Hirschberg, 16. Mai 2014. (red/csk) Vorbildich geht es in Hirschberg in Sachen „Wahlprogramm zur Kommunalwahl 2014 im Netz“ zu. Alle in Hirschberg antretenden Parteien bieten den Wählern einen umfassenden Überblick über ihre Wahlziele. Wir haben für Sie genauer hingeschaut: Wofür stehen die einzelnen Parteien, was wollen sie bewirken für Hirschberg? [Weiterlesen…]
Ortskerngestaltung, Verkehr und Betreuung fest im Blick
107.500 Menschen ehrenamtlich im Einsatz

Die Feuerwehr hilft heutzutage nicht nur bei Bränden, sondern ist ein Soforthelfer in Not- und Unglücksfällen.
Rhein-Neckar, 19. November 2013. (red/fw) Damit die Feuerwehr eine hohe Sicherheitsqualität gewährleisten kann, braucht sie viele ehrenamtlich tätige Einsatzkräfte. In Baden-Württemberg bieten über 107.500 Menschen in den Gemeindefeuerwehren ihre Hilfe an. [Weiterlesen…]
Keine gesundheitlichen Auswirkungen für unmittelbare Nachbarn

Das Großkraftwerk Mannheim ist mit seinen Emissionen bundesweit für 71 vorzeitige Todesfälle verantwortlich. Allein für den Block 9 rechnen Forscher mit 48 Fällen. Er geht 2015 ans Netz.
Mannheim/Rhein-Neckar, 04. April 2013. (red/ld) Wer nahe am Kohlekraftwerk wohnt, lebt länger. Eine Studie der Universität Stuttgart im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace, die gestern vorgestellt worden ist, sorgt für Aufregung. Daraus geht hervor, dass Kohlekraftwerke mit giftigen Feinstaubemissionen die Lebenszeit der Deutschen jedes Jahr um 33.000 Lebensjahre verkürzen. Das entspricht 3.100 Menschen pro Jahr, die frühzeitig sterben. Für 71 davon ist das kohlebetriebene Großkraftwerk Mannheim verantwortlich. Die gesundheitsschädlichen Auswirkungen zeigen sich aber erst in weiter Umgebung der Kraftwerke. [Weiterlesen…]
Grünes Licht für drei Bauvorhaben
Hirschberg, 08. Februar 2013. (red/zef) Am Dienstag, den 05. Februar 2013, genehmigte der Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) Hirschberg den Ausbau von zwei Zweifamilienhäusern und einem weiteren Wohngebäude.
Das Zweifamilienhaus in der Birkenstraße 20 in Großsachsen mit Walmdach wird nun doch nicht mit einem Mansard-Walmdach von 7,70 Meter auf 9,70 Meter aufgestockt, sondern mit einem Flachdach mit einer maximalen Höhe von 9,05 Meter. Da für die Birkenstraße 20 kein Bebauungsplan vorliegt, musste hierbei neben gesunden Wohn- und Arbeitsverhältnissen nur gewährleistet werden, dass das Gebiet erschlossen und das Erscheinungsbild des Ortes gewahrt wird. Dies ist nach eingehender Prüfung gegeben. Bei einem Mansard-Walmdach wäre ein neues drittes Vollgeschoss entstanden, dies ist jedoch nun nicht der Fall. Daher entsteht auch kein Präzedenzfall für künftige Neuerrichtungen. Der Beschluss wurde vom ATU mehrheitlich bewilligt.
In der Kurpfalzstraße 26a in Leutershausen soll ein neues Zweifamilienhaus errichtet werden. Dieses weicht jedoch in einigen Punkten vom Bebauungsplan ab: Das Treppenhaus überschreitet das Baufenster im Osten, das Wohngebäude, die Terrasse und der Balkon gehen über die westliche Baugrenze hinaus. Abweichend vom Bebauungsplan wurde der Gebäudeabstand von 3 Meter auf 2 Meter verringert. Ebenfalls war ein Flachdach nur für Gebäude mit einem Vollgeschoss vorgesehen, das künftige Gebäude soll aus zwei Geschossen bestehen. Da der Bebauungsplan aus dem Jahr 1963 stammt und nicht den heutigen Erfordernissen entspricht, erfüllen einige Gebäude ihn ohnehin nicht. Der ATU hat dem Antrag daher einstimmig zugestimmt.
