Montag, 13. Juni 2022

Sonderschulpflicht soll im nächsten Schuljahr fallen

Sckerl: „Noch weit von Inklusion entfernt“

Ladenburg/Rhein-Neckar, 03. Dezember 2014. (red/ld) Die Landesregierung strebt an, die Inklusion von Kindern mit Behinderungen an Schulen voranzutreiben. Dafür ist für das kommende Jahr eine Änderung des Schulgesetzes vorgesehen, die bereits im nächsten Schuljahr greifen soll. Sonderschulpädagogen stehen diesen Plänen kritisch gegenüber. Ebenso Eltern von Kindern mit Behinderung. Am Dienstag kamen diese mit dem Landtagsabgeordneten Hans-Ulrich Sckerl (Grüne) zu einer Diskussionsrunde im Ladenburger Domhof zusammen. Dazu hatte der Ladenburger Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen eingeladen. [Weiterlesen…]

Bereits über 30 Fälle

Falscher Spendensammler weiter auf Diebestour

Mannheim/Weinheim/Edingen-Neckarhausen/Ketsch/Ludwigshafen/Rhein-Neckar, 01. Juli 2014. (red/pol) Nach wie vor in der Region aktiv ist ein illegaler Spendensammler, der vorgibt, im Auftrag einer Mannheimer Schule Spenden zu sammeln. [Weiterlesen…]

Weitere Geschädigte und Zeugen dringend gesucht

Falscher Spendensammler erneut aufgetreten

Edingen-Neckarhausen/Mannheim/Hirschberg/Weinheim, 13. Mai 2014. (red/pol) Weiter sein Unwesen in der Region treibt ein falscher Spendensammler, gegen den der Polizeiposten Edingen-Neckarhausen wegen Sammlungsbetrugs ermittelt. [Weiterlesen…]

Fremdevaluationen geben Auskunft über Schulqualität - aber nur dem Kultusministerium

Geheime Noten für die Schulen

Rhein-Neckar, 09. Mai 2014. (red/ld) Halten Schulen, was sie in ihren Leitbildern versprechen? Das untersuchen 90 Mitarbeiter des Landesinstituts für Schulentwicklung in Baden-Württemberg im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Fremdevaluation. Die Ergebnisse veröffentlicht das Kultusministerium aber nicht – um ein Schulranking zu vermeiden. [Weiterlesen…]

Schulhausbegehung am 19. September

Karl-Drais-Schule besichtigen

Hirschberg, 12. September 2013. (red/pm) Die Karl-Drais-Schule lädt alle Eltern und interessierten Bürgerinnen und Bürger am Donnerstag, 19. September, zu einer Schulhausbegehung mit Vorstellung des neuen Lernbüros durch Herrn Rektor Jens Drescher an den Standort Hirschberg ein. Treffpunkt und Begrüssung ist um 17:00 Uhr in der Aula Hirschberg.

Gemeinderat beschließt sozialere Differenzierung der Beitragsgruppen

Ausweitung der Betreuung Hirschberger Schulen

Hirschberg, 16. Mai 2013. (red/ae) Das vom Gemeinderat vorgeschlagene Betreuungsangebot an den Hirschberger Schulen ist ab sofort deutlich sozialer. Beschlossen wurde ein Konzept zur Ausweitung des Betreuungsangebots an der Grundschule Großsachsen, ein Vorschlag für eine neue Beitragsstruktur für eine verlässliche Grundschul- und Nachmittagsbetreuung sowie eine Gehaltsangleichung der Betreuungspersonen an der Großsachsener Grundschule und der Karl-Drais-Schule. [Weiterlesen…]

Geprothmannt: Schulpolitik muss zukunftsorientiert debattiert werden

Die Ganztagesschule muss kommen – aber sie ist trotzdem ein Problem

Rhein-Neckar, 01. Oktober 2012. (red) Alles schön und gut. Die Forderung nach einer Ganztagesschule ist richtig, aber trotzdem problematisch. Aktuell wurde im Ladenburger Gemeinderat über die Einführung der Ganztagesschule an der dortigen Werkrealschule diskutiert – aber die Debatte wird auch in anderen Gemeinden unseres Einzugsgebiet laufen. Und vermutlich Stückwerk bleiben. Weil immer nur kurzfristig geplant wird und niemand den Mut aufbringt, mal zehn oder sogar 20 Jahre nach vorne zu schauen. Oder auch mal zurück.

Kommentar: Hardy Prothmann

Dieser Beitrag kommt ohne Zahlen aus, weil es nicht um Erbsen zählen gehen soll, sondern um einen Aufruf zu einer weitsichtigen Debatte, die leider nicht stattfindet.

Baden-Württemberg ist unbestritten ein guter Schulstandort. Aber die Zeiten ändern sich. Mit ihnen die Menschen und die Bedingungen, unter denen sie miteiander leben. Deswegen beginne ich auch mit einem Sprung zurück.

Ich bin 1966 geboren und bin nach der vierten Klasse in Frankenthal aufs Gymnasium gegangen. Mit ein paar Freunden. Andere Freunde wechselten auf die Reals- oder Hauptschule. Für die Freundschaften war das weitgehend unbedeutend. Um 13:00 Uhr läutete es, ich war um 14:00 Uhr mit Essen und meist auch mit Hausaufgaben fertig, spätestens um drei ging es raus: Kicken, Rad fahren, Schwimmen gehen, Blödsinn machen, Vereinstraining. Mit meinen Freunden und anderen Kindern. Beim Abendessen war ich oft todmüde, weil ausgepowert.

Gemeinsamkeit

Mit einigen meiner Freunde bin ich unabhängig vom Schulabschluss und der späteren beruflichen „Laufbahn“ immer noch gut befreundet. Die einen arbeiten als Handwerker, andere in Heilberufen ohne Ärzte zu sein, es gibt Händler und Dienstleister unter ihnen. Alles feine Leute, die teils mal richtig ordentlich mehr Geld verdienen als ich. Und die oft um einiges weniger arrogant sind als die, die sich für die Elite halten.

Überhaupt diese ganze leidige Elitendiskussion: Wenn ich einem Kumpel einen französischen Text übersetzt habe oder die Inschriften auf alten Denkmälern lesen und verstehen konnte, wusste ich, dass ich mehr weiß als mein Hauptschulfreund. Na und? Dafür konnte der flitzeflink später Maße und Winkel berechnen, wusste immer, wo gerade die besten Preise für was auch immer waren. Das ergänzt sich bis heute.

Zusammen, statt getrennt

Hardy Prothmann (45) fordert mehr Weitblick bei der Schulpolitik.

Damit bin ich beim Kern der Debatte: Vor meiner Zeit wurden Jungs und Mädchen getrennt. Auch zu meiner Zeit wurden wir Kinder getrennt. Gemeinsames Lernen gab es nicht. Aber wir hatten neben der Schule viel Zeit für Gemeinschaft. Heute werden die Kinder auch getrennt, aber durch die Lebenssituation vieler Eltern brauchen sie eine längere Betreuung. Sicher sind auch die Anforderungen in der Schule gestiegen, also auch länger Schule.

Ich habe zwei Kinder. Der Sohn hat gerade nach dem achtjährigen Gymnasium Abitur gemacht, die Tochter besucht die 8. Klasse. Die kennen keine Haupt- und Realschüler mehr. Nicht wegen Elitegedanken – ich achte drauf, dass sie bewusst bescheiden bleiben -, sondern weil sie keine Zeit haben. Morgens um sechs Uhr aufstehen, Schule bis um 16-17:00 Uhr. Dann noch Hausaufgaben machen, lernen, etwas Sport und etwas Musik. Damit ist der Tag rum. Ab und an treffen sich „beste Freundinnen“ und das ist natürlich jemand aus der Klasse. Andere Kinder bekommen sie ja nicht zu Gesicht.

