird er „Ortsrecht“ und ist juristisch angreifbar.

Denkbar ist auch eine Klage gegen den „Verkehrslenkungsvertrag“, einer Selbstverpflichtung des Unternehmens, keine Lkw mit mehr als 18 Tonnen Gesamtgewicht durch Heddesheim fahren zu lassen. Deutschlandweit gibt es keinen vergleichbaren Vertrag. Die Vereinbarung wurde getroffen, um Sorgen der Bevölkerung zu beschwichtigen – die Durchführbarkeit wird von vielen erheblich in Zweifel gezogen. Sollte dieser Vertrag nicht rechtens sein, würde ein ganz wesentliches Argument der Befürworter ersatzlos wegfallen – der politische Schaden für Bürgermeister Kessler und die befürwortende Mehrheit von CDU, SPD und FDP wäre enorm.

Nach Informationen von Pfenning würden in Spitzenzeiten 800 Lkw-Bewegungen pro Tag stattfinden, an „normalen“ Tagen nur 400. Kritiker sagen es werden 1.000 und mehr sein. Dazu kommt noch der Berufsverkehr.

Sofern die A5 nicht befahrbar ist, wäre die B3 die Ausweichstrecke, die die Pfenning-Lkw nehmen würden. Auch unabhängig von der Verkehrslage können die 40-Tonner die B3 jederzeit nutzen. Auch Sicht von Hirschberg wäre das verkehrstechnisch das absolute Fiasko.

Doch die Belastung geht weiter: Die Gemeinde Hirschberg befürchtet eine „Überlastung“ des Hirschberger Kreisels. Sollte diese Einschätzung eintreffen, wäre natürlich auch das Hirschberger Gewerbe durch den zusäztlichen Verkehr benachteiligt.

Die Presseerklärung ist freundlich verfasst – tatsächlich ist man in Hirschberg einigermaßen sauer auf die „Partnergemeinde“ Heddesheim, die sich um die Hirschberger Sorgen niemals öffentlich gekümmert hat. Die Hirschberger Einwände zum Bebauungsplan wurden als unbegründet zurückgewiesen.

Hirschbergs Bürgermeister Manuel Just und der Gemeinderat sind nun in einer Zwickmühle – einerseits will man die „gute Partnerschaft“ nicht stören, andererseits ist man gezwungen, die ignorante Haltung Heddesheims und die daraus resultierenden Folgen zum Wohle der Gemeinde Hirschberg und dessen EinwohnerInnen abzuwehren.

Bislang gibt es nur eine Presseerklärung, die Forderung ist aber eindeutig: „Pfenning“ muss mit Hirschberg einen „Verkehrslenkungsvertrag“ schließen, sonst droht eine Klage. Doch auch wenn „Pfenning“ nun doch einlenken sollte, nachdem das Anliegen dort zunächst zurückgewiesen worden war, bleibt offen, ob nicht andere genau wegen des Verkehrsgutachtens oder des „Verkehrslenkungsvertrags“ klagen werden.

Presseerklärung der Gemeinde Hirschberg:

„Die Gemeinde Hirschberg a. d. B. informiert aus der nichtöffentlichen Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt:

In der vergangenen nichtöffentlichen Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt befasste sich das Gremium mit dem Neubau eines zentralen Logistikstandortes in der Gemeinde Heddesheim, kurz dem Projekt „Ansiedlung der Firma Pfenning“.

Gegenstand der ursprünglich als Vorberatung für die kommende Gemeinderatsitzung geplanten Verhandlung waren sowohl das Planfeststellungsverfahren zur Anschlussbahn für den Neubau des zentralen Logistikstandorts, als auch mögliche Mehrbelastungen für den Kreisverkehr an der Anschlussstelle 34 auf der L541 sowie das Bebauungsplanverfahren selbst.

Aus sitzungsökonomischen Gründen sowie aufgrund der Tatsachen, dass die nachfolgend dargestellten Beschlüsse nicht zwingend in die Entscheidungsbefugnis des Gemeinderats fallen und alle Beschlüsse allesamt einstimmig getroffen wurden, hat sich der Ausschuss dazu entschieden auf eine nochmalige öffentliche Verhandlung zu verzichten, jedoch die Ergebnisse der Öffentlichkeit über eine Pressemitteilung selbstverständlich Preis zu geben.

Es wurden die nachfolgenden Beschlüsse herbeigeführt:

1. Auf einen Widerspruch gegen die Baugenehmigung wird verzichtet.
Hintergrund ist diesbezüglich die fehlende Legitimation als belasteter Adressat. D.h. der von Seiten des Baurechtsamtes erstellte begünstigende Bescheid mit dem Inhalt der Baugenehmigung tangiert die Gemeinde Hirschberg zwar in angrenzender Nachbarschaft (die Gemeinde ist im Eigentum eines landwirtschaftlichen Grundstücks) doch können aus dieser Nachbarschaft heraus keine schützenswerten Interessen geltend gemacht werden, die eine realistische Chance auf einen erfolgreichen Widerspruch mit sich führen.

