Hirschberg, 31. Mai 2014. (red/csk) Der Brennwertkessel in der Karl-Drais- Schule wird ausgetauscht. Grund für die Maßnahme sind Roststellen in den Wärmetauschtaschen. Ihm folgt ein Gasbrennwertkessel mit mehr Leistung. Der soll sich in jedes Wärmekonzept einplanen lassen und auch die Möglichkeit der Erweiterung des Nahwärmekonzepts offen halten. Für eine Studie hatte die Verwaltung Hans-Joachim Borszik, Ingenieurbüro htp in Weinheim, als Sachverständigen hinzugezogen. Gemeinderat Jürgen Steinle, GLH, hätte statt einer Studie lieber ein Konzept gehabt.
[Weiterlesen…]
Kessel jetzt, Konzept später
Bei gemeinsamer Mahlzeit über Politik reden
Hirschberg, 17. Februar 2014. (red/pm) Am Aschermittwoch, den 05. März, laden die Freien Wähler Hirschberg alle Interessierten dazu ein, bei einem geselligen Heringsessen über Kommunalpolitik zu reden. [Weiterlesen…]
Freie Wähler küren Kandidaten zur Kreistagswahl
Dossenheim/Hirschberg/Schriesheim, 28. Januar 2014. (red/pm) Am 25. Mai findet neben der Europawahl die Kommunalwahl statt. Dabei werden die Gemeinderäte und die Mitglieder des Kreistags gewählt. Hirschberg, Schriesheim und Dossenheim bilden für die Kreistagswahl einen Wahlbezirk. [Weiterlesen…]
Neuer Wein und Zwiebelkuchen
Hirschberg, 26. September 2013. (red/pm) Die Freien Wähler Hirschberg laden am 06. Oktober interessierte Bürgerinnen und Bürger zu neuem Wein und Zwiebelkuchen auf dem Obsthof Volk ein. Es besteht die Möglichkeit, über kommunalpolitische Themen zu diskutieren. [Weiterlesen…]
Sanierungen und Endabrechnung
Hirschberg, 14. Mai 2013. (red/sap/ae) In Hirschberg wird einiges saniert. In der „Alten Schule“ sollen Kellerwände abgedichtet, ein öffentlicher Parkplatz erstellt und die Sandsteinmauer saniert werden. Des weiteren wurden Kanaluntersuchungen für ganz Hirschberg ausgeschrieben. Auch über den Neubau des Kommunalen Hilfeleistungszentrums konnte sich der Gemeinderat einig werden. [Weiterlesen…]
Klimaschutz auf „leichtem“ Weg
Hirschberg, 08. Mai 2013. (red/sap) Der Klimaschutz in Hirschberg ist eigentlich ohnehin schon auf einem guten Weg: Die Gemeinde ist schon fast seit zehn Jahren Gesellschafter der Klimaschutz- und Energieberatungsagentur (KliBA) in Heidelberg, bei Neubauprojekten wird viel Wert auf regenerative Energien und eine vernünftige Isolation gelegt. Trotzdem will man in Zukunft strategischer und ganzheitlicher vorgehen, anstatt Punkte einzeln zu verbessern.
Heringsessen am 13. Februar
Hirschberg, 07. Februar 2013. (red/pm) Bei den Freien Wählern Hirschberg ist bei geselligen Veranstaltungen immer auch ein Stück Kommunalpolitik dabei. Nach der Fastnachtszeit wird gemeinsam mit Einwohnerinnen und Einwohnern beim Heringsessen über Kommunalpolitik gesprochen.
Information der Freien Wähler Hirschberg:
„Fraktionssprecher Peter Johe wird sich mit dem Haushalt 2013 befassen. Der Gedankenaustausch dient beiden Seiten, konstruktive Kritik und Anregungen sind willkommen. Das Heringsessen beginnt am 13.Febr. 2013 um 19,00 Uhr im Gasthaus „Zur Bergstraße“ in Leutershausen. Die Einwohnerinnen und Einwohner von Hirschberg sind herzlich eingeladen, am Heringsessen teilzunehmen. Neben den Heringen in verschiedenen Variationen gibt es auch andere Gerichte. Anmeldungen bei Werner Volk (Tel. 51639) oder Volker Ehret (Tel. 54336) werden bis Freitag, dem 08.Febr.2013 erbeten. Anmeldungen sind notwendig, damit der Wirt disponieren kann.“
Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Pilze
Hirschberg, 28. Oktober 2012. (red/sap) Hirschberg ist mit nur weiteren vier Gemeinden in Baden-Württemberg seit 1999 mit dem Prädikat „Naturwaldgemeinde“ des Naturschutzbundes Deutschland ausgezeichnet. Neben dem vollständigen Verzicht auf Kahlschläge, dem Vorrang der Naturverjüngung, der Anwendung sanfter Betriebstechniken, dem Verzicht auf Chemieeinsatz und der Sicherung waldökologisch tragbarer Wilddichten erfordern die Naturwaldkriterien einen Nutzungsverzicht auf etwa fünf Prozent der Gemeindewaldfläche. In den nächten acht bis zehn Jahren sollen weitere fünf Prozent und damit dann insgesamt zehn Prozent nicht mehr intensiv bewirtschaftet werden. Gemeinderat stimmte dem Alt- und Totholzkonzept zu.
Der Nutzungverzicht von etwa fünf Prozent der Waldfläche wird seit 1999 durch Stilllegung verschiedener, für den Arten- und Biotopschutz besonders wertvoller Flächen erfüllt. Dabei handelt es sich um die Westhänge am Wachenberg und Hundskopf, den Gipfelbereich der Hohen Waid, die Altholzinseln im Bereich der Hirschburg und am Leichtweg, die wegen einer Vielzahl von Hohlbäumen auf Grund des Vorkommens von Mittelspecht, Schwarzspecht und Hohltaube als Waldbiotop besonders geschützt sind.
Aktuell bedarf es jedoch weitergehender Maßnahmen. Viele seltene und besondes geschützte Tier-, Pilz- und Pflanzenarten benötigen sehr alte, absterbende und tote Bäume als Lebensraum. Deshalb müssen solche Habitate in einem ausreichenden Netz, möglichst über die gesamte Waldfläche verteilt, vorhanden sein.
Das Alt- und Totholzkonzept hat zum Ziel, die Biodiversität (Artenvielfalt) im Wald zu erhalten und zu stärken. Die Umsetzung erfolgt durch eine Kombination von Waldrefugien und sogenannten Habitatbaumgruppen.
Eine Habitatgruppe besteht aus einem oder mehreren Bäumen mit Besonderheiten, die sich als Lebensraum für verschiedene Arten besonders interessant machen, wie zum Beispiel Höhlen, und aus den sie umgebenden Bäumen (je Habitatgruppe etwa 15 Bäume). Die Bäume der Habitatbaumgruppe verbleiben bis zum natürlichen Absterben auf der Fläche, ebenso das Totholz nach dem Zusammenbruch. Die Bäume werden markiert und mit GPS-Koordinaten erfasst.
Förster Walter Pfefferle erklärte den Gemeinderatsmitgliedern während der Sitzung die drei wichtigen Funktionen des Waldes: Die Nutzfunktion, also Holzgewinnung, die Erholungsfunktion für Wanderer oder Moutainbiker und die Schutzfunktion für Tiere, Pflanzen und Pilze und dabei spiele für die Bioversität Alt- und Totholz eine ganz besondere Rolle.
Die artenschutzrechtlichen Bestimmung sähen eine Förderung des Alt- und Totholzes vor, da die Tiere, Pflanzen und Pilze darauf angewiesen seien. „Es gibt dazu keine Alternative“, sagte Walter Pfefferle.
Wir sind eine Naturwaldgemeinde und haben damit eine Vorreiterfunktion,
sagte Bürgermeister Just.
Zunächst habe man durch die Vernetzung auch eine Ausbreitung von Schädlingen befürchtet, meinte Gemeinderat Werner Volk (FW), aber man habe ihm versichert, dass man gezielt dagegen eingreifen könne.
Ferdinand Graf von Wieser (CDU) kritisierte die wirtschaftlichen Einbußen, die weitere fünf Prozent bedeuten. Zudem gäbe es in Deutschland weitaus waldreichere Gebiete, deshalb sähe er das Prädikat „Naturwaldgemeinde“ etwas kritisch.
„Die Alt- und Totholzförderung muss sein, das trifft jeden Staats- und Kommunalwald, unabhängig vom „Naturwald“-Prädikat, erklärter Förster Pfefferle.
Der Gemeinderat beschloss einstimmig das von Baden-Württemberg für den Staatswald entwickelten Alt- und Totholzkonzept zu übernehmen.
Neuer Wein und Zwiebelkuchen
Hirschberg, 18. September 2012. (red/pm) Es schien die Sonne und hatte über 20 Grad. Nahezu ideal waren die Voraussetzungen für die Veranstaltung Neuer Wein und Zwiebelkuchen am 16. September. Die Gäste kamen sehr zahlreich auf den Obsthof Volk und ließen es sich gut gehen. Manche kritische Stimme zur Kommunalpolitik zeugte vom hohen Interesse der Besucher an der Gemeinde.
Information der Freien Wähler Hirschberg:
„Bei seiner Begrüßung konnte Alexander May, der Erste Vorsitzende und Gemeinderat der Freien Wähler Hirschberg, Bürgermeister Manuel Just mit Familie, den Kreis- und Gemeinderat Fritz Bletzer, den Gemeinderat und Fraktionsvorsitzenden Peter Johe und den Gastgeber und Gemeinderat Werner Volk willkommen heißen. Er dankte auch den Kuchenbäckerinnen und Kuchenbäckern für die freundlichen Kuchenspenden. Sie hatten das Lob verdient, die Kuchen schmeckten ausgezeichnet.