Diese Trennung der Kinder führt auch irgendwann zu einer Trennung der Gesellschaft. Gymnasiasten wissen nicht wie Realschüler ticken und die nicht, wie Hauptschüler so als Menschen sind. Falsche Elitendebatten führen zu falschen Selbstbildern bei den „Besten“ wie bei denen, die es „halt nicht geschafft haben“. Und vor allem CDU, SPD und FDP heißen diese heillosen Debatten auch noch an. Christliche Verbundenheit, soziales Miteinander oder freies Füreinander fällt diesen „politischen Eliten“ nicht mehr ein. Und umgekehrt kriegen die Grünen Pickel, wenn jemand Elite sagt, obwohl man die ganz sicher ebenso braucht wie den soliden Handwerker.

Der Schultyp der Zukunft, der auch den Gemeinsinn der Menschen stärkt und der gesellschaftlichen Situation Rechnung trägt ist die gemeinsame Ganztagsschule. Damit die nachwachsenden Generationen auch fähig sind, gemeinschaftlich zu denken. Und übereinander Bescheid wissen. Natürlich gehört auch Inklusion dazu.

Und man muss die Sportvereine in die Veränderungen ebenso mit einbeziehen wie Musikschulen. Wenn die Ganztags-Werkrealschule kommt, werden die Vereine erneut Kinder und Jugendliche verlieren. Ganz einfach aus dem Grund, dass nicht alle auf ein Mal im Zeitfenster 17:00-19:00 Uhr auf demselben Platz kicken oder diesselbe Halle belegen können.

Alle müssen zusammenrücken

Früher ging man nach der Schule in den Sportverein. „Nach der Schule“ ist heute später Nachmittag oder früher Abend. Also müssen die Vereine in die Schulen, ebenso die Musikschulen.

Das wird ein gewaltiger Umbau – denn dafür muss vieles neu gedacht werden. Von Gebäuden, über Plätze, über Mittel bis hin zur Organisation. In vielen Gemeinden reichen die Hallenkapazitäten nicht mehr aus. Nicht weil die von morgens bis abens belegt sind, sondern weil immer mehr Anspruch auf diesselben Zeitfenster erheben. Wo soll das hinführen? Dass jeder 10.000-Einwohner Ort vier Hallen und zwei Kunstrasenplätze hat?

Man muss nicht nur gesellschaftlich die Schulen neu denken, sondern auch wirtschaftlich. Denn bekanntlich fehlt es an Geld zur Unterhaltun und es wird weniger Kinder geben. Ob man sich diesen Luxus, drei Schulsysteme mit entsprechenden Verwaltungen noch wird leisten können, ist heute schon fraglich. Hinzu kommt der Schülerverkehr, denn die wenigstens laufen nach der Grundschule in eine weiterführende Schule.

Was die Hauptschüler schon mitmachen mussten, Zusammenlegungen, Werkrealschulreform, erneute Zusammenlegung, jetzt Ganztagsschule wird auch auf die anderen Schultypen zukommen. Gymnasien führen teils wieder die 9-jährigen Züge nach der G8-Reform ein oder bieten beide Züge an. Die Realschulen haben „Sorge“, dass ihre „Homogenität“ durch Hauptschüler gestört wird, da der Wegfall der Schulempfehlung nun Kindern die Realschule erlaubt, die sonst auf der Hauptschule gelandet wären. Und die Hauptschulen, neudeutsch Werkrealschulen, müssen bangen, ob sie überleben können.

Man könnte das Durcheinander auch als „lebendig“ bezeichnen. Tatsächlich weiß ich aus vielen Gespräche mit Eltern und Kindern, dass es als chaotisch begriffen wird. Eine „neue Ordnung“ kann nicht mehr Schaden anrichten als das verkorkste Herumexperimentieren der vergangenen Jahre.

Weil der Job auch Spaß machen soll

Weinheim, 26. Januar 2012. (red/pm) Am Dienstag, 7. Februar, von 9 Uhr bis 13 Uhr, veranstaltet „Job Central“ im Rolf-Engelbrecht-Haus in Weinheim einen Berufeparcours, bei dem die Jugendlichen spielerisch mit den Abläufen verschiedener Berufe vertraut gemacht werden.

An etwa 25 Stationen können die Jugendlichen praktische berufliche Übungen ausführen und somit einen Einblick in verschiedene Berufsfelder bekommen. Die Schüler wählen sich eine bestimmte Anzahl von Aufgaben aus, die sie gerne bearbeiten möchten und notieren sich anschließend auf einem Laufzettel, mit welchem Erfolg sie diese lösen konnten.

Es sind die Handgriffe, die später einmal in Fleisch und Blut übergehen sollen. Das spiegelverkehrte Zeichnen zum Beispiel. Frisörinnen und Zahnarzthelferinnen brauchen das täglich. Einen Piepser anzuschließen, das wird für einen Mechatroniker ebenso zum Tagesgeschäft gehören wie das Tisch eindecken für einen Restaurant-Fachangestellten. „Macht mir so etwas Spaß?“ „Geht mir das leicht von der Hand?“ „Liegt mir das?“

Das sind Fragen, die sich Achtklässlerinnen und Achtklässler der Haupt- und Werkrealschulen der Region natürlich stellen: „Welcher Beruf passt einmal zu mir?“
Die Regionale Jugendagentur „Job Central“, die Jugendliche von der Bergstraße und dem vorderen Odenwald an das Berufsleben heranführt, bietet jetzt wieder einmal die Möglichkeit, Antworten zu finden.

Beteiligte Schulen sind die Karl-Drais-Schule, die Grund- und Werkrealschule Hirschberg/Heddesheim, die Peter-Koch-Schule, Weinheim, die Werkrealschule Unterer Neckar, Ladenburg und die Friedrich-Schiller-Schule, Hemsbach.
Mädchen und Jungen absolvieren den Parcours übrigens getrennt, um die Tests möglichst frei von Rollenzuschreibungen ausprobieren zu können. Unterstützt wird „Job Central“ von der Jugendagentur Heidelberg, Ehrenamtlichen des WUB, der Arbeitsagentur Mannheim und vom Europäischen Sozialfond.

Landtagswahl: Sckerl beherrscht die Debatte


Guten Tag!

Hirschberg, 19. Januar 2011. Am Montagabend diskutierten die vier Landtagskandidaten von CDU, Bündnis90/Die Grünen, SPD und FDP ihre Positionen auf Einladung der Freien Wähler.

Ein spannender Termin. Ein anstrengender Termin über fast drei Stunden. Anstrengend für das Podium und für die rund 70 Gäste.

Mit Fakten, Zahlen, Behauptungen, Zurückweisungen, Anklagen, Polemiken und Versprechen. Es ist Wahlkampf. Die Top-Themen waren nur vordergründig Stuttgart21 und die Schulpolitik.

Das echte Top-Thema, das zur Zeit das Land bewegt, ist die innere Verfassung der Politik(er) und der Bürger und wer über was bestimmt.

Von Hardy Prothmann

Von links nach rechts sitzen am Podium die aktuellen Abgeordneten und Kandidaten Dr. Birgit Arnold (FDP), Gerhard Kleinböck (SPD), Hans-Ulrich Sckerl (Bündnis90/Die Grünen) und Georg Wacker (CDU). In der Mitte sitzt Volker Barzyk, stellvertretender Vorsitzender der Freien Wähler und Moderator der Runde.

Bilder für die Presse.

Die Spannung ist zum Greifen.

Vor dem Podium sitzen rund 70 Bürger. Man merkt während der Wortbeiträge am Verlauf des Beifalls und der Kommentare, wer für wen ist. Es sind viele „Grüne“ da. Natürlich viele Freie Wähler. Einige CDU oder SPD-Anhänger und ein paar für die FDP.

Auch im Publikum ist die Spannung zum Greifen.

Der Ortstermin hat Charme. Denn die Freien Wähler – die stärkste „kommunalpolitische Kraft“ im Land – dürfen als „objektiv“ gelten, weil sie (noch) nicht mit eigenen Kandidaten am Landtagswahlkampf teilnehmen. Aber sie sind so abhängig wie alle anderen von den Entscheidungen in Stuttgart – das relativiert die „Objektivität“.