2. Gegen das Planfeststellungsverfahren Anschlussbahn für den Neubau eines zentralen Logistikstandorts in der Gemeinde Heddesheim werden keine Einwände erhoben.
Unterstellt man die Umsetzung des Projektes, so sollte die Gemeinde Hirschberg an der Realisierung des Gleisanschlusses interessiert sein, da dadurch davon auszugehen ist, dass über diesen Weg Schwerlastverkehr im näheren Straßenumfeld vermieden wird.
Insofern wird die Gemeinde Hirschberg eine positive Stellungnahme zum Gleisanschluss abgeben.

3. An die Straßenbaulastträger (Bund, Land) ergehen Anschreiben mit der Bitte um Information, welche Maßnahmen im Falle einer Überlastung des Verkehrskreisels und einer daraus resultierenden sich wiederholenden Staubildung am Autobahnanschluss bzw. der A5 getroffen werden.
Nach wie vor hegt die Gemeinde Hirschberg erhebliche Zweifel an der Richtigkeit des erstellten Verkehrsgutachtens und die daraus gezogenen Schlüsse im Hinblick auf die Verkehrsbelastung des Kreisverkehrs an der Anschlussstelle 34. Gleichwohl ist die Gemeinde Hirschberg der Überzeugung, dass der zuständige Straßenbaulastträger bei einer tatsächlich eintretenden Unterdimensionierung des Kreisverkehrs durch geeignete Maßnahmen Abhilfe zu schaffen hat.

4. An das Logistikunternehmen wird nochmals ein Schreiben gerichtet mit der Aufforderung, mit der Gemeinde Hirschberg eine Vereinbarung zu treffen, dass kein Schwerlastverkehr des Unternehmens – außer im geregelten Umleitungsverkehr aufgrund einer Vollsperrung auf der A5 – über Hirschberger Gemarkung fährt. Alternativ wäre eine Selbstreglementierung möglich, in der das Unternehmen Ihre Fahrer anweist, nicht über Hirschberger Gemarkung zu fahren.
Nach wie vor ist die Gemeinde Hirschberg der Auffassung, dass bei einem Rückstau auf der Autobahn (A5) entweder alle möglichen Umleitungsstrecken zum Erreichen des Standorts (d.h. aus Süden über Ladenburg/ Heddesheim oder über Leutershausen und aus Norden über Weinheim und Heddesheim oder über Weinheim und Großsachsen) angeboten werden sollen oder keine der Möglichkeiten.
Insofern ist die Forderung der Gemeinde Hirschberg mit der der Gemeinde Heddesheim gleichzusetzen und differiert lediglich im Bereich der zwingend zu duldenden Umleitungsstrecke der B3 bei einer entsprechenden verkehrsrechtlichen Anordnung.

5. Vorbehaltlich eines entsprechenden Beschlusses im Gemeinderat, hält sich die Gemeinde Hirschberg die Möglichkeit einer Normenkontrollklage gegen den Bebauungsplan „Nördlich der Benzstraße“ der Gemeinde Heddesheim vor.
Von besonderer Bedeutung sind in diesem Zusammenhang insbesondere der unter Ziffer 4 dargestellte Beschluss und die sich daraus ergebende Sachlage.

6. Die Gemeinde holt Angebote für ein weiteres Verkehrsgutachten ein.
Im Hinblick auf die o. g. Zweifel an der Richtigkeit des Gutachtens trägt sich die Gemeinde Hirschberg mit dem Gedanken ein eigenes Verkehrsgutachten erstellen zu lassen um sich gegebenenfalls für entstehende Kosten für die Gemeinde Hirschberg bei einem möglichen Kreiselumbau frei zu halten.
Entsprechende Haushaltsmittel sollen für das kommende Haushaltsjahr zur Verfügung gestellt werden.

Hirschberg, den 24. Oktober 2010
gez. Manuel Just
Bürgermeister“

Hinweis: Alle bislang 245 Berichte zu „Pfenning“ in Heddesheim finden Sie auf dem heddesheimblog in der Kategorie Pfenning.

Lkw mit zahlreichen Mängeln auf der A5 unterwegs

Guten Tag!

Hirschberg, 27. April 2010. Das Polizeipräsidium Karlsruhe informiert über eine Lkw-Kontrolle auf der A5 bei Hirschberg: 14 von 19 überprüften Lkws sind beanstandet worden – sechs Lkw durften ihre Fahrt wegen der Mängel nicht fortsetzen.

Für ein Drittel (6) aller Lkw, die die Polizei überprüft hat, durften ihre Fahrt wegen zu großer Mängel nicht fortsetzen. Insgesamt waren neunzehn Lkw überprüft worden. Vierzehn davon hatten Mängel, die beanstandet wurden. Es wurden überwiegend Gefahrgut- und Abfallfahrzeuge überprüft.

Pressemeldung des Polizeipräsidiums Karlsruhe

„Zahlreiche Mängel bei LKW-Kontrollen auf A5 festgestellt
A5 bei Hirschberg. Von insgesamt 19 kontrollierten Fahrzeugen des Schwerlastverkehrs mussten 14 im Rahmen einer Kontrollaktion auf der A5 beim Parkplatz Wachenburg am Montag beanstandet werden.