Der ATU bewilligte ebenfalls, dass ein Gebäude in der Kurpfalzstraße mit einem Wintergarten aufgestockt und ein Carport errichtet werden kann. Die zuständige Geschossflächenzahl wird jedoch um 10,53 Prozent überschritten. Üblich waren angesichts des alten Bebauungsplans 10 Prozent. Somit soll diese Überschreitung künftig als Höchstwert dienen. Die östliche Baugrenze wird künftig um 1,50 Meter durch das Vordach des Hauses überschritten. Dies ist in der Kurpfalzstraße ohnehin öfter der Fall und daher unproblematisch. Obwohl der Carport nicht wie vorgesehen 5 Meter von der Straße entfernt, stimmte der Ausschuss trotzdem einstimmig zu, weil der Mindestabstand von 3 bis 4 Metern eingehalten wird.
Kein Störfeuer für Weinheim aus Hirschberg
Hirscherg/Weinheim, 08. Februar 2013. (red/zef) Weinheim und Hirschberg sind so eng miteinander verzahnt, dass Windräder in Weihnheim für das Ortsbild Hirschbergs von Bedeutung sein können. Hirschberg als Träger öffentlicher Belange musste somit von Weinheim gehört werden, damit es seinen Teilflächennutzungsplan für Windenergie umsetzen kann.
Von Ziad-Emanuel Farag:
Insgesamt gibt es sechs alternative Teilflächennutzungspläne. Der Teilplan 3b kommt nicht infrage: Hiervon wären die denkmalgeschützte Wachenburg und das Vogelschutzgebiet Wachenberg betroffen. Alle anderen Nutzungsplänenhaben aus Sicht des Ausschusses Technik und Umwelt der Gemeinde Hirschberg für selbige jedoch keine Folgen.
Der ATU stimmte dem Flächennutzungsplan daher einstimmig zu. Was in Hirschberg kein Problem ist, ist in Weinheim jedoch Gegenstand lebhafter Debatten über das Ortsbild, nachhaltiger Energie und dem Tierschutz. Artikel dazu finden Sie hier.
Mit einer Recherche hat alles angefangen…

Das war das "erste" Heddesheimblog - als Unterseite von blogger.de
Heddesheim/Rhein-Neckar, 07. Mai 2012. (red) Vor drei Jahren ist das Heddesheimblog.de gestartet. Zunächst als privates Blog, auf dem der Journalist Hardy Prothmann als Bürger seine Gedanken und Recherchen wegen einer umstrittenen Logistik-Ansiedlung veröffentlicht hat. Das Heddesheimblog hat sich in der Branche schnell einen Namen gemacht – als Zukunftsmodell für einen modernen Lokaljournalismus. Mittlerweile ist daraus ein Blog-Netzwerk geworden – nicht nur in Nordbaden.
Von Hardy Prothmann
Im Frühjahr 2009 war aus Sicht des Mannheimer Morgens die Welt mehr als in Ordnung. Das Viernheimer Logistik-Unternehmen „Pfenning“ plante eine angebliche 100-Millionen-Euro-Investition in dem beschaulichen Dorf. Bis zu 1.000 Arbeitsplätze, Gewerbesteuer in Hülle und Fülle, ein glücklicher Bürgermeister – die (bis dato nicht gefährdete) Zukunft des Dorfes ist gerettet. So die Botschaft der Zeitung.
Schlechter Zeitungsjournalismus als Anlass
Mir ist selten eine so unkritische Hofberichterstattung untergekommen. Kritische Fragen? Recherchen? Nichts davon war bei dieser Jubelberichterstattung zu erkennen, geschweige denn zu erahnen.

Auch die ARD ist bereits auf das Heddesheimblog aufmerksam geworden. (Klick auf das Bild führt zum Artikel)
Weil ich als Bürger in Heddesheim selbst vom starken Verkehrsaufkommen betroffen war, fing ich an, ein wenig zu recherchieren. Als erstes im Archiv des Mannheimer Morgens – so wie eigentlich ein Redakteur der Zeitung eine Recherche beginnen sollte. Und ich wurde fündig: Rund drei Dutzend Artikel gab das Online-Archiv her. Alle negativ über dieses „Familienunternehmen Pfenning“, das ohne jeden Bezug zu den kritischen Berichten als „Heilsbringer“ für Heddesheim gefeiert wurde.