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Volker Barzyk, Moderator

Die vordergründige Neutralität ist torzdem eine gute Voraussetzung für eine interessante Debatte im Feuerwehrhaus Großsachsen.

Selbst wenn man weiß, dass die Freien Wähler noch als „eher dem bürgerlichen Lager zugeneigt“ gelten dürften. Unabhängig von einer Parteifarbe gilt die Realität der Entscheidungen in Stuttgart genauso unmittelbar für sie wie für die Parteifraktionen vor Ort. Und die Freien Wähler wissen auch in der wohlhabenden Gemeinde Hirschberg, dass die Landespolitik zu oft zu sehr zu Lasten der Kommunen geht.

Kräftemessen.

Moderator Barzyk beginnt unter Missachtung der „Farbenlehre“ von ihm aus rechts gesehen, vom Publikum aus links, aber korrekt nach dem Alphabet und erteilt Frau Arnold das Wort.

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Dr. Birgit Arnold, FDP

„Ich sehe eine sehr positive Entwicklung. Vor der Schlichtung waren 54 Prozent der Bürger gegen Stuttgart21, danach waren 54 Prozent dafür. Das hat sich umgedreht.“ Sie ist „enttäuscht über den Umgang der Grünen mit dem Schlichterspruch“: „Das ist politisch unterm Strich unglaubwürdig“, sagt sie. Sie sagt natürlich noch viel mehr, aber das ist die Kernbotschaft: „Stuttgart21 wird gebaut. Auch, wenn den Leuten vorgegaukelt wird, dass sich was ändern würde.“

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Gerhard Kleinböck, SPD

Herr Kleinböck sagt: „Die SPD hat in der Debatte um Stuttgart21 nur wenig stattgefunden.“ Er informiert, dass die Mehrheit der SPD für Stuttgart21 sei, er selbst aber dagegen und sagt: „Ich empfehle dringend, den Protest der Bürger wahrzunehmen. Viele Abgeordnete haben mit Beginn der Baumaßnahmen gehofft, dass der Protest abnimmt.“ Und er behauptet: „Wir haben die Möglichkeit für einen Volksentscheid eröffnet.“

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Uli Sckerl, Bündnis90/Die Grünen

Hans-Ulrich Sckerl sagt: „Die Schlichtung war gut und richtig. Es kann aber nicht sein, dass ein Mann einen Spruch verkündet und alle haben sich zu fügen. Nur ein Volksentscheid bringt eine Befriedung. Dem würden wir uns unterwerfen. So gute Demokraten sind wir allemal.“ Und: „Frau Arnold, ich halte nichts davon, dass Sie unseren Rechtsexperten diffamieren und ihren über den Klee loben. Wenn man es politisch will, findet man eine Lösung.“

„Stuttgart21 ist ein Projekt, dass für alle Menschen von Vorteil sein wird,“, sagt Georg Wacker als letzter in der ersten Runde: „Sonst wird Baden-Württemberg umfahren.“ Und: „Drei unabhängige Gutachter haben festgestellt, dass die Kosten von 4,5 Milliarden im Grunde realistisch sind. Das muss man dann auch akzeptieren, auch wenn ich Herrn Kleinböck und Herrn Sckerl recht gebe, dass es keine 100-prozentige Planung geben kann. Doch nach fünfzehn Jahren politischen Entscheidungsprozessen ist das demokratisch legitimiert. Es gibt eine Verpflichtung der Entscheidungsträger, zu den Entscheidungen zu stehen.“

Die Details sind nicht wichtig – die gingen eh an den Bürgern vorbei.

Gut eine dreiviertel Stunde ist vorbei. Keine Chance, auch nur annähernd den 15-jährigen Entscheidungsprozess wiederzugeben. Alle Kandidaten haben viel mehr gesagt, als sie hier zitiert werden. Sonst müsste man noch mehrere Seiten Protokoll anfügen.

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Georg Wacker, CDU

Es geht auch nicht ums Detail. Für Details standen 15 Jahre zur Verfügung. „Demokratisch legitimierte Entscheidungsprozesse“. Keiner bestreitet das. Doch alle wissen: Das ging an den Bürgerinnen und Bürgern voll vorbei. Es wird über Prozesse diskutiert, die offenbar zu unverständlich oder zu komplex sind. Oder nicht oder falsch oder zu intransparent vermittelt wurden.

Auch Moderator Volker Barzyk ist überfordert. Er tut so, als könne er einfach weiterfragen. Ohne dass er das möchte, spiegelt er die große Debatte im „kleinen“ Rahmen.

Bereits an dieser Stelle spannen sich die Rücken der Gäste. Schon jetzt drängen Fragen. Aber es geht weiter.

Der Volksentscheid – die Antwort auf alle Fragen?

„Wie steht die FDP zu einem Bürgerentscheid?“, fragt Herr Barzyk.

„Ein Volksentscheid ist gegen die Verfassung“, antwortet Frau Arnold und rechnet vor, dass eine „Rückabwicklung“ bis zu drei Milliarden Euro kosten würde.

Herr Kleinböck sagt: „Diese Illussion hatte ich nie, dass ein CDU-Mitglied Heiner Geissler für einen Volksentscheid ist. Dabei ist das die einzige Lösung, aus dem Dilemma herauszufinden.“

„Ich höre ständig neue Zahlen, die immer größer werden, was ein Ausstieg kosten soll“, sagt Sckerl. „Wir müssen den Menschen exakt sagen, was ein Ausstieg kostet und darüber informieren, dass sie die Kosten zu tragen haben, wenn sie sich mit Ja oder Nein entscheiden. Wovor haben Sie Angst, Frau Arnold?“

Herr Wacker sagt: „Wir haben die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit im Land, ja in ganz Europa. Die Frage ist, ob wir als moderner Unternehmensstandort erhalten bleiben oder nicht?“ Er nennt viele Zahlen dazu und sagt: „Man muss sich über die Tragweite Gedanken machen, was passiert, wenn Stuttgart21 nicht kommt.“

Top-Thema: Bürgerinnen und Bürger.

Politik besteht nicht nur aus Zahlen und Fakten. Politik ist das, was die Menschen angeht, woran sie teilhaben. Politik ist das, was die Menschen bewegt. Zur Zeit sind die Menschen sehr bewegt.

Das ist das Top-Thema des Wahlkampfs in Baden-Württemberg – Stuttgart21 oder die Schulpolitik sind nur Synonyme dafür.

Das Top-Thema heißt: Bürgerinnen und Bürger. Und ob sie der Politik noch folgen können oder nicht.

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Gäste.

Hans-Ulrich Skerl ist an diesem Abend der Applaus-Sieger. Und nicht nur das: Ich sitze zwischen Freien Wählern und höre viele positive Kommentare. Und Murren. Vor allem über Frau Arnold und auch über Herrn Wacker: „Die verarschen uns“, sagt einer.

Uli Sckerl ist definitiv kürzer als die anderen drei, sagt klare Sätze: „Die Bürger gehen auf die Barrikaden, keine Chaoten, sondern ganz normale Bürger wie die hier in Hirschberg.“

Ein Gast ruft: „Die habt ihr in Bussen hingekarrt.“ Uli Sckerl wiegelt ab: „Die Regierung hat überzogen, ohne Not, als sie einfach weitergemacht hat und den Protest nicht ernst genommen hat. Wenn das so weitergeht, wird es keinen Frieden geben.“

Unruhe vs. Aufmerksamkeit.

Als wenn manche im Publikum ihn bestätigen wollten, wird laut dazwischengerufen, gemurmelt, es herrscht Unruhe – wenn Sckerl redet.

Dabei redet er ruhig, verständlich und über die Rechte von Bürgern. Die „Sckerl-Gegner“ in den Reihen der Gäste machen keine gute Figur an diesem Abend. Wahrscheinlich halten sie sich für „gute Bürger“ und benehmen sich dabei einfach schlecht.

Wenn Frau Arnold oder Herr Wacker reden, verhalten sich die „grünen“ Gäste ruhig und aufmerksam. Es wirkt wie ein Spiegelbild der Stimmung im Land. Friedliche Proteste, die zu „Gewaltdemos“ stilisiert und niedergeknüppelt werden, stehen krakelenden „rechtschaffenden Bürgern“ entgegen.