Dazu gab es neuen und alten Wein, aber auch an Apfelsaft für Kinder und Biertrinker wurde gedacht, zum Abschluss durften Proben der hoch dekorierten Spirituosen von Werner Volk nicht fehlen. Der Kuchen war bald ausverkauft. Aber auch frisch gebackene Brezel schmeckten zum Neuen Wein sehr gut. May dankte auch den Helferinnen und Helfern beim Aufbau und Abbau sowie hinter der Theke. Sein besonderer Dank galt der Familie Werner Volk mit Hanne Volk und Monika Schmitt und der Familie Axel Volk.
Kommunalpolitische Bestandsaufnahme
May ging auch auf kommunalpolitische Entscheidungen der letzten Monate ein. So begründete er die Ablehnung eines Kindergartens auf einem Bauernhof (fehlender Bedarf), die Forderung nach einer weiteren Sporthalle (fehlende Übungszeiten) und die Unterstützung des Vorhaben bezogenen Bebauungsplans in der Breitgasse/Drittelsgasse (maßvolle Überbauung und Einhaltung von Vorgaben, geringe oder mäßige Veränderung der Abwinde) und kritisierte die Grüne Liste wegen ihres Verhaltens bei der Entscheidung zum Handysendemast auf der Draisschule (Schüren von Ängsten mit nicht reellen Zahlen) und die Bürgerinitiative Sterzwinkel wegen ihrer unrealistischen Auffassungen.
Zum Schluss wies May auf die kommende Veranstaltung am 4. Oktober hin. Landrat Stefan Dallinger wird im Anbau der Alten Turnhalle über aktuelle Kreisprobleme referieren und auch Fragen beantworten.
Weitere Verbesserungen der Ampelschaltungen
May wünschte den Besuchern einen schönen Nachmittag und betonte, dass für die Freien Wähler der persönliche Kontakt mit dem Einwohnerinnen und Einwohnern von Hirschberg sehr wichtig ist. Es sei auch bei dieser Veranstaltung Gelegenheit, seine Anliegen vorzubringen. Bei den Gesprächen an den Tischen stellte sich heraus, dass einige Besucher aus Heidelberg, Weinheim, Schriesheim und Heddesheim gekommen waren, um an der Veranstaltung teilzunehmen.
- Wie zu erwarten, wurden die Ampelschaltungen in Hirschberg kritisiert. Obwohl kürzere Wartezeiten inzwischen Standard seien, müssten weitere Verbesserungen das Ziel sein. Es sei keine Frage, dass der Verkehr auf der B3 zu bevorzugen sei, aber Zeiten ohne Verkehr auf der Bundesstraße müssten für die Seitenstraßen wie der Breitgasse zur Verfügung gestellt werden. Die Leerzeiten auf der B3 müssten dabei kurz bemessen werden und eine frühere Umschaltung zugunsten der Seitenstraßen sollte erfolgen.
-  Verkehrsreglungen sollten so gestaltet werden, dass sie verstanden und begriffen werden können, nur so werde der Autofahrer sie auch hinnehmen. Immer noch gelegentlich acht Minuten Wartezeit auf der Linksabbiegerspur auf der B3 Höhe Autohaus Eichler seien nicht zu verstehen und auch nicht hinnehmbar.
- Wilde Feste auf dem Schulhof der Draisschule wurden bemängelt, da dabei viel Müll zurückbleibe. Die schon wegen Lärmbelästigung gerufene Polizei unternehme nichts.
- Deutliches Unverständnis für die Ablehnung des Bauvorhabens in der Breitgasse/Drittelsgasse durch die Grüne Liste und durch die Bürgerinitiative Sterzwinkel wurde geäußert. Ihr Verhalten wurde bedauert.
- Begrüßt wurde die Entwicklung bei der möglichen Autobahnzu- und –abfahrt auf der Höhe von Lützelsachsen. Sie würde eine deutliche Entlastung für die Ortsdurchfahrt Großsachsen bringen. – Angedacht wurde die Schaffung eines Kreisels an der Autobahnausfahrt Hirschberg/Heddesheim(in Nordrichtung), er könnte bei der zu erwartenden LKW-Mehrbelastung(Edeka und Pfenning) zu einer Entspannung führen.
- Überlegenswert sollte sein, die Außenbeleuchtung – zumindest partiell – der Sachsenhalle mit Bewegungsmelder zu versehen. Nach dem abendlichen Training sei schon mancher Sportler im oberen Bereich des östlichen Parkplatzes gestürzt.
- Ein Obstbauer hat den Bahnübergang Lindenstraße kritisiert ob seiner Wölbung, beim Queren des Übergangs mit Traktor und einem mit Obststeigen beladenen Anhänger bestehe die große Gefahr, dass man unfreiwillig „ablade“. Vor dem Bahnausbau sei der Zustand des Übergangs deutlich besser gewesen.
- Die Gehsteige und Straßen in Hirschberg seien allgemein in schlechtem Zustand. Besonders kritisiert wurde dabei der Abschnitt der Hauptstraße zwischen Volksbank und Fenchelstraße.
- Bedauert wurde, dass auf Gehsteigen immer noch fußgängerunfreundlich geparkt werde. Nutzer mit Kinderwagen oder Rollator müssten sehr oft auf die Straße ausweichen.
- Als falsch eingestuft wurde das Entfernen von Abfallkörben an der Sachsenhalle und beim Kino in Leutershausen. Das führe zu einer Verunreinigung der Umgebung.
- Der Feldweg zwischen Weinheimer Straße und der Straße am Stadion sei in sehr schlechtem Zustand, hier sollte bald möglich eine Instandsetzung erfolgen.
- Auch der weitere Ausbau des Radwegenetzes sollte auf die Agenda. Die Freizeitgestaltung werde weiter an Bedeutung zunehmen, da gehöre das Radfahren unbedingt dazu.“
Freie Wähler übergeben vier Bänke

Die fertiggestellten Banken werden nun übergeben – die Schule, der Friedhof und das HLZ freuen sich schon
Hirschberg, 18. September 2012. (red/pm) Alte gusseiserne Füße und neues Eichenholz sowie viele Arbeitsstunden, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Am Montag, 17.09.12 übergaben die Freien Wähler Hirschberg vier neuwertige Sitzbänke an die Gemeinde, sie werden aufgestellt an der Grundschule in Großsachsen, am Friedhof in Leutershausen und am neuen Hilfeleistungszentrum (HLZ).
Information der Freien Wähler Hirschberg:
„Werner Volk hatte vor Monaten erkannt, dass sich mit den aussortierten Bänken noch was anfangen lässt. Die gusseisernen Füße waren noch intakt, sie wurden gesäubert, gestrichen und mit neuen Eichenbohlen bestückt. Nach den Worten von Alexander May (Erster Vorsitzender der Freien Wähler) wurden die stabilen Eichenbretter grundiert und einige Male lasiert. Die neuen/alten Bänke seien solide und würden viele Jahre ihren Dienst tun.
Bürgermeister Manuel Just freute sich über die gesponserten Bänke, besonders die zurückhaltende, neutrale Lasierung hatte es ihm angetan. Sie sei im Sinne der Gemeinde und passe zur schlichten Eleganz des HLZ. Auch an den anderen Standorten würde sie mit den Gebäuden harmonieren. An der Grundschule und am HLZ werden die Bänke auf eigene Pflasterung in den jeweiligen Rasenbereich gestellt.
May dankte den Helfern Axel Volk, Werner Volk, Klaus Peekel, Peter Johe, Achim Müller, Fritz Bletzer, Thomas Thünker und Volker Ehret für die erbrachten Leistungen. Die Freien Wähler wollen auch künftig derartige oder ähnliche Aktionen bei sich bietender Gelegenheit unternehmen.“
Vandalismussichere WC-Anlage für den Friedhof in Großsachsen
Hirschberg, 19. Juli 2012. (red/sap) Der Hirschberger Gemeinderat beschließt einstimmig vandalismushemmenden Einraum City-WC-Anlage mit Putzfassade, südlich der Trafostation am Friedhof in Großsachsen.
Am 29. März 2011 wurde vom Gemeinderat beschlossen, dass im Eingangsbereich am Haupttor des Friedhofs Großsachsen eine öffentliche Toilette auf der Basis von Sanitätscontainern errichtet werden soll.
Mit der Ausführung der Planung wurden die Architekten Draxler beauftragt. Im Haushalt 2012 wurden für die Maßnahmen 75.000 Euro bereitgestellt.
Der ATU hat in seiner Juli-Sitzung darüber nochmals beraten.
Einige ältere und neue WC-Container wurden in umliegenden Gemeinden besichtigt, um die verschiedenen Ausführungsvarianten in ihrer Funktion, Optik und Qualität besser beurteilen zu können.
Jetzt wurde die Errichtung einer vandalismushemmenden Einraum City-WC-Anlage mit Putzfassade, südlich der Trafostation am Friedhof in Großsachsen, einstimmig beschlossen.
„Wir diskutieren seit 2008/2009 über diese Errichtung“, erinnerte Bürgermeister Manuel Just.
Es gehe darum, für die Friedhofsbesucher eine insgesamt durchdachte, dauerhaft haltbare und ansprechende Lösung zu finde, welche sich am Friedhof harmonisch einfügt.
Die Toilettenanlage müsse vandalismussicher, behindertengerecht und barrierefrei sein. Zudem habe man sich aus Sicherheitsgründen für eine WC-Anlage ohne Vorraum entschieden.
Werner Volk (FW) freute sich, dass der ursprüngliche Antrag der Freien Wähler jetzt endlich umgesetzt würde.
„Das war nicht euer Antrag, sondern unser Antrag“, entgegnete Karl Heinz Treiber (GLH).
„Mein Antrag war’s auf jedenfall nicht“, erklärte Maunuel Just.
Die durch die Einrichtung der WC-Anlage enstehenden überplanmäßigen Ausgaben in Höhe von rund 30.000 Euro für das Architekten-Honorar wurde ebenfalls bewilligt und wird durch Minderauszahlungen gedeckt.