Bei sechs Fahrzeugen war die Weiterfahrt unterbunden worden. Davon waren vier Gespanne wegen technischer Mängel verkehrsunsicher; zwei Züge hatten ihre Ladung mangelhaft gesichert. Weitere Beanstandungen betrafen die Tageslenk- und Ruhezeiten, mangelnden Sicherheitsabstand sowie eine Anzeige wegen Telefonierens während der Fahrt ohne Freisprecheinrichtung.

Die Kontrollstelle war von Beamten der Kontrollgruppe „Gewerblicher Güter- und Personenverkehr“ des Autobahnpolizeireviers Karlsruhe mit Unterstützung eines unabhängigen Gutachters auf der A5 in Fahrtrichtung Frankfurt beim Parkplatz Wachenburg (km 562) von 10 bis 14 Uhr eingerichtet.

Der Schwerpunkt lag auf der Überwachung von Gefahrgut- und Abfallfahrzeugen.“

Ausgehängte Bremswelle eines Sattelaufliegers. Bild: Polizei

BILD0034

Ungesicherte Ladung. Bild: Polizei

EPSN0009

Abgerissener Bremsbelag eines Anhängers. Bild: Polizei

Einen schönen Tag wünscht
Das hirschbergblog

„Auf Hirschberg kommen durch Pfenning nur Nachteile zu.“

Guten Tag!

Hirschberg/Heddesheim, 15. April 2010. Das alte Verkehrsgutachten zum Hirschberger Gewerbegebiet wirft viele Fragen auf. Wir haben den Gemeinderat Günther Heinisch (Bündnis90/Die Grünen) dazu interviewt.

Günther Heinisch ist eigentlich Diplom-Psychologe, hat sich aber im Zusammenhang mit der geplanten „Pfenning“-Ansiedlung intensiv mit den Kreisverkehren in den Gewerbegebieten befasst.

Interview: Hardy Prothmann

Herr Heinisch, Sie haben sich das alte Gutachten aus dem Jahr 2000 angeschaut. Was fällt Ihnen auf?
Günther Heinisch: „Das Gutachten aus dem Jahr 2000 ist insofern interessant, als dieses Gutachten unmissverständlich aussagt, dass der Hirschberger Kreisel den Verkehr nicht mehr bewältigen kann – für den Fall, dass Hirschberg das Gewerbegebiet Nord erschließt. Die Leistungsstufe wird eindeutig mit E bewertet. Das ist die schlechteste von allen und bedeutet erhebliche Verkehrsprobleme und erhebliche Wartezeiten für alle Teilnehmer.“

Grünen-Gemeinderat Günther Heinisch. Bild: Bündnis90/Die Grünen

Aber in dem Gutachten wird auch darauf hingewiesen, dass ein Bypass dies lösen könnte.
Heinisch: „Es wird darauf hingewiesen, dass ein Bypass Verbesserungen bringen könnte. Von einer guten Lösung der Gesamtsituation sagt auch dieses Gutachten nichts. Interessant ist, dass das Gutachten behauptet, der Verkehr würde sich gleichmäßig verteilen. Wenn dem so wäre, würde ein Bypass im Südosten, also zwischen dem Gewerbegebiet Hirschberg und der L541 die erhoffte Entlastung nicht in dem Umfang bringen wie beschrieben. Darüber hinaus stellt das Gutachten zweifelsfrei fest, dass eine Bypass auf der gegenüberliegenden „Westschiene“, also von der Autobahn A5 in Richtung Heddesheim keinen positiven Einfluss auf die Verkehrssituation hätte und deshalb erst gar nicht weiter untersucht wurde.“

Die ergänzende Stellungnahme zum „Pfenning“-Gutachten behauptet aber, dass der Kreisverkehr noch die Stufe D erreicht und ein Bypass eine deutliche Verbesserung herbeiführen würde. Haben Sie eine Erklärung dafür?
Heinisch: „Dafür habe ich keine Erklärung, die muss ich auch nicht haben. Das sind Widersprüche, die der Gutachter dringend erklären muss. Zudem hat der Verkehr seit 2000 deutlich zugenommen. In dem ersten Gutachten spricht der Gutachter selbst von 11.000 Fahrzeugen in 24 Stunden, die über den Hirschberger Kreisel laufen. Das neue Gutachten hat angeblich 12.000 Fahrzeuge gezählt, die ungefähr hälftig von und zu diesem Kreisel kommen. Das ist der Ist-Zustand ohne Pfenning-Lkw und ohne den zusätzlichen Mitarbeiter-Pkw-Verkehr.“

Der Verkehr wird am Hirschberger Kreisel regelmäßig zusammenbrechen.