Zahlen und Verdächtigungen.

Herr Wacker redet was von „Initiatoren des Protests“.

Uli Sckerl verweist auf die Zahlen: „Während seit Monaten jedes Wochenende und an den Montagen bis zu 100.000 Bürger aus der Mitte der Gesellschaft auf die Straße gehen, haben die Befürworter gerade mal 7.500 Menschen versammeln können. Das sind die Zahlen und die muss man ernst nehmen.“ Auch jetzt wird gestört, aber nicht mehr so sehr.

Es geht weiter mit der Schulpolitik – wieder gibt es zu lange Statements der Kandidaten. Das ist mehr als anstrengend für die meisten Gäste. Man merkt die Anspanung.

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Arnold und Kleinböck.

Moderator Barzyk ist dem Redebedürfnis der Kandidaten kaum gewachsen und setzt zu selten einen Punkt. Zum Thema Bildung verirrt sich der Kandidat Kleinböck in langen Gedankengängen. Es fällt ihm sichtlich schwer, sich zu konzentrieren, obwohl er als Lehrer und Schulleiter eigentlich „der“ Fachmann am Tisch ist.

Frau Arnold wirft Zahlen über Zahlen in den Raum und redet nur davon, wie positiv alles sei: „Wir haben die Werkrealschule auf den Weg gebracht.“

Bilderung ja – aber welche und wie?

Georg Wacker, Staatssekretär für Bildung bekennt sich wenig überraschend zum bestehenden Schulsystem und sagt: „Wir müssen die Realschule stärken. Sie ist die Schulart des sozialen Aufstiegs.“

Uli Sckerl sagt: „Wir wollen keine Schulform, die von oben verordnet wird. Wenn die Schulreformen so „rosig“ sind, wieso gibt es dann so viel Aufruhr? Wieso ist der Landeselternbeirat dagegen? Warum gibt es so viele Hauptschulrektoren, die sagen, dass diese Schule keine Zukunft hat?“

Herr Wacker und Frau Arnold finden, dass das achtjährige Gymnasium „internationaler Standard ist. Da gibt es keinen Weg zurück.“ Herr Kleinböck sieht das anders und will den Schulen freistellen, ob sie einen „G8“ und einen „G9“-Zug anbieten. Und Uli Sckerl kann sich vorstellen, dass die Schüler bis Klasse 10 gemeinsam mit unterschiedlicher Förderung „in der Kommune“ unterrichtet werden: „Es gibt Alternativen zum dreigliedrigen Schulsystem.“

Herr Wacker sagt: „Wer die Hauptschule zur Unterschule abstempelt, stempelt die Schüler ab.“ Es wird geraunt. „Das ist doch die Realität“, sagt jemand.

Immerhin, man ist sich einig, dass die „individuelle Förderung“ zunehmen muss.

Die Gäste dürfen Fragen stellen. Viele ergehen sich in Erklärungen. Der frühere Freie Wähler-Vorsitzende Manfred Kopp sagt: „Nach 57 Jahren Regierung gibt es Verschleißerscheinungen. Demokratie lebt vom Wandel. Erleben wir ein „grünes Wunder“ oder ein Come-Back der regierenden Parteien?“

Um 22:17 Uhr ist die „Diskussion“ beendet, die pünktlich um 19:30 Uhr begonnen hat.

Die Gäste und auch die Kandidaten sind sichtlich geschafft von der Anstrengung.

Eindrücke.

Als Beobachter gebe ich meinen persönlichen Eindruck wieder – der sicher vom Eindruck anderer abweichen kann.

Ich unterstelle allen Kandidaten, dass sie das beste wollen – keiner ist in einer wirklich entscheidenden „Machtposition“, wie es beispielsweise ein Minister ist.

Aber es gibt deutliche Unterschiede. Der Staatssekretär Wacker „repräsentiert“ immerhin die Macht als CDU-Mitglied. Er betont immer, wie seriös die Entscheidungen seien. Was mir missfällt ist seine „Angst-Rhetorik“ – wenn Stuttgart21 nicht kommt, geht Baden-Württemberg den Bach runter. Wenn man etwas am Schulsystem ändert, riskiert man ein „erfolgreiches“ Modell. Mit gefällt, dass er einlenkt und sagt, dass die regierende Politik an den Bürgerinnen und Bürgern vorbei entschieden hat und dies ein Fehler ist.

Die „Koalitionspartnerin“ Frau Dr. Arnold kann überhaupt nicht überzeugen. Sie wirft mit Zahlen um sich, die „künstlich“ wirken und kann keine echte Überzeugung darstellen. Als sie Herrn Wacker fragt, ob sie sich äußern dürfe, mag das höflich gemeint sein, wirkt aber nur unterwürfig.

Herrn Kleinböck ist die Koalitionsbereitschaft mit den „Grünen“ mehr als deutlich anzumerken. Zu oft redet er statt zu den Gästen in Richtung Herrn Sckerl. Er scheint sich damit abgefunden zu haben, dass diese Wahl zwischen den Grünen und der CDU entschieden wird und die SPD keine große Rolle spielt.

Der „Innenpolitische Sprecher“ Hans-Ulrich Sckerl dominierte die Diskussion – nicht durch provokante Äußerungen, sondern durch Einsicht, dass die Bürgerinnen und Bürger bis ins bürgerliche Lager hinein mit der Regierungsarbeit nicht einverstanden sind. Überzeugend wirkt er durch seine Forderung, diese entscheiden zu lassen und sich einem Votum zu beugen.

Wacker vs. Sckerl. Sckerl vs. Wacker.

Damit ist Herr Sckerl der ernstzunehmende Gegenspieler von Herrn Wacker, der bekennt, dass die CDU-Politik an den Bürgern vorbeigegangen ist und dadurch sicherlich auch „Punkte“ macht.

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Die Kontrahenten: Sckerl und Wacker.

Der Wahlkampf wird ganz sicher an dieser Linie entschieden und der Frage, wem der Bürger mehr glaubt: Einer „geläuterten“ CDU oder dem „Einläuten“ einer neuen Ära durch die Grünen.

Die SPD spielt zwischen diesen Lagern keine große Rolle. Die FDP schon gar nicht.

Aller Voraussicht nach wird aber entscheidend sein, ob die FDP den Wiedereinzug ins Parlament schafft – und Die Linke nicht.

Der Weinheimer Kandidat von Die Linke, Matthias Hördt, war an diesem Abend nicht dabei. Angeblich, weil das den „Rahmen“ sprengen würde, wie die Weinheimer Nachrichten den Freien Wähler-Sprecher Peter Johe zitierten.

Tatsächlich wohl eher, weil Die Linke noch nicht ins „politische Bild“ der Freien Wähler passt. Auch das könnte sich ändern, ob das den Freien Wählern passt oder nicht.

Sollte Die Linke erfolgreich sein, wird deren Erfolg durch die verfehlte Politik der CDU befördert – unterstützt durch eine auch an diesem Abend deutlich gewordene fehlende Positionierung der SPD.

Grünes Wunder oder bürgerliches Come-Back?

Die Grünen haben noch längst nicht gewonnen – Uli Sckerl machte zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass er sich mit seiner Partei bereits an der Macht sieht. Trotzdem war er der souveränste an diesem Abend. Denn die Grünen werden mit großer Wahrscheinlichkeit die absoluten Wahlsieger werden.

Ob es reichen wird, die Macht im Land zu übernehmen, wird erst am 27. März 2011 entschieden.

Das wäre ein „grünes Wunder“.

Wenn das nicht eintritt, bleibt es trotzdem spannend, ob es zu einem „Come-Back“ der bürgerlichen Parteien kommt oder es beim Dienst nach Vorschrift bleibt.

Gabis Kolumne

Non vitae, sed scholae discimus oder ists umgekehrt?

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Guten Tag!