Wohin mit meinen Recherchen? Dem Mannheimer Morgen als „Thema“ anbieten? Sicher nicht. Ich habe meine Texte zunächst bei blogger.de (siehe Foto oben) eingestellt. Der erste Text erschien am 28. Aprl 2009: „Alles gut oder alles schlecht mit Pfenning in Heddesheim?“ Und ist nach wie vor sehr lesenswert.
Großes Interesse – wachsende Zugriffszahlen
Die Zugriffszahlen gingen binnen weniger Tagen so schnell nach oben, dass die Seite oft nicht erreichbar war. Ich mietete deswegen eigenen Speicherplatz und veröffentlichte auch andere lokale Nachrichten.
Auch das fand Interesse und Anklag und nach wenigen Wochen reifte die Idee, ob es nicht möglich wäre, eine eigene Lokalzeitung im Internet zu gründen. Ich hatte schon von ähnlichen Projekten gehört, aber das waren oft nur „Versuche“.
Ich versuchte mit. Die erste Erfahrung war: „Mein“ Journalismus war in der nordbadischen Provinz eine Zumutung. Es enstanden schnell zwei Lager: Die einen jubelten, die anderen kotzten. Auch, weil ich kurz nach dem Start vom Heddesheimblog in den Heddesheimer Gemeinderat gewählt worden war – diese Funktion habe ich nach einem Umzug nach Mannheim aufgeben müssen.

Auch wir sind Gegenstand von Berichterstattung - gut 300 Berichte wurden über das Konzept und die Macher vom Heddesheimblog bereits verfasst.
Kritische Nachfragen? Meinungsstarke Kommentare? Investigative Recherchen? Das war man im Verbreitungsgebiet der Monopolzeitung Mannheimer Morgen nicht gewohnt. Die Zugriffszahlen stiegen rasant und auch bundesweit wurde das Heddesheimblog in der Journalistenbranche ein Begriff. „Was macht der Prothmann da?“, wurde gefragt. Ist das ein Ego-Projekt eines beißwütigen Journalisten oder vielleicht ein Zukunftsprojekt für einen neuen Lokaljournalismus?
Zahlreiche Branchenberichte
Ende 2009 wählte mich eine Jury in der Kategorie „Regionales“ auf Platz 3 unter die 100 Journalisten des Jahres 2009. Seit dem Start des Heddesheimblogs wurde ich als Redner, Seminarleiter oder Podiumsteilnehmer engagiert. Bei der Initiative Tageszeitung, dem Deutschen Journalistenverband, dem Bayerichen Journalistenverband, auf Kongresse, an Hochschulen, zu Unternehmer-Workshops.
Mittlerweile gibt es Dutzende von journalisten Studien- und Masterarbeiten, die das Heddesheimblog und andere lokale Internetmedien zum Thema gemacht haben und rund 300 Presse-Veröffentlichungen mit Bezug auf diese Form von Lokaljournalismus. Spiegel Online, FAZ, Süddeutsche, taz, Welt, ARD, NDR, Tagesspiegel, Berliner Zeitung – die Liste der „bekannten“ Medien, die über den Journalismus in der Provinz geschrieben haben, ist lang. Auch bei den Nachdenkseiten oder fefes Blog ist das Heddesheimblog Thema.
Oder das Prinzip. Das Heddesheimblog ist längst über den Ort hinausgegangen. Ende 2009 kam das Hirschbergblog.de dazu, Anfang 2010 das Ladenburgblog.de, Ende 2010 das Weinheimblog.de, Anfang 2011 das Rheinneckarblog.de, das Viernheimblog.de und seit Anfang 2012 sechs weitere Gemeinden des Wahlkreises Weinheim.
Netzwerk weitet sich aus: istlokal
Mit dem Unternehmer Peter Posztos habe ich im Herbst 2011 die Firma Istlokal Medienservie UG gegründet, weil wir unsere Erfahrungen auch anderne zur Verfügung stellen wollen. Peter Posztos macht die Tegernseer Stimme, ebenfalls eine lokale Zeitung im Internet. Seit Anfang 2012 vermarkten wir unser Produkt Istlokal OS und haben schnell neue Partner gefunden – beispielsweise in Bretten, Schweinfurt oder Weiterstadt.