Beirat für die Versorgungswerke Hirschberg wurde benannt
Hirschberg, 18. Juli 2012. (red/sap) Vertretung der Gemeinde Hirschberg im Beirat der Versorgungswerke Hirschberg GmbH & Co . KG wurde benannt.
Im Gesellschaftsvertrag der Versorgungswerke Hirschberg GmbH & Co.KG wurde vereinbart, dass neben dem Bürgermeister Manuel Just sechs weitere Personen, vier von der Gemeinde Hirschberg und zwei vom Aufsichtsrat der Stadtwerke Viernheim GmbH, in den Beirat benannt werden.
Die Verwaltung regte an, die Benennung nach der d’Hondtschen Verteilung basierend auf dem Ergebnis der Kommunalwahl 2009 vorzunehmen.
Demnach können die Fraktionen Freie Wähler, CDU und Grüne Liste Hirschberg je einen Vetreter bzw. eine Vertreterin benennen und die FDP/SPD als Zählgemeinschaft einen.
Für die Freien Wähler wurde Alexander May und als sein Vertreter Werner Volk, für die GLH Jürgen Steinle und als seine Vertreterin Monika Maul-Vogt, für die CDU Matthias Dallinger und als sein Vertreter Dr. Jörg Boulanger und die Zählgemeinschaft SPD/FDP Oliver Reisig und als sein Vertreter Hartmut Kowalinski (beide FDP) vorgeschlagen.
Die Liste wurde vom Hirschberger Gemeinderat einstimmig angenommen.
„Die Verkehrslenkungsverträge sind zu Lasten Dritter geschlossen worden“

Die Edeka soll um ein zentrales Getränkelager der Tochter "Kempf" erweitert werden. Quelle: Edeka
Hirschberg, 22. Juni 2012. (red) Zwischen den Gemeinden Hirschberg und Heddesheim knirscht es gewaltig. Bürgermeister Manuel Just übt deutliche Kritik an der Nachbargemeinde – grundsätzlich steht er Gewerbeentwicklungen positiv gegenüber, aber nicht, wenn seine Gemeinde darunter zu leiden hat. Ein eigenes Verkehrsgutachten soll prüfen, ob Hirschberg den schwarzen Peter zieht, wenn in Heddesheim mit der Pfenning-Ansiedlung nun auch noch die Edeka-Erweiterung kommen sollte. Die Möglichkeiten der Gemeinde Hirschberg sind begrenzt – mittlerweile ist es aber vorbei mit Höflichkeiten. Gemeinderat Werner Volk bezeichnete unlängst die Verkehrslenkungsverträge als „nahezu bösartig“. Grund genug, den Verwaltungschef nach seiner Sicht der Dinge zu fragen.
Interview: Hardy Prothmann
Mittlerweile sind alle Fraktionen im Gemeinderat gegen die Gewerbeentwicklungen in Heddesheim aufgebracht. Haben Sie und der Gemeinderat wirklich alles unternommen, um von der Gemeinde Schaden abzuwenden?
Manuel Just: Diese Frage muss erlaubt sein, ob wir gegebenenfalls im Wege der Normenkontrollklage hätten gegen Pfenning vorgehen müssen. Ich glaube, dass es zum einen im Hinblick auf eine gute Nachbarschaft nicht geboten war und zweitens auch im Sinne des Abwägungsprozesses – der auf Regionalplan- beziehungsweise der Flächennutzungsplanebene stattgefunden hat. Zudem gibt es eine Vielzahl von Privateigentümern oder privaten Personen, die auch gegen das Vorhaben Pfenning vorgehen. Kommende Woche ist Verhandlung am Verwaltungsgerichtshof. Das beobachten wir genau.
Die Mühe um eine gute Nachbarschaft auf eigene Kosten ehrt Sie – jetzt kommt aber Edeka mit einer großen Erweiterung dazu.

Bürgermeister ust bei der Eröffnung des "Sterzwinkel" - die Bewohner hier dürfen sich auf "Ausweichverkehr" gefasst machen.
Just: Bei Edeka muss abgewartet werden, wohin die Reise hingeht. Wir glauben einfach, dass wir – und so habe ich es ja auch in der Sitzung herausgestellt – inzwischen in einem, nennen wir es mal, Verfahrensstadium sind, das man so umschreiben kann: Heddesheim betreibt Wirtschaftsförderung in seinem Gewerbegebiet, was aber auch einen großen Flächenverbrauch verursacht. Das haben wir allerdings, meine ich, nur bedingt zu beurteilen. Nämlich nur dann, wenn es Auswirkungen auf den Flächennutzungsplan hat, die so bisher von uns noch nicht mitgetragen worden wären.
Die Verkehrsentwicklung ist negativ für unsere Gemeinde.
Das bedeutet?
Just: Das heißt, entwickelt sich Gewerbe aus dem Flächennutzungsplan heraus, dann kann ich nicht die ganzen Jahre sagen, es war in Ordnung und jetzt auf einmal den Finger heben und sagen es gefällt mir so nicht mehr. Die Wirtschaftsförderung, die Heddesheim in dem Ballungsgebiet betreibt ist erfreulich. Weniger erfreulich ist, dass damit nach unseren Befürchtungen eine Verkehrsentwicklung einhergeht, die in weiten Teilen negativ für unsere Gemarkungsfläche ist.
Erläutern Sie das bitte.
Just: Ich will es an einem Beispiel festgemacht, was passiert, wenn es zu einem Rückstau oder einer Vollsperrung auf der Autobahn kommt? Wenn Sie aus südlicher Richtung kommen, werden sie aller Voraussicht nach spätestens bei der Abfahrt Ladenburg – Schriesheim runter fahren. Durch Ladenburg können Sie mit dem Schwerlastverkehr nicht fahren, um das Gewerbegebiet in Heddesheim zu erreichen, weil es relativ kleinräumig ist und die LKW-Fahrer würden sich wahrscheinlich sehr, sehr schwer tun. Und – so mein Wissenstand – die Gemeinde Heddesheim dies auch über den Verkehrslenkungsvertrag weitestgehend ausgeschlossen hat. Es würde dann nur die Möglichkeit bleiben über Schriesheim und Leutershausen zu fahren. Schriesheim ist nicht wirklich betroffen, da der Ort eigentlich auf seiner Gemarkung nur gestreift wird, zumindest mal im Hinblick auf die Wohnbebauung. Also wäre Leutershausen betroffen und zwar egal ob sie dann die Kreisstraße der Heddesheimer Straße oder den wohl wahrscheinlicheren Weg des Autobahnzubringers wählen.
Mehr oder weniger das Gleiche passiert, wenn Sie aus Norden kommen.
Just: Wenn Sie aus Norden kommen ist es vielleicht so, dass Sie in Weinheim runter fahren, dann können sie nicht über Muckensturm, die Ringstraße über Heddesheim, fahren, um das Gewerbegebiet zu erreichen, sondern müssen zwangsläufig durch das sowieso schon schwierige Nadelöhr in Großsachsen durch und damit tangiert man wieder die Gemarkungsfläche von Hirschberg und das kann nicht sein. Es kann nicht sein, dass es gewerbliche Entwicklungen auf Gemarkungen anderer Nachbargemeinden gibt, die Vorteile für den einen bringen und nur Nachteile für den anderen. Wie wir gegebenenfalls in einem Verfahren dagegen vorgehen, kann ich heute noch nicht sagen.
Bitte nicht zu hoch!
Wann haben Sie von der Edeka-Erweiterung erfahren? Und was gedacht?
Just: Ein paar Wochen, bevor es offiziell geworden ist. Mein erster Gedanke war, dass es schwer werden wird.
Konkreter?
Just: Aus unserer Sicht kann man das nur umsetzen, wenn die vorhandene Verkehrsinfrastruktur auskömmlich ist. Das war mein erster Gedanke. Und der zweite Gedanke war, ich sag das jetzt mal ein bisschen flapsig: Bitte nicht zu hoch! Ich habe alle Interessen zu berücksichtigen, auch die derjenigen Hirschberger, die in den hochpreisigen Regionen in unserer Gemeinde wohnen und diesen schönen Blick in die Rheinebene genießen wollen – ein Blick auf den Schriftzug „Edeka“ gehört dazu definitiv nicht. Das ist zwar im Vergleich nur ein kleiner und nicht berücksichtigungsfähiger Teilaspekt – aber natürlich einer, der auch an mich herangetragen wird.
„Nahezu bösartig“
Noch einmal zum Verkehrslenkungsvertrag. Der Gemeinderat Werner Volk hat in der vergangenen ATU-Sitzung den Verkehrslenkungsvertrag als „nahezu bösartig“ bezeichnet. Das ist selbst für Herrn Volk außergewöhnlich scharf. Wie sehen Sie das?
Just: Also ich kenne ja die Inhalte des Verkehrslenkungsvertrags nicht zu 100 Prozent – das muss ich voranstellen. Ja, die Formulierung des Gemeinderats war sehr scharf und hat sicher damit zu tun, dass dieser Verkehrslenkungsvertrag zu Lasten Dritter, also unserer Gemeinde geschlossen worden ist. Ich vermute, dass hat den Ärger bei Herrn Volk ausgelöst, was ich verstehe, wenngleich ich diese Formulierung nicht gewählt hätte.
Herr Volk sieht den Gewinn für Heddesheim und den Schaden für Hirschberg. Was kann man tun, um den zu mildern?
Just: Von unserer Seite aus in Heddesheim gar nichts. Das wurde ja auch im ATU diskutiert, ob man einen ähnlichen Vertrag für uns einfordern könnte. Das geht nicht, weil es eine freiwillige Selbstbeschränkung der Unternehmen ist.
Ein Vertrag zu Lasten Dritter
Als der Vertrag damals verhandelt wurde, haben wir den „Schöpfer“, den Anwalt Dr. Burmeister gefragt, ob sich denn solche Vertragsverhältnisse schon bewährt hätten, ob er dafür ein Beispiel hätte. Tatsächlich konnte er nichts nennen – dieser Verkehrslenkungsvertrag ist bundesweit einmalig. Glauben Sie, dass er Sinn macht?