Hirschberg, 21. Juni 2010. Lateinische Zitate sind vor allem etwas für Profilneurotiker. So weit, so gut. Was nützen Lateinkenntnisse im wahren Leben? Vor allem, um den eigenen Kindern zu helfen, meint Gabi.

Endlich weiß ich, warum ich sieben Jahr lang Latein in der Schule gelernt habe!

Nein, ich habe es nicht für mein Studium gebraucht und es hat auch später keinen meiner Arbeitgeber interessiert, dass ich mein Großes Latinum, zwar mit Ach und Krach, aber dennoch bestanden habe.

Jetzt über zwanzig Jahre später bin ich sehr froh darum. Bin dankbar, dass mein Vater mich mit öden Deklinationen und Konjugationen gequält hat und sehe endlich einen Sinn darin – mal ganz abgesehen davon, dass ich seine ständigen „lateinischen Weisheiten“ verstehe.

Sie fragen sich sicher, warum? Ganz einfach, um meinen Kindern beim Lernen zu helfen, um Fehler in der Korrektur der Lateintests zu entdecken und um mich mit Lateinlehrern auseinander zu setzen.

Die Pädagogen unter Ihnen werden jetzt sagen, aber nein, das ist doch nicht die Aufgabe der Eltern. Die Kinder sollen selbständig lernen, sie sollen in der Schule aufpassen und das Gelernte zu Hause wiederholen.

Ja, davon war ich auch überzeugt bis der Schulalltag meiner Kinder mich eines Besseren belehrt hat.

Und seien Sie mal ehrlich, wer hat seinen Kindern noch nicht bei einem Referat, einer Buchvorstellung oder einer GFS (Gleichwertige Feststellung von Schülerleistungen) geholfen.

Vor ein paar Wochen war die Lateinarbeit in der Klasse meiner Tochter so schlecht ausgefallen, dass sich der Lehrer bemüßigt fühlte, den Eltern einen Brief zu schreiben, in dem er sie nicht nur bat, die Hausaufgaben zu kontrollieren, sondern auch die Lernmethoden der Kinder zu überprüfen. Ich wusste bis dato nicht, dass Lehr- und Lernmethoden in das Aufgabenfeld von Eltern fallen.

Nun wäre es einfach, sich dem zu widersetzen. Wir alle haben unseren Job zu machen und ich kann schlecht meine Aufgaben an die Lehrer meiner Kinder delegieren. Doch welche Konsequenz hätte meine Verweigerung für die schulische Entwicklung meiner Kinder? Fallen die durch das Raster deren Eltern nicht helfen wollen oder nicht helfen können!

Noch kann ich meiner Tochter in den meisten Fächern helfen, aber bei meinem Sohn in Mathematik in der Oberstufe – keine Chance. Ich kenne kaum ein Kind, das das Gymnasium ohne den verstärkten Einsatz der Eltern oder die Zuhilfenahme von Nachhilfelehrern – oder wie das neudeutsch heißt: Trainern – durchläuft.

Wo bleibt denn da die Chancengleichheit? Fehlt es den Eltern an Zeit, Schulbildung und/oder Geld wird es für viele Kinder ganz schön hart, wenn nicht unmöglich, ihr Abitur zu erreichen.

Dabei schreien unsere Politiker doch nach gut ausgebildeten Jugendlichen und laut Pisa liegen wir nicht gerade gut im europaweiten Vergleich, wenn es um das Erlangen der Hochschulzugangsberechtigung geht.

Ich kann für mich nur sagen, bin ich mal froh, dass ich Latein hatte. Und wenn mich meine Kinder fragen, wofür sie das alles lernen sollen, habe ich jetzt auch immer ein gutes Argument.

Und hätte ich doch nur mal besser in Mathe aufgepasst! Das hat mein Mann – wir ergänzen uns also.

Die entscheidende Frage bleibt: „Non vitae, sed scholae discimus“, heißt es bei Seneca im Original. Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir. Der gute Mann hat das einstmals als Kritik an den Philosophenschulen seiner Zeit gesagt.

Heute kennt man das verdrehte Zitat: „Non scholae, sed vitae discimus“ – nicht für die Schule, für das Leben lernen wir.

Ist das so? Daran habe ich echte Zweifel.

Schulische Chancengleichheit? SPD-Diskussion über Bildung

Guten Tag!

Hirschberg/Heddesheim, 10. Juni 2010. Die Frage ist spannend: „Bieten unsere Schulen wirklich Chancengleichheit?“, fragen die Ortsverbände aus Heddesheim und Hirschberg heute Abend in Heddesheim. Dazu gibt es Vorträge und eine Diskussion ab 20:00 Uhr im „Pflug“.

Information der SPD Rhein-Neckar:

„Die SPD-Heddesheim und die SPD-Hirschberg laden zu einer gemeinsamen Veranstaltung am

Donnerstag, den 10. Juni 2010, 20.00 Uhr im Bürgerhaus/ Pflug in Heddesheim ein.

Das Thema des Abends lautet

„Bieten unsere Schulen wirklich Chancengleichheit?
Entwicklungsmöglichkeiten zu besserer Bildung“

Dabei werden vier Kurzvorträge gehalten, zu denen die Referenten

  • Jens Drescher, Rektor der Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Hirschberg,
  • Hans-Jürgen Krieger, Realschulrektor a.D. Schriesheim,
  • Hildegard Klenk, Vorsitzende der GEW Nordbaden und
  • Gerhard Kleinböck, Landtagsabgeordneter von Baden-Württemberg zur Verfügung stehen.

Auch die Veränderungen im Zuge der Einführung der Werkrealschule Hirschberg-Heddesheim sollen dabei angesprochen werden. Den Vorträgen schließt sich eine Diskussion an mit der Möglichkeit, weitere Informationen zu erhalten und Fragen an die Referenten zu stellen.

Zu dieser öffentlichen Veranstaltung sind alle an Schule und Bildung interessierte Bürgerinnen und Bürger willkommen.“

Gäste sind natürlich willkommen.

Siehe Terminkalender.

Einen schönen Tag wünscht
Das hirschbergblog

Gabis Kolumne

Generation G8 oder die verplante Zukunft unserer Kinder

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Guten Tag!

Hirschberg, 17. Mai 2010. Die Reform der gymnasialen Oberstufe ist ein Missgriff, meint Gabi. Ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen, betrachtet unsere Kolumnistin dabei die psychologischen Auswirkungen. Panik macht sich breit. Wer sichs leisten kann, schickt seine Kinder schon heute zur „Sonderqualifikation“, denn es wird eng – vor allem ums Herz.

Meine Kinder haben beide das Pech oder auch Glück, je wie man es sieht, zur Generation G8 zu gehören, also Schülerinnen, die sich mit dem achtjährigen Gymnasium herumschlagen müssen.

2012 gibt es den ersten G8-er Jahrgang – davor waren es G9-er, also Absolventen eines neunjährigen Gymnasiums.

Glück haben sie insofern, dass sie ein Jahr früher fertig werden und damit endlich im europäischen Zeitplan für die Oberstufe liegen.

Und Pech -€¦ Na ja, das zu erklären, dauert länger.

2012 wird es eine große Klopperei um Studien- und Ausbildungsplätze geben.

Ein Sonderfall ist dazu noch der Jahrgang meines Sohnes. Der gehört nämlich zu den ersten und zu den doppelten. Und das heißt wiederum: 2012 haben wir einen doppelten Jahrgang von G8-ern und G9-ern, die sich fröhlich um Studien- und Ausbildungsplätze kloppen dürfen.

Über die bekannten Nachteile des G8 wurde schon viel geschrieben: Schwachsinnig verkürzte Lehrpläne, Nachmittagsunterricht, kaum Freizeit – also eine typisch deutsche Reform, in der reformiert wurde, ohne richtig darüber nachzudenken, ob das eigentlich Sinn macht. Hauptsache reformiert.

Und jetzt ist es soweit, der doppelte Jahrgang geht in die Kurstufe, sprich 12. und 13. Klasse. Wer jetzt aufmerksam mitgerechnet hat, sagt Stopp!, eine 13. Klasse kann es ja nicht mehr geben.