Darüber hinaus gibt es ein Netzwerk von weiteren lokal arbeitenden Journalisten, wie Stefan Aigner in Regensburg oder Hubert Denk in Passau. Auch Philipp Schwörbel in Berlin hat mit seinen Prenzlauer Berg Nachrichten schon viel Aufmerksamkeit erlangt.

Immer mehr Lokaljournalisten gründen Blogs und nutzen beispielsweise wie wir die Istlokal OS-Software.
Uns alle vereint, dass wir guten, seriösen und vor allem kritischen Journalismus anbieten wollen. Einen Journalismus, der sich traut, Fragen zu stellen und nicht nur vorgefertigte Informationen zu erhalten. Keine Wohlfühl-Schwurbelei, sondern eine für die Demokratie herausragende Aufgabe zu erfüllen. Meinungen durch Informationen zu ermöglichen. Der Artikel 5 unseres Grundgesetzes ist die Geschäftsgrundlage.
Um diese Arbeit zu finanzieren, setzen wir auf Werbeeinnahmen – wie eh und je bei den Medien. Wir erzeugen Aufmerksamkeit und verkaufen diese. Das ist ein seriöses Geschäft.
Kleines, engagiertes Team
Zur Zeit arbeitet ein festes Team von sieben Mitarbeitern für die „Rheinneckarblogs“ – dazu weitere freie Journalisten, Kolumnisten und freundschaftlich verbundene Kollegen. Im Vergleich zur Personalausstattung der anderen Medien im Berichtsgebiet sind wir sehr klein aufgestellt – im Vergleich mit anderen setzen wir aber immer wieder Themen, die Thema sind.
Im Herbst 2011 beispielsweise mit der Fischfutter-Affäre. Der grüne Bundestagsabgeordnete Hans-Christian-Ströbele hatte uns für einen Bericht abgemahnt. Sämtliche Berliner Zeitungen berichteten über den Skandal, viele weitere Zeitungen und auch der NDR. Insgesamt wurde unser Bericht innerhalb weniger Tage gut 140.000 Mal aufgerufen, anfangs stürzte gar der Server wegen der massiven Zugriffe ab.

Zuletzt mahnte uns der Grünen-Bundespolitiker Hans-Christian Ströbele ab - und zog die juristische Attacke wieder zurück. Quelle: Die Welt
Die lokalen Zeitungen Mannheimer Morgen, Weinheimer Nachrichten und Rhein-Neckar-Zeitung hielten sich „zurück“, denn aus deren Sicht gibt es uns nicht. Die Fischfutter-Affäre mitten im Berichtsgebiet? Kein Thema für die „unabhängigen“ Printjournalisten.
Aus unserer Sicht gibt es die Zeitungen – und vor allem viel schlechten Journalismus. Was wir immer wieder thematisieren, wenn deren geschönte und klientelabhängige „Berichterstattung“ skandalös wird. So werden umgeschriebene Pressemitteilungen als eigene Berichte ausgegeben oder noch schlimmer – Themen häufig gar nicht berichtet, wenn sie den Zeitungen nicht „passen“. Und das betrifft beim besten Willen nicht nur uns. Was nicht berichtet wird, ist auch nicht passiert.
Juristische Attacken
Für mich persönlich hat diese Arbeit auch viele Nachteile gebracht. Seit nunmehr 21 Jahren arbeite ich als Journalist, 18 Jahre ohne jegliche juristische Streitigkeiten. In den vergangenen drei Jahren habe ich 11 Abmahnungen erhalten. Einmal habe ich eine Einstweilige Verfügung wegen widriger Umstände „akzeptiert“, einen Vergleich geschlossen, 9 Mal konnte ich die Abmahnung abwehren. Unterm Strich haben diese Prozesse gut 20.000 Euro gekostet, weil man nicht wollte, das publik wird, was öffentlich sein sollte. Und diese Prozesse kosten auch viele Nerven.