Just: Für Heddesheim eventuell schon, das möchte ich nicht abschließend beurteilen. Insgesamt – da bringt mich auch keiner von meiner Meinung ab – war die Sinnhaftigkeit in dem Moment nicht mehr gegeben, als klar war, dass es ein Vertrag zu Lasten Dritter ist. Und das hätte ich persönlich nicht gemacht.
Objektiv betrachtet muss damit der Verkehr durch Hirschberg laufen, wenn die A5 zu ist.
Just: Das ist zutreffend. Wir haben mit der B3 eine ausgewiesene Umleitungsstrecke. Wenn es zu einer Vollsperrung oder größeren Sperrung auf der Autobahn kommt, dann gibt es überall die blauen Schilder mit den ausgewiesenen Umleitungsstrecken – eben auf die B3. Deswegen haben wir zwangsläufig eine andere Qualität der Straßen und das muss man berücksichtigen. Unser Problem ist: Wir können den Unternehmen nichts anbieten. Wenn ich einen Bebauungsplanverfahren in der Hand habe, von dem ein Unternehmen etwas hat, dann ist dieses Unternehmen vielleicht eher bereit auf eine Forderung einzugehen, als wenn ich eben nichts in der Hand habe.
Es gibt Dinge, die mich ärgern
Ärgert Sie das?
Just: Es gibt Dinge, die mich ärgern in diesem Verfahren. Das sind beispielsweise diese Verkehrslenkungsverträge und die Tatsache, dass möglicherweise die Verkehrsprobleme auf uns, ich unterstelle dabei keine böse Absicht, abgewälzt werden. Dass dies in Heddesheim ignoriert wird, ist mir unverständlich.

Links verdecken die Edeka-Hallen schon die Sicht auf die Bergstraße. Rechts wird durch noch höhere Hallen noch weniger vom Ausblick übrig bleiben. Bild: heddsheimblog.de
Druckmittel aka Basis
Hirschberg will nur ein eigenes Verkehrsgutachten erstellen lassen. Ich habe noch mal nachgeschaut, wir haben ja mittlerweile ein umfangreiches Blog-Archiv: Das haben Sie bereits Ende Oktober 2010 angekündigt, was soll das jetzt eineinhalb Jahre später bringen? Kommen sie damit nicht viel zu spät?
Just: Das glaube ich nicht. Es geht mir nicht um die Verhinderung der Gewerbeansiedlungen. Uns geht es im Wesentlichen darum, die Verkehrsprobleme zu lösen und die sind auch nicht weg zu diskutieren. Wenn diese allerdings gelöst sind, dann wird der Hirschberger Gemeinderat, zumindest mehrheitlich, die Gewerbeansiedlungen auch so mittragen. Und deswegen geht es uns darum zu schauen, ob ein weiteres Verkehrsgutachten die bislang vorliegenden Ergebnisse oder die von uns immer wieder artikulierten Plausibilitätsprobleme bestätigt. Und dann haben wir, denke ich, schon…
… ein Druckmittel?
Just (lacht): Herr Prothmann, das wäre sicher Ihre zugespitzte Formulierung . Dann haben wir zumindest eine andere Basis, um die Probleme zu diskutieren. Im Moment gibt es zwei Gutachten, die eine noch erträgliche Belastung prognostizieren – wir lassen das jetzt noch von einer dritten Seite betrachten.
Es wird das vierte Gutachten sein. Zwei Gutachten stammen vom Büro Koehler, Leutwein und Partner, eins aus dem Jahr 2000 besagt, der Kreisverkehr sei fast an der Grenze der Leistungsfähigkeit. Das hatte die Gemeinde Heddesheim veranlasst, als das Hirschberger Gewerbegebiet gebaut worden ist. Derselbe Gutachter kommt zehn Jahre später trotz der zusätzlichen Belastung durch Pfenning zur Prognose, alles sei in Ordnung. Wieder im Sinne von Heddesheim. Und der aktuelle Gutachter sieht das auch so.
Just: Das ist ein Teil der Plausibilitätsprobleme, die der Gemeinderat und ich sehen: Wie soll das möglich sein? Im Moment ist das eher ein Bauchgefühl – deswegen wollen wir ja eine fachliche Expertise.
Fälschliche Fachexpertisen?
Was für ein Licht wirft es auf den Wert von Gutachten an sich?
Just: Es wäre anmaßend zu sagen, das Ergebnis der Gutachten seien bestellte Ergebnisse. Es sind alles renommierte Gutachter, die auch einen Namen und einen Ruf zu verlieren haben. Aber auch renommierte, seriöse Gutachter machen vielleicht Fehler, indem sie von vielleicht falschen Annahmen ausgehen. Falsche Verkehrszählungen erhoben haben, die nicht den repräsentativen Tagen entsprechen. Fehler passieren auch bei großer Sorgfalt.
Sie hätten auch Diplomat werden können. Mal ganz undiplomatisch: Was halten sie von der Sicht, dass der Hirschberger Gemeinderat ein Alibigutachten gegenüber der Bevölkerung braucht, um sagen zu können: „Wir haben doch alles getan!“
Just: Meine Kritiker werden das wahrscheinlich so sehen und behaupten. Ich bin überzeugt, dass das Gutachten den Gemeinderat auf jeden Fall weiterbringt. Es gibt eigentlich nur zwei Lösungen, es geht dafür oder dagegen aus. Geht es zu unseren Gunsten aus haben wir mit Sicherheit etwas in der Hand, das den Abwägungsprozess für alle Beteiligten erschwert und unsere Belange werden höher gewichtet. Geht es so aus, dass der Gutachter eine Auskömmlichkeit feststellt, müssen wir das akzeptieren.
Verkehr, Kreisel, Alibi
Heddesheim argumentiert, dass der Verkehr des Fleischwerks wegfällt und nur durch den Getränkeverkehr ersetzt wird. Was aber, wenn der Ausgangszustand, der wiederhergestellt wird, schon nicht gut war? Und aus Ihrer Sicht kommen noch andere Entwicklungen wie in Weinheim Lützelsachsen Ebene hinzu – nochmal 1.000 Autos mehr.
Just: Genau deswegen muss es um eine ausreichende Ertüchtigung der Anschlussstellen gehen. Im Osten soll ein Kreisverkehr gebaut werden. Da haben wir positive Signale aus dem Regierungspräsidium. Ich denke auch, dass das zeitnah umsetzbar ist. Für den Kreisverkehr im Westen, der in Richtung Heddesheim an der Gemarkungsgrenze liegt, schwebt uns eine Bypasslösung vor.
Ist Hirschberg mit seinen Bedürfnissen nicht nur ein Rad im System?
Just: Klar, das sage ich auch dem Gemeinderat immer wieder. Wir müssen uns realistisch einordnen. Als kleine Gemeinde mit 9.500 Einwohnern. Aber wir haben unsere Bedürfnisse sehr deutlich gemacht, das können Sie mir glauben.
Wie?
Just: Die Planungen für den Kreisverkehr werden jetzt wirklich vorangetrieben. Da haben der Kollege Kessler und ich viel erreicht gegenüber dem Regierungspräsidium. Wo man sich noch abwehrend positioniert, ist diese Bypasslösung. Und die ist für uns fast wichtiger.
Auch für eine eigene Weiterentwicklung? Wenn alle Verkehrsbeziehungen ausgereizt sind, braucht Hirschberg gar nicht erst mit dem Gedanken einer Erweiterung spielen – oder?
Just: Dieser Aspekt steht momentan nicht auf der Agenda – aber Sie haben recht. Auch unsere eigene Entwicklungsfähigkeit würde damit in Zukunft massiv beschnitten werden.
Die GLH hatte ja ein Normenkontrollverfahren beantragt. Die Mehrheit des Gemeinderats hat sich in nicht öffentlicher Sitzung dagegen ausgesprochen. War es eine deutliche Mehrheit?
Just: Ja.
Okay. Das Meinungsbild hat aber gedreht, möglicherweise wären die Mehrheitsverhältnisse heute anders. Können Sie festmachen, wodurch das gekommen ist?
Just: Wir haben sehr viele Berührungspunkte mit der Gemeinde Heddesheim: die Wasserversorgung, die Schulentwicklung beispielsweise. Deswegen ist uns, mir insbesondere, auch sehr viel an einem guten nachbarschaftlichen Verhältnis gelegen. Nur hat dies irgendwo auch seine Grenzen. Und zwar da, wo wir glauben, dass unsere Befürchtungen und Belange nicht ausreichend gewichtet werden. Der erste Verkehrslenkungsvertrag ging schon zu unseren Ungunsten und jetzt soll noch einer mit Edeka geschlossen werden, wieder zu unseren Ungunsten. Einmal haben wir das hingenommen – jetzt müssen wir handeln.
Man munkelt, dass das Verhältnis zwischen Ihnen und Herrn Kessler nicht gerade gut ist.
Just: Wir betrachten die Sachlage zwangsläufig aus unterschiedlichen Blickwinkeln und sind Profis genug, das zu berücksichtigen.
Hirschberg beauftragt neues Verkehrsgutachten

Hier soll die neue Edeka-Erweiterung enstehen.
Hirschberg/Heddesheim, 14. Juni 2012. (red/sap) Im Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) in Hirschberg wurde gestern heftig diskutiert – wegen der in Heddesheim geplanten Erweiterung der Edeka. Schließlich beschloss der Ausschuss eine Stellungnahme, nach der Hirschberg von „allen zuständigen Stellen“ verlangt, dass „verkehrsmindernde Maßnahmen zugesagt werden“. Zudem wird Hirschberg ein eigenes Verkehrgutachten beauftragen.