Weit gefehlt, in diesem Sonderfall, also genau in diesem Jahrgang, überspringen alle 10-Klässler mal kurz die 11. Klasse, um gemeinsam mit den G9-ern nach den Sommerferien in die 12. Klasse zu kommen. Raffiniert, so wird landesweit ein ganzer Jahrgang zu Hochbegabten Schülerinnen, die mal eben eine Klasse überspringen.

Gehen wir nun mal positiv davon aus, dass die Schulen es geschafft haben könnten, beide Jahrgänge gleich gut auf ihr Abitur vorzubereiten, wird Baden-Württemberg (auch Bayern) 2012 nun über die doppelte Anzahl von Abiturienten verfügen.

Schön für die Hochschulen und Betriebe, denn die können sich die Besten aussuchen.

Doppelte Konkurrenz.

Da fragt man sich natürlich als Eltern, was tun? In Windeseile und mit Druck wurden unsere Kinder durch die Schulzeit gepeitscht, um sich dann sich in unglaublicher, nämlich doppelter Konkurrenz wieder zu finden.

Ein Rezept für viele ist sicherlich eine einjährige „Auszeit“, sprich ein Soziales Jahr oder ein Auslandaufenthalt mit „Mehrwert“, also mit Sprachschule, Praktikum, Selbsterfahrung oder ähnlichem. Denn, das haben wir gelernt, einfach nur so darf diese Generation gar nichts mehr tun.

Waren unsere Kinder schon ab dem Kindergartenalter in ihrer Freizeit verplant, so müssen sie auch direkt vom Abitur in eine sinnvolle gut planbare Beschäftigung gleiten.

Organisationen, die für teures Geld unsere Kinder im Ausland bei Jobs, Sprachschulen und Praktika betreuen, sprießen nur so aus dem Boden und sind äußerst erfolgreich.

Duale Hochschulen als Karrieregaranten?

Auf der Überholspur im Wettbewerb bei den Studienmöglichkeiten sind demnach auch die dualen Hochschulen, die nicht nur ein kurzes Studium, sonder auch gleichzeitig Praxis, Firmenkontakt und wenn möglich über das Studium hinaus ein Beschäftigungsverhältnis zu garantieren versprechen.

Bisher gelingt es mir noch ganz entspannt zu bleiben. Doch im Freundes- und Bekanntenkreis, beginnt die Hektik und Panik auszubrechen: Was passiert mit unserem Kinder nach dem Abitur? Und das ist, wohlgemerkt, 2012.

Durch Sprachaufenthalte in der Schulzeit versuchen einige Eltern, die sich das leisten können, ihren Kindern schon im Vorfeld einen Wettbewerbsvorteil zu ermöglichen.

Ein Bekannter, dessen Tochter in der 11. Klasse, also sprich noch G9 ist, rennt schon seit Wochen auf Info-Veranstaltungen von Hochschulen in der Region und auf Berufsinformationsmessen. Man muss sich frühzeitig kümmern, erklärt er mir.

„Sonst hast Du keine Chance mehr…“

Auf einer Party unterhielt ich mich kürzlich mit einer Frau, deren Sohn genau wie meiner nach G8 in zwei Jahren Abitur machen wird. „Wenn Du ein Duales Studium anstrebst, musst Du Dich mit dem Zeugnis von 11/1 bei den Betrieben bewerben, sonst hast Du keine Chance“, erklärte sie mir. Ich dachte: Stopp, ich strebe überhaupt kein Studium mehr an, das habe ich alles hinter mir, mein Zeugnis von 11/1 zeige ich keinem mehr und – ich hab-€™ doch schon einen Job.

Meine Argumente, mein Sohn weiß doch noch gar nicht, was er nach dem Abi machen möchte und vielleicht soll er erstmal ein Jahr auf Reisen gehen, wurde mit dem Blick, „Du hast ja keine Ahnung und Du wirst schon sehen, was dabei raus kommt“, abgeschmettert.

Wie schon gesagt, bislang bleibe ich noch ganz entspannt. Aber, wenn ich ehrlich bin, ich weiß nicht mehr, wie lange.

Denn auch, wenn ich bei dieser Hysterie (noch) nicht mitmache, möchte man ja doch das Beste für seine Kinder.

Aber ich bezweifle, dass ein so vorgeplanter Weg, wirklich das Beste ist. Oder? Was meinen Sie?

Jobs for Future mit hohen Besucherzahlen

Guten Tag!

Region Rhein-Neckar/Hirschberg, 25. Februar 2010. Bereits am ersten Tag der dreitägigen Messe für Arbeit, Aus- und Weiterbildung strömten 11.172 Menschen in die Mannheimer Maimarkthalle (Vorjahr erster Tag: 10.134 Besucher).

Am Vormittag besuchten in erster Linie Schülerinnen und Schüler die Messe – viele erkundeten mit Fragebögen mögliche Berufe zum Beispiel bei Anbietern von grünen Berufen, Medien und Veranstaltungsberufen, Studiengängen, von Berufen in der Kirche und im öffentlichen Dienst.

Die Messe Jobs for Future ist auch am Freitag und Samstag noch von 10 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei.

Berufsmesse Jobs for Future. Bild: hirschbergblog

Berufsmesse Jobs for Future. Bild: hirschbergblog

Einen schönen Tag wünscht
Das hirschbergblog

10. Messe „Jobs for Future“ vom 25. bis 27. Februar in der Maimarkthalle Mannheim

Guten Tag!

Hirschberg/Mannheim, 23. Februar 2010. Am Donnerstag, den 25. Februar 2010, startet Süddeutschlands größte Messe rund um Ausbildung, Studium und Beruf.

Mit 233 Ausstellern ist die „Jobs for Future“ in Mannheim Süddeutschlands größte Aus- und Weiterbildungsmesse. Sie wendet sich an alle Schüler, Abiturienten, Studierende, Existenzgründer, Berufstätige und Wiedereinsteiger.

2009 verzeichnete „Jobs for Future“ an den drei Tagen über 40.000 Besucher.

„Welcher Beruf kommt für mich in Frage? Wo gibt es Ausbildungsplätze in der Region? Welcher Studiengang hat Zukunft? Wie kann ich im Job weiterkommen und welche Qualifikation brauche ich dafür? Wie finde ich eine neue Stelle?“

Die Aussteller auf der „Jobs for Future“ helfen bei diesen Fragen weiter. Sie werden die Besucher fachkundig informieren und ihnen die Möglichkeiten für ihren Berufswunsch aufzeigen.

Drei volle Tage, vom 25. bis 27. Februar, jeweils von 10 bis 18 Uhr, stehen Personalchefs, Dozenten, Meister, Studienberater, Ausbildungs- und Arbeitsmarktexperten den Besuchern Rede und Antwort. Der Eintritt ist frei.

Einen schönen Tag wünscht
Das hirschbergblog

Tödlicher Stich ins Herz – weitere Waffen gefunden

Guten Tag!

Region Rhein-Neckar/Ludwigshafen, 19. Februar 2010. Gegen den 23-jährigen Mann, der gestern in Ludwigshafen einen 58-jährigen Lehrer niedergestochen hatte, erging heute Haftbefehl wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen. In der Wohnung des Mannes fanden die Ermittler weitere Waffen und Chemikalien, die eventuell für einen Bombenbau vorgesehen waren.

Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Frankenthal und des Polizeipräsidiums Rheinpfalz:

„Nach der noch gestern durchgeführten Obduktion bei der Rechtsmedizin in Mainz liegt das vorläufige Obduktionsergebnis vor. Danach fügte der 23-jährige ehemalige Schüler der BBS II seinem Opfer mehreren Messerstiche zu. Tödlich verletzt wurde der 58-Jährige durch einen Stich in die Brust, der das Herz verletzte.

Der 23-Jährige wurde heute um 11.30 Uhr dem Haftrichter vorgeführt. Die Vorführung erfolgte beim Polizeipräsidium Rheinpfalz in Ludwigshafen. Auf Antrag der zuständigen Staatsanwaltschaft Frankenthal erging Haftbefehl wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen.
Im Rahmen seiner richterlichen Vernehmung machte der Beschuldigte keine weiteren Angaben.