Sehr erfreulich ist der Kontakt zu den Leserinnen und Lesern. Viele unserer Artikel entstehen, weil wir Hinweise bekommen. Beobachtungen, Gedanken, Erfahrungen von Menschen, die sich Anteil haben und nehmen an unserer Gesellschaft und nicht gleichgültig sind. Diesen möchte ich stellvertretend für das Team danken.
Ebenfalls erfreulich ist die Zusammenarbeit mit vielen Behörden, die die Meinungsfreiheit hoch achten. Explizit möchte ich die sehr gute Zusammenarbeit mit der Polizei loben und in weiten Teilen auch mit den Feuerwehren. In unserem Berichtsgebiet sind zwei Namen erwähnenswert, Bürgermeister Manuel Just in Hirschberg und Bürgermeister Rainer Ziegler in Ladenburg, die sich kommunikativ sehr hervortun. Auch Bürgermeister Lorenz in Dossenheim möchte ich gerne als neuen Kontakt erwähnen, der uns beim Antrittsbesuch sehr freundlich empfangen hat. In den anderen Orten beginnen wir die Arbeit erst und die Kontakte stehen noch bevor.
Den Heddesheimer Bürgermeister Micheal Kessler muss ich leider nach wie vor als ausgewiesenen Feind der Pressefreiheit besonders hervorheben. Sein Amtsverständnis kommt in diesem Bericht sehr eindeutig zur Sprache: „Ich bin die Gemeinde.“
Unabhängige Berichterstattung
Wie unabhängig wir tatsächlich arbeiten, erkennt jeder, der unsere Berichterstattung verfolgt. Wir kritisieren „Grüne“ ebenso wie „Schwarze“, scheuen uns nicht vor „Rot“ oder „Geld“ oder „Orange“. Aber auch hier bieten wir Meinungen an: Ganz verallgemeinernd stellen wir fest, dass die CDU, die SPD und die FDP in der Region unserer Berichterstattung nicht wohlgesonnen sind.
Explizit die Ladenburger und Weinheimer CDU möchten wir lobend ausnehmen – nicht weil diese mit unser Berichterstattung „zufrieden“ sind, sondern weil sie gesprächsbereit sind. In Hirschberg explizit die Freien Wähler und in Weinheim explizit Herrn Carsten Labudda (Die Linke) und Weinheim Plus. Die genannten Personen und Parteien suchen den Ausstausch und die Kritik – was gut ist. Explizit muss auch der Grüne Landtagsabgeordnete Uli Sckerl erwähnt werden – trotz konträrer Meinungen haben er und seine Mannschaft sich immer korrekt auf unsere journalistischen Anfragen hin verhalten.

Mit Recherchen zum Logistik-Zentrum "Pfenning" hat das Heddesheimblog angefangen - unsere Berichte konnten den Bau des Klotzes nicht verhindern, aber zur Aufklärung beitragen. "Das hab ich nicht gewusst", kann keiner mehr sagen.
Unentschieden ist noch das Verhältnis zum Landratsamt. Nachdem wir dem stellvertretenden Landrat (Jurist) erst unter Verweis auf ein Bundesverfassungsgerichtsurteil klar machen konnten, dass wir „Presse“ sind, gibt es mittlerweile mit Stefan Dallinger (CDU) einen neuen, sehr kommunikativen (und fraktionsübergreifend gelobten) Landrat, der sich aber unser Ansicht nach noch ein wenig scheut, aktiv über unsere Blogs mehr in Kontakt mit der Bevölkerung zu treten. Wir werden herausfinden, wie es wirklich ist.
Der Kontakt zum Mannheimer Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz basiert auf einer gemeinsamen Vergangenheit – als freier Mitarbeiter für den Mannheimer Morgen habe ich den damaligen Stadtrat als sehr engagierte Persönlichkeit kennengelernt und ihn vor seiner Wahl zum OB porträtiert. Zuletzt hat sich dessen Engagement bei der Gegendemo zum NPD-Aufmarsch bestätigt (Hierzu unsere Reportage auf dem Rheinneckarblog: „Warten auf den rechten Pöbel„). Zu seinem Kollegen Würzner in Heidelberg besteht noch kein persönlicher Kontakt, aber das wird sich ändern.