Das bedeutet nun: Bei einer zusätzlichen Belastung bricht der Verkehr zusammen?
Heinisch: „Wenn man sich diese Prognosen anschaut, müsste der Verkehr am Hirschberger Kreisel regelmäßig zusammenbrechen. Vor allem, da das alte Gutachten bereits bei einer Erschließung von Hirschberg Nord mit nur 9 Hektar davon ausgeht. In Heddesheim sind zunächst 19,5 Hektar für die Bebauuung vorgesehen und man darf nicht vergessen, dass bis 2020 nochmals 15 weitere „Pfenning“-Hektar hinzukommen können.“

Mal angenommen, der Verkehr bricht dort regelmäßig zusammen, was ist die Folge?
Heinisch: „Die Folge ist ein Rückstau in alle Himmelsrichtungen und damit auch auf beiden Seiten der A5 ein Rückstau, der die desolate Verkehrslage in beiden Richtungen noch verschärfen wird. Positiv, aber ein wenig paradox könnte sein, dass wenn alles steht, der Profiteur die Gemeinde Hirschberg sein wird. Denn wenn alles steht, kommt dort über die L541 erstmal kein zusätzlicher Verkehr auf die B3 durch die Ortschaft.“

Was wäre eine Lösung?
Heinisch: „Die Standardlösung bei solch einem Problem ist die Aufweitung des Kreisverkehrs, um den Kreisel leistungsfähiger zu machen. Deswegen wurde auch die Empfehlung für die Maße eines solchen Kreisverkehrs wesentlich verändert. Früher dachte man, 35 Meter seien ausreichend. Das ist das Maß der beiden bestehenden Kreisel. Seit 2006 lautet die Empfehlung jedoch 45 Meter Außendurchmesser, also gut 25 Prozent größer.“

Die Standortgunst des Gewerbeparks Hirschberg wird stark beeinträchtigt.

Sie haben die Rückstaulängen im alten Gutachten angesprochen. Was sagt das „Pfenning“-Gutachten dazu?
Heinisch: „Im Pfenning-Gutachten gibt es keinerlei Informationen zu Staulängen. Auch das haben wir ohne Kenntnis des alten Gutachtens kritisiert. Im neuen Gutachten wird ein sehr enger Blick auf die Verkehrssituation gelegt, der möglichst wenig erkennen möchte. Wir haben immer eine Betrachtung der Wechselwirkung zwischen den Kreiseln gefordert. In diesem Zusammenhang wäre eine Information über mögliche Staulängen äußerst interessant. Im alten Gutachten wird bei weniger Verkehr Staulängen zwischen 110 und 200 Metern prognostiziert. Hier heißt es deutlich: „Die Standortgunst des Gewerbeparks ist stark beeinträchtigt.“

Mal angenommen, der Widerspruch der Gutachten interessiert die Befürworter nicht im geringsten, wovon auszugehen ist. Was ist die Folge?
Heinisch: „Sollte Pfenning in dieser Form kommen, wird die Belastung nach dem neuen Gutachten D sein, was nicht zu erklären ist. Das alte nannte als Leistungsstufe beim Ausbau von Hirschberg Nord E. Wenn also das Heddesheimer Gebiet mit Pfenning vor Hirschberg Nord entwickelt sein wird, sehe ich keine Entwicklungsmöglichkeit mehr für Hirschberg Nord. Diesen zusätzlichen Verkehr können die Kreisel auf keinen Fall mehr aufnehmen.“

Hirschberg wird durch Pfenning nur Nachteile haben.

Welche Probleme erkennen Sie noch?
Heinisch: „Im Verein mit Bürgermeister Just fordern die Grünen ja schon von Anfang an, einen größeren Verkehrsraum zu betrachten und einen ganzheitlichen Blick auf die sich entwickelnde Verkehrssituation zu richten. Besonders Hirschberg wird Probleme haben, bei der Topographie, also der Lage ihres Kreisels, diesen aufzuweiten. Das wird mit erheblichen Erdbewegungen einhergehen müssen, weil der sehr hoch liegt und entsprechende Aufschüttungen gemacht werden müssten. Diese Arbeiten werden selbstverständlich über eine längere Zeit das Hirschberger Gewerbegebiet erheblich einschränken, da Bauarbeiten immer den Verkehr behindern. Hirschberg hat nur Nachteile durch Pfenning.“

Sehen Sie angesichts der Widersprüche das Potenzial für weitere Einwändungen?
Heinisch: „Ja, aber die Zeit ist knapp, die Frist läuft am Freitag, 12:00 Uhr ab. Trotzdem könnte ein Einwand lauten, dass die widersprüchlichen Gutachten keine verbindliche Aussage zulassen und ein neues Gutachten von einem anderen Gutachter erstellt werden muss.“

Sie haben in der Vergangenheit das Gutachten mehrmals als sehr „wohlwollend“ bezeichnet. Bleiben Sie nach Kenntnis des alten Gutachtens bei dieser Einschätzung?
Heinisch: „Selbstverständlich. Wie sonst sollen die Widersprüche erklärt werden?“

Dokumentation: Die „ergänzende Stellungnahme“ zum Hirschberger Kreisel aus dem Jahr 2010

Guten Tag!