Bei der zwischenzeitlich erfolgten Durchsuchung seiner Wohnung in Ludwigshafen wurden 16 Schusswaffen, darunter Schreckschuss-, Luftdruck- und Gotcha-Waffen sichergestellt. Weiterhin entdeckte der Entschärfungsdienst des Landeskriminalamtes Chemikalien, die zum Bau von Sprengsätzen geeignet sein können. Sie werden zurzeit beim LKA untersucht. Zusätzlich wertet die Polizei derzeit schriftliche und elektronische Aufzeichnungen des Tatverdächtigen aus. Diese deuten darauf hin, dass er sich mit vorangegangen Amoktaten befasst und möglicherweise bereits vor einiger Zeit mit der Planung einer eigenen Gewalttat begonnen hat.“

Mord aus niedrigen Beweggründen – Ex-Schüler tötet Lehrer mit Messer

Guten Tag!

Region Rhein-Neckar/Ludwigshafen, 18. Februar 2010. An der Ludwigshafener Berufsfachschule Technik II in Mundenheim ist heute ein Lehrer von einem ehemaligen Schüler getötet worden. Als Tatmotiv hat der 23-jährige mutmaßliche Täter „Wut“ angegeben.

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Die rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerin Doris Ahnen (SPD) und der leitende Oberstaatsanwalt Lothar Liebig. Bild: hblog

Die Teilnehmer der Pressekonferenz im Ludwigshafener Polizeipräsidium waren sichtlich erschüttert über die Tat: „Wir gehen von einer Tat aus niedrigen Beweggründen aus“, sagte der leitende Oberstaatsanwalt Lothar Liebig gegenüber der Presse.

Rund 70 Reporter filmten, fotografierten und schrieben mit. Noch gibt es wenige Details: Alles deutet darauf hin, dass es kein Amoklauf war, sondern eine gezielte Attacke auf den getöteten 58 Jahre alten Lehrer, der seinen Wohnsitz in Hessen hat.

Verletzt wurden ein weiterer Lehrer und der Schulleiter Walter Lautwein. Beide konnten sich aber in Sicherheit bringen. Die Schule wurde umgehend geräumt, Spezialkräfte der Polizei verhafteten kurz darauf den Tatverdächtigen.

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Die Berufsbildende Schule Technik II in Ludwigshafen. Bild: hblog

Dieser soll strafrechtlich bislang nicht auffällig gewesen sein und habe nach eigenen Angaben die Schule bereits 2004 verlassen. „Wut“ über die schlechte Benotung sei angeblich das Tatmotiv gewesen.

Hinweis:
Der für dieses blog verantwortliche Journalist Hardy Prothmann auf Focus online: Trostlose Lebenssituation

Redaktion

Amoklauf an Berufsschule in Ludwigshafen? Lehrer getötet

Guten Tag!

Region Rhein-Neckar, 18. Februar 2010. An der Ludwigshafener Berufsfachschule Technik II in Mundenheim soll es am Vormittag zu einem Amoklauf gekommen sein. Dabei wurde ein Lehrer getötet. Der mutmaßliche Täter soll gefasst sein.

Die Nachrichtenlage ist dünn. Laut Polizei soll sich die Tat gegen 10:00 Uhr ereignet haben. Angeblich soll ein bereits gefasster 23-jähriger der mutmaßliche Täter sein, der mehrere Personen angegriffen haben soll. Ein Lehrer starb an seinen Verletzungen.

Welche Waffe der Täter benutzte, ist auch noch nicht klar. Vermutlich ein Messer.

Die Schule ist nach Angaben der Polizei durch ein Großaufgebot der Polizei schnell geräumt worden. Eltern und Schüler werden nach Angaben der Behörden psychologisch betreut.

Die Berufsbildende Schule Technik II im Ludwigshafener Stadtteil Mundenheim hat 3.200 Schüler und 130 Lehrer.

Redaktion

Starke Belastung für Schüler und Eltern

Guten Tag!

Hirschberg, 12. Februar 2010. Die Grundschulempfehlung: Für die, bei denen es „passt“, ist alles in Ordnung. Für die anderen kann sie ein Drama werden. Bis zum 4. März 2010 werden in Baden-Württemberg wieder die Briefe versandt, die über die schulische und damit vielleicht auch berufliche Zukunft der Kinder entscheiden.

Kommentar: Sabine Prothmann

Im föderalen System der Bundesrepublik Deutschland können ein paar Kilometer entscheidend sein, ob die Eltern oder die Lehrer die Entscheidung treffen, auf welche Schule ihr Kind geht: Hier in Baden-Württemberg bestimmt die Schule auf Basis des Halbjahreszeugnisses, im benachbarten Hessen ist die verbindliche Empfehlung abgeschafft.

Absurd: Verbessert sich das Kind in der zweiten Hälfte des vierten Schuljahres, spielt das keine Rolle mehr.

Ist das Kreuz aus der Sicht der Eltern nicht an der richtigen Stelle, geht ein Kampf David gegen Goliath, sprich Eltern gegen die Entscheidung der Schule los.

Wenn Eltern mit der Grundschulempfehlung nicht einverstanden sind, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder sie nehmen das Beratungsverfahren in Anspruch oder sie melden ihr Kind gleich zur Aufnahmeprüfung an, was sie auch noch nach dem Beratungsverfahren machen können.

In diesem Verfahren werden mehrere Kinder von einer Beratungslehrerin getestet, die zwei verschiedene allgemeine Begabungstests durchführt. Diese sind landesweit einheitlich festgelegt und nach den vorgegebenen Normen ausgewertet werden.

Nach einem Beratungsgespräch mit den Eltern tagt die Klassenkonferenz gemeinsam mit dem Beratungslehrer, der stimmberechtigt ist, und beschließt die „Gemeinsame Bildungsempfehlung“. Entspricht die Empfehlung den Vorstellungen der Eltern, so können sie ihr Kind an der gewünschten Schule anmelden. Ist dies nicht der Fall, können sie sich entscheiden, ob sie ihr Kind zur Aufnahmeprüfung anmelden wollen.

Die Aufgaben für die Aufnahmeprüfung werden zentral vom Kultusministerium – auf der Grundlage des Bildungsplanes der Grundschule und unter Einbeziehung von Lehrerinnen und Lehrern aller betroffenen Schularten – gestellt. Damit werden sowohl die Voraussetzungen der abgebenden Schulart als auch die Erwartungen der aufnehmenden Schularten berücksichtigt.

Die Prüfung besteht aus einem schriftlichen und einem mündlichen Teil.

Sollte das Kind den Durchschnitt für die gewünschte Schulart nach der schriftlichen Prüfung (3,0 für die Realschule, 2,5 für das Gymnasium) nicht erreicht haben, so wird eine mündliche Prüfung durchgeführt. Die Leistungen für die schriftliche und mündliche Prüfung zählen je zur Hälfte.

Über Sinn oder Unsinn des Systems sowie über das dreigliedrige Schulsystem kann man unterschiedlicher Meinung sein.

Man sollte sich aber auf alle Fälle bei einem Widerspruch gegen die Schulempfehlung darüber im Klaren sein, dass eine Aufnahmeprüfung für das Kind und auch die Familie durch das bürokratische Verfahren eine starke Belastung darstellt.

Welche Schule ist die richtige für mein Kind?

Guten Tag!

Hirschberg, 12. Februar 2010. Diese Frage stellen sich dieser Tage wieder viele Eltern in Baden-Württemberg. Bis zum 26. Februar 2010 finden die Informationsgespräche mit den Klassenlehrern statt und bis zum 4. März werden die Grundschulempfehlungen versandt. Die Rückmeldung der Eltern zur Grundschulempfehlung muss bis zum 11. März 2010 erfolgen.