Vernetzter Journalismus vor Ort
Die miteinander vernetztenden Ortsblogs haben ein Konzept: Wir veröffentlichen Nachrichten, die für die Menschen vor Ort wichtig sind. Und wir zeigen auf, wie die Gemeinden miteinander vernetzt sind – auf vielfältige Weise. Ob zu Verkehrs- oder Umweltschutzthemen, gemeinsamen Verbänden und Verträgen – unsere Gemeinden im Berichtsgebiet sind vielfältig verbunden, ebenso die Leserinnen und Leser.
Vielleicht vermisst man die ein oder andere Nachricht – da bitten wir um Nachsicht. Unsere Redaktion arbeitet sehr engagiert und wir müssen manchmal den Mut zur Lücke haben, weil wir (noch) nicht jeden Termin besetzen können.
Sicher ist es auch Zeit, sich auf wesentliche Dinge zu konzentrieren. Überbordende Berichte in den Zeitungen über Vereinsfeste haben Bedürfnisse geweckt, die fraglich sind. Was ist die Nachricht? „Fürs leibliche Wohl wurde gesorgt?“ Meinetwegen: Der Satz erzählt die gesamte Geschichte. Es gab zu Essen und zu Trinken. Und wenn das nicht reicht, ruft man auch höhrere Instanzen dazu: „Der Wettergott war den Gästen gnädig, der kühle Gerstensaft floß in Strömen und die Luft war erfüllt vom Duft leckerer Bratwürste“.
Gegen die Bratwurst-Berichterstattung
Das ist fettigster Bratwurst-„Journalismus“ und hat mit Journalismus nichts zu tun. Ganz klar ist es wichtig und richtig über Feste zu berichten. Wir machen das auch – bei Vereinsfesten oft nur mit kurzen Texten (Ein Fest hat stattgefunden), dafür aber mit vielen Fotos. Die erzählen die Geschichte besser als zusammengeschwurbelte Nonsens-„Berichte“.
Sie, liebe Leserinnen und Leser, können aktiv daran teilhaben, das „Produkt“ Journalismus zu bewerten. Bringen Sie sich ein – schreiben Sie uns und anderen, was gefällt und was nicht. Journalismus muss man nicht hinnehmen, man kann seit dem Internet daran teilhaben. Sie können Kommentare schreiben und viel einfacher als früher die Redaktion direkt erreichen, sich mit Hinweisen, Vorschlägen und Kritik einbringen. Jedenfalls bei uns.
Wir freuen uns über die Beliebtheit unserer Montagskolumnen, der ausgewählten Tipps & Termine und der regen Teilnahme über Kommentare auf den Blogs oder bei unseren Facebook-Seiten.
Herzlichen Dank an die Leser und Kunden
Nach drei Jahren Heddesheimblog & Co, möchte ich Ihnen sehr herzlich genau dafür danken. Für Unterstützung und Kritik – beides gab es zuhauf.
Hardy Prothmann ist seit 21 Jahren als Journalist tätig und seit drei Jahren als "Blogger".
Für die Zukunft wünsche ich mir noch mehr kritische Anteilnahme, weil wir alle gemeinsam mit unserem Interesse für etwas einstehen, was ein absolutes Privileg ist: Freiheit, vor allem Meinungsfreiheit. Ohne diese ist Demokratie nicht möglich. Da ich viel im Ausland gelebt habe und auch von dort berichtet, weiß ich unser freiheitliche Grundordnung uneres Heimatlandes sehr zu schätzen.
Deswegen freue ich mich mit Ihnen und dem Team, wenn Sie uns weiter gewogen bleiben, uns mit Interesse und Informationen unterstützen. Den anderen „Heddesheimblogs“, egal, ob am Tegernsee, im Prenzlauer Berg, in Regensburg, in Weiterstadt oder Bretten oder Schweinfurt oder in vielen anderen Orten wünschen wir viel Erfolg, immer den richtigen journalistischen Riecher und einen erfolgreichen Aufbau ihrer Angebote.
In diesem Sinne möchte ich mich bei allen Mitwirkenden bedanken, selbstverständlich sehr besonders bei meiner Frau und der Familie, für das Engagement, das Verständnis, das Interesse und die aktive Teilnahme.
Im ersten Interview zum „Heddesheimblog“ hat mich der Kollege Thomas Mrazek gefragt, warum ich das mache, was meine Motivation ist?
Meine Antwort: Ich habe den Spaß meines Lebens.