Von Sabine Prothmann
Der Antrag der Gemeinde Heddesheim auf Zulassung von Abweichungen von Zielen des Regionalplans „Unterer Neckar“ des Verbandes Region Rhein-Neckar für eine gewerbliche Baufläche im Bereich „Unteres Bäumelgewann“ in Heddesheim – dabei geht es um die Erweiterung der Edeka – wurde im ATU der Gemeinde Hirschberg heftigst diskutiert.
Bürgermeister Manuel Just betonte ausdrücklich, dass er einer Wirtschafsförderung und einer Arbeitsplatzsicherung positiv gegenüber stehe, dass aber die Verkehrsentwicklung nicht zu Lasten der Gemeinde Hirschberg gehen dürfe.
Die Kapazitäten der Autobahn und der Autobahnanschlüsse betrachtete Just sehr kritisch. Schon bei der Erschließung des Hirschberger Gewerbeparks habe einVerkehrsgutachten bescheinigt, die Verkehrssituation sei „gerade noch auskömmlich“. Und auch jetzt nach der Pfenning-Erschließung und mit dem Ausbau des Edeka -Geländes wurde wieder „mit gerade noch auskömmlich“ argumentiert.
„Wirtschaftsförderung ist gut, aber wir brauchen eine technische Lösung für die Autobahnanschlüsse“, argumentierte der Bürgermeister.
Bypass-Lösung nicht notwendig?
Ein weiterer Kreisverkehr sei vom Regierungspräsidium in Aussicht gestellt worden, aber eine Bypass-Lösung empfinde man dort als nicht notwendig.
Deswegen plädierte Just dafür, dem Verwaltungsvorschlag zuzustimmen, dass der ATU erst unter der Voraussetzung, dass das Regierungspräsisium Karlsruhe verkehrsmindernde Maßnahmen für den Bereich des Kreisverkehrs und des Autobahnanschlussse Hirschberg in Aussicht stelle, dem Antrag der Gemeinde Heddesheim zustimme.
Unter den ATU-Mitgliedern herrschte schnell Einigkeit, dass die Formulierung „in Aussicht stelle“ noch zu „weich“ sei.
Karin Kunz (CDU) bezeichnete das Pfenning-Gebäude und die Entwicklung als „Katastrophe“, „da muss verkehrstechnisch etwas passieren, das geht nicht mehr“.
Und auch Bürgermeister Just musste einräumen, die Gemeinde Hirschberg sei durch den Ausweichverkehr stark betroffen, was natürlich auch aus dem Verkehrslenkungsvertrag resultiere, den Heddesheim mit Pfenning abgeschlossen habe.
„Wir haben dieses Thema oft behandelt und nichts erreicht“, meinte Fritz Bletzer (FW) und weiter:
Stimmen wir nicht zu, sind wir Arbeitsplatzvernichter, stimmen wir zu, baut die Gemeinde Heddesheim, ohne dass die Verkehrsprobleme gelöst werden.
„Wenn wir ablehnen, heißt das noch lange nicht, dass nicht gebaut wird“, klärte der Bürgermeister diese These. Das sei schließlich eine Sache des Regionalverbandes.
Hirschberg sei auch nicht gegen die Ausweitung des Gewerbegebietes, verdeutlichte Bürgermeister Just noch einmal seine Haltung, sondern für die Schaffung einer Infrastruktur. „Auch wir verursachen mit unserem Gewerbepark Verkehr“, machte er deutlich.
„Das hört sich jetzt sanft an“, kritisierte Karl Heinz Treiber (GLH). Im Januar habe die Aussage Just noch ganz anders geklungen. Treiber ziterte den Bürgermeister mit einem Satz aus der Rhein-Neckar-Zeitung:
Heddesheim muss seine Hausaufgaben machen.
„Wir haben hier einen Mords-Block von Industrieerweiterung“, sagte der Grünen-Gemeinderat. Ihm seien das eindeutig „zu wenig an gemachten Hausaufgaben“.
Just entgegnete:
Wir stimmen zu, um unseren guten Willen zu demonstrieren.
Die Formulierung sei zwar weicher und sanfter, aber das Resultat sei gleich.
Eva-Marie Pfefferle (SPD) sprach von einem „Wischiwaschi-Gutachten“. Es sei unlogisch einerseits von mehr Arbeitsplätzen zu sprechen und andererseits zu versichern, es gäbe nicht mehr Verkehr und LKWs.
Auch Karl Schnell (CDU) sagte:
Das Verkehrsgutachten ist eine Katastrophe und das Regierungspräsidium springt darauf ein.
Dem müsse bei der Formulierung des Beschlussvorschlags Rechnung getragen werden, so Schnell.
Mit der Formulierung habe man Heddesheim aus der Pflicht genommen, kritisierte Treiber.
Es kam der Vorschlag auf, dass auch Hirschberg einen Verkehrslenkungsvertrag mit der Firma Pfenning abschließen sollte.
Dem hielt der Bürgermeister entgegen, die B3 sei eine Ausweichstraße. Zudem
Heddesheim hat den Hebel in der Hand, Heddesheim hat die Fläche und den Bebauungsplan.
Werner Volk (FW) sagte: „Der Verkehrslenkungsvertrag ist schon bösartig“, und:
Ich versteh die Welt nicht und ich versteh auch Heddesheim nicht. Der Verkehrslenkungsvertrag ist ein Unding.
„Wir werden wieder verlieren und das ärgert mich maßlos“, erklärte Karin Kunz:
…denn ob wir ablehnen oder nicht, spielt keine Rolle.
„Wir sind mit der Entwicklung nicht zufrieden“, sagte der Bürgermeister und schlug vor ,die zurückgestellten 10.000 Euro für ein Verkehrsgutachten jetzt einzusetzen.
Sein Vorschlag, dass die Gemeindeverwaltung ein Verkehrsgutachten beauftragen sollte, um die Haltung Hirschbergs auf Plausibilität zu überprüfen und die Stellungsnahme zu flankieren, wurde einstimmig angenommen.
Der geänderte Beschlussvorschlag lautete schließlich, dass Hirschberg seine Zustimmung davon abhängig mache, dass von allen zuständigen Stellen verkehrsmindernde Maßnahmen für den Bereich des Kreisverkehrs und des Autobahnanschlusses Hirschberg zugesagt werden.
Bei zwei Gegenstimmen (GLH) wurde dem zugestimmt.
„Mitten im Feld“
Auch zu dem Bebauungsplan „Mitten im Feld“ der Nachbargemeinde Heddesheim sollte Hirschberg eine Stellungnahme abgeben.
Die meisten Ausschussmitglieder hatten mit dem geplanten Neubaugebiet keine Probleme.
Eva-Marie Pfefferle freute sich über die bunte Mischung der Bauformen, die hier vorgesehen seien, während Oliver Reisig (FDP) die „Unordnung“ eher kritisch betrachtete.
Bei zwei Gegenstimmen der Grünen Liste Hirschberg wurde dem Beschlussvorschlag der Verwaltung, Hirschberg habe keine Bedenken gegen den Bebauungsplanentwurf entsprochen.
An Karl Heinz Treiber gewandt, meinte der Bürgermeister:
Ich wäre persönlich beleidigt, wenn Sie hier zugestimmt hätten, nachdem Sie gegen meinen Sterzwinkel gestimmt haben.
„Auf der Insel der Glückseligen?“
Hirschberg, 25. Mai 2012. (red/sap) Kriminalhauptkommissar Ludwig Hillger von der Kriminalaußenstelle und Polizeioberrat Jürgen Helfrich, Leiter des Polizeireviers Weinheim, waren am vergangenen Dienstag an den Ratstisch gekommen, um den Gemeinderat über die Kriminalstatistik von Hirschberg für die Jahre 2010/2011 zu informieren. Die Zahl der Wohnungseinbrüche in Hirschberg ist gestiegen.
Von Sabine Prothmann
In Hirschberg gab s im Jahr 2011 eine leichte Steigerung von 25 Straftaten, erklärte Bürgermeister Manuel Just eingangs.
Aber alles in allem, so Just, „leben wir hier an der Bergstraße, in Hirschberg auf der Insel der Glückseligen“.
Ganz so wollte es der Chef des Polizeireviers Weinheim, Jürgen Helfrich, nicht stehen lassen, „für uns ist jede Straftat eine zuviel“.
Insgesamt liege Hirschberg im Landestrend. Im gesamten Bereich der Polizei-Außenstelle Weinheim seien die Straftaten angestiegen – von 3175 auf 3401.
„Das Dunkelfeld bleibt verborgen“
Diese Zahlen beziehen sich natürlich nur auf das „Hellfeld“, das „Dunkelfeld bleibt verborgen“, so Helfrich.
In Hirschberg rage kein bestimmtes Phänomen heraus. Die Polizei musste weder wegen Sexualdelikten, noch wegen Raub, Brandstiftungen oder gar Morddelikten ermitteln.
„Sie leben sehr sicher“, bestätigte Helfrich. Trotz der Infrastruktur mit einer guten Verkehrsanbindung und „einer Bürgerschaft, die auf der Opferseite stehen könnte“.
Die Straftaten sind im Jahr 2011 von 190 auf 215 gestiegen, doch das sei nicht besorgniserregend, erklärte der Chef des Weinheimer Polizeireviers.
Die Aufklärungsquote liege bei 35,2 Prozent. Und auch das entspreche dem Schnitt im Revier und im Rhein-Neckar-Kreis.
„Wir sind auf die aktive Mithilfe der Bevölkerung angewiesen“ – nach dem Motto „beistehen statt rumstehen“.
Im Bereich der Körperverletzungen auf öffentlichen Plätzen konnte man einen deutlichen Rückgang von 50 Prozent – von zehn auf fünf – verzeichnen. Bei vier Fällen handle es sich dabei um gefährliche Körperverletzungen.
Im Bereich der Straßenkriminalität dagegen gab es nahezu eine Verdoppelung von 35 auf 68 Delikte.