Hirschberg/Heddesheim, 15. April 2010. Das Büro Koehler, Leutwein und Partner hatte nach einem Verkehrsgutachten eine „ergänzende Stellung“ zum Knotenpunkt L541 / Im Rott / BAB A5 Rampe West erarbeitet. Wir dokumentieren das Schriftstück.

Nachgeschobenes Gutachten mit zweifelhaftem Ergebnis. Quelle: Gemeinde Heddesheim

Im Zuge der geplanten „Pfenning“-Ansiedlung im Heddesheimer Gewerbegebiet hat die Gemeinde Heddesheim ein Verkehrsgutachten in Auftrag gegeben.

Aus Sicht der Fraktion der Grünen im Heddesheimer Gemeinderat war dieses Gutachten aber nicht vollständig, da es nur den „Heddesheimer Kreisel“ untersuchte und den „Hirschberger Kreisel“ ausser acht ließ.

In einem zweiten Gutachten („ergänzende Stellungnahme“) wurde dies nachgeholt.

Bündnis90/Die Grünen bezeichneten die Gutachten als „Gefälligkeitsgutachten“. Das erste Gutachten kann man auf der homepage des Ortsvereins Bündnis90/Die Grünen Heddesheimdownloaden.

Wir dokumentieren hier die „ergänzende Stellungnahme“ (zum besseren Download in drei Teilen).

Dokumentation:
Logistikzentrum Pfenning
Knotenpunkt L541 / Im Rott / BAB A5 Rampe West
ergänzende Stellungnahme

Teil 1
Teil 2
Teil 3

Einen schönen Tag wünscht
Das hirschbergblog

Vorabmeldung: Verkehrsgutachten widersprechen sich

Guten Tag!

Hirschberg, 15. April 2010. Wir werden gegen 18:00 Uhr das Verkehrsgutachten veröffentlichen, das das Büro Koehler, Leutwein und Partner im Jahre 2000 zum „Hirschberger Kreisel“ erstellt hat. Brisant: Das Gutachten prognostiziert vor zehn Jahren die Leistungsstufe E wenn über das Hirschberger Gewerbegebiet hinaus weiterer Verkehr hinzukommen sollte. Die Folge: Kollaps des Kreisels und des Verkehrs.

Von Hardy Prothmann

Sind die beiden aktuellen Verkehrsgutachten des Büros Koehler, Leutwein und Partner glaubwürdig? Die Grünen bezeichneten schon das erste Gutachten als „Gefälligkeitsgutachten“, weil die „Verkehrsbeziehung“ zwischen dem Heddesheimer Kreisel und dem Hirschberger Kreisel nicht betrachtet wurde.

Daraufhin wurde ein „erweitertes“ Gutachten nachgeschoben. Das stellte fest, dass auch der Hirschberger Kreisel den Verkehr noch aushalten könne. Wenngleich sich in Spitzenzeiten die Qualität der Leistungsstufe von B auf D verschlechtern würde.

Schlechter als D ist die Leistungsstufe E, die man auch mit „Kollaps“ übersetzen kann.

Brisant: Bereits vor zehn Jahren begutachtete das Büro Koehler Leutwein und Partner den Hirschberger Kreisel in Verbindung mit der Entwicklung des Hirschberger Gewerbegebiets Süd (ca. 12 Hektar Fläche). Die Prognose: Sollte auch das Gewerbegebiet Hirschberg Nord (ca. 9 Hektar Fläche) entwickelt werden, würde die Leistungsstufe des Kreisels nur noch E betragen. Der Verkehrskollaps wäre programmiert.

Zehn Jahr später prognostiziert dasselbe Büro für eine doppelt so große Ansiedlung (19,5 Hektar) mit viel mehr Verkehr noch die Leistungsstufe D.

Das Ingenieurbüro Koehler, Leutwein und Partner dürfte damit in große Erklärungsnöte kommen, was die Qualität und Aussagekraft dieser widersprüchlichen Gutachten angeht.

Bürger, Betroffene und Träger öffentlicher Belange können noch bis morgen, also Freitag, 16. April 2010, 12:00 Uhr Einwände im Rathaus vorbringen.

„Pfenning“ wird Thema im Gemeinderat

//

 

Guten Tag!

Hirschberg, 27. März 2010. Am kommenden Dienstag wird „Pfenning“ zum ersten Mal öffentlich ein Thema im Gemeinderat. Die Verwaltung stellt einen Antrag, der zusätzlichen Verkehr „vermeiden“ soll.

Tagesordnungspunkt 7 der kommenden Gemeinderatssitzung am 30. März 2010 behandelt das „Bebauungsplanverfahren „Nördlich der Benzstraße“ der Gemeinde Heddesheim; Offenlage gem. § 3 II BauGB; Stellungnahme der Gemeinde“ wie es in der Vorlage heißt.

Konkret geht es um ein Bauvorhaben der Phoenix 2010 GbR. Hinter der Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) stehen zwei Personen: Karl-Martin Pfenning und Johann Georg Adler.

Pfenning ist in der Transportbranche tätig, Adler in der Immobilienbranche.