Das gilt bis heute.
Herzlichst Ihr
Hardy Prothmann
Nehmen Sie die Vogelfütterung wieder auf, damit es keinen stummen Frühling gibt

Das Usutu-Virus hat der Amsel schwer zu schaffen gemacht.
Guten Tag!
Rhein-Neckar, 29. Oktober 2011. Dem Heddesheimer Vogel-Experten Kurt Klemm wurden allein in diesem Sommer rund 300 tote Amseln gemeldet, die vermutlich überwiegend durch das Usutu-Virus eingegangen sind. Deshalb hatte der Vogelschützer im Sommer dazu aufgefordert, keine Vögel zu füttern, um eine gegenseitige Infektion an Futterstellen zu vermeiden. Finkenbestände wurden durch einen Einzeller dezimiert.
Die Vögel, die durchgehalten haben und überwintern, dürften infektionsfrei sein, denn der Hauptüberträger, die Stechmücke, fällt als Überträger aus. Deshalb ruft Kurt Klemm zur Vogelfütterung über den Winter auf, denn viele Vögel finden in der freien Natur längst nicht mehr genug Nahrung.
Von Kurt Klemm
Der Tod vieler drosselartiger Vögel, zu der auch die Amsel gehört, hat alle Vogelfreunde tief erschüttert. Kaum ein melodischer Gesang war in der Natur, vom Sommer bis jetzt, zu hören. Beim morgendlichen Gang durch den Garten herrschte eine gespenstige Ruhe, so dass ein stummer Frühling im kommenden Jahr nicht auszuschließen ist. Schuld daran ist das Usutu-Virus.
Das Usutu Virus, stammt aus Afrika und verdankt seinen Namen einem Fluss in „Swasiland“. Das Virus kann vermutlich durch infizierte Zugvögel oder durch Stechmücken nach Europa gekommen sein. Nach Angaben des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNI) in Hamburg wurde der Erreger bei einem Schnelltest bei einer Amsel aus Birkenau (Hessen) nachgewiesen. „Wenige Tage danach ist das Virus bei vier Amseln in Mannheim sowie in Dossenheim in Baden-Württemberg entdeckt worden, dies bestätigte das Friedrich-Loeffler-Institut“, laut Wikipedia. „Betroffen sind auch Sperlinge und Eulen.“
Nach den Verlustmeldunge,n die ich alleine aus dem Rhein-Neckar-Kreis erhielt, wurden mehr als 300 tote Amseln aufgefunden.
Aber die aufgefundenen toten Vögel, sind nur die Spitze des Eisberges, da sich die meisten erkrankten Tiere instinktmäßig im Gebüsch verkriechen, so dass die Dunkelziffer wesentlich höher ist. Wie hoch genau, das werden wir erst in den nächsten Jahren erfahren. Es ist offen, inwieweit sich die Vogelbestände davon erholen werden.
Auch in unseren Nachbarländer, Österreich (2001-2002), Schweiz (2006), Ungarn (2008) und Italien (2009) hat es in den vergangenen Jahren ein Massensterben unter den Amseln gegeben. Der BNI-Virologe Jonas Schmidt-Chanasit Leiter der virologischen Diagnostik, hat daher wenig gute Nachrichten: „So ein Vogelsterben kann mehrere Jahre andauern, bis die Tiere immun sind.“
Das Virus kann auch auf den Menschen übertragen werden, so wie es 2009 in Italien erstmals der Fall war. In Deutschland ist bisher kein übergreifen auf den Menschen festgestellt worden.
Bei den Singvögeln und hier hauptsächlich bei den Grünfinken grassierte ein Einzeller namens „Trichomonas gallinae“ und führte in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Berlin zu großen Verlusten. Dieser Erreger, der von Tauben übertragen wird, hat in diesem Jahr auch bei uns in Nordbaden neben den drosselartigen Vögeln, besonders bei unseren Finken große Bestände vernichtet.
Da beim Usutu-Virus der Hauptüberträger Stechmücken sind, dürfen die Tierliebhaber ihre gefiederten Freunde wieder füttern, da vom Futterhaus keine Gefahr mehr ausgeht.