Der Trend zum Gymnasium ist nach wie vor hoch. Fast die Hälfte der Schüler erhalten eine entsprechende Empfehlung. Haupt- und Realschule liegen fast gleichauf. Aber: Während nur jedes fünfte deutsche Kinder von der Grund- auf die Hauptschule wechselt, ist es jedes zweite Kind aus Familien mit Migrationshintergrund.

Auf der Seite des statistischen Landesamts können Sie dazu einen ausführlichen und interessanten Text lesen: Grundschulempfehlung und Elternwunsch – nicht immer stimmen sie überein.

Nachfolgend finden Sie eine Auflistung der Informationsabende (sind auch im Terminkalender eingetragen) von Gymnasien und Realschulen, die gut von Hirschberg aus zu erreichen sind:

Kurpfalz – Schule Schriesheim
Hirschberger Straße 1
69198 Schriesheim
Gymnasium
Informationsveranstaltung am 11. März von 17.00 – 20.00 Uhr.
Realschule
4.3.10 Tag der offenen Tür für Eltern der Klasse 4

Dietrich-Bonhoeffer-Schule
Breslauerstraße 60
69469 Weinheim
Gymnasium: Informationsabend, Dienstag, 16. März 2010, 18.00 Uhr
Realschule: Tag der Offenen Tür, am Samstag, 20. März 2009, zwischen 10.00 und 14.00 Uhr

Werner-Heisenberg-Gymnasium
Friedrichstraße 7
69469 Weinheim
Informationsabend für die Eltern der zukünftigen Sextaner am 4.3.2010, 19.00 Uhr.

Carl-Benz-Gymnasium, Ladenburg
Realschulstr. 4
Ladenburg
Infoabend am 24. Februar, 17.30 Uhr

Merian Realschule, Ladenburg
Heidelberger Str. 20
Ladenburg
Infoabend am 10. März, 17:00 Uhr

Bunsen-Gymnasium
Humboldtstraße 23
69120 Heidelberg
Am Donnerstag, 11.03.2009 um 16:00 Uhr Tag der Information.

Kurfürst-Friedrich-Gymnasium
Neckarstaden 2
69117 Heidelberg
Im Rahmen des Schulfestes findet am Samstag, den 13.03.2010 (ab 10 Uhr)
um 11:00 Uhr eine Informationsveranstaltung für die Grundschüler und Eltern statt.

Hölderlin Gymnasium Heidelberg
Plöck 40-42
69117 Heidelberg
Infoabend am Dienstag, den 16.3.2010 um 19.00 Uhr
Tag der offenen Tür am 20.3.2010

Einen schönen Tag wünscht
Das hirschbergblog

Gabis Kolumne

Was eine „Halbjahresinformation“ bedeutet

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Guten Tag!

Hirschberg, 01. Februar 2010. Am Mittwoch gibt es die „Halbjahresinformation“. Früher hieß das „Zeugnis“. Wie es auch heißt – die Noten zeigen, ob die Kinder „auf dem richtigen Weg“ sind. Doch welcher ist das?, fragt sich Gabi, die auch nicht immer auf dem aus Sicht der eigenen Eltern „besten Weg“ war.

Dieser Tage saß ich mit meinen Freundinnen bei einer Tasse Kaffee und wir diskutierten unsere Köpfe heiß. Um was es ging? Um die sogenannte „Halbjahresinformation“.

Und wie mein Sohn mir erklärte, hat die auch rein gar nichts mit einem Zeugnis zu tun.

Denn, wie der Name schon sagt, wird man als Eltern sozusagen über einen Zwischenstand informiert. Quasi wie die Halbzeit beim Fußballspiel. Was ja, wie wir alle wissen, nichts mit dem Endergebnis zu tun hat. Wobei eine 4 in der Halbzeit selten zu einer 1 im Endergebnis werden wird, genauso wenig wie ein 6:0 selten zu einem 6:10 gedreht werden kann – und ich bin bei Gott kein Fußballexperte.

Gut – noch schaue ich gelassen dem kommenden Mittwoch entgegen. Einer meiner Freundinnen ging es da schlechter: Ihr Sohn hatte seinen Halbzeitstand schon bekommen und dementsprechend war ihr Gemütszustand – alles andere als bestens.

Das Ergebnis zählt.

Sie erzählt, dass eine ihrer Freundinnen vom Psychologen zu hören bekam: „Das sind nicht Ihre Noten. Sie haben ihren Schulabschluss schon gemacht. Die Kinder müssen ihren eigenen Ehrgeiz entwickeln.“

Soweit so gut. Aber was tun, wenn der Ehrgeiz nicht von alleine kommt? Sollen wir unsere Kinder einfach auflaufen lassen?

„Also, als erstes geht erst mal die Playstation auf den Speicher“, sagte meine Freundin. Wir anderen nickten zustimmend. Das war eine klare Maßnahme und würde sicherlich wirken.

„Schränke doch seinen Kontakt mit der Freundin ein. Das trifft ihn bestimmt“, schlug eine der Frauen vor. „Das sollte vielleicht eher mein Mann machen, sonst sieht es nach Aktion eifersüchtige Mutter aus“, gab eine andere Freundin zu bedenken.

„Also ich habe bei meiner Tochter die besten Erfahrungen mit einer Mathe-Nachhilfeschule in den Ferien gemacht“, warf eine dritte Freundin ein.

Es durchzuckte uns wie ein Blitz. Ja, das sah wirklich nicht nach Spaßprogramm aus und schien, wie das Ergebnis zeigte, sehr erfolgversprechend aus. Aber konnten wir das unseren armen Schulreform-geplagten Kindern wirklich antun? Vier Wochen täglich vier Stunden Mathe in den Sommerferien? Und wer kann sich das schon leisten?

„Wenn ich mich erinnere, wie schlecht ich in der 7. Klasse war, und in der 8. Klasse hat nicht viel gefehlt und ich wäre sitzengeblieben, habe ich hintenraus doch noch ganz gut abgeschnitten“, erinnerte ich mich.

Aber wir hatten das Glück der reformierten Oberstufe, fast alles, was uns nicht passte, konnten wir abwählen.

Haben sich unsere Eltern so um die Schule gekümmert, wie wir das heute tun? „Nein, mein Vater hat mich ab und an in Latein abgehört, was ganz schrecklich war, und meine Mutter in Französisch, das war schon alles“, erzählt eine Freundin.

Aber haben wir unsere Kinder nicht gepampert von Anfang an? Waren wir nicht im Kinderturnen, haben unzählige Bastelnachmittage, Elternabende und Lehrergespräche über uns ergehen lassen? Wie können wir sie jetzt mitten in der Pubertät sitzen lassen und von ihnen eigenen Ehrgeiz erwarten?

Das Leben ist kein Picknick.

„Ja, und was machst Du, wenn Dein Sohn eine Ausbildung anfängt oder studiert? Wirst Du ihm dann die Berichte schreiben oder bei den Seminararbeiten helfen?“, fragt mich eine Freundin. „Aber nein, nach der Schule ist er selbstverantwortlich“, entgegne ich nicht ganz so überzeugt, wie ich es gerne sein würde.

Es ist nicht immer leicht eine Position zu finden, wenn man die Kinder einerseits so gut verstehen kann und andererseits weiß, dass das Leben eben kein Picknick ist. Und für den Blödsinn, den wir veranstaltet haben, waren wir schließlich auch selbst verantwortlich.

Schule ist schließlich nicht alles, versuche ich mich zu beruhigen. „Wenn meine Kinder eine schlechte Note nach Hause bringen, ist mein Tag gelaufen“, gesteht eine gute Bekannte. Und trifft mit dieser Aussage in der Runde auf mehr Verständnis als auf Widerspruch.

Der nächste Mittwoch darf und wird kommen und schließlich ist es ja nur eine Halbjahresinformation und kein Halbjahreszeugnis wie in meiner Schulzeit.

Da gab es auch noch keine Zensuren wie 5+ oder 3-4. Da war eine 5 eine 5 und man hatte eine 3 oder eine 4 oder auch eine 1 oder eine 2.

„Siehst du“, sagte mein Sohn, „deshalb heißt es jetzt ja auch Information.“

gabi