Diese zwei Personen planen nach eigener Aussage ein 100-Millionen-Euro-Investment auf Heddesheimer Gemarkung.

Im Gebiet „Nördlich der Benzstraße“ wollen die beiden Investoren ein Logistikzentrum errichten.

Offiziell bekannt ist das Projekt unter „Pfenning“.

Einer der Mieter soll die Firma „pfenning logistics GmbH“ werden, die Teil der KMP-Holding GmbH ist. KMP steht für Karl-Martin Pfenning. Wie viele und welche anderen Mieter vorgesehen sind – darüber gibt es keinerlei Informationen.

Geplant ist die Bebauung auf 200.000 Quadratmeter. Nach Angaben des Unternehmens kann dadurch ein Verkehr von bis zu 800 Lkw-Fahrten pro Tag in Spitzenzeiten entstehen. An „normalen“ Tagen seien es nur 400 Fahrten.

Der Verkehr soll über den „Hirschberger Kreisel“ im Gewerbegebiet abgewickelt werden.

Das Gutachten der durch die Gemeinde Heddesheim beauftragten Firma Koehler, Leutwein und Partner GbR sagt, dass der Verkehr „noch“ in der Lage sei, über den Kreisel „aufgenommen“ zu werden, empfiehlt aber einen „Bypass“.

In Heddesheim wurde in der politischen Debatte seit April 2009 eine enorme Zunahme des Verkehrs befürchtet. Das Unternehmen „Pfenning“ hat daraufhin im Spätsommer einen so genannten „Verkehrslenkungsvertrag“ unterzeichnet.

Dieser sieht vor, dass kein Lkw-Verkehr über 18-Tonnen durch den Ort fährt. Falls doch, kann eine „Anzeige“ erfolgen und es wird eine Strafe von 20 Euro fällig – nach einer Kontrolle bei „Pfenning“, ob der Verkehr auch bei „Pfenning“ angefallen sei. Kontrollinstanz ist „Pfenning“. Anzeigen müssen durch Angabe des Nummernschilds bei Pfenning oder der Gemeinde Heddesheim erfolgen.

Die Verwaltung der Gemeinde Hirschberg stellt die „Durchsetzbarkeit jedoch in Frage“, weil es sich um eine „Selbstreglementierung des Unternehmens“ handle. Die Mehrheit des Gemeinderats in Heddesheim ist von Befolgung dieser „Selbstreglementierung“ überzeugt und hat den „Verkehrslenkungsvertrag“ beschlossen.

Die Verwaltung der Gemeinde Hirschberg stellt den Beschlussantrag, dass dem Bebauungsplan „Nördlich der Benzstraße“ nur zugestimmt werden kann, wenn sichergestellt ist, dass „zusätzlicher Schwerlastverkehr durch das Logistikunternehmen in Hirschberg vermieden wird“.

Einen schönen Tag wünscht
Das hirschbergblog

Warum „Pfenning“ ein großes Thema für Hirschberg ist

Guten Tag

Hirschberg, 27. Januar 2010. Bislang spielte das Thema „Pfenning“ in Hirschberg keine große Rolle auf der politischen Agenda. Das könnte sich schnell ändern – wenn es der GLH gelingt, die Hirschberger dafür zu sensibilisieren. Die geplante Ansiedlung des Logistik-Unternehmens in Heddesheim hat in der Nachbargemeinde für einen enormen politischen Streit gesorgt – die Front verläuft quer durch den Ort. Ein Überblick.

Von Hardy Prothmann

Man könnte meinen, in Heddesheim gibt es seit dem Frühjahr 2009 nur ein Thema: „Pfenning“. Tatsächlich gibt es noch andere Themen – „Pfenning“ dominiert sie aber alle.

pfenning_plan

Die geplante "Pfenning"-Ansiedlung. Das 200.000 Quadratmeter große Gelände soll bis 2013 bebaut sein (Zum Vergleich: Das Baugebiet "Sterzwinkel" hat 7,48 Hektar, ist also nur ein Drittel so groß). Links verläuft die Schienenanbindung. Klicken Sie für eine größere Darstellung. Quelle: Gemeinde Heddesheim

Am 04. Februar 2009 wurde die Standortentscheidung bekannt – das Viernheimer Unternehmen (2000 Mitarbeiter, 220 Mio. Euro Umsatz 2008) will nach Heddesheim umsiedeln. Auf das Areal „Nördlich der Benzstraße“ (andere Seite von Edeka im Heddesheimer Gewerbegebiet).

Der Gemeinderat, inklusive der Fraktion Bündnis90/Die Grünen (3 Sitze) hatte sich für die Ansiedlung ausgesprochen. Die Grünen fanden die Idee gut, dass es einen Gleisanschluss ans Netz der Deutschen Bahn AG geben solle. Damit würde ein Teil des Warentransports von der Straße auf die Schiene kommen.

Pro und Kontra

Die Argumente für die Ansiedlung: Keine Erschließungskosten durch die Gemeinde, Ansiedlung in „einem Rutsch“, „erhebliche“ Gewerbesteuereinnahmen, bis zu 1000 Arbeitsplätze.