Zur Person:
Kurt Klemm ist Heddesheimer und anerkannter Vogelschützer. Der Mitgründer des Heddesheimer Vogelparks und Mitglied der Vogelfreunde setzt sich darüber hinaus intensiv für den Umwelt- und Naturschutz ein. Er ist Mitglied der Fraktion Bündnis90/Die Grünen im Heddesheimer Gemeinderat.
Für Rückfragen steht Ihnen Kurt Klemm telefonisch zur Verfügung: 06203-9585824
Höchste Auszeichnung: AZ-Naturschutzpreis für die Heddesheimer Vogelfreunde
Feuerwerk: Feinstaub, Lärm und Treibhausgas
Guten Tag!
Hirschberg, 31. Dezember 2009. Bleigießen, ein Gläschen Sekt und das Feuerwerk um Mitternacht gehören für die meisten Bürgerinnen und Bürger in Deutschland traditionell zum letzten Abend des Jahres. Jeder kennt aber auch die Situation, wenn um Mitternacht die Luft „zum Schneiden“ ist, die Augen brennen und es im Hals kratzt. Wenn wir Feuerwerkskörper abbrennen, steigt die Belastung der Luft mit Schadstoffen explosionsartig an.
Zu großen Teilen besteht der Feuerwerksqualm aus Feinstaub (PM – Particulate Matter, PM10 – Staubteilchen mit einem Durchmesser <10-µm). Es ist erwiesen, dass Feinstaub negativ auf den Gesundheitszustand wirkt.
Bis zu 100 Mal höhere Belastung mit Feinstaub
Beispielhafte Auswertungen des Umweltbundesamtes für den Jahreswechsel 2005/2006 zeigen, dass am ersten Tag des neuen Jahres die Luftbelastung mit gesundheitsgefährdendem Feinstaub vielerorts so hoch ist wie sonst im ganzen Jahr nicht. PM10-Stundenwerte von bis zu 4000 -µg/m-³ (4000 -µg/m-³ = 4000 Mikrogramm PM10 pro Kubikmeter Luft) sind in der ersten Stunde des neuen Jahres in Großstädten keine Ausnahme. Im stadtnahen, ländlichen Bereich erreichen die PM10-Stundenwerte zwar nicht derartige Spitzen, doch ein drastischer Anstieg ist auch hier festzustellen.
In Deutschland werden zu Silvester rund 10.000 Tonnen Feuerwerk abgebrannt. Dabei werden große Mengen Feinstaub freigesetzt.
Pikant: Keine der 39 Städte, die 2009 eine Umweltzone haben, verbietet die Knallerei. Dabei sind Umweltzonen eingerichtet worden, um die Feinstaub-Belastung in der Luft zu senken. Dabei ist die Luft an keinem Tag im Jahr so hoch mit Feinstaub belastet wie am 1. Januar. Das Umweltbundesamt berichtet, dass zwischen Mitternacht und ein Uhr früh die Belastung bis zu hundert mal höher ist als normal.
Die rund 10.000 Tonnen Feuerwerk der Deutschen belasten zudem die Atmosphäre mit verschiedenen Treibhausgasen, deren Klimawirkung rund 2.300 Tonnen Kohlendioxid entspricht. Diese Zahl hat die Landwirtschaftliche Versicherungsanstalt Münster nach Angaben des Versicherungskonzerns Allianz ermittelt.
10.000 Tonnen Knaller = 550 Flüge München/New York und zurück
Dies entspreche 25 Gramm CO2 pro Kopf der Bevölkerung oder 550 Überseeflügen von München nach New York und wieder zurück. Da jeder Einwohner in Deutschland pro Jahr rechnerisch rund zwölf Tonnen CO2 freisetze, falle der Beitrag durch das Silvester-Feuerwerk allerdings vergleichsweise gering aus.
Bei einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Allianz erklärten 77 Prozent der Befragten, ihnen falle zum Thema Silvester-Feuerwerk vor allem Geldverschwendung ein. Rund 71 Prozent fürchten sich vor Verletzungen, 63 Prozent halten die Müllberge für problematisch und etwas mehr als die Hälfte denken an Sachbeschädigungen. Die deutschen Versicherungen zahlen laut Allianz jährlich rund 40 Millionen Euro für mehr als 22.000 Sachschäden, die in der Weihnachtszeit und der Silvesternacht entstehen.
Einen schönen Tag wünscht
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