Wohnungseinbrüche auf hohem Niveau
Auch bedingt durch die verkehrsgünstige Lagen seien die Wohnungseinbrüche auf einem hohen Niveau, im Jahr 2009 gab es fünf, 2010 18 und 2011 16 Einbrüche, berichtete Helfrich.
Bei den Rohheitsdelikten konnte Helfrich wiederum Positives vermelden, hier gab es einen Rückgang von 15 auf neun Fälle, darunter gab es keinen Raub und nur eine Tat der Nachstellung (Stalking).
Die Zahl der Vermögensdelikte blieg gleich bei 33. Es gab 15 Fälle der Sachbeschädigung und 28 Diebstähle, davon 16 an Kraftfahrzeugen, und zwei Graffitis.
Von den 86 Tätern waren 67 männlich und 19 weiblich. Der Anteil von nichtdeutschen Tätern lag bei 25,6 Prozent.
Unter den Tätern waren neun Kinder, elf Jugendliche und zehn Heranwachsende, 56 Erwachsene und davon 28 über 40 Jahre.
Kriminalhauptkommissar Ludwig Hillger von der Kriminalaußenstelle berichtete, erfreulicherwiese habe es in Hirschberg in den vergangenen beiden Jahren keinen Sexualdelikt gegeben. Die Wirtschaftskriminalität sei jedoch angestiegen.
„Wir kriegen keinen Fuß rein“
Hillger verwies zudem auf drei Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz – jedes Mal ging es um Cannabis.
Das sei eine recht geringe Zahl, „aber das ist nicht die Wirklichkeit.“ Das hieße lediglich „wir kriegen keinen Fuß rein“.
Helfrich bezeichnete die Betäubungsmittelkriminalität als „Holkriminalität“, „wo wir hinschauen, haben wir Fälle“.
Gemeinderat Werner Volk (FW) wollte wissen, ob der Anstieg der Wohnungseinbrüche auch auf die fehlende Manpower im Polizeirevier zurück zu führen sei.
Helfrich sah darin keinen unbedingten Zusammenhang und bemerkte, dass es sich oft um Einbrüche am hellichten Tag handelte, verübt von jugendlichen reisenden Tätern.
Auf Rückfrage von Eva-Marie Pfefferle (SPD) musste Helfrich zugeben, dass die Aufklärungsquote bei Einbrüchen bei lediglich 6,3 Prozent liege.
Etwas unpassend brachte Gemeinderat Hartmut Kowalinski (FDP) den Anstieg der Einbrüche mit dem Erscheinen der Erntehelfer und den Rückgang mit deren Verschwinden in Zusammenhang.
Helfrich wollte sich dazu nicht äüßern.
Prävention in Schulen ist wichtig
Ludwig Hillger betonte die Wichtigkeit von frühzeitiger Kriminalprävention. Er besuche viele Schulen -vornehmlich die 7. und 8. Klassen – und auch andere Institutionen und klärt dort über Rauschgift- und Sexualdelikte auf. Auch gegen eine Teilnahme der Polizei am nächsten Gemeindetag in Hirschberg spreche nichts, sagte er auf Rückfrage.
Eine allgemeine Präsens sei aber bei einer Person auf rund 80.000 Einwohner schwer zu erreichen.
Auf die Spielhallenproblematik angesprochen, sagte Jürgen Helfrich, „wir haben keine Probleme mit den Spielhallen“, aber, so wiederum Hillger, hätte es in jüngster Vergangenheit vermehrt Raubüberfälle auf Spielhallen gegeben.
„Insgesamt 125 Jahre kommunalpolitisches Engagement“

V.l.n.r. Bürgermeister Manuel Just, Martin Heinrich Bitzel und die Gemeinderäte Werner Volk, Fritz Bletzer und Dr. Jörg Boulanger. Foto: Hirschbergblog.
Hirschberg, 25. April 2012. (red/sap) Gleich fünf Hirschberger Gemeinderäte wurden für ihr kommunalpolitisches Engagement und ihre lange Zeit im Gemeinderat mit der Ehrennadel des Gemeindetages geehrt. Ausgezeichnet wurde auch Martin Heinrich Bitzel für langjährige Tätigkeit im Gutachterausschuss.
Von Sabine Prothmann
Bürgermeister Manuel Just freute sich fünf seiner Gemeinderatsmitglieder und ein langjähriges Mitglied im Gutachterausschuss im Namen des Gemeindetages Baden-Württemberg auszuzeichnen.
In der Gemeinderatssitzung am 24. April 2012 ehrte Bürgermeister Manuel Just Gemeinderat Peter Johe (FW) für 40 Jahre, Fritz Bletzer (FW) für 30 Jahre, Dr. Jörg Boulanger (CDU) für 25 Jahre und jeweils für 10 Jahre Gemeinderatstätigkeit Karl Schnell (CDU) und Werner Volk (FW).
Das sind insgesamt 125 Jahre kommunalpolitisches Engagement
Für die ehrenamtliche Tätigkeit vom 1. März 1988 bis zum 31. Dezember 2011 im Gutachterausschuss ehrte der Bürgermeister Martin Heinrich Bitzel. Den Vorsitz dieses Gremiums hatte Herr Bitzel vom 27. September 1994 bis 31. Dezember 2011 inne.
Werner Volk ist seit 1999 und Karl Schnell (entschuldigt) seit 2001 Mitglied des Hirschberger Gemeinderates. Beide zeichneten sich durch ihr technisches und umweltechnisches Verständnis aus und „sind Mitglieder im Ausschuss für Technik und Umwelt“, so Just. Weiter lobte der Bürgermeister die hohe Präsenz im Gemeinderat und in den Ausschüssen, dies sei nicht selbstverständlich, wenn man noch beruftstätig sei.
Die Gemeinderäte Dr. Jörg Boulanger (seit 1984) und Fritz Bletzer (seit 1980) gehörten zur ersten Generation eines Hirschberger Gemeinderates, denn bis 1974 hatten die beiden Ortsteile eigenständige Gemeinderäte, erinnerte Just. Boulanger und Bletzer hätten den Gedanken einer Gesamtgemeinde mitgestaltet.
Die 40-jährige Mitgliedschaft von Peter Johe (genauer sogar seit 1971) bezeichnete der Bürgermeister als etwas Außergewöhnliches.
Peter Johe sei der Letzte im Gremium, der auch schon im eigenständigen Gemeinderat in Großsachsen vertreten war und drei Bürgermeister miterlebt hätte.
In einem Rückblick erinnerte Just an die vielen Projekte, die von den geehrten Gemeinderäten auf den Weg gebracht und begleitet worden waren.
Für seine ehrenamtliche Tätigkeit im Gutachterausschuss wurde Ehrengemeinderat Martin Heinrich Bitzel geehrt.
23 Jahre Mitgliedschaft im Gutachterausschuss und die letzten 17 Jahre davon als Vorstand, sei eine beachtliche Leistung, so Just.
„Eine Vielzahl von Auflagen werden das Projekt vermutlich flankieren“

Entsteht hier bald ein Bauernhofkindergarten? Foto: Hirschbergblog.
Hirschberg, 18. April 2012. (red/sap) Allen Bauanträgen wurde im ATU zugestimmt. Der Bauernhofkindergarten auf dem Marbacher Hof bleibt umstritten. Dennoch klares Votum für den Bauantrag.
Von Sabine Prothmann
Am 06. März 2012 wurde beim Bürgermeisteramt Hirschberg der Bauantrag zum Umbau bzw. zur Nutzungsänderung von bestehenden Wirtschaftsräumen des vorhandenen landwirtschaftlichen Betriebes in einen Bauernhofkindergarten auf dem Grundstück Marbacher Hof 1 in Großsachsen gestellt.
Am 27. März 2012 sollte dies auf der Gemeinderatssitzung beraten werden, doch Bürgermeister Manuel Just nahm diesen Punkt von der Tagesordnung, weil der Gemeinderat noch Klärungsbedarf sah.
Jetzt, am 17. April 2012, stand der Bauernhofkindergarten auf der Tagesordnung des Ausschusses für Technik und Umwelt und wurde von Ausschussmitgliedern heiß diskutiert.
Zur Ausgangslage: Das Anwesen befindet sich im Außenbereich. Ein Bauvorhaben ist hier immer dann grundsätzlich zulässig, wenn es sich um ein sogenanntes priviligiertes Vorhaben handelt, öffentlichen Belangen nicht entgegensteht und die Erschließung gesichert sei, erklärte der Bürgermeister.
Ein Bauernhofkindergarten gehört auf einen Bauernhof
Der Bauernhof selbst sei unzweifelhaft als landwirtschaftlicher Betrieb anzusehen, so Just. Und ein Bauenhofkindergarten müsse sich – quasi systemimmanent – auf einem Bauernhof befinden.
Auch öffentliche Belange, wie zum Beispiel der Umwelt, stehen dem Vorhaben nicht entgegen.
Fragen taten sich jedoch im Bereich der Erschließung auf. Zum einen müsse sicher gestellt sein, ob das Anwesen mit PKW oder Traktor zu erreichen sei, dass Wasser und Abwasser sicher gestellt ist und die Wegeführung.
Im südlichen Bereich des Kindergartens soll ein eingezäunter Freibereich für die Kinder entstehen. Ob dieser Freibereich den südlichen Zufahrtsweg beeinträchtigt, ist aus den eingereichten Plänen nicht ersichtlich. Da es sich hier jedoch um die einzige Zufahrtsmöglichkeit von und zu den südlich gelegenen Grundstücken handelt, ist dieser Weg von jeglicher Bebauung freizuhalten, so Just.
Da der Marbacher Hof nicht ans öffentliche Kanalnetz angeschlossen ist, erfolgt die Abwasserbeseitigung über eine Klärgrube, die regelmäßig geleert wird. Der Betrieb eines Bauernhofkindergartens in dieser Größe – 16 bis 20 Kinder sollen hier betreut werden – stellt zweifellos weitere Anforderungen an die vorhandene Abwasserbeseitigung. Näheres zur Abwasserbeseitigung ist im Rahmen des Antragsverfahrens jedoch durch das Baurechtsamts des Landratsamtes zu klären.