In einer ersten Stufe sollen dort auf einer Fläche von 200.000 Quadratmetern ein Logistikzentrum mit 110 Toren sowie ein Verwaltungsgebäude, ein Werbepylon und ein Parkhaus entstehen. Ein Teil der Lagerhallen sollen bis zu 18 Meter hoch gebaut werden. Das Verwaltungsgebäude soll 24 Meter hoch werden. Der Pylon ähnlich dem im Hirschberger Gewerbegebiet über 30 Meter hoch. Die Unternehmensgruppe hat sich eine Option auf mindestens weitere 15 Hektar gesichert.

Am 21. April 2009 stellten Bürgermeister Michael Kessler und Vertreter des Unternehmens das geplante Projekt im Bürgerhaus der Öffentlichkeit vor. Ende April erschien ein erster Flyer der IG neinzupfenning, der für hitzige Diskussionen im durch Verkehr, insbesondere Schwerverkehr stark belasteten Ort sorgte.

Ende April entstand auch das heddesheimblog – zunächst als Recherchesammlung von Informationen zur geplanten Ansiedlung. Kurze Zeit später als redaktionelles Angebot.

Durch die Aktivitäten der IG neinzupfenning und den journalistischen Informationen des heddesheimblogs sowie einem politischen Sinneswandel der Grünen-Fraktion kamen Zweifel am Sinn und Zweck der Ansiedlung auf.

Grüne „gewinnen“ Kommunalwahl durch Streit um Pfenning

Bei der Kommunalwahl schließlich kam es zu einem Sieg der Grünen: Diese wurden zwar nicht stärkste Fraktion, verdoppelten aber ihre Sitze (von 3 auf 6). Die CDU verlor 2 Sitze (von 10 auf 8), die SPD einen Sitz (von 6 auf 5), die FDP (von 3 auf 2) konnte zunächst 3 Sitze halten, verlor dann aber doch einen Sitz, weil ein neu gewählter Gemeinderat die Fraktion verlies (siehe Anmerkung der Redaktion am Textende).

Um die völlig aus dem Ruder gelaufene öffentliche Kommunikation durch die Gemeinde wieder zu „reparieren“, wurde das Bensheimer PR-Unternehmen IFOK engagiert. Kostenpunkt: 35.000 Euro. Das Ziel: Die Öffentlichkeit über „Dialogrunden“ in die Debatte einbeziehen. Doch die Informationspolitik des Bürgermeisters Kessler bleibt überwiegend intransparent. Bis heute behindert Kessler die journalistische Arbeit des heddesheimblogs.

Bürgerbefragung ergibt hauchdünne Mehrheit für Pfenning

erreichbar

Hallen sind noch nicht gebaut - werden aber bereits vermarktet. Quelle: Pfenning

Am 27. September gab es zeitgleich zur Bundestagswahl eine Bürgerbefragung. Das Ergebnis war denkbar knapp: Die Befürworter der geplanten „Pfenning“-Ansiedlung erhielten 40 Stimmen mehr (50,35 Prozent zu 49,65 Prozent). Diese Mehrheit von 0,7 Prozentpunkten wurde durch CDU, SPD, FDP und den Bürgermeister als Wille der Bevölkerung „bewertet“, dass die Ansiedlung weiter betrieben werden soll.

Der Ansiedlungswunsch der Unternehmensgruppe „Pfenning“ (KMP Holding GmbH) ist nachvollziehbar: Das Grundstück ist einfach zu erschließen und liegt verkehrsgünstig an der A5. Einer der größten Kunden, die Henkel AG, produziert ihre Waschmittel direkt in Güterwaggons und verlangt von den angeschlossen Spediteuren die Ware von der Schiene zu übernehmen.

Bürgermeister Kessler, die Mehrheiten von CDU und SPD sowie die FDP, sehen vor allem die möglichen Gewerbesteuereinnahmen als starkes Argument sowie die Arbeitsplätze. Gewerbetreibende hoffen auf Aufträge – was natürlich auch für das Hirschberger Gewerbe gelten könnte.

Große Versprechungen zweifelhaft – zweifellos wird der Verkehr kommen

Tatsächlich scheint es damit aber nicht weit her: Aus „bis zu 1000 Arbeitsplätzen“ wurden konkret erst einmal 300, aus Gewerbesteuereinnahmen „in beträchtlicher Höhe“ wurden konkrete rund 200.000 Euro gemessen an den eigenen Zahlen von „Pfenning“.

Die Gegner argumentieren, dass die Ansiedlung den Ort „erdrückt“ und bis zu 1000 Lkw-Bewegungen pro Tag nicht zu verkraften sind. Außerdem bringe sich die Gemeinde in eine existenzielle Abhängigkeit, die vom Wohl und Wehe von „Pfenning“ abhängig werde.

Weiter wird die „Verschandelung“ der Landschaft kritisiert, die Feinstaubbelastung oder die mindere Qualität der Arbeitsplätze. Auch die möglichen Aufträge für das örtliche Gewerbe werden in Zweifel gezogen, da ein solch großes Projekt von auswärtigen Firmen umgesetzt wird.

Intransparente Informationspolitik als Prinzip

Pikant: Anders als öffentlich zunächst dargestellt ist keineswegs „Pfenning“ der Investor, sondern eine zwei-Mann-Gesellschaft „Phoenix 2010 GbR„: Karl-Martin Pfenning (wohnt in Hirschberg) und der Immobilienunternehmer Johann Georg Adler (Viernheim). Eine GbR hat keine Offenlegungspflichten. Von wem die benötigten 100 Millionen Euro kommen, wer alles eventuell hinter diesen beiden Männern steht, bleibt damit im Dunklen.

„Pfening“ oder konkret „pfenning logistics“ wird nur Mieter sein.

Durch die Recherchen des heddesheimblogs kamen weitere pikante Details ans Tageslicht: Zunächst plante „Pfenning“ ein Chemielager mit gefährlichen Stoffen. Dies wurde nun ausgeschlossen. Außerdem vermarktet „Pfenning“ die bislang weder genehmigten noch gebauten Hallen bereits seit Frühjahr 2009.

Das Unternehmen musste ebenfalls eingestehen, dass „bis zu“ tatsächlich nur „möglicherweise“ bedeutet. Konkret werden nun 300 Arbeitsplätze genannt – überwiegend im Billiglohnbereich, sprich Lagerarbeiter. Auch die im Verhältnis eher bescheidenen 200.000 Euro Gewerbesteuerzahlungen hat das heddesheimblog recherchiert und bekannt gemacht.

„Pfenning“ hatte vor einigen Jahren sehr viel „schlechte Presse“: Ein Betriebsrat soll zusammengeschlagen worden sein, Mitarbeiter wurden in neue Firmen umgesetzt, um Abfindungen zu sparen, die Pleite drohte. Auch diese Informationen wurden durch das heddesheimblog zusammengetragen und veröffentlicht.

Verkehrslenkungsvertrag soll die Bürger beruhigen

Auf der anderen Seite gibt es eine vollkommen unkritische Berichterstattung durch den Mannheimer Morgen, der bislang noch keine selbst recherchierte „Story“ zum Thema gebracht hat.

lagerwaggon

Gutes Argument: Waren werden per Schiene angeliefert (hier "Pfenning"-Lager in Viernheim). Schlechte Nachricht: Die Ware wird per Lkw weitertransportiert. Bild: hblog

Bürgermeister Kessler und „Pfenning“ versuchten die Öffentlichkeit mit einem „öffentlich-rechtlichen Verkehrslenkungsvertrag“ zu beruhigen, wie ihn nun auch die Hirschberger GLH und Bürgermeister Just fordern.

Nach diesem deutschlandweit einmaligen Vertrag, der juristisches Neuland betritt, zahlt das Unternehmen für jeden Lkw über 18 Tonnen, der doch durch den Ort fährt eine Strafe von 20 Euro – sofern jemand das anzeigt. Dieser Vertrag soll nun auch mit der Gemeinde Hirschberg geschlossen werden.

Aus Sicht der Heddesheimer Grünen sind die Verkehrskreisel in den Gewerbegebieten nicht in der Lage, den zusätzlichen Lkw-Verkehr sowie Arbeitnehmer-Verkehr zu verkraften. Dem schlossen sich die Hirschberger GLH und Bürgermeister Just an. Ein Gutachten soll Klarheit schaffen. Als Träger öffentlicher Belange will die Gemeinde Hirschberg dies als Einwand gegen den Planungsvorentwurf einbringen.

Wenn Sie sich über die Ansiedlung informieren möchten, empfehlen wir Ihnen neben allen öffentlich zugänglichen Quellen unsere Berichterstattung auf dem heddesheimblog, wo hunderte Artikel im vergangenen Jahr zum Thema erschienen sind.

Sie können dort über die Suche, über das Menü oder über die Schlagworte (rechte Spalte) alle dort veröffentlichten Informationen frei recherchieren. Selbstverständlich können Sie für Nachfragen die Redaktion per email oder Telefon kontaktieren.

Anm. d. Red.:
Hardy Prothmann ist Journalist und verantwortlich für das hirschbergblog und das heddesheimblog. Im Februar kommt mit dem ladenburgblog ein weiteres redaktionelles Angebot hinzu.

Diese neue Form der Lokalberichterstattung findet bundesweit Aufmerksamkeit und gilt als „Zukunft des Lokaljournalismus“. Lesen Sie hier Berichte über das heddesheimblog.

In Heddesheim ist Hardy Prothmann als parteiloser Kandidat auf der FDP-Liste (Platz 11) in den Gemeinderat gewählt worden. Er gewann die Liste mit 20 Prozent Vorsprung vor dem Fraktionsvorsitzenden Frank Hasselbring. Nach kurzer Verhandlung verließ Prothmann die FDP-Fraktion und übt als partei- und fraktionsloser Gemeinderat ein freies Mandat aus. Sechs Wochen vor der Wahl hatte er mit der Berichterstattung über „Pfenning“ begonnen.