Die Beschlussfassung des Ausschusses habe nur die bauplanungsrechtlichen Zulässigkeitsvoraussetzungen zu berücksichtigen und nicht über die Frage zu urteilen, ob die Erschließung gesichert sei. Dafür sei das Landratsamt zuständig, betonte Just.
Auch die Anzahl der notwendigen Stellplätze müsse durch das Baurechtsamt festgelegt werden.
„Alle Probleme sind lösbar“
Alle Probleme seien lösbar, sagte Just. Doch dies sei vermutlich mit einer Zahl von Auflagen durch das Landratsamt verbunden, die sicherlich auch zu einer Erhöhung der Baukosten beitragen würden. Ob der Umbau dann für die Bauherren noch realisierbar sei, bleibe abzuwarten.
Der Grundstücksnachbar habe per Anwalt einen Brief an die Hirschberger Verwaltung geschrieben, in dem er den Bauantrag als Verstoss gegen den Flächennutzungsplan bezeichnete. Dieser, so Just, liege, wie beschrieben, nicht vor.
Zudem wollte der Nachbar in dem Schreiben durch den Anwalt die Sicherheit der Kinder gewährleistet wissen. Weiter kritisierte er, die Stellplätze seien nicht auskömmlich, die Zufahrt müsse freigehalten werden, Sozialräume für die Erzieherinnen fehlten und eine Beheizung sei nicht ausreichend vorhanden.
„Die Kinder erfahren und erleben so Natur unmittelbar“
„Dies alles können wir nicht beurteilen“, dafür seien die entsprechenden Behörden zuständig. Wahrscheinlich werden eine Vielzahl von Auflagen das Projekt flankieren, mutmaßte der Bürgermeister.

Kinder können hier Tiere und Natur erleben. Foto: Hirschbergblog.
In einer persönlichen Stellungsnahme begrüßte Dr. Jörg Boulanger (CDU) grundsätzlich die Verknüpfung von Bauernhof und Kindergarten:
Dies ist eine neue Form von Kindererziehung und von landwirtschaftlicher Betätigung. Die Kinder erfahren und erleben so Natur unmittelbar.
Es werde weder neuer Wohnraum, noch eine neue Ansiedlung bzw. eine Zersiedelung geschaffen. „Es gibt noch erhebliche, ungelöste Probleme, die wir aber nicht zu prüfen haben, sondern das Landratsamt“, erklärte der Gemeinderat.
Subjektiv könne er diesem Vorhaben kein „Go“ geben, erklärte Oliver Reisig (FDP), „objektiv müssen wir aber positiv entscheiden“.
Eva-Marie Pfefferle (SPD) lobte das pädagogische Konzept und die Möglichkeit, dass die Kinder so Natur und Tiere erleben könnten:
Dies ist eine ganz besondere Art von Kindergarten.
Über die Probleme der Antragsstellung habe man hier nicht zu entscheiden.
„Dies ist ein Anwesen mit zwei Betreibern, das geht nicht gut“, erklärte Fritz Bletzer (FW). „Ich weiß, dass es anders anders kommt“, gab er zu Bedenken:
Ist das unser Wille, dass wir den Kindergarten um jeden Preis wollen? Ich war lang genug auf einem Bauernhof, ich würde meine Kinder da nicht hingeben.
Habe er als Gemeinderat nicht auch das Recht, Dinge abzulehnen, von denen er nicht überzeugt ist, auch, wenn das Landratsamt dann anders entscheide, wollte Bletzer wissen.
„Ich kann mir auch als Gemeinderat Gedanken machen über Dinge, die mich nichts angehen“, sprang Karl Heinz Treiber (GLH) seinem Ratskollegen zur Seite.
Vertrauen in die Baurechtsbehörde
Andererseits habe er so viel Vertrauen in die Baurechtsbehörde, dass er sicher sei, dass die Themen Zuwege, Abwasser und Sozialräume gut geregelt würden.
Werner Volk (FW) verwies auf das Entwässerungskonzept der Gemeinde Hirschberg und zeigte sich verständnislos, warum die Grube beim Marbacher Hof akzeptiert würde.
Just verwies auf die hohen Kosten von 30.000 bis 45.000 Euro für die Abwassererschließung. Eventuell würde das Baurechtsamt eine Karenzzeit einräumen und die Grube für einen gewissen Zeitraum tolerieren.
Es gäbe Steuerungselemente und mehrere Möglichkeiten für das Baurechts- und Wasserrechtsamt, um die Grube aus dem Weg zu schaffen, so Just.
Mit acht Ja- und drei Gegenstimmen (FW) wurde der Beschlussvorschlag der Verwaltung, das Einvernehmen zum Umbau und zu Nutzungsänderung sowie den südlichen Zufahrtsweg von jeglicher Bebauung freizuhalten angenommen.
Weitere Bauvorhaben
Die Anträge zum Neubau eines Zweifamilienhauses in der Gottfried-Nadler-Straße 6 und zum Umbau des Wohn- und Geschäftshauses in der Vordergasse 10 wurden einstimmig angenommen.
Bei dem Neubau eines Wohnhauses im Oberen Häuselbergweg 3 erregte nur die bis zur Straßengrenze geplante Garage Diskussionsbedarf.
Die Verwaltung wurde ermächtigt zu prüfen, ob es in der Umgebung Vergleichsfälle gibt. Dem Antrag wurde bei einer Enthaltung (Treiber) zugestimmt.
Kinderkrippe im Ortsteil Leutershausen beschlossen

Das Grundstück an der Rheinstraße. Hier waren bisher nur die Pfadfinder, jetzt soll auch die neue Kinderkrippe hier gebaut werden. Foto: hirschbergblog.
Hirschberg, 01.Februar 2012. (red/sap) Der Hirschberger Gemeinderat hat beschlossen, dass auf einem Grundstück an der Rheinstraße eine neue Kleinkinderkrippe errichtet werden soll. Die Gemeinde selbst wird nicht als Bauherr auftreten. Die Wahl der Feuerwehrkommandenten wurde vom Gemeinderat bestätigt. Auch weiterhin wird ein Ruftaxi innerhalb Hirschbergs und zu der Nachbargemeinde Heddesheim verkehren.
Von Sabine Prothmann
Bei der ersten Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hirschberg am 28. Januar 2012 wurde neben vielen anderen Ämtern auch die Besetzung des Kommandos für die Dauer von fünf Jahren beschlossen. Gewählt wurde Peter Braun zum 1. Kommandanten, Olaf Sebastian zum 2. Kommandanten und Heiko Jost zum 3. Kommandanten.
Vor einer Bestellung des „Kommandos“ durch den Bürgermeister war noch die Zustimmung des Gemeinderats erforderlich.
Nachdem alle Fraktionen nur positive Worte zu der Wahl der Kommandanten fanden, wurden diese einstimmig vom Gemeinderat bestätigt.
Bürgermeister Manuel Just wünschte eine „eine glückliche Hand“ und überreichte den Kommandanten den Bestellungsbeschluss.
Neue Kinderkrippe in Leutershausen
Um den ab dem 01. August 2013 gesetzlich gültigen Anspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder zwischen ein und drei Jahren erfüllen zu können, ist es erforderlich, die Anzahl der Krippenplätze in Hirschberg weiter zu erhöhen. Die Bedarfsermittlung zum 31. Dezember 2011 hat ergeben, dass in Hirschberg immer noch etwa 30 zusätzliche Plätze benötigt werden.
Aktuell bezuschusst die Kommune die Krippe mit 68 Prozent der Betriebskosten, 32 Prozent der Kosten tragen die Eltern.
Ab dem Jahr 2014 werden 68 Prozent der Betriebskosten in der Krippe durch Landesmittel finanziert, die restlichen 32 Prozent sollen dann zwischen Kommune und Eltern aufgeteilt werden. Die Zuschussrichtlinien sind noch unklar.
Das Angebot wird für Eltern günstiger, demnach werden mehr das Angebot annehmen,
sagte Bürgermeister Just.
Da im Ortsteil Großsachsen bereits eine Kinderkrippe realisiert wurde, liege der Fokus jetzt auf dem Ortsteil Leutershausen.
Auf der Suche nach einem geeigneten Standort
Die Aufgabe des Gemeinderats war nun, einen geeigneten Standort zu wählen.
Für eine 3-gruppige Einrichtung mit je zehn Plätzen wären für das Gebäude 380 bis 440 Quadratmeter und für das Außengelände 240 bis 300 Quadratmeter (Gesamt 620 bis 740 qm) notwendig. Bei einem zweistöckigen Gebäude würde sich die benötigte Grundfläche entsprechend reduzieren. Für die Realisierung von zunächst 20 Plätzen in ebenerdiger Bauweise wäre eine Grundstücksfläche von 450 bis 500 Quadratmeter notwendig.
Zur Auswahl standen mehrere Gemeindegrundstücke: Weinheimer Straße, Großsachsener Straße (heutiger Bauhof) und Rheinstraße.
Das Grundstück an der Weinheimer Straße ist für die Realisierung von 30 Plätzen zu klein und liegt an einer Stichstraße, was ungünstig für die Bring- und Abholsituation ist. Das vom Bauhof zur Zeit genutzte Grundstück gegenüber des Rathauses ist wiederum zu groß und müsste geteilt werden, eine einheitliche Nutzung wäre sinnvoller.
Zudem müssen die Parkplätze davor erhalten bleiben und der Umzug des Bauhofes ins Hilfeleistungszentrum wird voraussichtlich erst Mitte des Jahres stattfinden. Danach müssten die bestehenden Gebäude erst abgerissen werden und es wird voraussichtlich ein Bodengutachten erforderlich sein. Damit könnte ein Neubau für die Kinderkrippe erst mit einer zeitlichen Verzögerung realsiert werden.
Deshalb präferierte die Verwaltung das Grundstück an der Rheinstraße, das im Augenblick teilweise von den Pfadfindern genutzt wird. Das Grundstück ist groß genug, so dass auch weiterhin die Übungsstunden der Pfadfinder dort stattfinden können. Auch gäbe es dort keine Probleme mit dem Hol- und Bringdienst und zudem sei das Grundstück im Bebauungsplan schon für eine Schule oder einen Kindergarten vorgesehen gewesen.
In einem Bewerbungsverfahren (Bau und Betrieb) sollen nun die Bewerber je zwei Varianten mit 30 und mit 20 plus 10 Plätzen vorstellen. Dazu soll auch wieder ein Kinderbetreuungsausschuss gegründet werden.
In der Sitzung des Verwaltungsausschuss wurde ebenfalls darüber diskutiert, inwiefern die Gemeinde selbst als Bauherr der Kleinkindkrippe auftreten könnte, um die Bewerbervielfalt zu erhöhen.
Die Gemeinde wird nicht Bauherr
Der Beschlussvorschlag sah nun vor, dass die Gemeinde die Kinderkrippe nicht in Eigenregie als Bauherr und auf eigene Rechnung errichten werde.
Bei der Wahl des Grundstückes einigte man sich schnell auf die Rheinstraße, mit einer Gegenstimme wurde der Bau der Kinderkrippe dort beschlossen. Dagegen stimmte Matthias Dallinger (CDU), der, wie er erklärte, zwar für den Bau der Kinderkrippe, aber gegen die Standortwahl sei. Warum, führte er nicht aus.
Hartmut Kowalinski gab zu Bedenken, er hoffe nicht, dass sich Rentner an dem Bau einer Kinderkrippe in der Nachbarschaft stören könnten.
Einstimmig wurde der Punkt des Bewerbungsverfahren entschieden. Auch, wenn Dr. Horst Metzler (SPD) anmerkte, dass das Verfahren bei dem Bau der Kinderkrippe in Großsachsen nicht so erfolgreich gewesen sei, wie es jetzt dargestellt werde. Denn letztendlich sei nur ein Bewerber übrig geblieben.
Heftig diskutiert wurde der dritte Punkt des Beschlussvorschlags, der vorsieht, die Gemeinde als Bauherr auszuzschließen.
Wir sollten es nicht kategorisch ablehnen, der eigene Bauträger zu sein,
sagte Monika Maul-Vogt (GLH). Sie schlug vor erst einmal das Bewerbungsverfahren abzuwarten und dann eine Entscheidung zu treffen.
Diese Meinung teilten die anderen Fraktionen im Gemeinderat nicht.
Wir sollten den Bau nicht in Eigenregie durchführen, dies ist ein Projekt, das wir gut weitergeben können,
meinte Ferdinand Graf von Wiser (CDU).
Wir haben so viele Aufgaben, wie zum Beispiel die Renovierung der Kindergärten,
pflichtete ihm Werner Volk (FW) bei.
Horst Metzler wollte wissen, ob es zwingend notwendig sei, dass der Betreiber und der Investor in einer Hand verbunden seien. Das verneinte der Bürgermeister:
Der Betreiber kann gerne einen Investor im Gepäck haben.
Zudem käme für Herrn Metzler nur eine Erbpachtlösung in Frage:
Denn die Gemeinde zahlt viel und hat dann letztendlich kein Eigentum.
Man müsse von 600.000 Euro Baukosten ausgehen, pro Kind gäbe es 12.000 Euro Landeszuschuss, aber damit blieben immer noch 240.000 Euro „an der Gemeinde hängen“, errechnete Just:
Dafür hat der Gemeindehaushalt kein Spielraum.
Schließlich beschloss der Gemeinderat bei vier Gegenstimmen (GLH), dass die Gemeinde das Gebäude nicht in Eigenregie als Bauherr und auf eigene Rechnung errichten wird.
Zum 1. August 2013 soll die Kinderkrippe den Betrieb aufnehmen.
Das Ruftaxi fährt mit Weinheimer Unternehmer weiter
Der Ruftaxiverkehr Hirschberg – Heddesheim wurde vom ausführenden Unternehmen Taxi Foum aus Schriesheim zum 01. März 2012 gekündigt.
Die Verwaltung hatte fünf Taxiunternehmen zur Abgabe eines Angebots aufgefordert. Das günstigste Angebot wurde von der Firma Taxi Wolff aus Weinheim abgegeben.
Diese berechnet für Fahrten innerhalb Hirschbergs 11 Euro (bisher 7 Euro), zwischen Heddesheim und Hirschberg 14,50 Euro (bisher 9 Euro). Dies entspricht einer Preissteigerung von rund 57 Prozent innerhalb Hirschbergs und 61 Prozent zwischen Hirschberg und Heddesheim, dafür wird hier auf einen Sockelbetrag verzichtet, erklärte Just.
Unter Berücksichtigung des durchschnittlichen Aufkommens des letzten halben Jahres und der Erstattung des VRN, bedeutet dies für Hirschberg eine Erhöhung von rund 4.200 Euro bzw. 57,4 Prozent gegenüber dem bisherigen Anbieter.
Der Verwaltungsausschuss sprach sich grundsätzlich für eine Fortführung des Ruftaxiverkehrs sowie die Vergabe an den Taxibetrieb Wolff, Weinheim, aus.
Und auch der Gemeinderat stimmte der Weiterführung des Ruftaxiverkehrs einstimmig zu.
Der Fahrpreis innerhalb Hirschbergs soll nun auf 1,50 Euro je Fahrt und Person (vorher 1 Euro) erhöht werden. Just erläuterte, dass dies keine deutliche Verbesserung der Einnahmesituation mit sich bringe, da aufgrund von Monatskarten oder Behinderungen die meisten Fahrgäste von der Zahlung befreit seien. Dennoch war man sich einig, dass die „moderate“ Erhöhung, bei der man noch unter dem Tarif der VRN bliebe, durchaus zumutbar sei.
Die Fahrt zwischen den Gemeinden soll bei dem Preis von 2 Euro bleiben.
Die Gemeinde Hirschberg beauftragt die Firma Taxi Wolff aus Weinheim zum 01. März 2012 den Ruftaxiverkehr durchzuführen.
Öl-Förderung: Wir sind hier nicht in Texas

Innerhalb des "Kreises" soll nach Öl gesucht werden.
Hirschberg, 13. Juli 2011. (red) Das Unternehmen „Rheinpetroleum GmbH“ aus Heidelberg, vertreten durch das Unternehmen „360plus Consult“, stellte den Antrag auf Zulassung des Hauptbetriebsplanes für die geophysikalische Aufsuchung von Kohlewasserstofflagerstätten im Gebiet „Heidelberg-Weinheim“. Dieser Antrag wurde vom Ausschuss für Technik und Umwelt (ATU) abgelehnt und zunächst eine Infoveranstaltung gefordert.
Von Sabine Prothmann
Konkret gehe es dabei um Erdöl, Erdgas oder Kohle, erklärte Bauamtsleiter Rolf Pflästerer, also um fossile Brennstoffe und zwar in Kleinstmengen.
Das Unternehmen hatte schon eine solche Erlaubnis, diese soll jetzt verlängert werden.
In erste Linie gehe es hierbei um Schallwellenuntersuchung. Durch eventuell durchgeführte Sprengungen müsse man keine Störungen fürchten. Die Sprengstoffmenge von 0,5 bis 1,5 Kilogramm seien vergleichbar mit dem Geräusch, den ein Sack Zement verursache, der vom LKW fällt, erläuterte Pflästerer.
Nach Aussagen des Landesamtes für Geologie, Rohstoffe und Bergbau seien keine negativen Auswirkungen für Hirschberg zu erwarten.
Dementsprechend machte die Verwaltung zunächst den Vorschlag, diesem Antrag zuzustimmen.
Doch die Mitglieder des ATU sahen dies kritischer.
Birgit Knoblauch (GLH) warnte vor Lärm-Belästigungen durch schweres Gerät und Impulsarbeiten. Zudem tangiere diese Entscheidung die Eigentumsrechte der Bürger. Die Firma stehe in der Pflicht, die Bürgerinnen und Bürger zu informieren.
Die Firma habe versichert, dass bei eventuellen Schäden eine Rekultivierung beziehungsweise Entschädigungszahlung erfolge, erklärte Pflästerer.
„Dürfen die dann einfach so auf ein Gelände drauf, wenn wir die Erlaubnis erteilen““, wollte Werner Volk (FW) wissen. Dies erfolge in Abstimmung mit den Eigentümern, versicherte Manuel Just.
Kunz: „Ich habe ein ungutes Gefühl.“
Wir sollten den Antrag zunächst ablehnen und uns das genauer erklären lassen, meinte auch Karin Kunz (CDU). „Ich habe dabei ein ungutes Gefühl.“
„Mir fehlt hier die Information“, unterstrich Eva-Marie Pfefferle (SPD). Die Eigentumssituation müsse geklärt werden „und wem gehört, was darunter liegt“, wollte sie wissen.
Es handle sich hier um Kleinstvorkommen, beruhigte Pflästerer. „Wir sind hier nicht Texas“, es bestehe nicht die Gefahr von Bohrtürmen oder ähnlichem. Diese Kleinstmengen würden, wenn sie überhaupt gefunden würden, abtransportiert werden.
„Schon vor 40 Jahren wurde hier nach Öl gesucht und nichts gefunden“, erinnerte sich Fritz Bletzer (FW). Und dies werde auch diesmal so sein. Ein großer Schaden werde nicht entstehen.
„Viele haben ein ungutes Gefühl und einfach nicht genug Kenntnisse“, stellte Bürgermeister Just fest.
Dementsprechend formulierte er den Beschlussvorschlag, dem Antrag zunächst nicht zuzustimmen und eine Infoveranstaltung für den Gemeinderat und die Bürgerinnen und Bürger zu beantragen. Dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen.
Folge uns!